{"id":38518,"date":"2023-12-26T10:33:14","date_gmt":"2023-12-26T09:33:14","guid":{"rendered":"https:\/\/www.thecathwalk.de\/?p=38518"},"modified":"2023-12-26T10:34:12","modified_gmt":"2023-12-26T09:34:12","slug":"weihnachten-mit-milch","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.thecathwalk.de\/2023\/12\/26\/weihnachten-mit-milch\/","title":{"rendered":"Weihnachten mit Milch"},"content":{"rendered":"\n

<\/h2>\n\n\n\n

Predigt von Pfarrer Hans Milch: <\/strong><\/p>\n\n\n\n

Weihnachten 1983 (Hirtenmesse)<\/h2>\n\n\n\n

Meine lieben Br\u00fcder und Schwestern,<\/p>\n\n\n\n

was sind die Hirten? \u2013 Sie h\u00fcten des Nachts ihre Herde. Hirten sind sehr oft allein. Darin liegt Gefahr, wie jeder Seelsorger wei\u00df, der schon in l\u00e4ndlichen Gegenden pastoriert hat. Aber darin liegt vor allem eine gro\u00dfe Gelegenheit und eine heilige begr\u00fc\u00dfenswerte Chance, ein Segen. Die Hirten: Heute w\u00fcrde man sagen, das sind unterentwickelte Menschen. In unserem Zeitalter der verkehrten Begriffe rangieren Hirten, wie diese da, unter dieser Thematik: unterentwickelte Menschen, unterentwickelte V\u00f6lker. Nach welchem Ma\u00dfstab die Unterentwicklung gekennzeichnet wird, offenbart die ganze Geistesfinsternis des Jahrhunderts, in dem wir leben: „Sie konnten ja nicht lesen und nicht schreiben, die Hirten.“ Das ist diese \u00dcbersch\u00e4tzung von Lesen und Schreiben, so da\u00df jeder, der des Schreibens kundig ist, meint, er sei deswegen geistiger als andere, die sich nicht mit Lesen und Schreiben besch\u00e4ftigen. Nach dieser Vorstellung ist ein B\u00fcromensch, der Akten ordnet und auf Diktat schreibt, viel, viel geistiger als ein Handwerker, der ein Meisterst\u00fcck mit seinen H\u00e4nden schafft. Im Grunde ist der Handwerker, der mit seiner H\u00e4nde Arbeit etwas erstellt, wesentlich geistiger als einer, der im B\u00fcro sitzt und schreibt. Aber das Schreiben steht hoch im Kurse und rangiert unter „Geist“. Das ist eine Verwirrung in unserem Zeitalter. Aber ganz und gar waren die Hirten selbstverst\u00e4ndlich „unterentwickelt“, weil sie keine Polstersessel hatten und keine modernen Wohnungen und kein Radio kannten und kein Fernsehen. Was waren die „unterentwickelt“ gegen\u00fcber unserem geistig „hochentwickelten“ Zeitalter, wo lauter „hochgeistige“ Menschen rangieren. Wir brauchen nicht mehr zu denken. (Das ist ein Fortschritt. Stellen Sie sich das einmal vor!). Wir werden dauernd berieselt. Wir schauen ins Fernsehen. Wir bekommen alles vorgesetzt. Ununterbrochen werden wir bombardiert mit Eindr\u00fccken. Da\u00df wir sie nicht bew\u00e4ltigen, was soll’s! Wir sind angestaut mit Eindr\u00fccken, und infolgedessen haben wir selbstverst\u00e4ndlich \u00fcber alles unsere Meinung und unsere Ansicht, reden \u00fcber alles. Andere schreiben und schreiben und schreiben. Es wird geschrieben auf \u2013 w\u00f6rtlich \u2013 Teufel komm heraus. Die ganze Erde reicht nicht aus, um sie mit all dem Papier zu bedecken, das ununterbrochen beschrieben wird. Es wird daf\u00fcr weniger gelesen. Daf\u00fcr ist das Bild eingetreten, eine rasche Folge von sich \u00fcberschlagenden Bildern, welche die Seele zerst\u00f6ren.<\/p>\n\n\n\n

So leben unsere „fortgeschrittenen“, „hochentwickelten“ V\u00f6lker in Geistesfinsternis und in einer permanenten Umnachtung, w\u00e4hrend irgendwelche armen Fischer an der portugiesischen K\u00fcste oder sonst wo „entsetzlich unterentwickelt“ sind. Und man mu\u00df schleunigst herbei, um ihnen die technischen Errungenschaften zu bringen, damit sie endlich „geistige Menschen“ werden und auf den Gedanken, auf den makaberen und fatalen Gedanken kommen, auch Ansichten zu haben. Also schleunigst herbei mit all diesen Errungenschaften, um ja den einzelnen zu ersticken und nicht zum Atmen kommen zu lassen. \u2013 Nun also: Die heilige Schrift und der Heilige Geist denken \u00fcber solche „unterentwickelten“ Menschen und „unterentwickelten“ V\u00f6lker, die nicht lesen und nicht schreiben k\u00f6nnen, ganz entschieden und ganz wesentlich anders.<\/p>\n\n\n\n

Da gibt es sogar eine Versammlung, die einmal im tr\u00fcben Katalog menschlicher, geistiger Niederlagen verzeichnet werden wird, jene Versammlung von 1962 bis 1965, die sich sogar „Konzil“ nannte, Dort wird tats\u00e4chlich behauptet, die Menschen seien geistig weitergekommen und allgemein intelligenter geworden, und die Kirche m\u00fcsse sich dieser inzwischen gewachsenen Intelligenz anpassen und gleichf\u00f6rmig machen. Das ist ein besonders am\u00fcsanter und pikanter Witz, der sich da gezeigt hat. \u2013 Nun, \u00fcber alldem ist das, was der Heilige Geist uns mitteilt, weit erhaben. Und wir m\u00fcssen ganz im Ernst eines bedenken gerade angesichts dieser Hirten, die da einsam leben, ohne Abwechslung, Tag f\u00fcr Tag immer dasselbe.<\/p>\n\n\n\n

Wir wissen, da\u00df wir in den H\u00e4nden anonymer M\u00e4chte sind. Machen wir uns dar\u00fcber nichts vor. Wir sind ohnm\u00e4chtig gegen\u00fcber all diesen Gruppierungen und Organisationen und Geheimb\u00fcnden im Hintergrund, die die F\u00e4den in der Hand haben. Wer meint, kollektiv wirken zu sollen, der ist schon in der Hand dieser Hintergrundleute und ist Marionette dieser Gewalten, die nicht zu fassen sind, fest im Sattel sitzen, ungeheure Geldmittel haben. Man will die Ein-Welt herstellen \u2013 eine grausige Zukunftsvision von apokalyptischen Ausma\u00dfen. Das ist die eigentliche Gefahr: die Ein-Welt, die „One world“, ohne Tradition, ohne Unterschiede, ohne Geschichte, ein Haufen von Termiten. Und man ist ja schon voll im Gange, immer mehr Masse zu z\u00fcchten. Immer mehr Pers\u00f6nlichkeiten verlieren das, was die Pers\u00f6nlichkeit ausmacht. Immer mehr Menschen verlieren ihr ICH und taumeln im gleichen Schritt und Tritt mit einer immer breiter werdenden Masse \u2013 Masse jetzt qualitativ gesehen als eine Gefahr, als etwas Untermenschliches in jedem einzelnen, als etwas, was in jedem einzelnen wuchert und darauf aus ist, sein Einzelsein und seine Einzigkeit und seine Unverwechselbarkeit aufzufressen und zu verschlingen, damit er ja untergeht und eingeht und planiert wird und mitmacht, mitmacht, mitmacht. „Immer ‚Mit'“: das ist der gro\u00dfe Imperativ, die Maxime, nach der die amerikanistischen \u2013 nicht „die Amerikaner“, nicht zu verwechseln mit „den Amerikanern“, aber der Amerikanismus \u2013 Tendenzen ausgerichtet sind. Amerika, Schmelztiegel der Nation, als Modell der Einwelt: Vor allem in der demokratischen Partei in den USA herrscht dieser Amerikanismus vor, dieser t\u00f6dliche, geistt\u00f6tende, menschent\u00f6tende Amerikanismus. Und man ist in vollem Zuge, auch mit Hilfe all dieser voranschreitenden Technik, da\u00df immer weniger Menschen von immer weniger etwas verstehen, da\u00df alles auf technokratische Eliten sich konzentriert und darunter eine hilflose Masse zappelt, die dauernd mit den Bonbons der Suggestion gef\u00fcttert wird, sie w\u00e4re m\u00fcndig und sie w\u00e4re intelligent, selbst\u00e4ndig und k\u00f6nnte Ansichten und Meinungen haben. Es sind vor allem die vielen, vielen Leute mit den Minderwertigkeitskomplexen, die merken, da\u00df sie nicht viel wert sind, da\u00df sie im Grunde nichts besonderes darstellen. Ihr Fehler ist, da\u00df sie etwas Besonderes sein wollen. W\u00fcrden sie sich mit dem identifizieren, was sie sind, dann w\u00e4ren sie etwas. W\u00fcrden sie sich auf den „letzten Platz“ setzen, dann w\u00fcrden sie die Stimme h\u00f6ren: „Freund, r\u00fccke h\u00f6her hinauf!“ Aber die Stimme kommt von der anderen Seite. Die Uniform unserer Tage ist die Meinung<\/em>, die alle Leute haben k\u00f6nnen. Jeder kann seine Meinungen haben. Das ist so eine Ersatzuniform, in der sich die Menschen als M\u00fcndige vorkommen.<\/p>\n\n\n\n

Die Hirten, die nach Bethlehem eilen, sind diesem Gewirre und Gefunkel, diesem schwachsinnigen Treiben und diesen b\u00f6sartigen Impulsen der geheimen Machthaber unserer Tage himmelhoch<\/em> \u00fcberlegen. Sie sind unendlich<\/em> viel geistiger. Rationaler Vollz\u00fcge, logischer Vollz\u00fcge sind sie nicht f\u00e4hig \u2013 sie sind geistige Menschen, geistiger Wahrnehmung f\u00e4hig. Und darum konnten sie auch die Engel wahrnehmen. Die Engel sind keine M\u00e4rchenfiguren wie die Feen oder Elfen oder Nixen und Gnome, sondern die Engel sind Realit\u00e4ten. Wir erleben die Unversch\u00e4mtheit des Weihnachtsbetriebes, des kommerziellen Weihnachtsbetriebes zur Adventszeit, wo sich die widerlichen Gesch\u00e4ftemacher der Romantik annehmen und das Weihnachtsfest so zu einer romantischen Farce degradieren mit Schneewittchen und H\u00e4nsel und Gretel und nebenbei der Krippe \u2013 lauter liebe, romantische M\u00e4rchen \u2013, Feen und Engel, alles so in einem Atemzuge genannt: Nein, die Engel sind f\u00fcr jeden geistigen Menschen eine Realit\u00e4t. Und auch die G\u00f6tter der fr\u00fcheren V\u00f6lker, bzw. der lebenden, unerl\u00f6sten, von Christus noch nicht erleuchteten V\u00f6lker, waren im Grunde nichts anderes als Engelerlebnisse, d\u00e4monische Engelerlebnisse oder andere. Die Engel ragen in unser Dasein hinein. Wir nehmen sie selbstverst\u00e4ndlich nicht mehr wahr. Wir nehmen ja kaum noch den Himmel wahr mit seinen herrlichen Sternen. Wir atmen ja kaum noch die Herrlichkeiten der Landschaft. Wir sind ja nicht mehr Atem in Atem mit dem Boden, mit der Erde. Wir sind asphaltierte, verkommene Seelen, degeneriert bis in die Fu\u00dfzehen.<\/p>\n\n\n\n

Was ist dagegen zu unternehmen? Gibt es eine Gegenmacht? \u2013 Die Antwort ist sehr einfach. Gerade der, der vollkommen unterdr\u00fcckt werden soll, ist die einzige Gegenmacht \u2013 der einzelne<\/em>. Der einzelne ist alles, und der einzelne hat in Gott ma\u00dflose Macht. Und sehen Sie, die Hirten waren einzelne \u2013 einzelne \u2013 geistige Menschen; ihnen werden Engelerscheinungen zuteil, sie k\u00f6nnen Engel erfahren. Diese heutige Menschheit, dieses Gesudel von Masse, dieses Gesudel, das sich \u00fcberall herumtreibt, kann selbstverst\u00e4ndlich keine Engel mehr wahrnehmen. Und wenn ich „Gesudel“ sage, meine ich am allerwenigsten die, die in der gesellschaftlichen Ordnung als die „unteren St\u00e4nde“ angesehen werden \u2013 bei denen ist noch viel Hoffnung \u2013, sondern all dieses Gewimmel halb- und dreiviertelgebildeter Akademiker. Das ist das allerschlimmste Gesudel. Die auf den Stelzen ihrer eingebildeten Geistigkeit gehen: da ist es am allerschlimmsten. Wir k\u00f6nnen uns die Hirten nicht genug zum Vorbild nehmen. Ihr Vorbild ist das Alleinsein-K\u00f6nnen, Einsamsein-K\u00f6nnen, Sie-selber-sein-K\u00f6nnen \u2013 ganz allein, barh\u00e4uptig unter dem flammenden Himmel. Und denen wird das Allerwichtigste gesagt, das Allernotwendigste und das eine und einzige, was not tut: „F\u00fcrchtet euch nicht. Euch ist heute in der Stadt Bethlehem der Erl\u00f6ser geboren, Christus, der Herr.“ Und sie gehen eilends hin auf Antrieb des Engels, auf Antrieb des Geistes und finden das Kind und beten es an \u2013 im Schweigen. Kein Wort ist von ihnen berichtet au\u00dfer „La\u00dft uns aufbrechen. La\u00dft uns gehen nach Bethlehem.“. Das ist etwas ganz anderes als die heutige, t\u00fcckische, teuflische Masche vom „pilgernden Gottesvolk“. Das ist genau das Gegenteil davon. Denn das sogenannte „pilgernde Gottesvolk“ hat ja kein erreichbares Ziel, kein fixiertes, kein gekennzeichnetes Ziel. Es soll nur irgendwie hinausziehen auf die hohe See \u2013 der ber\u00fchmte Mi\u00dfbrauch jenes heiligen Ereignisses, in dem Christus die J\u00fcnger, die Fischer waren, zur ung\u00fcnstigsten Stunde hinaussandte, um zu fischen zur morgendlichen Zeit. „Fahrt hinaus auf die hohe See“: dieses Wort wird nun umgedeutet, mi\u00dfbraucht im Sinne, da\u00df man sagt: „Fahrt hinaus auf die hohe See, ins Ungewisse.“ Die Kirche ist nach der Meinung der Progressisten und dieser Falschideologie auf dem Wege ins Ungewisse. Nur marschieren, immer marschieren, jeden gelten lassen, keine absoluten Behauptungen aufstellen, sondern nur losziehen im Vertrauen auf den Heiligen Geist. „Irgendwann wird es kommen, da\u00df wir wissen, was los ist. Nur nicht so bald, sonst m\u00fc\u00dften wir uns ja binden.“ Nur gesucht und gesucht, aber ja nicht finden. Wer behauptet, er h\u00e4tte etwas gefunden, der macht sich schon suspekt, der ist schon kommunikativ, nicht brauchbar. Sondern immer nur suchen, immer nur gehen, immer nur marschieren, wohin ist egal. Irgendwann und irgendwo wird es schon kommen. \u2013 Nein. Die Hirten brechen auf zu einem klaren, vom Engel und vom Geiste definierten Ziel. „Auf, la\u00dft uns gehen nach Bethlehem, um zu schauen, was uns der Herr verk\u00fcnden lie\u00df!“ Um zu schauen, was uns der Herr verk\u00fcnden lie\u00df: das ist nichts anderes als das, was dich hierherbringt: um zu schauen, was der Herr dir verk\u00fcnden lie\u00df, um zu atmen den Geist, um wahrzunehmen das Eine, Einzige, Wichtige, aus dem sich alle Menschheitsgeschichte ableitet, von der aus alle Menschheitsgeschichte gerichtet wird in ihren guten, verhei\u00dfungsvollen Z\u00fcgen und in ihren Abwegen. Hier<\/em> ist der einzige Ma\u00dfstab. Hier<\/em> ist das heilige Gericht. Unter dieses Gericht werden sie alle kommen: alle Professoren, alle Ingenieure, alle Techniker, alle Fortschrittler, alle Meinungsmacher, alle Publizisten. Sie alle werden unter das Gericht dieser einen und einzigen Notwendigkeit kommen, die da im Stalle von Bethlehem ist. \u2013 Und dann dieses Erstaunliche. Die Hirten staunten und wunderten sich. Gro\u00dfes haben sie erfahren. Sie h\u00e4tten dar\u00fcber nicht in einer Konferenz berichten k\u00f6nnen. Sie waren keine ge\u00f6lten Redner. Sie h\u00e4tten nicht reden k\u00f6nnen \u2013 aber<\/em> sie wu\u00dften. Sie waren des Geistes inne.<\/p>\n\n\n\n

Von einer einzigen wird dieses „Aber“ gesagt, dieses erregende „Aber“. War sie denn die einzige, die sich damit befa\u00dfte, die davon nicht loskam, die, in Gedanken versunken., alle diese Ereignisse erwog? \u2013 Keineswegs. Alle Anwesenden waren davon ergriffen, der heilige Josef ganz gewi\u00df, in seinem abgr\u00fcndigen Schweigen, in seinem Lichtschweigen. Aber dann hei\u00dft es: „Maria aber …“. Es bedarf nur dieses „aber“, um allen, die ein Mi\u00dftrauen haben gegen\u00fcber der Marienverehrung und den Mariengeheimnissen, die Widerlegung ins Antlitz zu schleudern. Dieses eine „aber“ ist es, das sie so<\/em> hervorhebt: „Maria aber<\/em> bewahrte alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ Sie ist also Urbild, herausgehobenes Urbild, die eigentliche Bezugsperson zum menschgewordenen Gott, das auserw\u00e4hlte DU, das stellvertretend f\u00fcr die ganze Menschheit sich dem Logos zuwendet. \u2013 \u00dcber allem liegt der Atem des „dennoch“. Es war nicht vorauszusehen f\u00fcr den Menschen des Alltags, f\u00fcr den Menschen der Berechnung. Die da kalkulierten, sa\u00dfen in Rom im Senat, wo „urbi et orbi“ die Gesetze herausgegeben wurden, „der Stadt und dem Erdkreis“, dort, wo sie an den Schalthebeln sa\u00dfen, die wichtigen Politiker. Nach deren Kalk\u00fcl konnte sich so etwas im Ernste nicht ereignen. Aber es ereignete sich.<\/p>\n\n\n\n

Nach menschlichem Kalk\u00fcl ist unsere Zukunft d\u00fcster. Die Seelen verkommen und die Leiber sind bedroht wegen der unbew\u00e4ltigten Technik. Manche meinen, ich h\u00e4tte etwas gegen die Technik \u2013 ganz und gar nicht \u2013, aber gegen das Unbew\u00e4ltige, gegen den Bewu\u00dftseinsstatus, welcher der Technik nicht m\u00e4chtig ist. Dagegen habe ich etwas. Und der ist allerdings zu verzeichnen. Noch nie war der Mensch so wenig Herr \u00fcber diese Erde wie heute, weil er das, was auf ihn zukommt, nicht im Griff hat. K\u00f6rperlich, seelisch, geistig ist der Mensch am Degenerieren. Nach allem menschlichen Kalk\u00fcl kann es nicht gut werden. Der Christ, d.h. der Christusmensch, der Gottesmensch, im Vertrauen auf den Heiligen Geist wirkt dennoch in die Zukunft, zeugt und empf\u00e4ngt und gebiert und sagt „JA“ zum Kinde. Das „JA“ zum Kinde ist das heilige „Trotzdem“, das die einzelnen in diese Zeit hineinzurufen haben. Denn was der Geist will, demgegen\u00fcber ist alles Gemache der Menschen und sind alle pessimistischen Berechnungen nichts. Was der Geist will, das vollbringt der einzelne. Und die Familie sollte sein und ist die einzige Chance \u2013 sie ist nur zu nutzen \u2013 f\u00fcr das Werden des einzelnen. Darum sollten gerade wir, die wir an der Quelle und am Herdfeuer der Hoffnung gegen alle Hoffnung br\u00fcten, weilen und sinnen, die Zukunft nicht aus dem Auge verlieren, der Zukunft dienen, weil wir, aus der Vergangenheit lebend, die Zukunft pr\u00e4gen wollen \u2013 zeugen im Geiste, empfangen im Geiste, geb\u00e4ren im Geiste und im Leibe. AMEN.<\/p>\n\n\n\n

Quelle<\/strong>: https:\/\/www.spes-unica.de\/milch\/texte\/text.php?datei=1983_weihnachten<\/p>\n\n\n\n

Lizenz: <\/strong>https:\/\/www.spes-unica.de\/lizenz\/<\/p>\n\n\n\n

Erg\u00e4nzend dazu eine Predigt: <\/p>\n\n\n\n

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Predigt von Pfarrer Hans Milch: Weihnachten 1983 (Hirtenmesse) Meine lieben Br\u00fcder und Schwestern, was sind die Hirten? \u2013 Sie h\u00fcten des Nachts ihre Herde. Hirten sind sehr oft allein. Darin liegt Gefahr, wie jeder Seelsorger wei\u00df, der schon in l\u00e4ndlichen Gegenden pastoriert hat. 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