{"id":33882,"date":"2022-05-23T20:03:09","date_gmt":"2022-05-23T18:03:09","guid":{"rendered":"https:\/\/www.thecathwalk.de\/?p=33882"},"modified":"2024-06-27T21:47:08","modified_gmt":"2024-06-27T19:47:08","slug":"kurienpriester-outet-freimaurer-im-vatikan","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.thecathwalk.de\/2022\/05\/23\/kurienpriester-outet-freimaurer-im-vatikan\/","title":{"rendered":"Kurienpriester outet Freimaurer im Vatikan"},"content":{"rendered":"\n

Es ist eine unglaubliche Geschichte. Der katholische Priester und Kurienmitarbeiter (1974-79) Charles Murr schreibt in seinem neuen Buch „Murder in the 33rd Degree. The Gagnon Investigation into Vatican Freemasonry<\/a>“ (erschienen am 21. Mai 2022) \u00fcber Freimaurer im Vatikan \u2013 und outet dabei zwei hohe Geistliche als Freimaurer. Warum hat Murr das Buch geschrieben, warum jetzt? Er selbst sagt im Video (OnePeterFive): „Ich habe das Buch nicht geschrieben, um Geld zu verdienen … Ich wollte, dass es bekannt wird bevor ich sterbe.“ Murr war ein enger Freund und Sekret\u00e4r von \u00c9douard Kardinal Gagnon. Gagnon soll im Auftrag Pauls VI. untersucht haben, wer an der Kurie Freimaurer war (Gagnon Investigation). <\/p>\n\n\n\n

Welche Namen werden genannt? Sebastian Kardinal Baggio und Erzbischof Annibale Bugnini. Murr schreibt, dass zwei Kardin\u00e4le, Dino Staffa und Silvio Oddi, Dokumente h\u00e4tten, die Baggio und Bugnini schwer belasten w\u00fcrden. Damit seien sie 1974 zu Paul VI. gegangen. Bischof Gagnon wurde beauftragt diese Anschuldigungen zu untersuchen. Bischof Giovanni Benelli habe Gagnon daf\u00fcr vorgeschlagen.<\/p>\n\n\n\n

Der erste Beschuldigte, Kardinal Baggio, war der Pr\u00e4fekt der Bischofskongregation. Er habe als der „freimaurerische Botschafter am Heiligen Stuhl“ gegolten. Baggio habe daf\u00fcr gesorgt, dass liberale Priester Bisch\u00f6fe wurden. Diese „Baggio Boys“ sollten eine progressive Agenda durchsetzen.<\/p>\n\n\n\n

Der zweite Beschuldigte, Erzbischof Bugnini, war der Hauptverantwortliche der Liturgiereform, der Sch\u00f6pfer der Neuen Messe. Wenn Bugnini Freimaurer gewesen w\u00e4re, h\u00e4tten wir einen handfesten Skandal. Denn dann k\u00f6nnte auch der Novus Ordo davon beeinflusst sein, die r\u00f6mische Liturgie von 1969. Murr jedenfalls sieht dies als klare Gefahr: „Bugninis freimaurerische Mitgliedschaft k\u00f6nnte sicherlich viel von dem erkl\u00e4ren, was so drastisch falsch lief in der Kirche, liturgisch, doktrin\u00e4r und moralisch.“<\/p>\n\n\n\n

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Kann bewiesen werden, dass Baggio und Bugnini Freimaurer waren? Murr berichtet \u00fcber die Audienz von Gagnon bei Paul VI. am 16. Mai 1978, wenige Monate vor dem Tod des Papstes (6. August). Der Papst war zu dieser Zeit schon sehr krank und litt zus\u00e4tzlich an Depressionen. Paul VI. soll zu Gagnon gesagt haben: „Benelli schlussfolgerte, dass die Berichte \u00fcber Erzbischof Bugnini fundiert waren. Auf dieser Basis entschieden Wir, Seine Exzellenz in den Iran zu senden, als Unseren Nuntius.“ Dann soll Gagnon gefragt haben, was mit Baggio geschehe. Der Papst soll die Anschuldigungen gegen Baggio f\u00fcr falsch gehalten haben. Er habe seinen Staatssekret\u00e4r Jean-Marie Villot gefragt, der die Anschuldigungen gegen Baggio \u201ehaltlos\u201c nannte. Baggio selbst habe im Gespr\u00e4ch mit dem Papst alles abgestritten und von \u201eVerleumdung\u201c gesprochen, sowie die Entlassung Benellis gefordert. Gagnon habe die Einsch\u00e4tzung des Papstes nicht glauben k\u00f6nnen. Er sei schockiert gewesen, der Papst aber m\u00fcde und ersch\u00f6pft: „Sie haben einen alten, m\u00fcden Mann vor sich, der an der Schwelle des Todes steht und sich in diesen Tagen vorbereiten muss, seinem Sch\u00f6pfer zu begegnen …“ Murr berichtet weiter, dass Gagnon dies nicht gelten lassen wollte und emp\u00f6rt ge\u00e4u\u00dfert habe: „Ein Freimaurer ernennt unsere Bisch\u00f6fe!“ Dann soll er den Papst auf die Vatikanbank aufmerksam gemacht haben, die kurz vor dem „Kollaps“ stehe. Au\u00dferdem sei Villot sein schlimmster Gegenspieler. Paul VI. soll auf seinen Nachfolger verwiesen haben. Er solle sich darum k\u00fcmmern. Gagnon habe entt\u00e4uscht die Audienz verlassen.<\/p>\n\n\n\n

Und welcher Papst wurde ermordet? Das soll Johannes Paul I. gewesen sein. Kardinal Baggio hatte eine Audienz beim herzkranken Luciani-Papst. In dieser Audienz soll der Papst Baggio gebeten haben, seinen Posten als Pr\u00e4fekt der Bischofskongregation aufzugeben und Patriarch von Venedig zu werden. Baggio soll laut geworden sein, habe geschrien und sich geweigert, zur\u00fcckzutreten. In der folgenden Nacht starb der Papst, am 28. September 1978. Murr verbreitet im Buch und in YouTube-Videos (siehe unten) die These, dass der Papst nicht direkt ermordet, aber psychologisch in den Tod getrieben wurde. Sein Herz h\u00e4tte der Bosheit und dem Druck nicht standgehalten.<\/p>\n\n\n\n

Im selben Jahr begann der Pontifikat Johannes Pauls II. Gagnon ging auch zu ihm und besuchte das Seminar von Erzbischof Lefebvre. Dar\u00fcber gibt es einen weiteren Artikel:<\/p>\n\n\n\n

Siehe auch:<\/h2>\n\n\n\n
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Kardinal Gagnon \u00fcber Erzbischof Lefebvre<\/a><\/blockquote>