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Wenn wir einen katholischen Katechismus \u2013 bspw. jenen von Basel \u2013 aufschlagen, tritt uns folgende Frage \u2013 zuweilen sogar als erste \u2013 entgegen: \u201eWozu sind wir auf Erden?\u201c Die Antwort darauf kennt jedes Kind, welches das Gl\u00fcck hatte, einen guten katholischen Katechismusunterricht besuchen zu d\u00fcrfen; sie lautet: \u201eWir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, ihm zu dienen, ihn zu lieben und einst in den Himmel zu kommen.\u201c1<\/sup><\/p>\n\n\n\n \u201aUnd einst in den Himmel zu kommen.\u2018 Dieser Satz zeigt die \u00fcbernat\u00fcrliche Zielrichtung an, die ein jedes Menschenleben haben sollte. Die Ohren vieler Katholiken haben sich nun aber vielleicht so sehr an derartige S\u00e4tze gew\u00f6hnt, dass die ganze unbegreifliche und mit keinem Wort der Welt ad\u00e4quat zu beschreibende Sch\u00f6nheit, welche dahinter eigentlich verborgen liegt, gar nicht mehr wahrgenommen wird; sondern es im Gegenteil als ganz nat\u00fcrlich angesehen wird, am Ende des irdischen Lebens zu Gott in den Himmel einzugehen. <\/p>\n\n\n\n Es ist aber f\u00fcr ein Gesch\u00f6pf ganz und gar nicht nat\u00fcrlich, die gl\u00fcckselige Schau zu erhalten. Der Himmel als Ziel ist etwas ganz und gar \u00dcbernat\u00fcrliches. F\u00fcr kein Gesch\u00f6pf der Welt ist es nat\u00fcrlich, Gott zu schauen, weder f\u00fcr Engel noch f\u00fcr Menschen. Oder haben Sie schon einmal Gott gesehen? Nat\u00fcrlich ist f\u00fcr ein Wesen n\u00e4mlich nur dasjenige, was \u201ees mit eigener Kraft vollzieht, die Wirkung, die es dadurch erzielt, und alles, was es zu seiner Erhaltung und Entwicklung und zur Erreichung seines Zieles n\u00f6tig hat.\u201c2<\/sup> Und kein Gesch\u00f6pf, auch kein Engel, ist aus eigener Kraft zur gl\u00fcckseligen Schau f\u00e4hig. Es ist also ein reines Gnadengeschenk der Liebe Gottes, dass der Mensch die M\u00f6glichkeit hat (und sie Dank der glorreichen Erl\u00f6sungstat unseres Herrn Jesus Christus nach wie vor oder, besser gesagt, wieder hat), einmal in den Himmel zu kommen. Daher sollte man auch alles daran setzen, dass aus der M\u00f6glichkeit eines Tages Tats\u00e4chlichkeit wird. <\/p>\n\n\n\n An den kommenden beiden Festtagen \u2013 Allerheiligen und Allerseelen \u2013 nimmt die Kirche zuerst jene in den Blick, welche dieses \u00fcbernat\u00fcrliche Endziel schon erreicht haben, um am darauffolgenden Tag nicht nur an jene zu denken, welche dieses Ziel unmittelbar vor Augen haben, sondern ihnen durch ihre Gebete auch zu Hilfe zu eilen, da sie im Fegefeuer noch der L\u00e4uterung bed\u00fcrfen. <\/p>\n\n\n\n Das nachfolgende Video von Certamen m\u00f6chte die zentralen Gedanken beider Festtage \u2013 Allerheiligen und Allerseelen \u2013 dem katholischen Herzen in Erinnerung rufen und es zu einer eifrigen Mitfeier anregen. <\/p>\n\n\n\n 1<\/sup> Katholischer Katechismus von Basel. Ehedem herausgegeben f\u00fcr das Bistum Basel, Stuttgart 2009, Nr. 1.<\/p>\n\n\n\n 2<\/sup> Diekamp, Franz, Katholische Dogmatik. Bearbeitet von Ramon de Luca, Wil 1. Lizenzauflage 2013, 359. <\/p>\n\n\n\n
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