Kultur Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/category/kultur/ Abendland & Alte Messe Sat, 12 Oct 2024 12:27:22 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Kultur Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/category/kultur/ 32 32 Pius XI. und der Neoliberalismus https://www.thecathwalk.de/2024/10/12/pius-xi-und-der-neoliberalismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pius-xi-und-der-neoliberalismus https://www.thecathwalk.de/2024/10/12/pius-xi-und-der-neoliberalismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pius-xi-und-der-neoliberalismus#respond Sat, 12 Oct 2024 12:27:22 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39346 Von Sascha Vetterle In seiner Enzyklika „Quadragesimo anno“ aus dem Jahr 1931 wandte sich Pius XI.  vor allem wider den Ungeist des Sozialismus. So erklärte er unumwunden: „Enthält der Sozialismus – wie übrigens jeder Irrtum – auch einiges Richtige (was die Päpste nie bestritten haben), so liegt ihm doch eine Gesellschaftsauffassung zugrunde, die ihm eigentümlich ist, […]

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Von Sascha Vetterle

In seiner Enzyklika „Quadragesimo anno“ aus dem Jahr 1931 wandte sich Pius XI.  vor allem wider den Ungeist des Sozialismus. So erklärte er unumwunden: „Enthält der Sozialismus – wie übrigens jeder Irrtum – auch einiges Richtige (was die Päpste nie bestritten haben), so liegt ihm doch eine Gesellschaftsauffassung zugrunde, die ihm eigentümlich ist, mit der echten christlichen Auffassung aber in Widerspruch steht. Religiöser Sozialismus, christlicher Sozialismus sind Widersprüche in sich; es ist unmöglich, gleichzeitig guter Katholik und wirklicher Sozialist zu sein.“ (QA 120)

Bekannt ist die Enzyklika jedoch vor allem für ihre Definition des Subsidiaritätsprinzips: „Wenn es nämlich auch zutrifft, was ja die Geschichte deutlich bestätigt, daß unter den veränderten Verhältnissen manche Aufgaben, die früher leicht von kleineren Gemeinwesen geleistet wurden, nur mehr von großen bewältigt werden können, so muß doch allzeit unverrückbar jener höchst gewichtige sozialphilosophische Grundsatz fest gehalten werden, an der nicht zu rütteln noch zu deuteln ist: wie dasjenige, was der Einzelmensch aus eigener Initiative und mit seinen eigenen Kräften leisten kann, ihm nicht entzogen und der Gesellschaftstätigkeit zugewiesen werden darf, so verstößt es gegen die Gerechtigkeit, das, was die kleineren und untergeordneten Gemeinwesen leisten und zum guten Ende führen können, für die weitere und übergeordnete Gemeinschaft in Anspruch zu nehmen; zugleich ist es überaus nachteilig und verwirrt die ganze Gesellschaftsordnung. Jedwede Gesellschaftstätigkeit ist ja ihrem Wesen und Begriff nach subsidiär; sie soll die Glieder des Sozialkörpers unterstützen, darf sie aber niemals zerschlagen oder aufsaugen.“ (QA 79)

Was dabei gerne vergessen wird ist, dass diese Definition des Subsidiaritätsprinzips eben mitnichten die Legitimierung einer liberal-individualistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung nach sich zog. Auf diese Definition folgt vielmehr fast auf den Fuß die Forderung nach Errichtung einer berufsständischen Ordnung (QA 81 – 87).

Die 1930er Jahre sahen eine Reihe sog. autoritärer Ständestaaten – das salazaristische Portugal, Österreich unter Dolfuß und Schuschnigg sowie Franco-Spanien. Nach 1945 war der Begriff der berufsständischen Ordnung daher politisch verbrannt, wiewohl der katholische Sozialethiker Oswald von Nell-Breuning, seines Zeichens einer der wesentlichen Zuarbeiter zu Quadragesimo anno, nicht müde wurde, darauf hinzuweisen, dass die berufsständische Ordnung eben nicht nur nicht dasselbe wie ein autoritärer Ständestaat sei, sondern geradezu unvereinbar mit diesem sei, ja es sich bei diesem um eine regelrechte Pervertierung des berufsständischen Gedankens handle.[1]

Der Sache nach hielten katholische Sozialethiker wie von Nell-Breuning auch in den 1950er Jahren in den Debatten um die künftige Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik in Treue gegenüber Quadragesimo anno an der Forderung nach einer berufsständischen Ordnung fest, bevorzugten aber nun den politisch weniger vorbelasteteten Begriff einer leistungsgemeinschaftlichen Ordnung; Debatten, die insbesondere mit dem Kreis der Neoliberalen um Wilhelm Röpke, Alexander Rüstow und Alfred Müller-Armack rund um Ziel und Ausrichtung der sozialen Markwirtschaft geführt wurden.[2]

Erst in den 1960er Jahren machte die katholische Sozialethik in Deutschland weitgehend ihren Frieden mit der neoliberalen Idee und der real existierenden sozialen Marktwirtschaft. Eine Entscheidung, die man 60 Jahre später durchaus kritisch hinterfragen kann.

Ein wichtiges und interessantes Buch für die philosophische Beurteilung des Neoliberalismus sowie des maßgeblich von ihm mitgeschaffenen sozio-ökonomischen Systems Deutschlands ist „Die Sozial- und Wirtschaftsphilosophie des Neoliberalismus“ von Egon Edgar Nawroth OP aus dem Jahr 1961.[3]

Nawroth führt die von ihm vertretene Unvereinbarkeit des Neoliberalismus – selbst in seiner ordoliberalen deutschen Variante – mit der katholischen Soziallehre auf eine fehlerhafte Weichenstellung der neoliberalen Denker in – man kann es kaum glauben – der Universalienfrage zurück.

Diese reduzieren sie auf die Dichotomie von platonischem Universalienrealismus und Nominalismus, wobei sie den gemäßigten Universalienrealismus aristotelisch-thomistischer Prägung ausblenden.

Aus dem Nominalismus folge, dass man nur das Individuelle als real und damit das Individuum als ontologisch primär anerkenne. Nawroth spricht hier von einem monistischen Menschenbild.[4] Das Soziale sei vom Individuum nur abgeleitet und werde rein interindividuell interpretiert.

Der platonische Realismus, der den Universalien, also dem Allgemeinen, eine reale Existenz unabhängig von individuellen Trägern zuspricht, lässt die soziale Allgemeinheit als unabhängig vom Individuum existierend erscheinen und ordnet infolge das Individuum dem Kollektiv in absoluter Weise unter.

Nominalismus führt in Konsequenz also zu Individualismus und Marktwirtschaft, platonischer Realismus zu Kollektivismus und Planwirtschaft. Vor diese Alternative gestellt entscheiden sich die Neoliberalen für ersteres, da sie nur hierin Würde und Freiheit des Menschen gewahrt sehen.

Die Konsequenzen sind allerdings weitreichend: Die Idee eines den einzelnen sittlich verpflichtenden und seitens des Staates unter Umständen auch durch Zwangsmittel zu verwirklichenden Gemeinwohls wird als totalitär und freiheitsgefährdend verworfen. An seine Stelle treten rein utilitaristische Erwägungen sowie Emotionalisierung.

Als freiheitsgefährdend werden auch die gesellschaftlichen Zwischenglieder zwischen Individuum und Staat abgelehnt. Dies gilt namentlich für die von Seiten der Kirche verfochteten Berufsständen bzw. Leistungsgemeinschaften, wirkt sich aber auch – durchaus von den Neoliberalen unbeabsichtigt – auf Familie und Kirche aus, die – wie sich im historischen Rückblick deutlich erkennen lässt – im Namen von Autonomie und Selbstbestimmung des Individuums immer weiter ausgehöhlt werden. Ja, wie sich zeigt kann man nicht die leistungsgemeinschaftliche Ordnung ablehnen und glauben, dies würde Ehe und Familie nicht tangieren. Gleichzeitig führt dies zu einem immer umfassenderen Machtzuwachs des Staates, dem das Individuum immer unmittelbarer unterstellt wird.

Das resultiert in dem, was Oswald von Nell-Breuning als „formale Demokratie“ kritisiert hat:„das aus demokratischen Wahlen hervorgegangene Parlament verfügt über unumschränkte Souveränität, spricht in ausnahmslos allen Dingen das erste und letzte Wort.“[5]

In letzter Konsequenz führt dies zu einem Staat, der sich nicht darauf beschränkt, wie vom  Grundgesetz verlangt, Ehe und Familie zu schützen, sondern sich anmaßt, sie zu definieren. Zugleich gibt es nichts im individualistischen Mindset, infolgedessen kommerzielle Leihmutterschaft, Pornographie oder Prostitution als problematisch einzustufen wären – nur vorausgesetzt, die Transaktion selbst erfolgt in allseitiger Freiwilligkeit.

Dies alles wiederum basiert auf der irrigen Dichotomie von platonischem Universalienrealismus und Nominalismus, von Kollektivismus und Individualismus, Plan- und Marktwirtschaft. Der thomistische gemäßigte Universalienrealismus ermöglicht es nämlich, Individual- und Sozialnatur des Menschen als gleichursprünglich zu denken, so dass das Gemeinwohl der vollen Entfaltung des Individuums – seiner richtig verstandenen positiven Freiheit – gar nicht widersprechen kann, wiewohl es durchaus unter Umständen die Einschränkung seiner negativen Freiheit – also der Freiheit, tun und lassen zu können, was er will – Grenzen setzen kann, selbst wenn diese nicht unmittelbar dieselben Freiheitsrechte eines Dritten berühren. Dies zieht auch eine Neubewertung der gesellschaftlichen Zwischenglieder nach sich.

Die gesellschaftspolitischen Konsequenzen sind enorm. In den Worten von Nawroth: „Der Einzelmensch und die einzelnen Gesellschaftsgebilde werden als vorstaatliche, mit eigenen Rechten ausgestattete Rechtsträger begriffen, deren Zuständigkeit sich ebenso auf die privaten Angelegenheiten wie auf die Verantwortung gegenüber dem Gesamtwohl erstreckt. Die erforderliche Einordnung in das Ganze der gesellschaftlichen Kooperation wird zunächst der Urteilsfähigkeit und dem Verantwortungsbewußtsein [sic] der vielen einzelnen oder der autonomen Gesellschaftsgebilde überlassen. Den umfassenderen Gesellschaftsgruppen wie auch dem Staat wird nur ein bedingtes Eingriffsrecht zugestanden, das erst dann in Kraft tritt, wenn das untergeordnete Gesellschaftsglied, trotz vorausgegangener Hilfeleistung zur Hebung und Förderung der individuellen Eigenkräfte, die gestellte Aufgabe von sich aus zu bewältigen nicht in der Lage ist.“[6]

Dies wird naturrechtlich begründet. Demnach hat „der Mensch auf Grund seiner Natur ein Recht auf all das…, was seine wesensgemäße Entfaltung gewährleistet. Dazu bedarf jeder Mensch im gesellschaftlichen Raum jenes Mindestmaßes an Freiheit, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung und Eigentätigkeit, ohne das die Selbstverwirklichung seiner personalen, geistig-sittlichen Natur, die auf Vervollkommnung angelegt ist, undenkbar ist. Das Gleiche gilt entsprechend für die natürlichen, hierarchisch gestuften Gesellschaftsgebilde. Es handelt sich auch hierbei um einen Rechtsanspruch gegenüber der umfassenderen Gemeinschaft, der auf das Recht nach natürlicher Selbstentfaltung zurückgeht. Die realistische Seinsphilosophie verteidigt die These, die für den neoliberalen Rechtsstaatler als völlig unhaltbar gilt, daß [sic] das Recht nicht beim Staate, sondern beim Menschen beginnt, in dessen naturhafter gesellschaftsbildender Kraft es wurzelt, ihrem Wesen nach rechtsschaffend ist.“[7]

Der Staat sei „nicht Quelle, nicht Formalprinzip des Rechtes, sonden dessen Garant, dem in der Rechtsbildung nur die Funktion des ganzheitsformenden Prinzips obliegt. Daraus wird einerseits die erforderliche Zurückhaltung des Staates in der Rechtsbildung und im Rechtseingriff, andererseits, sobald ein Ausfall oder Mißbrauch [sic] auf der Seite der Einzelglieder zum Schaden des Ganzen gereicht, die wesentliche Hilfsfunktion oder das Eingriffsrecht der staatlichen Autorität abgeleitet“.[8]

Der Staat habe also „nur subsidiären Charakter“[9] A. F. Utz zitierend erklärt Nawroth: „jede Verantwortung ist zunächst dem anheimgegeben, der als Rechtsträger für die ihm übertragene Aufgabe zu gelten hat“[10]

um daran dann selbst anzuschließen:„Die menschliche Person aber kann den gesamten Aufgabenbereich, der ihr individuelles Dasein betrifft, als ihren ureigenen Rechtsbereich betrachten, ohne erst vom Staat dazu legitimiert zu werden. Das Gleiche trifft im Prinzip auf die innerstaatlichen Gesellschaftsgebilde und deren Rechtssetzungsbefugnisse zu. Letztere ist nach realistischer Auffassung gleichursprünglich wie die des Staates und zwar öffentlichen wie privatrechtlichen Charakters.“[11]

Die von Quadragesimo anno geforderte berufsständische bzw. leistungsgemeinschaftliche Ordnung will hiermit – ganz im Sinne des Subsidiaritätsprinzips – ernst machen für den wirtschaftlichen Bereich. Sie besagt, kurz gesagt, Folgendes:

Alle Menschen, die in einem bestimmten Wirtschaftsbereich arbeiten sind hierdurch miteinander verbunden; sind miteinander verbunden durch den gemeinsamen Beitrag zu einem Teilziel des Gemeinwohls, sei es beispielsweise die Gesundheits- oder die Lebensmittelversorgung. Die vorkonziliare katholische Sozialethik in Deutschland spricht hier von Leistungsverbundenheit.

Leistungsgemeinschaftliche Ordnung bedeutet: „Wo immer eine Leistung im Dienste des größeren Ganzen durch eine Gruppe leistungsverbundener Menschen vollbracht wird oder vollbracht werden kann, steht es diesen Menschen zu, den Vollzug dieser Leistung selbst zu regeln, sich zur selbstverantwortlichen Verwaltung aller mit dieser ihre Leistung zusammenhängenden Angelegenheiten zusammenzuschließen, sich eine körperschaftliche Verfassung zu geben und alle einschlägigen Befugnisse aus eigener Machtvollkommenheit, selbstverständlich in Verantwortung gegenüber dem größeren Ganzen, dessen Teil sie sind, auszuüben.“[12]

Denn:„Freies gesellschaftliches Leben besteht doch darin, daß [sic] die verschiedenen Lebenskreise ihre eigenen Angelegenheiten in die eigene Hand nehmen und in eigener Verantwortung selbst verwalten – selbstverständlich im Rahmen des größeren Ganzen, im Rahmen der allgemeinen und durch den Staat als den Garanten des Gemeinwohls verbürgten Rechtsordnung. Der Etatismus des modernen und erst gar des totalen Staates dagegen kennt keine echte Selbstverwaltung, degradiert er doch sogar das, was er als sog. Selbstverwaltung zuläßt [sic], der Sache nach zur staatlichen Auftragsverwaltung.“[13]

Hierbei geht es letztlich um die Verwirklichung dessen, was von Nell-Breuning „reale Demokratie“ nennt, „d. i. derjenigen Demokratie, in der ein jeder mitzusprechen und mitzubestimmen hat bei all den Dingen, an denen er beteiligt und folgerecht interessiert ist und von denen er in aller Regel auch etwas verstehen kann und verstehen wird.“[14] Wie umfassend diese Selbstverwaltung zu verstehen ist, verdeutlich von Nell-Breuning am Beispiel der Landwirtschaft:

„…daß [sic] sie alles übernehmen, was heute teils von staatlichen Behörden, teils von bereits bestehenden Selbstverwaltungsorganen, teils von freien privaten Organen getan wird, aber von diesen nicht in der richtigen Weise getan werden kann. Sie besorgen ferner das, was heute überhaupt nicht geschieht, weil niemand da ist, der es tun könnte. Als Beispiel diene…die Landwirtschaft. Die berufsständische oder leistungsgemeinschaftliche Selbstverwaltung der Landwirtschaft ist verantwortlich für die gesamte Agrarpolitik. Sie ist Trägerin des Vermessungswesens, der Boden- und Betriebsbewertung als Grundlage der landwirtschaftlichen Betriebsführung wie auch der Besteuerung, Trägerin des gesamten landwirtschaftlichen Schul- und Hochschulwesens, der Betriebsberatung der Landwirte; sie unterhält Buchstellen, die namentlich für die kleineren Landwirte die Buchführung besorgen und die Ergebnisse der Buchführung für diese auswerten; sie unterhält die Gestüte und Bullenstationen und führt die Zuchtregister; sie unterhält Forschungs- und Prüfungsanstalten zur Begutachtung und Anerkennung von Saatgut und Düngemitteln, bei ihr liegt das Veterinärwesen, die Bekämpfung der Tierseuchen und Pflanzenschädlinge. Nach Bedarf regt sie an zur Gründung von Bezugs- und Absatzgenossenschaften, von Einrichtungen zur Pflege des ländlichen Personal- und Realkredits, führt Flurbereinigungen durch und übernimmt die Führung bei größeren Unternehmungen des Wegebaus, der Be- und Entwässerung usw. Sie regelt die Zusammenarbeit der Landwirtschaft mit den anderen Berufsständen oder Leistungsgemeinschaften, aber auch mit der Landwirtschaft anderer Länder; sie vertritt die Landwirtschaft gegenüber den Staatsbehörden und nimmt entgegen, was diese von der Landwirtschaft erwarten oder begehren. – Von besonderer Bedeutung sind die sozialpolitischen Aufgaben. Nicht bloß die heute schon berufsgenossenschaftliche Unfallversicherung, sondern die gesamte Sozialversicherung geht an die berufsständische Zuständigkeit über. Die Regelung der Arbeitsbedingungen und die Ausbildung des Nachwuchses sind die wichtigsten Gemeinschaftsaufgaben unter allen. An zweiter Stelle steht das rechte Zusammenwirken der verschiedenen Größen und Arten von Betrieben: Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe; Ackerbau, Viehzucht, Weinbau, Obst- und andere Spezialkulturen.“[15]

Schließlich erklärt von Nell-Breuning noch: „Als Körperschaften des öffentlichen Rechts sind sie keine privaten Vereine, deren Satzungen nur jene angehen, die diesem Verein beitreten. Ihre Satzungen und Anordnungen sind vielmehr ein Bestandteil der allgemeinen, für jedermann verbindliche Rechtsordnung.“[16]

Heute kann man sich kaum vorstellen, dass das einmal tatsächlich ernsthaft diskutiert wurde; allein es ist unmittelbarer Ausfluss der katholischen Soziallehre, wie sie in Quadragesimo anno entwickelt wurde und man kann sich gut vorstellen, welch segensreiche Auswirkung ihre Verwirklichung für das Verständnis von Ehe und Familie in der weiteren Gesellschaft hätte – abgesehen davon, dass diese Verwirklichung sich im Sinne von Quadragesimo anno um eine Frage der Gerechtigkeit und ein Erfordernis des Subsidiaritätsprinzips handelt. Die leistungsgemeinschaftliche Ordnung ist zweifellos eine Idee, die wiederentdeckt und sozial verwirklicht gehört.

Eine Bemerkung noch zum Schluss: Die leistungsgemeinschaftliche Ordnung stellt mitnichten den Marktmechanismus in Frage. Was sie dagegen tut ist, ihn einzubetten und so sozial – nicht bürokratisch – zu zähmen.

Der Autor ist Leiter des Instituts für ganzheitliche Ökologie (IgÖ): https://ganzheitliche-oekologie.de


[1]   Oswald von Nell-Breuning S.J., Wirtschaft und Gesellschaft Bd. 1 Grundfragen, Verlag Herder Freiburg 1956, S. 235.

[2]   Vgl.  Petersen, Tim (2008) : Wilhelm Röpke und die Katholische Soziallehre, HWWI Research Paper, No. 5-5, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), Hamburg.

[3]   Egon Edgar Nawroth, Die Sozial- und Wirtschaftsphilosophie des Neoliberalismus, in: Sammlung Politeia. Veröffentlichungen des Internationalen Instituts für Sozialwissenschaft und Politik Universität Freiburg/Schweiz, Bd. XIV, hg. v. Prof. Df. A. F. Utz, F. H. Kerle Verlag Heidelberg – Verlag E. Nauwelaerts Löwen 1961.

[4]   Ebd., S. 71.

[5]   Oswald von Nell-Breuning S.J., Wirtschaft und Gesellschaft Bd., S. 266.

[6]   Egon Edgar Nawroth, Die Sozial- und Wirtschaftsphilosophie des Neoliberalismus, S. 258.

[7]   Ebd., S. 262f.

[8]   Ebd., S. 263.

[9]   Ebd.

[10]  Ebd.

[11]  Ebd.

[12]  Oswald von Nell-Breuning S.J., Wirtschaft und Gesellschaft, S. 240.

[13]  Ebd. S. 261f.

[14]  Ebd., S. 268.

[15]  Ebd., S. 224f.

[16]  Ebd., S. 221.

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Die Zeit der Linksgrünen ist abgelaufen – Die Zukunft gehört der Tradition https://www.thecathwalk.de/2024/09/05/die-zeit-der-linksgruenen-ist-abgelaufen-die-zukunft-gehoert-der-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zeit-der-linksgruenen-ist-abgelaufen-die-zukunft-gehoert-der-tradition https://www.thecathwalk.de/2024/09/05/die-zeit-der-linksgruenen-ist-abgelaufen-die-zukunft-gehoert-der-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zeit-der-linksgruenen-ist-abgelaufen-die-zukunft-gehoert-der-tradition#comments Thu, 05 Sep 2024 19:31:13 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39330 Man schaltet den Fernseher an, irgendeine Polit-Talkshow und was sieht man? Dieselben alten Gesichter, Phrasen, Phrasen Phrasen. Alt-68er und ihre Nachfolger. Aber wen interessiert das noch? Nur die GEZ-Gebühren sorgen noch dafür, dass die Kameras laufen und die Scheinwerfer brennen. Game Over Deutungshoheit, geruhsame Nacht Boomer und Berufsroboter. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Die […]

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Man schaltet den Fernseher an, irgendeine Polit-Talkshow und was sieht man? Dieselben alten Gesichter, Phrasen, Phrasen Phrasen. Alt-68er und ihre Nachfolger. Aber wen interessiert das noch? Nur die GEZ-Gebühren sorgen noch dafür, dass die Kameras laufen und die Scheinwerfer brennen. Game Over Deutungshoheit, geruhsame Nacht Boomer und Berufsroboter. Dabei spielt das Alter keine Rolle.

Die Zukunft gehört der Tradition, jenen, die einen positiven Bezug zum christlich-abendländischen Europa haben. Keine Regenbogenfahnen hissen oder CO2 einsparen, sondern Kinder bekommen, zur Alten Messe gehen und Europa aus seiner religiös-kulturellen Krise führen.

Viel wird über den Islam, Migration und die Veränderung Europas gesprochen. Aber sicher ist: Die Jusos und Grüne Jugend haben nichts zu bieten, was einen Muslim, der aus einer nicht-selbsthassenden Kultur kommt, dazu bringen würde, „westlich“ zu werden – noch viel weniger, um Christ zu sein. Ein traditioneller Katholik hingegen, der seine Gebete kennt, eine intakte Familie hat, Ludwig IX. und unsere Heiligen als Vorbilder der abendländischen Kultur betrachtet, ist der mächtigste Missionar Europas.

Eines ist klar: Im linksgrünen Phantasialand redet man lieber darüber, was nicht ist, und darüber, was man sich am Ende der Evolution vom Universum erhofft – was Leute wie Relotius herbeizaubern – als vor dem Gott unserer 2000-jährigen christlichen Geschichte niederzuknien. Aber nichts am linken Denken ist noch attraktiv, es ist alles so alt, so leer, so faltig wie Mick Jaggers Konzerte. Die Zerstörer haben endgültig fertig, sie wollen keine Kinder, keine europäische Kultur und keine Zukunft. Selbstbestimmtes Aussterben mit Mülltrennung und Zentralabitur.

Europa wird von jenen wieder aufgebaut, die die christliche Antike, den heiligen Gregor, Karl den Großen, die Sorbonne, Notre Dame und den Kölner Dom zu schätzen wissen. Die Geschichte ist eindeutig: Zukunft haben nur diejenigen, die einen positiven Bezug zu ihrer Herkunft haben. Die linksgrüne Ideologie hat abgewirtschaftet. Die Zukunft gehört der Tradition – und ihren vielen Kindern.

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Wiederaufbau Europas mit dem Christkönigtum https://www.thecathwalk.de/2024/08/07/wiederaufbau-europas-mit-dem-christkoenigtum/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wiederaufbau-europas-mit-dem-christkoenigtum https://www.thecathwalk.de/2024/08/07/wiederaufbau-europas-mit-dem-christkoenigtum/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wiederaufbau-europas-mit-dem-christkoenigtum#respond Wed, 07 Aug 2024 20:03:38 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39202 Nicht erst seit der satanischen Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris erleben wir den Niedergang Europas. Kardinal Sarah resümierte: „Ich glaube, das Abendland liegt im Sterben.“ Zugleich war er kein Defätist und fügte hinzu: „Ein Prozess der Selbstzerstörung ist immer umkehrbar“. Und genau dieser Prozess der Selbstzerstörung Europas kann umgekehrt werden – durch ein einzigartiges […]

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Nicht erst seit der satanischen Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris erleben wir den Niedergang Europas. Kardinal Sarah resümierte: „Ich glaube, das Abendland liegt im Sterben.“ Zugleich war er kein Defätist und fügte hinzu: „Ein Prozess der Selbstzerstörung ist immer umkehrbar“.

Und genau dieser Prozess der Selbstzerstörung Europas kann umgekehrt werden – durch ein einzigartiges und beispielloses Apostolat, durch das Christkönigtum.

Was ist das Christkönigtum?

Das Christkönigtum ist ein römisch-katholisches Laienapostolat, das sich dem sozialen Königtum Christi widmet. Seine Mission besteht darin, die bedingungslose Liebe Jesu in die Gesellschaft zu tragen, insbesondere durch karitative Tätigkeiten. Es engagiert sich dafür, älteren Menschen in ihrem Alltag beizustehen, indem es ihnen Unterstützung und Beratung anbietet. Darüber hinaus setzt es sich für die Versorgung Bedürftiger ein und bietet ihnen grundlegende Hilfe an. Mit einem starken Missionscharakter arbeitet es daran, die Botschaft Christi zu verbreiten und durch sein Handeln Liebe und Hoffnung zu schenken. Es strebt danach, eine Welt zu gestalten, in der Nächstenliebe spürbar ist und das Evangelium den Mitmenschen verkündet wird.

Das Manifest nennt die 10 wichtigsten Punkte:

  1. Rückbesinnung auf das soziale Christkönigtum, welches die gesamte Gesellschaft durchdringen muss.
  2. Verneinung eines Menschheitsfortschritts, Wiederbetonung der Erbsünde des Menschen und Verurteilung aller modernistischer Irrlehren sowie menschenfeindlicher Ideologien.
  3. Anerkennung einer absoluten, unveränderlichen katholischen Wahrheit.
  4. Verneinung, dass Dogmen zeitgebunden reformuliert oder reinterpretiert werden können.
  5. Verneinung eines „überkonfessionellen Christentums“ und Betonung einer „Rückkehrökumene“.
  6. Ausschließung dogmenleugnender Professoren an katholischen Lehrstühlen.
  7. Wiedereinführung der heiligen Messe im überlieferten Ritus als ein von den teilnehmenden Gläubigen unabhängiges, entrücktes und vorgegebenes Opfergeschehen.
  8. Wiedereinführung des Antimodernisteneids bei allen Theologen und Priestern.
  9. Klare und unmissverständliche Positionierung gegen Abtreibung auf dem Boden der katholischen Lehre.
  10. Wiederbetonung des Naturrechts und der allgemeingültigen Sittenlehre der Kirche.

Macht mit:

MÄNNERGRUPPE BEITRETEN


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Wie Neocons die katholische Kirche unterwandert haben https://www.thecathwalk.de/2024/08/03/wie-neocons-die-katholische-kirche-unterwandert-haben/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wie-neocons-die-katholische-kirche-unterwandert-haben https://www.thecathwalk.de/2024/08/03/wie-neocons-die-katholische-kirche-unterwandert-haben/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wie-neocons-die-katholische-kirche-unterwandert-haben#comments Sat, 03 Aug 2024 03:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39166 In den folgenden Jahrzehnten gewannen Neocons innerhalb der katholischen Kirche zunehmend an Einfluss. Eine Schlüsselperson dieser Bewegung war George Weigel, ein prominenter amerikanischer katholischer Intellektueller und Biograph von Papst Johannes Paul II. Weigel und andere neokonservative Denker wie Michael Novak und Richard John Neuhaus sahen in Johannes Paul II. einen Verbündeten, der ihre Vision einer […]

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In den folgenden Jahrzehnten gewannen Neocons innerhalb der katholischen Kirche zunehmend an Einfluss. Eine Schlüsselperson dieser Bewegung war George Weigel, ein prominenter amerikanischer katholischer Intellektueller und Biograph von Papst Johannes Paul II. Weigel und andere neokonservative Denker wie Michael Novak und Richard John Neuhaus sahen in Johannes Paul II. einen Verbündeten, der ihre Vision einer stärkeren Verflechtung …

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Skandalöse Muttergottes mit Jesuskind in Linzer Dom https://www.thecathwalk.de/2024/06/30/skandaloese-muttergottes-mit-jesuskind-in-linzer-dom/?pk_campaign=feed&pk_kwd=skandaloese-muttergottes-mit-jesuskind-in-linzer-dom https://www.thecathwalk.de/2024/06/30/skandaloese-muttergottes-mit-jesuskind-in-linzer-dom/?pk_campaign=feed&pk_kwd=skandaloese-muttergottes-mit-jesuskind-in-linzer-dom#comments Sun, 30 Jun 2024 18:37:33 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39114 Im Linzer Mariendom ist eine skandalöse Marienstatue aufgestellt worden, die die Geburt Jesu Christi „aus feministischer Perspektive“ zeigen soll. Diese Skulptur ist eine Herabwürdigung Jesu Christi, der Muttergottes und eine Beleidigung für jeden Katholiken. Deshalb müssen wir hier Protest erheben. Es geht um die Ehre Gottes und die Ehre der Muttergottes. Eine Möglichkeit besteht darin, […]

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Im Linzer Mariendom ist eine skandalöse Marienstatue aufgestellt worden, die die Geburt Jesu Christi „aus feministischer Perspektive“ zeigen soll. Diese Skulptur ist eine Herabwürdigung Jesu Christi, der Muttergottes und eine Beleidigung für jeden Katholiken.

Deshalb müssen wir hier Protest erheben. Es geht um die Ehre Gottes und die Ehre der Muttergottes. Eine Möglichkeit besteht darin, sich postalisch oder per E-Mail beim Bischof zu beschweren, in aller gebotenen Sachlichkeit, aber auch in allem gebotenen Ernst. Das Bistum die Kontaktdaten hier veröffentlicht: https://www.dioezese-linz.at/bischof-scheuer

E-Mail-Vorlage:

Für vorausgefüllte E-Mail: hier klicken

E-Mail an: sekretariat.bischof@dioezese-linz.at

Betreff:

Bitte um sofortige Entfernung der skandalösen Skulptur im Mariendom und Entschuldigung

Inhalt:

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Scheuer,

mit großer Bestürzung habe ich erfahren, dass im Kunstraum des Mariendoms eine Skulptur ausgestellt wird, die die Muttergottes in „gebärender Position aus feministischer Perspektive“ (nachrichten.at) darstellt. Diese Darstellung ist zutiefst herabwürdigend für unseren Herrn Jesus Christus, die Heilige Muttergottes und eine Beleidigung für jeden gläubigen Katholiken.

Die Präsentation dieser Skulptur aus einer sogenannten „feministischen Perspektive“ stellt zudem einen direkten Angriff auf den katholischen Glauben und sein Ehe- und Familienbild dar. Sie untergräbt die ehrwürdige und heilige Rolle der Muttergottes und unseres Erlösers in einer Weise, die für uns als Gläubige völlig inakzeptabel ist.

Ich möchte Sie, sehr geehrter Herr Bischof, daher dringend bitten, diese Skulptur unverzüglich aus dem Kunstraum des Mariendoms zu entfernen. Darüber hinaus halte ich es für notwendig, dass für diesen skandalösen Vorfall Buße getan und eine offizielle Entschuldigung ausgesprochen wird. Die Entfernung dieser Skulptur ist nicht nur eine Frage des Respekts gegenüber unserer Religion und ein Zeichen der Rücksichtnahme auf die Gefühle der Gläubigen – vor allem die Ehre Gottes gebietet die Entfernung dieses Skandals.

Ich hoffe sehr, dass Sie diesem Anliegen mit der gebotenen Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit nachkommen werden, um weiteren Schaden und Missverständnisse zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

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Wir brauchen eine neue Armutsbewegung statt eitler Intellektueller https://www.thecathwalk.de/2024/06/26/wir-brauchen-eine-neue-armutsbewegung-statt-eitler-intellektueller/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wir-brauchen-eine-neue-armutsbewegung-statt-eitler-intellektueller Wed, 26 Jun 2024 20:20:32 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39101 Nicht Bildung, Anzug und Krawatte werden Europa retten, sondern Armut, Demut und die Liebe zum Gekreuzigten. Die Bereitschaft, alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen, wird Europa wieder aufbauen. So war es in der Antike, als Petrus vor Rom an Land ging, so war es im 11. Jahrhundert, als Bernhard von Clairvaux die Zisterzienser […]

Der Beitrag Wir brauchen eine neue Armutsbewegung statt eitler Intellektueller erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Nicht Bildung, Anzug und Krawatte werden Europa retten, sondern Armut, Demut und die Liebe zum Gekreuzigten. Die Bereitschaft, alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen, wird Europa wieder aufbauen. So war es in der Antike, als Petrus vor Rom an Land ging, so war es im 11. Jahrhundert, als Bernhard von Clairvaux die Zisterzienser gründete und den Osten urbar machte. Im 13. Jahrhundert kam es zur Neu-Evangelisierung durch Franziskus, Dominikus und die großen Armutsbewegungen. Sie errichteten in ganz Europa Klöster und predigten zum Volk.

Wer war es, der aus Krisen herausführte? Es waren keine elitären-intellektuellen Zirkel, sondern „Macher“ und „Anpacker“, die die Armut wählten, um alles zu gewinnen. Wer sich nicht schmutzig machen will, wem die „einfachen Menschen“ zu ordinär sind, wird nichts erreichen.

„Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“, heißt es im Matthäusevangelium. So notwendig die Alte Messe ist, so wahr die Tradition ist, sie allein retten nicht. Sie können aus Eitelkeit oder Stolz gewählt werden. Man kann mit der richtigen Messe verloren gehen aber durch Demut Gnade finden und gerettet werden.

Intellektuelle Diskurse und Philosophien werden Europa nicht für Christus zurückgewinnen, sondern Missionare der Nächstenliebe. Menschen, die aus Liebe die Armut wählen, um ganz frei zu sein. Kurz: Es werden auch heute die Heiligen sein, die Europa retten. Beten wir also für einen neuen Bernhard von Clairvaux, einen neuen Franz von Assisi, einen neuen Dominikus oder Alfons von Ligouri.

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Lehrkräfte fürs St.-Theresien-Gymnasium Schönenberg gesucht https://www.thecathwalk.de/2024/06/11/lehrkraefte-fuer-st-theresien-gymnasium-schoenenberg-gesucht/?pk_campaign=feed&pk_kwd=lehrkraefte-fuer-st-theresien-gymnasium-schoenenberg-gesucht https://www.thecathwalk.de/2024/06/11/lehrkraefte-fuer-st-theresien-gymnasium-schoenenberg-gesucht/?pk_campaign=feed&pk_kwd=lehrkraefte-fuer-st-theresien-gymnasium-schoenenberg-gesucht#respond Tue, 11 Jun 2024 17:27:53 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39085 Das St.-Theresien-Gymnasium Schönenberg ist ein staatlich anerkanntes Mädchengymnasium mit angeschlossenem Internat, das religiös der Liturgie und den Werten der römisch-katholischen Tradition verpflichtet ist. Seit mehr als 30 Jahren erfüllt sie den Bildungsauftrag auf dem Boden des klassisch-abendländischen Denkens. Kleine Klassen- und Kursstärken sowie eine gute naturwissenschaftliche und mediale Ausstattung in sehr schöner landschaftlicher Umgebung unweit […]

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Das St.-Theresien-Gymnasium Schönenberg ist ein staatlich anerkanntes Mädchengymnasium mit angeschlossenem Internat, das religiös der Liturgie und den Werten der römisch-katholischen Tradition verpflichtet ist. Seit mehr als 30 Jahren erfüllt sie den Bildungsauftrag auf dem Boden des klassisch-abendländischen Denkens. Kleine Klassen- und Kursstärken sowie eine gute naturwissenschaftliche und mediale Ausstattung in sehr schöner landschaftlicher Umgebung unweit von Siegburg/Bonn tragen zu einer sehr angenehmen Lehr- und Lernatmosphäre bei.

Das Mädchengymnasium sucht dringend zum 01.08.2024 Lehrkräfte für die Fächer

• Englisch

• Biologie 

• (Praktische) Philosophie

• Erdkunde 

• Wirtschaft-Politik.

Gerne wird auf Wunsch auch die Möglichkeit zu einem Seiteneinstieg geprüft und Teilzeitlösungen, z. B. bei Lehrkräften (im Ruhestand).

Die Ehrfurcht vor Gott ist ein wesentliches Erziehungsziel

So entspricht es dem nordrhein-westfälischen Schulgesetz. Die christliche Erziehung wirkt mit der göttlichen Gnade mit. Sie zielt darauf hin, dass junge Menschen zu reifen Persönlichkeiten mit soliden weltanschaulichen Überzeugungen und einem gesunden Urteilsvermögen heranwachsen können. Ein gefestigter, froher Charakter wird es ihnen ermöglichen, als Erwachsene in Familie, Kirche und Gesellschaft verantwortungsvoll zu handeln, zum Wohle auch ihrer Mitmenschen und der Allgemeinheit.

Es geht um eine ganzheitliche Bildung

Der Verstand soll zur Erkenntnis des Wahren, der Wille zum Tun des Guten, das Herz zum Sinn für das Schöne und Edle angeleitet werden. Im Sinn der christlichen Nächstenliebe lernen die Schüler in der Schul- und Internatsfamilie Hilfsbereitschaft und Toleranz gegenüber andersdenkenden Menschen. Dies äußert sich auch in Respekt vor der Person des Nächsten und in Vermeidung jeglicher Form von Diskriminierung.

Befähigung zu eigenständigem Denken

Bildung ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch Erziehung zu selbständigem Urteilen. Grundvoraussetzungen dafür sind das Anwenden von objektiven Wertmaßstäben und das Unterscheiden-Können von Information und Interpretation beim Lesen von Textinhalten. Durch ein schulisches Training dieser Fähigkeiten will das Gymnasium seine Schülerinnen in einer medienintensiven Umwelt wirksam vor Manipulation schützen und sie befähigen, ihren persönlichen Weg zu finden.

Den Herausforderungen begegnen

In einer sich schnell verändernden Welt gibt das St.-Theresien-Gymnasium Schülerinnen unterstützend Hilfsmittel an die Hand, sich effektiv den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen. Ein Beispiel dafür ist der Erwerb eines „Medienführerscheins“ im Lauf der Schulzeit. Der Umgang mit den Medien wird die Jahrgänge übergreifend immer wieder thematisiert. Dazu lädt die Schule zusätzlich auch externe Fachleute ein, um Schülerinnen gut auf das Leben vorzubereiten. Die Devise lautet: Einer Konsumhaltung entgegenarbeiten, Gefahren bewusst machen und zu einer sinnvollen, kreativen und arbeitsorientierten Nutzung anregen.

Auch das Gemüt braucht Bildung

Musik und Kunst sind Fächer, die vor allem das Empfindungsvermögen ansprechen und prägen. Sie beeinflussen den ganzen Menschen: seinen Geist, das Gefühlsleben und das Gemüt. Sie können die Seele erheben, beglücken und zu geistigem Streben animieren; sie vermitteln Lebensfreude, aber auch das Verständnis kultureller Zusammenhänge aus Vergangenheit und Gegenwart. Deshalb haben Musik und Kunst am St.-Theresien-Gymnasium einen bedeutenden Stellenwert.

Information und Kontakt

für Bewerbungen und Schüleraufnahme:

St.-Theresien-Gymnasium Schönenberg

Dr. Johannes Laas

St.-Vinzenz-Str. 2

53809 Ruppichteroth

Tel.: (02295) 90860-0

info@theresiengymnasium.de

Familiäre Atmosphäre, Natürlichkeit und Herzlichkeit zeichnen unser St.-Theresien-Gymnasium Schönenberg aus.

Interessierte Schülerinnen sind herzlich zu Schnuppertagen eingeladen!

Stellenanzeige online:

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Pius XII. über die Medien https://www.thecathwalk.de/2024/06/11/pius-xii-ueber-die-medien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pius-xii-ueber-die-medien https://www.thecathwalk.de/2024/06/11/pius-xii-ueber-die-medien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pius-xii-ueber-die-medien#respond Tue, 11 Jun 2024 17:08:06 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39083 Wir leben – was weithin bekannt ist, aber doch leicht übersehen wird – in einem Zeitalter der Medien und Reizüberflutung, in der nicht allein Pornographie, gewaltverherrlichende Filme und polarisierend-polemische Darstellungen über die Kirche, sondern auch regionale Phänomene wie rebellische Priester Beachtung finden. Dies alles sind bedenkliche Signaturen der Zeit. Pius XII., im Ruf der Heiligkeit […]

Der Beitrag Pius XII. über die Medien erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Dr. Thorsten Paprotny verfasst.

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Wir leben – was weithin bekannt ist, aber doch leicht übersehen wird – in einem Zeitalter der Medien und Reizüberflutung, in der nicht allein Pornographie, gewaltverherrlichende Filme und polarisierend-polemische Darstellungen über die Kirche, sondern auch regionale Phänomene wie rebellische Priester Beachtung finden. Dies alles sind bedenkliche Signaturen der Zeit.

Pius XII., im Ruf der Heiligkeit stehend, hat in der Enzyklika „Miranda prorsus“ im Jahr 1957 über Film, Funk und Fernsehen nachgedacht, nicht moralisierend, sondern klarsichtig. Er würdigt die „wunderbaren Erfindungen der Technik“ und sieht gleichzeitig ihre Ambivalenz, ja ihren Missbrauch. Die Kirche ist stets berufen und bestrebt, die „Gefahr des Bösen“ zu bannen, die Gebote Gottes heilig zu halten und die „Würde der menschlichen Person“ zu schützen. Die Würde des Menschen aber ist antastbar geworden – wir sehen das an den oben genannten Beispielen, die Pornographie und Gewaltdarstellungen bezeichnen, zugleich auch daran, dass der Einfluss der Medien auf die Menschen besteht, weil sie nicht nur zur Schönheit führen, sondern ins „Dunkel der Finsternis“ und in die „Berührung mit dem Bösen“ münden können, wenn „sittlich Schlechtes“ dargeboten wird. Pius XII. appelliert daran, sich auf das „Senden des Guten“ zu konzentrieren und „gute Samenkörner, die Früchte der Wahrheit und Güte bringen“, auszusäen. Doch statt auf das Gute zu verweisen, werden „Pfade des Lasters“ aufgezeigt: „Nun kann all das Böse, das den rechten sittlichen Grundsätzen sich widersetzt, nicht aus Gott stammen, der das vollkommene und absolute Gute ist; auch nicht aus den technischen Errungenschaften selbst, die seine kostbaren Gaben sind; also doch nur daher, daß der mit freiem Willen ausgestattete Mensch diese Gaben eben mißbrauchen kann, wenn er Böses vollbringt und verbreitet und sich so zum Verbündeten des Fürsten der Finsternis und zum Feind Gottes macht.“ Das Böse zu benennen und davor zu warnen, gehört zum Auftrag der Kirche, damit zum Auftrag des Christen in der Welt von heute. Pius XII. erkennt und benennt irrige Meinungen über die Freiheit des Sendens, etwa im Bereich von Politik, Ökonomie und bloßer Propaganda, aber eben auch hinsichtlich einer – im Zuge der 1968er-Jahre und der sogenannten „Sexuellen Revolution“ dann doch deutlicher gewordenen – Freiheit, die Verwahrlosung der Sitten verkündet: „Gleicherweise kann die Anschauung derer nicht gebilligt werden, die einer Freiheit das Wort reden, auf einer Freiheit bestehen, daß man alles darstellen und verbreiten dürfe, obwohl es doch offen zutage liegt, welch großes Verderbnis für Leib und Seele in den vergangenen Jahren aus solcher Voraussetzung erwachsen ist; hier handelt es sich nämlich nicht um die echte Freiheit, von der wir oben gesprochen haben, vielmehr um zügellose Ungebundenheit, die schrankenlos alles an alle weitergibt, auch wenn es gegen die guten Sitten verstößt und zu schwerer Gefahr für die Seelen werden kann.“

Die Medien sollen im Dienst der Wahrheit und des Guten stehen: „Der Verbreitung der Wahrheit sollen sie so dienen, daß die Bande zwischen den Völkern täglich enger werden; daß sie Verständnis für einander gewinnen; daß sie sich in jeder Notlage helfen; daß schließlich die öffentlichen Gewalten wie die Einzelnen hilfreich zusammenarbeiten. Der Wahrheit dienen erfordert, daß alle sich der Falschheit und des Betrugs vollkommen enthalten und daß sie auch alles vermeiden, was eine verkehrte oder einem Teil schädliche Lebens- und Handlungsweise fördern könnte. An erster Stelle aber mögen die durch Gottes Offenbarung überkommenen Wahrheiten als heilig und unverletzlich gelten.“ Zugleich stehen die Medien im Dienst der Belehrung, doch wie oft – und dies auch gerade heute – geschieht dies „unter Verschweigung des Namens Gottes“ und in der Haltung eines tückischen „Als ob“, nämlich „als ob es keine göttlichen Gebote gäbe“. Was Pius XII. über die sozialistischen Staaten ausführt, gilt heute auch in großer Breite für die Staaten im alten Europa, wenn man so will im christlichen Abendland: „Nun ist uns aber leider bekannt, daß in bestimmten Nationen, in denen die Irrlehren des gottlosen Kommunismus herrschen, die neuen technischen Mittel, die Auge und Ohr von fern her erreichen, in den Schulen auch dazu benützt werden, die Religion mit der Wurzel aus den Herzen zu reißen. Wer dies ruhig und vorurteilsfrei erwägt, kann nicht umhin, zu sehen, daß hier das Gewissen der heranwachsenden Jugend, weil der göttlichen Wahrheit beraubt, in neuer und verdeckter Form vergewaltigt wird. Die Jugend kann ja nicht zur Kenntnis jener göttlich geoffenbarten Wahrheit kommen, die, wie unser Erlöser versichert, uns frei macht. In raffinierter Art ist so hier eine neue Verfolgung gegen die Religion im Gange.“ Ein Beispiel dafür – in den späten 1950er Jahren und ungleich mehr heute – ist der „sittliche Relativismus“ in vielen Filmen. Auch der Rundfunk – weiten wir dies auf unsere Zeit aus: ebenso das Internet – können Segen und Fluch sein. Darum erinnert Pius XII. an die Pflichten der Hörerschaft: „Jeder Rundfunkhörer ist besonders verpflichtet, aus der Sendefolge sorgfältig auszuwählen; man soll die Sendungen nicht wahllos durch die Wohnungen schallen lassen, sondern ihnen Zutritt gestatten wie einem Freund, der mit kluger Überlegung eingeladen wird. Unverantwortlich handelt doch wohl, wer die in das Heiligtum der Familie einzuführenden Freunde nicht auswählt. Die dort zugelassenen Rundfunksendungen in Wort und Ton sollen darum so ausgewählt werden, daß sie der Wahrheit und dem Guten das Wort schenken, daß sie die Familienmitglieder nicht ablenken von der gewissenhaften Erfüllung ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Pflichten, sie vielmehr in deren rechter Ausführung bestärken und, wo es sich um Jugendliche und Kinder handelt, statt ihnen zu schaden, die gesunde Erziehung der Eltern und der Schule unterstützen und weiterführen.“

Papst Pius XII. warnt vor dem „unbeherrschten Mißbrauch“ des Fernsehens, insbesondere für die „sittliche Entwicklung“ der Kinder: „Ein Frevel ist es, die Heiligkeit des Familienlebens auf irgendeine Weise zu gefährden. Darum kämpft die Kirche, wie es ihr Recht und ihre Pflicht ist, immer mit allen Kräften dafür, daß unter keinen Umständen schlechte Fernsehsendungen jenes Heiligtum entweihen. Da das Fernsehen unter anderem auch den sicher heilsamen Vorteil mit sich bringt, daß Jung und Alt eher geneigt sind zu Hause zu bleiben, trägt es viel zur Festigung des Bandes der Liebe und Treue in der häuslichen Gemeinschaft bei, aber doch nur für den Fall, daß nichts eingeführt wird, was mit den Tugenden der Treue und reinen Liebe nicht übereinstimmen würde.“

Diese Botschaft von 1957 ist mitnichten altmodisch, sondern hellsichtig, denn Pius XII. spricht von Gefahren, an die wir uns heute vielleicht gewöhnt zu haben scheinen, die wir achselzuckend akzeptieren oder ignorieren. Der große Papst mahnt zur Wachsamkeit. Diese Mahnung, diesen Aufruf könnten wir heute bedenken und neu annehmen. Es gilt, das Gute zu suchen, die unantastbare Würde des Menschen zu achten, zu hüten und zu verteidigen, die Gebote Gottes über alles wertzuschätzen und den Weisungen der Kirche aller Zeiten und Orte mit ganzem Herzen zu folgen.

Der Beitrag Pius XII. über die Medien erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Dr. Thorsten Paprotny verfasst.

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Ohne Christentum scheitert rechte Politik https://www.thecathwalk.de/2024/05/28/ohne-christentum-scheitert-rechte-politik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ohne-christentum-scheitert-rechte-politik https://www.thecathwalk.de/2024/05/28/ohne-christentum-scheitert-rechte-politik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ohne-christentum-scheitert-rechte-politik#comments Tue, 28 May 2024 18:05:44 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39058 Der jüngste Skandal um den AfD-Politiker Maximilan Krah zeigt deutlich, woran die Rechte in Deutschland krankt: Statt sich auf die Blüte Europas, auf das Christentum, seine Wunder und Heiligen zu konzentrieren, wird immer wieder auf die zwölf neuheidnischen Jahre des Nationalsozialismus verwiesen – und damit der eigene Untergang gewählt. Man sagt, man könne in Frankreich […]

Der Beitrag Ohne Christentum scheitert rechte Politik erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Der jüngste Skandal um den AfD-Politiker Maximilan Krah zeigt deutlich, woran die Rechte in Deutschland krankt: Statt sich auf die Blüte Europas, auf das Christentum, seine Wunder und Heiligen zu konzentrieren, wird immer wieder auf die zwölf neuheidnischen Jahre des Nationalsozialismus verwiesen – und damit der eigene Untergang gewählt.

Man sagt, man könne in Frankreich nicht Katholik sein, ohne gleichzeitig stolzer Franzose zu sein. Umgekehrt ist es wohl auch schwer, wirklich Franzose zu sein, wenn man das Erbe der ältesten Tochter der Kirche ablehnt. In Deutschland scheint das anders zu sein. Worauf sich die deutsche Rechte meist beruft, ist das 19. Jahrhundert, oft genug gefolgt von irgendwelchen seltsamen Ansichten über das Dritte Reich. Wer so Politik machen will, muss scheitern – vor allem in anderen europäischen Ländern. In Italien wissen Meloni und Salvini, dass man die Kultur nicht ohne das Christentum verteidigen kann. In Frankreich trifft man bei der jährlichen Wallfahrt nach Chartres viele patriotische Franzosen.

In Deutschland fehlt dieses Bewusstsein. Deshalb fragt man sich, was man eigentlich „wiederherstellen“ will. Für welches Deutschland will man eigentlich alles? David Engels macht in seinem Kommentar in „Tichys Einblick“ deutlich, wofür man sich eigentlich einsetzen sollte: „Wie wäre es, endlich einmal die monomanische preußen-lastige Fixierung auf den „alten Fritz“, Bismarck und das Dritte Reich zu überwinden und etwa auf den europäischen Reichsgedanken des 10., den geistigen Höhenflug des 13., die Innerlichkeit des 16. oder die künstlerische Blüte des 18. Jahrhunderts zu verweisen? Solange ein politischer Mainstream deutsche Identität auf 1933 bis 1945 reduziert und die deutsche Rechte nichts Besseres findet, als geschmacklos zu beteuern, dass damals letztlich doch „nicht alles schlecht“ war, dürfte der Teufelskreis des deutschen identitären Sonderwegs nie überwunden werden, sondern seine Spurrillen sich nur immer tiefer eingraben.“

Kaiserkrönung Karls der Großen, Friedrich Kaulbach, Public domain, via Wikimedia Commons
Kaiserkrönung Karls der Großen, Friedrich Kaulbach, Public domain, via Wikimedia Commons

Von der Kaiserkrönung Karls des Großen am 25. Dezember 800 in Rom bis 1806 bestand das Heilige Römische Reich. In dieser Zeit wurden die Grausamkeiten des Heidentums bezwungen, ein deutscher Kaiser heiliggesprochen (Heinrich II.), Hildegard von Bingen wirkte im Rheinland und deutsche Zisterzienser machten den Osten urbar, die Schule von Salamanca verfasste die ersten Menschenrechte, atemberaubende Kathedralen und Klöster versetzen die Welt in Staunen. Im 18. Jahrhundert entstanden wunderschöne Kunstwerke, die man noch heute in den Vatikanischen Museen bewundern kann.

Und was macht die deutsche Rechte? Sie philosophiert über Nietzsche und Heidegger. Ein Trauerspiel, ein deutscher Sonderweg, der fern von allen Sonnen in der Nacht der Uneigentlichkeit endet.

Alles, was Europa und Deutschland groß und schön gemacht hat, beruht auf dem Christentum. Europas Größe ist das Christentum, das Erbe des Alten Testaments, die Philosophie der alten Griechen und die Erlösung durch Jesus Christus. Das ist kein schmalziges Pathos, das ist unsere geschichtliche Realität, die einzige, auf die wir stolz und dankbar sein können und die einzige, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Siehe auch:

Der Beitrag Ohne Christentum scheitert rechte Politik erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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https://www.thecathwalk.de/2024/05/28/ohne-christentum-scheitert-rechte-politik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ohne-christentum-scheitert-rechte-politik/feed/ 13
Der Wiederaufbau Europas https://www.thecathwalk.de/2024/05/10/der-wiederaufbau-europas/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-wiederaufbau-europas https://www.thecathwalk.de/2024/05/10/der-wiederaufbau-europas/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-wiederaufbau-europas#comments Fri, 10 May 2024 20:52:16 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=39019 Europa liegt nicht materiell in Trümmern. Doch Europas gesamtes spirituelles Erbe wird jeden Tag mehr zerstört. Dieses Erbe ist, wie Giovannino Guareschi, der Schöpfer von „Don Camillo“ sagte, „der einzig wahre Reichtum, den die Menschheit in Jahrtausenden angehäuft hat.“ Weil das Christentum stirbt und mit ihm die Kraft, die Europa Leben gegeben hat, stirbt Europa. […]

Der Beitrag Der Wiederaufbau Europas erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Europa liegt nicht materiell in Trümmern. Doch Europas gesamtes spirituelles Erbe wird jeden Tag mehr zerstört. Dieses Erbe ist, wie Giovannino Guareschi, der Schöpfer von „Don Camillo“ sagte, „der einzig wahre Reichtum, den die Menschheit in Jahrtausenden angehäuft hat.“

Weil das Christentum stirbt und mit ihm die Kraft, die Europa Leben gegeben hat, stirbt Europa. Denn alles, was Europa ausmacht, kommt aus dem Christentum. Kann es eine Zukunft mit einem säkular-aufgeklärten Weltbild geben? Seit der Nachkriegszeit scheint dies das große Projekt des Westens zu sein: Liberalismus und Wohlstand ohne Gott und Glauben. Schon in den 50er-Jahren scheint der Nihilismus spürbar gewesen zu sein, denn das Buch von Erzbischof Sheen hieß: „Life is Worth Living“. Was selbstverständlich ist, braucht nicht betont zu werden. Im 21. Jahrhundert ist daraus eine Frage geworden: „Is Life worth Living?“ – Ist das Leben lebenswert? Im Fernsehen, auf YouTube und im Kino wird diese Frage täglich gestellt. In „Joker“ (2019) von Todd Philips, in „The Walking Dead“ oder in den Dokumentarfilmen von Werner Herzog. Das moderne Europa kann Tragödie und kennt kein Happy End.

Der kritische Atheismus der Gegenwart hat einen Vorteil: Er glaubt nicht mehr an die Verheißungen der Frühaufklärung, an das Paradies auf Erden durch harte Arbeit und Vernunftgebrauch. Er ist erwachsen geworden und sieht wie das mittelalterliche Christentum die Wirklichkeit der Welt, das heißt, er sieht unlösbare Dramen, unfassbares Leid, das lacrimarum valle, das Jammertal des Salve Regina. Aber Christus kennt er nicht mehr. Er verzweifelt an einer Welt, die oft genug das Gute verhöhnt und das Böse belohnt.

In früheren Zeiten war es möglich, durch den Glauben an Christus über sich hinauszuwachsen und Großes zu leisten. Das beweisen nicht nur der Kölner Dom, Notre Dame in Paris und Chartres oder der Petersdom. Das beweist auch die Tatsache, dass es in den letzten Jahrhunderten keine große Krise gab, die ohne das Christentum gemeistert wurde.

Die großen Heiligen des Abendlandes sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl ihr Wirken bis heute unübertroffen ist. Der heilige Cinzenz Ferrer soll 28 Tote erweckt haben, Josef von Copertino konnte bis zur Kirchendecke fliegen, Franz von Assisi sprach mit dem Sultan von Ägypten, der heilige Antonius trank Gift ohne zu sterben und Franz Xaver wirkte in Japan und Indien zahllose Wunder.

Die europäische Geschichte des Christentums ist atemberaubend schön. Die Klöster, die kinderreichen Familien, der gregorianische Gesang, die Schönheit der Architektur … Es ist die größte Liebesgeschichte, die je erzählt wurde. Es ist jede Anstrengung wert, dieses Erbe zu bewahren und Europa wiederaufzubauen.

Der Beitrag Der Wiederaufbau Europas erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Katholisch über Rechts – Hierarchie ist Alles https://www.thecathwalk.de/2024/03/12/katholisch-ueber-rechts-hierarchie-ist-alles/?pk_campaign=feed&pk_kwd=katholisch-ueber-rechts-hierarchie-ist-alles https://www.thecathwalk.de/2024/03/12/katholisch-ueber-rechts-hierarchie-ist-alles/?pk_campaign=feed&pk_kwd=katholisch-ueber-rechts-hierarchie-ist-alles#comments Tue, 12 Mar 2024 17:23:12 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38898 Von Theodor Seihle Eine berechtigte Sorge von Katholiken über bestimmte Vorstellungen im rechten Lager ist jene, dass eine maßlose Überhöhung bestimmter Güter wie zum Beispiel Volk und Vaterland stattfindet. Unter dieser Voraussetzung kann die Idee entstehen, jegliche Religion sei lediglich ein Instrument zur deren Erhaltung (wo doch der katholische Glaube das höchste Gut ist). Um […]

Der Beitrag Katholisch über Rechts – Hierarchie ist Alles erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Von Theodor Seihle

Eine berechtigte Sorge von Katholiken über bestimmte Vorstellungen im rechten Lager ist jene, dass eine maßlose Überhöhung bestimmter Güter wie zum Beispiel Volk und Vaterland stattfindet. Unter dieser Voraussetzung kann die Idee entstehen, jegliche Religion sei lediglich ein Instrument zur deren Erhaltung (wo doch der katholische Glaube das höchste Gut ist). Um zu erforschen, auf welchen Grundlagen diese falsche Hierarchisierung fußt, möchte ich versuchen, zwei Tendenzen kritisch zu beleuchten. Sie sind, wie ich glaube, insofern relevant für uns Katholiken, weil diese Tendenzen das Religiöse berühren und damit auch das Verhältnis zum katholischen Glauben und zur Kirche; einmal erkenntnistheoretisch (Immanentismus) und einmal geschichtlich (Evolutionismus).

Immanentismus und Evolutionismus, zwei Falsche Denkrichtungen 

Im Immanentismus als Lehre, über die Pius X. vor allem in seiner Enzyklika “Pascendi” (1907) spricht, wird jede mögliche und echte Erkenntnis von einem streng geschlossenen Umkreis umfasst. Dieser Umkreis, innerhalb dessen allein echte Erkenntnis stattfinden kann, bezieht sich entweder auf die geschöpfliche Welt (Naturalismus), die möglichen Erfahrungen (Kantianismus), oder das Seelenleben (Solipsismus). Man kann sich dies wie 3 konzentrische Kreise vorstellen, wobei der äußerste Umkreis noch die gesamte geschöpfliche Welt umfasst, aber schon das Übernatürliche ausschließt und glaubt, dass natürliche Prozesse die ultimative Realität sind. Letztlich handelt es sich dabei also um eine naturalistische Weltanschauung. 

Der nächste Umkreis fußt auf der Erkenntnistheorie Kants und schließt sodann die echte Außenwelt, die wahre Natur der Gegenstände, als unerkennbar aus und begrenzt unsere Begriffe auf die Erfahrung der Dinge (Anschauungsformen und Verstandeskategorien) und nicht die Dinge selbst (“Ding an sich”). Der letzte Kreis lässt zuletzt nur noch das eigene Bewusstsein bestehen, wodurch jeder einzelne Mensch zu einer unerreichbaren Insel vereinsamt. 

Egal welche Form des Immanentismus angenommen wird, es muss daraus immer eine Ablehnung jeglicher offenbarter Wahrheit folgen, die nicht aus den Dingen oder der Seele selbst geboren wird. Ein souveräner, göttlicher Herrscher und Schöpfer der Welt, der willentlich wirkt und außerhalb unseres Selbst und außerhalb der Welt tatsächlich existiert (Theismus), muss ausgeschlossen oder als letztlich unerkennbar (Agnostizismus) markiert werden. Wie wirkt sich so ein Denken nun auf den katholischen Glauben aus? Paradoxerweise heißt dies nicht, dass Religion, das Göttliche oder Übernatürliche vom Immanentismus ausgeschlossen werden.

Es ist vielmehr der Fall, dass das Übernatürliche ganz und gar in das Natürliche fällt und so jede nennenswerte Differenz zwischen Gott und Welt, Gott und Mensch, Gott und Bewusstsein, Natur und Übernatur, zerstört wird. Demzufolge kommt das Göttliche, die Offenbarung, aus den Dingen oder dem Unterbewusstsein selbst, was innerhalb eines zeitlichen Prozesses stattfindet und einer Evolution unterworfen ist. Je nach Bedürfnis des Menschen kann sich das Göttliche epochenhaft so oder so im Menschen und durch den Menschen offenbaren. Da gibt es keine abgeschlossene, unveränderliche Offenbarung, die ewig gilt, sondern immer neue aus uns selbst kommende religiöse Erkenntnisse, die oftmals mit einer vermeintlichen Reife der Menschheit korrespondieren. Daraus ergibt sich ein völlig verzerrtes Bild von dem, was Religion und was der katholische Glaube wirklich ist.

Das evolutionistische Denken

Im evolutionistischen Denken, das weniger eine naturwissenschaftliche, sondern vielmehr eine philosophische Position darstellt, wird das Überleben (“struggle for life”) zum obersten Prinzip der Welt erhoben. Materialistisch gedacht gibt es dann letztlich kein anderes Ziel als die Weitergabe des eigenen Erbguts. Wahr ist das, was uns überleben lässt – als Gruppe oder als Individuum. Gestern mag der katholische Glaube diesen Zweck am besten erfüllt haben, heute muss es aber vielleicht wieder ein heidnischer Volksglaube sein und morgen dann eine Verschmelzung von alledem. Dient eine Religion anscheinend nicht mehr diesem Ziel, kann sie modifiziert, bearbeitet und umgestaltet werden – und das würde selbstverständlich auch auf den katholischen Glauben zutreffen. Es ist vor allem auch die Grenzenlosigkeit, die dieses Denken ausmacht, da keine göttliche Ordnung (von außen) mehr existiert. Das evolutionäre Denken betrachtet den Menschen auf einer Entwicklungsstufe, die sich auf einer langen Stiege befindet, deren Ende unbekannt ist. Der Mensch besitzt demzufolge kein unveränderliches Wesen außer dem des unbestimmten Werden. Der Mensch ist demnach nur bestimmt durch Selbstüberwindung, durch ein Hinauswachsen aus seiner Eigentlichkeit, die im Evolutionismus fluide und formbar ist. Dies macht die anti-essentialistische Komponente des evolutionistischen Denken aus.

Diese beiden (falschen) Denkrichtungen, die für manche im rechten Spektrum meiner Ansicht nach eine Grundannahme darstellen – sei es nun bewusst oder unbewusst – könnte man durch folgende Axiome zusammenfassen: 

  • Religion kommt nicht von einem universalen Schöpfergott, sondern liegt immanent im Volk und hat sich über die Zeit herausgebildet. Damit werden Volk und Vaterland selbst als relevanter Stifter des Göttlichen betrachtet, während fremde religiöse Einflüsse als Joch gesehen werden. 
  • Religion dient primär dem Überleben des Volkes und kann abgeworfen oder substanziell durch eigene Kraft verändert werden, wenn dieser Zweck vermeintlich nicht mehr erfüllt wird.
  • Der Entwicklung eines Volkes sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt, jegliche moralische Richtlinien können, wenn es der höhere Zweck verlangt, ebenfalls als Konventionen aufgelöst und je nach Notwendigkeit neu geformt werden.

Das eigene Volk und Vaterland wird also fälschlicherweise vergöttlicht, während die Religion, die ja als Produkt des Volkes selbst betrachtet werden will, sich notwendigerweise unterordnen muss und nur als Instrument dient. Richtigerweise muss es aber umgekehrt sein! Volk und Vaterland müssen sich der einzig wahren und universellen Religion unterordnen, Christus als König aller Könige anerkennen und zum Instrument Gottes werden. Die katholische Religion darf niemals als ein Werkzeug für einen vermeintlich höheren Zweck missbraucht werden. Sie selbst ist ja der Hort des höchsten Ziels eines jeden Menschen. Wir bekennen also nicht den katholischen Glauben, um das Überleben unseres Volkes zu sichern, sondern wir wollen das Überleben unseres Volkes sichern, damit wir, als Volk, mittels des einzig wahren Kultes, Gott weiterhin bestmöglich verehren können! Gerade dadurch werden Volk und Vaterland geheiligt und nur so finden sie in der wunderbaren Symphonie Gottes den für sie vorhergesehenen richtigen Klang.

Europa verdankt seine Größe Christus und der katholischen Kirche – die Veredlerin aller natürlichen Tugenden

Auch wenn es heute in Anbetracht des Zustands der katholischen Kirche, vor allem aber der deutschen Bischofskonferenz und dem unsäglichen “Synodalen Weg”, manchmal schwer fällt zu glauben, ist die Größe der europäischen Völker vor allem der römisch-katholischen Kirche zu verdanken, also der Braut Christi, gestiftet von Jesus Christus. So wie aber die Gnade die Natur voraussetzt, hat Er seine Kirche auf besonders fruchtbarem Boden gedeihen lassen. Die Symbiose aus römischer Organisation und griechischem Geist war der vorherbestimmte und unüberbietbare Träger für diesen Auftrag Gottes, nachdem er von allem Götzendienst und sonstigen anti-christlichen Veranlagungen befreit wurde. 

Auf diese Art und Weise weiter gedacht, hat jedes europäische Volk eine besondere Rolle in der Heilsgeschichte zugedacht bekommen und immer wenn sich dafür entschieden wurde, mit diesem Auftrag zu kooperieren, kam es zu einem bestmöglichen Aufblühen. Falsch wäre es also zu behaupten, das europäische Christentum sei eine künstlich erzwungene Synthese zweier gänzlich unverwandter Entitäten. Dieses Verhältnis ist viel eher mit der Beziehung zwischen Natur und Gnade oder Geist und Körper zu vergleichen. Wenn sich die europäischen Völker von der katholischen Kirche leiten lassen, dann gediehen sie und blühten auf. Die Früchte dieser Zusammenarbeit sind (oder waren) allerorts zu sehen und strecken sich von Ritterlichkeit über die Gotik, bis hin zu jeder einzelnen aufopfernden Tat, die aus reiner Nächstenliebe vollbracht wird. 

Jeder ehrliche Blick auf die europäische Geschichte wird die grundsätzlich wunderbare Wirkung der katholischen Kirche auf die Völker erkennen. Vor allem aber müssen Deutschland, Europa (und der Vatikan) wieder zum traditionellen katholischen Glauben zurückkehren, um diese Entfaltung wieder zu realisieren. Da aber, wie schon erwähnt, die Gnade die Natur voraussetzt, heißt dies keineswegs, dass dieses Ziel einer rechten Politik entgegengesetzt ist. Wichtig ist nur, dass die Ordnung stimmt und Christus von allen als König und Hohepriester anerkannt wird.

Nachtrag 

Nach diesem Versuch eines kritischen Blicks auf von mir wahrgenommene denkerische Tendenzen im rechten Spektrum von katholischer Seite, möchte ich abschließend noch einmal anmerken, dass ich eine konstruktive und zum Nachdenken anregende Kritik zum Ausdruck bringen wollte. Ich betrachte mich auch selbst als katholisch und rechts (allerdings in dieser Reihenfolge), was meiner Ansicht nach aus der konsequenten Anwendung der traditionellen katholischen Soziallehre folgt. Und wenn es um diese Tradition geht, kann auch eine gute Zusammenarbeit stattfinden. Gleichzeitig eröffnet sich aber auch die Möglichkeit wichtige Fragen auszudiskutieren, wie zum Beispiel jene über die Streitfrage des christlichen Universalismus gegenüber einem identitären Partikularismus, die von beiden Seiten oftmals auch missverstanden wird. Die wichtigste und gewinnbringendste Kritik gegenüber dem rechten Lager kann und muss aus meiner Sicht von katholischer Seite kommen– dem Ziel, dem Gemeinwohl eines jeden Volkes herzustellen.

Siehe auch:

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Was sagt der katholische Glaube über Volk und Vaterland? https://www.thecathwalk.de/2024/03/03/was-sagt-der-katholische-glaube-ueber-volk-und-vaterland/?pk_campaign=feed&pk_kwd=was-sagt-der-katholische-glaube-ueber-volk-und-vaterland https://www.thecathwalk.de/2024/03/03/was-sagt-der-katholische-glaube-ueber-volk-und-vaterland/?pk_campaign=feed&pk_kwd=was-sagt-der-katholische-glaube-ueber-volk-und-vaterland#comments Sun, 03 Mar 2024 21:08:58 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38829 Am 22. Februar 2024 veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz eine Erklärung mit dem Titel “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar”. Deutlich erkennbar ist, dass keine Unterscheidung zwischen rechts und rechtsextrem unternommen wird und alles als rechtsextrem geframt wird, was im Volk mehr sieht als einen „Demos“, eine „Gemeinschaft der Gleichberechtigen … auf der Grundlage der Menschen- […]

Der Beitrag Was sagt der katholische Glaube über Volk und Vaterland? erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Am 22. Februar 2024 veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz eine Erklärung mit dem Titel “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar”. Deutlich erkennbar ist, dass keine Unterscheidung zwischen rechts und rechtsextrem unternommen wird und alles als rechtsextrem geframt wird, was im Volk mehr sieht als einen „Demos“, eine „Gemeinschaft der Gleichberechtigen … auf der Grundlage der Menschen- und Bürgerrechte”. Damit wird der Volksgedanke von der Bischofskonferenz de facto abgeschafft und durch den losen Begriff einer zusammenhanglosen Masse ersetzt. Damit wäre im Sinne der DBK selbst das Grundgesetz “rechtsextrem”, weil es unter Volk durchaus eine ethnische sowie historisch und kulturell gewachsene Größe versteht (vgl. u.a. Art. 116). Ebenfalls wird deutlich, dass es in der Erklärung keine Abgrenzung zum linken und linksextremen Spektrum gibt. Rechts hingegen kommt nur als “rechtsextrem” vor. Damit wird gleichsam unterstellt, es gebe keine legitime rechte Position, sondern nur rechtsextreme Verfassungsfeindschaft, die eine Wiederkehr des Nationalsozialismus wolle. Auch die Demonstrationen „gegen rechts“ – bei denen teilweise selbst Christdemokraten unerwünscht waren, werden gelobt. 

Die Erklärung der Bischöfe lässt den Vorwurf real erscheinen, dass wir als Katholiken wurzellose Weltbürger seien, die keine Herkunft und keine natürlich gewachsene Ordnung schätzten. Die größte Opposition zu solchen Aussagen äußern nicht irgendwelche rechte Parteien, sondern die Päpste selbst. So sagte Pius X. bei einer Ansprache am 19. April 1909: „Wäre der Katholizismus vaterlandsfeindlich, so wäre er keine göttliche Religion mehr. Vaterland ist ein heiliger Name, der unsere teuersten Erinnerungen wachruft und unser Herz höher schlagen lässt. Da sind wir ja geboren und daran binden uns Bande des Blutes und edle Gesinnung und Überlieferung. Darum verdient es nicht nur unsere Liebe, sondern unsere Vorliebe.” 

Die Position von Papst Pius X. gilt heute als rechts, ist aber nichts anders als katholisch. Überhaupt, was soll das heißen, rechts? Heute wird es oft mit „rechtsextrem“ gleichgesetzt und damit mit Nationalsozialismus, Völkermord und dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Nichts könnte falscher sein. Rechts sein hat gar nichts mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen zu tun. In gewissem Sinne haben die Nazis in ihren Kulturbrüchen, dem nationalen Sozialismus und ihrem Pakt mit Stalin durchaus links agiert. Rechts sein im katholischen Sinn schließt ein Bekenntnis zu Tradition, Heimat, Familie und Religion ein. Das Gewordene steht über dem Neuen und Revolutionären. Im Gegensatz zum linken Denken wird an ewig gültigen und natürlichen Gesetzen festgehalten, wie dem Naturrecht. Es wird davon ausgegangen, dass es unveränderliche Wesenheiten und von Gott gegebene Unterschiede gibt, die man zu achten habe. Hierarchien und Ungleichheiten sind im rechten Denken kein abzuschaffendes Übel, sondern gottgewollt. Dieses Denken findet man sowohl bei den Päpsten der Moderne wie Gregor XVI., Pius IX. Leo XIII., Pius X. und Pius XII. als auch bei Philosophen und Schriftstellern wie Joseph de Maistre, Nicolás Gómez Dávila, J. R.R. Tolkien, Pfarrer Hans Milch und vielen anderen.

Volk und Vaterland müssen vom Katholiken geliebt werden 

Das Volk wird im katholischen Glauben traditionell nicht als neutrale Größe verstanden, als kalter „Demos“ mit bloß politisch-rechtlicher Bedeutung. Volk ist die größere Dimension der Familie. Die Liebe zum Volk folgt aus dem vierten Gebot: „Du sollst Vater und Mutter ehren.“ Der Katechismus der katholischen Kirche (1997/2003) sagt: „Die Heimatliebe und der Einsatz für das Vaterland sind Dankespflichten und entsprechen der Ordnung der Liebe.“ Im Volkskatechismus von Franz Spirago steht: „Der Christ darf und soll seine Nation mehr lieben als eine fremde; denn diese Liebe liegt schon von Natur aus im Menschen und wird durch die christliche Religion nicht aufgehoben, sondern verklärt … “ Die Nation sei eine große Familie, die Liebe zu ihr entspreche dem Naturgesetz und dieses wiederum komme von Gott. Pater Theodor Grentrup schreibt im „Lexikon für Theologie und Kirche“ (1. Auflage): „Die Auffächerung der Menschheit in Völker ist das vereinigte Ergebnis ursprünglicher Schöpfung, schicksalhafter Prägung und eigen- oder fremdwilliger Formung. Jedes Volk soll seine arteigenen Werte zum Blühen und Reifen bringen, dadurch zur Erfüllung des reichen, vielgestaltigen Schöpfungsplans beitragend.“ Gleichzeitig betont er die Einheit der Menschheitsfamilie, weil alle Menschen historisch von Adam und Eva abstammen und das gleiche Ziel haben: die Erlösung in Christus.

Über das Vaterland schreibt Pater Grentrup im selben Lexikon, dass es ein „Geschenk des Schicksals“ sei. Vaterland bedeute auch ein Verbundensein mit Menschen seiner Art und Sprache, dies sei ein „ethischer Wert“, denn „für die meisten wirkt das Gefühl vollkommener Vereinsamung seelisch zerstörend.“ Deshalb sei auch die Verbannung aus Heimat und Vaterland „eine der härtesten Strafen.“

Der Einsatz fürs Volk ist ein Gebot der Liebe

Es ist dem katholischen Glauben also fremd, Volk nur als „Demos“, als „eine Gemeinschaft der Gleichberechtigen … auf der Grundlage der Menschen- und Bürgerrechte“ zu sehen. Das Volk gilt als erweiterte Familie. Es zu lieben ist christliches Gebot. Gleichzeitig aber, so macht Spirago im „Volkskatechismus“ deutlich, ist es verboten, fremde Nationen zu verachten oder zu hassen. Ebenfalls wird die Einheit der Menschheit betont und das universelle Ziel in Christus. Damit ist die katholische Tradition klar universalistisch und nicht partikularistisch. Daraus folgen universelle Rechte und Pflichten gemäß dem Naturrecht und ein universeller Missionsauftrag. Der katholische Laie unserer Zeit soll sich für sein Volk und Vaterland in guter Weise einsetzen. Das ist weder rechtsextrem noch „ewig gestrig“, sondern einfach nur katholisch.

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Der Kult des Menschen https://www.thecathwalk.de/2024/03/02/kult-des-menschen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kult-des-menschen https://www.thecathwalk.de/2024/03/02/kult-des-menschen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kult-des-menschen#comments Sat, 02 Mar 2024 11:28:08 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37665 Warum wehen heute überall „Regenbogenfahnen“, die Werbung für Homosexualität machen? Warum gelten heute Dinge als gut und moralisch, über die man früher nicht mal diskutiert hätte? Warum stellt man heute überall den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt und schweigt über Gott und das Himmelreich? Die Antworten auf diese Fragen findet man am besten, […]

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Warum wehen heute überall „Regenbogenfahnen“, die Werbung für Homosexualität machen? Warum gelten heute Dinge als gut und moralisch, über die man früher nicht mal diskutiert hätte? Warum stellt man heute überall den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt und schweigt über Gott und das Himmelreich?

Die Antworten auf diese Fragen findet man am besten, wenn man sich mit dem Kern einer Kultur befasst: mit ihrem Kult. Kult und Kultur sind verwandte Begriffe. Jede Kultur definiert sich durch ihren Kult. Der Kult ist die rituelle Ausdrucksform der Religion. Heute haben wir es mit einer ganz besonderen Kult zu tun: dem Kult des Menschen. Dieser Humanismus ist die falsche Grundlage unserer Kirche und damit verantwortlich für die schlechte Kultur in unserer Gesellschaft. Wenn wir diesen Irrtum bei seiner Wurzel fassen, können wir ihn verstehen und überwinden.

Leo XIII. (1878-1903) hat in der Enzyklika „Immortale Dei“ (1885) das historische Vorbild genannt, an dem wir uns orientieren können: „Es gab eine Zeit, wo die Weisheitslehre des Evangeliums die Staaten leitete. Gesetze, Einrichtungen, Volkssitten, alle Ordnungen und Beziehungen des Staatslebens waren in dieser Zeit von christlicher Klugheit und göttlicher Kraft durchdrungen. Da war der Religion Jesu Christi in der Öffentlichkeit jene Auszeichnung gesichert, wie sie ihr gebührt; da blühte sie überall unter dem wohlwollenden Schutz der rechtmäßigen Obrigkeiten und Regenten, da waren Kirche und Reich in glücklicher Eintracht und durch gegenseitige Freundesdienste miteinander verbunden“. Diese Zeit war das Mittelalter. Sie ist untrennbar mit dem Papsttum und der christlichen Ordnung Europas verbunden. Seit Leo der Große sich 452 vor Mantua dem Hunnenkönig Attila entgegenstellte bis zum Glaubensabfall durch die Reformation, herrschte etwa 1000 Jahre Christentum in Europa. Man lebte für den Himmel, baute Kathedralen, betete, faste und feierte.

Zurück zum Mittelalter

Das Mittelalter erlitt bereits vor der Reformation starke Schwächungen. Direkt zu Beginn des 14. Jahrhunderts ließ Philipp der Schöne ein Attentat auf Bonifaz VIII. durchführen. Damit ging die hochmittelalterliche Geltung des Papsttums unter. Das Avignonesische Papsttum begann und das Mittelalter löste sich mehr und mehr auf. Spätestens im 15. Jahrhundert kann man die Renaissance als neue Epoche festmachen. Mit Renaissance ist nicht das Studium der Antike gemeint und das Erlernen von Latein und Griechisch. Renaissance meint eine neue Mentalität. Nicht mehr Gott steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch. Nicht mehr die Gnade ist entscheidend, sondern die Natur. Die Renaissance ist in diesem Sinne als Humanismus zu verstehen. Wie in der Antike spielt die Erbsünde keine Rolle mehr. Deshalb werden Sinnlichkeit und Nacktheit zelebriert. Körperkult und Natur ersetzen Fasten und Gnade.

Die Reformation ist auch als Gegenbewegung zu diesem Trend der Re-Heidnisierung zu verstehen, sie liefert aber nicht die richtigen Antworten, und verschlimmert das Problem, weil Luther und Calvin einen brutalen Augustinusmus ohne freien Willen predigen und daher keine Umkehr und Heiligung erreichen können, sondern nur eine Verweltlichung (Luther) oder einfach einen Teil der Menschen gleich als zur Verdammung vorherbestimmt ansehen (Calvin). In gewissem Sinne bringt die Reformation eine Mentalität hervor, die aus der Trennung zwischen Glaube und Taten besteht. Was subjektiv geglaubt wird, kann vollkommen abweichen von dem, was objektiv getan wird. Diese Dissonanz ist eine der Grundlagen der modernen Welt. Die Gender-Theorie, die zwischen einem gefühlten Geschlecht („gender“) als dem eigentlich relevantem und dem objektiven oder biologischen Geschlecht („sex“) als dem irrelevanten unterscheidet, steht in dieser philosophischen Tradition der Trennung zwischen „innen“ und „außen“ oder der Trennung zwischen subjektiv und objektiv.

Die Epoche der Aufklärung

Ein weiterer starker Einschnitt bringt der 30-jährige Krieg (1618-1648). Nach diesem brutalen Krieg gerät die Metaphysik in eine starke Krise. Es entsteht eine neue Epoche: die Epoche der Aufklärung. Ludwig Baur (1871-1943) schreibt in seinem Artikel „Aufklärung“ im Lexikon für Theologie und Kirche (1930), dass „Aufklärung als geschichtliche Erscheinung die theoretische und praktische Tendenz [ist], von der christlichen Offenbarung und Kirche und allem, was mit ihr zusammen hängt, als einer ‚Verfinsterung des Geistes’ sich frei zu machen und nur einen Glauben, den an die sola ratio, anzuerkennen.“ Damit wird die Aufklärung als kirchenfeindlich und antichristlich definiert.

Dann unterteilt Baur die Aufklärung in einen theoretischen und praktischen Teil. Die theoretische Aufklärung beruht auf dem Grundsatz der „Autonomie der Vernunft“, die sich „in ihrer schrankenlosen Herrschaft“ auch auf das „Gebiet der Offenbarung (Rationalismus)“ ausdehnt. Die Voraussetzungen dafür liegen in einem Traditionsbruch, der die aristotelische Philosophie durch neue Ansätze ersetzte, unter dem Einfluss von Descartes, Baco, Kant u.a.

Die Aufklärung änderte die Ethik (u.a. inspiriert durch Baco, Spinoza und Kant) und suchte eine „rein natürliche Begründung“ zu finden, es entwickelte sich das Ideal der Humanität, das Sittliche sollte sich aus „den Bedürfnissen des Menschen“ ableiten, demgegenüber stand eine „theologische Moral“. In der Rechtsphilosophie (u.a. durch Machiavelli, Hobbes, Locke, Rousseau) änderte sich die mittelalterliche theologische Auffassung vom Ursprung und Zweck des Staates und seinem Verhältnis zur Kirche vollständig.

In Deutschland und England gibt es eine andere Aufklärungstradition als in Frankreich. Hier herrschen Versuche einer Verbindung von Aufklärung und Christentum vor, die u.a. von Locke, Leibniz und Kant geprägt sind, während die klassischen Aufklärer in Frankreich jede positive Religion ablehnen. Diese Versuche einer Synthese müssen allerdings sehr kritisch gesehen werden, weil mit der natürlichen Religion der Aufklärung eine „Erschütterung des Glaubens“ verbunden ist. So konstatiert Baur: „Die Aufklärungskritik wandte sich gegen die Lehre von der Inspiration der Bibel, gegen die Lehre von der metaphysischen Gottessohnschaft Jesu, gegen den Erlösungs- und Auferstehungsglauben.“ Stattdessen gibt es eine „moralisierende Grundtendenz“.

Viele katholische Fakultäten standen im 18. Jahrhundert unter dem Einfluss der Aufklärung. So waren die rheinischen Kurstaaten „völlig aufklärerisch“. Viele theologische Fachblätter verbreiteten aufklärerische Thesen. Der aufklärerische Geist propagierte eine Feindschaft gegen die Orden, besonders gegen die Jesuiten, auch gegen den Zölibat, die lateinische Kultsprache, die Liturgie, die Heiligen- und Reliquienverehrung, Wallfahrten und religiöse Bräuche aller Art.

Der Modernismus und das Konzil

Die Aufklärung bildet eine Art Symbiose mit dem Humanismus und führte während der Französischen Revolution zu nie gekannter Gewalt. Von Frankreich ausgehend kam es zum größten Kulturbruch Europas, der uns bis heute prägt. Überall ersetzten die Ideen der Aufklärung und des Humanismus die Tradition. Im frühen 20. Jahrhundert war die katholische Kirche davon tief durchdrungen. Deshalb schrieb Pius X. 1907 eine Enzyklika gegen den Modernismus. Modernismus ist im Grunde ein neues Wort für Liberalismus und meint die Geisteshaltung, die sich aus Humanismus (Leugnung der Erbsünde) und Aufklärung (Ablehnung des Theismus) speist. Pius X. definiert Modernismus als „Sammelbecken aller Häresien“.

Der „Mustermodernist“, gegen den sich die Enzyklika vor allem richtete, war der französische Professor Alfred Loisy. Dieser lehrte, dass es einen Unterschied zwischen Dogmen und historischen Ereignissen gebe. Das heißt konkret: Der historische Christus sei nicht von den Toten auferstanden. Glaube und Geschichte hatten bei Loisy nichts miteinander zu tun, auch nicht der Theologe und der Historiker. 1908 wurde Loisy exkommuniziert. Er wurde Humanist, wandte sich vom Christentum ab und pantheistischen Lehren zu. 

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil kam nun alles zusammen: Aufklärung, Humanismus, die moderne Welt, Fortschrittsoptimismus, die Bealtes und der Erfolg der liberalen USA. Theologen der Nouvelle Théologie, die vorher verbannt wurden, erhielten hier eine Bühne. Der Thomismus hatte abgedankt. Jetzt ging es um Religionsfreiheit, Ökumene, Heilswege außerhalb der wahren Religion und um den Humanismus. In Lumen Gentium heißt es, dass “ die Muslim, die sich zum Glauben Abrahams bekennen … mit uns den einen Gott anbeten“.

Das Dokument „Gaudium et Spes“ erklärt eine Art Humanismus zum neuen Weg der Kirche. John Kardinal Heenan, Erzbischof von Westminster stellte der Konstitution ein hartes Urteil aus: „written by clerics with no knowledge of the world“ – geschrieben von Klerikern, die die Welt nicht kennen. Damals wurde Gaudium et Spes als Gegen-Syllabus gelesen, wie es das Time Magazine seinerzeit tat, als „mutiges Schema“, das die Kirche mit der modernen Welt versöhne.

So heißt es in GS 55: „Immer größer wird die Zahl der Männer und Frauen jeder gesellschaftlichen Gruppe und Nation, die sich dessen bewußt sind, selbst Gestalter und Schöpfer der Kultur ihrer Gemeinschaft zu sein. Immer mehr wächst in der ganzen Welt der Sinn für Autonomie (vgl. auch GS 36,1) und zugleich für Verantwortlichkeit, was ohne Zweifel für die geistige und sittliche Reifung der Menschheit von größter Bedeutung ist. Diese tritt noch deutlicher in Erscheinung, wenn wir uns die Einswerdung der Welt und die uns auferlegte Aufgabe vor Augen stellen, eine bessere Welt in Wahrheit und Gerechtigkeit aufzubauen. So sind wir Zeugen der Geburt eines neuen Humanismus, in dem der Mensch sich vor allem von der Verantwortung für seine Brüder und die Geschichte her versteht.“ Klar ist, wie Pfarrer Milch sagt, dass es keine sittliche Reifung der Menschheit gibt! Im Gegenteil, das 20. Jahrhundert war das grausamste in der gesamten Menschheitsgeschichte.

Johannes Paul II. und Franziskus

Vor allem ein Papst steht für Umsetzung von Gaudium et Spes: Johannes Paul II. Er interpretierte das Konzil anscheinend als einen Aufbruch zum Menschen hin. Die Antritts-Enzyklika des Papstes Redemptor hominis (1979) verkündet einen optimistischen Humanismus, ähnlich wie das Konzilsdokument Gaudium et Spes. Es wird davon gesprochen, dass „der Mensch der Weg der Kirche ist“. Die Stimmung des Dokuments tendiert sehr zu einem Erlösungsoptimismus: „Dieses tiefe Staunen über den Wert und die Würde des Menschen nennt sich Evangelium, Frohe Botschaft. Dieses Staunen rechtfertigt die Sendung der Kirche in der Welt, auch und vielleicht vor allem »in der Welt von heute«. Dieses Staunen und zugleich die Überzeugung und Gewißheit, die in ihrer tiefsten Wurzel Glaubensgewißheit ist, die aber auf verborgene und geheimnisvolle Weise auch jeden Aspekt des wahren Humanismus beseelt, ist eng mit Christus verbunden … Dieser Mensch ist der Weg der Kirche, der in gewisser Weise an der Basis all jener Wege verläuft, auf denen die Kirche wandert; denn der Mensch – und zwar jeder Mensch ohne jede Ausnahme – ist von Christus erlöst worden. Christus ist mit jedem Menschen, ohne Ausnahme, in irgendeiner Weise verbunden, auch wenn sich der Mensch dessen nicht bewußt ist: »Christus, der für alle gestorben und auferstanden ist, schenkt dem Menschen« – jedem einzelnen und allen zusammen – »fortwährend Licht und Kraft durch seinen Geist, damit er seiner höchsten Berufung entsprechen kann«.“

Die zentrale Frage zwischen Johannes Paul II. und der Tradition ist: Kann man mit einem moralisch-humanistischen Anspruch die Welt retten oder braucht es nicht auch Alte Messe und Tradition? Der Zeit-Journalist Jan Roß beantwortet diese Frage mit der Polenreise Johannes Pauls II. 1991. Damals herrschte kein „Grundton der Ermutigung und des Vertrauens, sondern lauter … bittere oder verzweifelte Warnungen vor einer libertinen Wegwerfgesellschaft, vor Pille, Prostitution, Pornographie und … Abtreibung. Das Bild von Johannes Paul II. als lebensfremdem Doktrinär und Mann von gestern setzte sich fest, selbst bei alten Weggefährten und Bewunderern.“ Johannes Paul II. hat sehr viel erreicht im Kampf gegen den Kommunismus und im Einsatz für eine Kultur des Lebens. Aber die Fragen nach der Kirche selbst, nach der Liturgie, der Theologie und der Tradition, sie sind entscheidend für das Leben der Katholiken und für die Mission.

Johannes Paul II. hat noch gegen den moralischen Relativismus gekämpft. Diese Front wird heute aufgegeben. Papst Franziskus macht nicht nur mit der Ökumene weiter und verschlimmert den interreligiösen Wahn – er ändert auch die Morallehre. Mit „Amoris laetita“ (2016) wurde gleichsam der Weg zum Kommunionempfang für Menschen ermöglicht, die „wiederverheiratet Geschiedene“ sind. Gegen den „Synodalen Weg“ wird nichts getan, die Alte Messe mehr und mehr verboten, James Martin in den Vatikan eingeladen. Es geht sogar noch weiter: Erstmals wird eine Abtreibungsbefürworterin, Mariana Mazzucato, Mitglied der päpstlichen Akademie für das Leben und von Papst Franziskus gelobt. Seit der Erklärung „Fiducia supplicans“ (2023) werden homosexuelle Paare gesegnet. Jetzt brechen alle Dämme.

Die Rückkehr zur Tradition

Die Moderne beruht auf den falschen Grundlagen von Humanismus und Aufklärung. Deshalb gibt es keine Mission mehr, sondern nur noch eine Hinwendung zum Menschen und zur Welt. Dasselbe propagiert auch der Kommunismus. Die Erbsünde und die Notwendigkeit von Gnade und Umkehr werden nicht mehr gesehen. Im Gegenteil, es wird allgemein angenommen, dass alle in den Himmel kommen und es keiner Bekehrung mehr bedarf. Es gilt nicht länger als notwendig, katholisch und heilig zu werden, denn die Hölle gilt als leer. Alles, worauf es noch ankommt ist, ein „anständiger Mensch“ zu sein. Und das heißt heute, für Gender, LGBTQ und Wärmepumpen zu sein. Gleichzeitig werden wir heute Zeugen vom Ende des Humanismus, der durch einen Klimakult abgelöst wird. Die Erde, das Klima und CO2 werden zunehmend zu Götzen, denen sich moderne Menschen freiwillig unterwerfen – sogar zu ihrem eigenen Nachteil. Damit ist ein klassischer Paganismus zurück, einer für den man opfert, leidet und verzichtet. Wie jede Revolution frisst auch der Humanismus seine eigenen Kinder. Es begann mit der Leugnung der Erbsünde. Darauf folgte das Ende der Anbetung Gottes. Heute unterwirft sich der „aufgeklärte Mensch“ seinen Leidenschaften, der Natur und den kosmischen Kräften. Er ist zum Sklave Gaias geworden – ohne es zu merken. Die moderne Knechtschaft unter Maschinen im Neonlicht offenbart das ganze Dilemma. Schlecht frisiertes „Humankapital“ zelebriert die Freiheit von Gott beim Ausfüllen von Excellisten. Eine Niederlage ohne Ende. Jeder Tag im Mittelalter hatte mehr Leben als die Stromberg-Office-Kultur der Gegenwart.

Wir müssen klar sehen, dass die Neuzeit und die Moderne keinen Fortschritt, sondern einen gewaltigen Rückschritt gebracht haben. Denn es ist völlig gleichgültig, ob wir heute „wohlhabender“ sind, um die Welt fliegen können und W-Lan haben. Wir sind geschaffen, um Gott Unseren Herrn zu loben, Ihn zu verehren und Ihm zu dienen, und so unsere Seele zu retten. Deshalb ist das Mittelalter die wahre Hochkultur. Und deshalb führt an der Rückkehr zur Tradition kein Weg vorbei.

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Jordan Peterson kritisiert Konzil, Papst und moderne Kirche https://www.thecathwalk.de/2024/02/15/jordan-peterson-kritisiert-konzil-papst-und-moderne-kirche/?pk_campaign=feed&pk_kwd=jordan-peterson-kritisiert-konzil-papst-und-moderne-kirche https://www.thecathwalk.de/2024/02/15/jordan-peterson-kritisiert-konzil-papst-und-moderne-kirche/?pk_campaign=feed&pk_kwd=jordan-peterson-kritisiert-konzil-papst-und-moderne-kirche#comments Thu, 15 Feb 2024 17:22:36 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38698 Die katholische Kirche befindet sich im Niedergang. Der berühmte Psychologe Jordan Peterson sieht darin eine natürliche Folge ihrer Fehlentwicklung seit den 60er-Jahren. Statt Seelen zu retten gehe es darum das Klima zu retten und relevant zu sein. Nur eine Umkehr zu ihrer Identität könne die Kirche retten. Am 11. Februar, am Fest der Erscheinung der […]

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Die katholische Kirche befindet sich im Niedergang. Der berühmte Psychologe Jordan Peterson sieht darin eine natürliche Folge ihrer Fehlentwicklung seit den 60er-Jahren. Statt Seelen zu retten gehe es darum das Klima zu retten und relevant zu sein. Nur eine Umkehr zu ihrer Identität könne die Kirche retten.

Am 11. Februar, am Fest der Erscheinung der unbefleckten Jungfrau Maria in Lourdes, hat EWTN ein Interview in mit dem berühmtem Psychologen Jordan Peterson veröffentlicht. Jordan Peterson und seine Familie sind nicht katholisch, er spricht aber immer wieder positiv über den katholischen Glauben.

Ich weiß, man kann Peterson für vieles kritisieren: Dafür, dass er sich zu sehr an Carl Gustav Jung orientiert, die Bibel zu psychologisch versteht und zu wenig historisch-theologisch. Dafür, dass er zu nah an Neokonservativen ist ….

ABER: Das EWTN-Interview ist ein Gewinn für jeden traditionellen Katholiken.

Wer nicht weiß, wer Jordan Bernt Peterson ist, dem sei eine kurze Hintergrundinformation gegeben: Peterson ist ein 61-jähriger kanadischer Psychologe. Er wurde berühmt, als er sich 2017 öffentlich gegen das kanadische Gesetz „Bill C-16“ positionierte. Peterson kritisierte, das Gesetz würde die Verwendung von durch Betroffene gewünschten spezifischen Pronomen in der dritten Person erzwingen. Das verstoße gegen die Redefreiheit.

In den folgenden Jahren tourte Peterson durch die Welt und ermutige vor allem junge Männer, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, diszipliniert zu sein und ihr Leben zu ordnen. Das machte ihn weltberühmt.

2019 erkrankte seine Ehefrau Tammy Peterson unheilbar an Krebs. Die Ärzte gaben ihr noch 10 Monate zu leben. Eine katholische Krankenhausseelsorgerin bat ihr an, mit ihr den Rosenkranz zu beten und Tammy stimmte zu. Auf der ganzen Welt wurde für sie gebetet. Zunächst verschlechterte sich Tammys Zustand zusehends. Dann begann er sich mehr und mehr zu bessern und sie sagte ihrem Ehemann, dass sie an ihrem Hochzeitstag geheilt sein werde und so kam es. Es sei das erste Mal in der Geschichte gewesen, dass diese Art von Krebs besiegt worden sei. Dieses Jahr zu Ostern will Tammy Peterson katholisch werden. Das ist der Hintergrund, vor dem jetzt auch ein Interview mit Jordan Peterson stattfand.

Am Ende des Interviews geht Colm Flynn, der Interviewer, richtig ins Eingemachte und Petersons Antworten sind beeindruckend.

Flynn: Wenn wir auf die katholische Kirche schauen und ihren Niedergang in den letzten Jahren, weniger junge Leute sind da, weniger wollen in Kloster gehen und man könnte sagen, seit den 60ern …

Peterson: Wenn es nur noch um Gitarren und Hippies geht, wen interessiert das?

Flynn: Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, sagen wir in den 60ern, war die Kirche bestrebt, relevanter zu sein, die Leute willkommen zu heißen.

Peterson: Ja richtig, das funktioniert nicht. Es ist oberflächlich, offensichtlich. Flach und verachtenswert. [Der Glaube] soll eine Einladung sein zu dem großen Abenteuer des Lebens. Was ist das große Abenteuer des Lebens? – Nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach. Das ist eine heftige Einladung. Aber das ist die Einladung. Die Kirche hat den Glauben daran verloren. Aber was ist relevanter als das? Was du tust, wenn du sagst, du musst „relevanter“ werden, ist, dass du etwas darüber stellst. Das wird nicht funktionieren. Nicht dann, wenn die erste These korrekt war und sie war offensichtlich korrekt. Warum offensichtlich? Christus sah dem Tod und der Hölle ins Angesicht und triumphierte darüber. Wenn du dich fragst, warum das relevant ist, lautet die Antwort: weil es das ist, was du und jeder tun muss. Darin steckst du fest.

Flynn: Also fordert die katholische Kirche die Menschen nicht genug heraus?

Peterson: Sicherlich nicht. Beim besten Willen nicht. Der Weg ins Paradies wird von Cherubim mit Flammenschwertern bewacht, die sich in jede Richtung drehen. Es ist hart, in den Club hineinzukommen. Alles was dessen nicht wert ist, wird abgeschnitten und verbrannt … Junge Menschen wollen ein Abenteuer. Warum glaubst du, dass sie so besorgt damit sind, den Planeten zu retten? Worüber Papst Franziskus die ganze Zeit zu reden scheint, wenn er Seelen retten sollte. So rettet man den Planeten, nicht, indem man Gaia anbetet.

Flynn fragt zum Schluss, ob es bei Peterson einen „Ruck“ in Richtung des katholischen Glaubens gebe. Peterson antwortet, dass es eine Wertschätzung für ihn gebe. Jeder habe seinen eigenen Weg. Seine Frau habe ihren und er seinen. Damit endet das Interview.

Siehe auch:

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Der Logos-Gedanke als philosophische Grundlage des Abendlandes https://www.thecathwalk.de/2024/02/03/der-logos-gedanke-als-philosophische-grundlage-des-abendlands/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-logos-gedanke-als-philosophische-grundlage-des-abendlands https://www.thecathwalk.de/2024/02/03/der-logos-gedanke-als-philosophische-grundlage-des-abendlands/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-logos-gedanke-als-philosophische-grundlage-des-abendlands#respond Sat, 03 Feb 2024 17:47:44 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38672 Warum hat Europa grandiose Kathedralen errichtet und bedeutende Universitäten gegründet – und zwar im Mittelalter?

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Warum hat Europa grandiose Kathedralen errichtet und bedeutende Universitäten gegründet – und zwar im Mittelalter? Weil es an eine erkennbare Wahrheit und eine Ordnung glaubte, die der Welt zugrunde liegt. Europa muss seine Identität wiederentdecken.

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Bob Dylan wäre heute Piusbruder https://www.thecathwalk.de/2024/01/20/bob-dylan-waere-heute-piusbruder/?pk_campaign=feed&pk_kwd=bob-dylan-waere-heute-piusbruder https://www.thecathwalk.de/2024/01/20/bob-dylan-waere-heute-piusbruder/?pk_campaign=feed&pk_kwd=bob-dylan-waere-heute-piusbruder#respond Sat, 20 Jan 2024 08:57:51 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38622 Der berühmte Apple-Werbespot von 1997 "Think different" (Denk das Andere) bringt sehr gut auf den Punkt, wo der Geist des Genies und der Vision heute weht: nicht in den Beamtenstuben der Amtskirche, sondern in der katholischen Tradition, voller Schönheit und Ehrfurcht.

Der Beitrag Bob Dylan wäre heute Piusbruder erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Der berühmte Apple-Werbespot von 1997 „Think different“ (Denk das Andere) bringt sehr gut auf den Punkt, wo der Geist des Genies und der Vision heute weht: nicht in den Beamtenstuben der Amtskirche, sondern in der katholischen Tradition, voller Schönheit und Ehrfurcht.

An alle, die anders denken:

Die Rebellen,

die Idealisten,

die Visionäre, die Querdenker,

die, die sich in kein Schema pressen lassen,

die, die Dinge anders sehen. Sie beugen sich keinen Regeln,

und sie haben keinen Respekt vor dem Status Quo.

Wir können sie zitieren, ihnen widersprechen, sie bewundern oder ablehnen.

Das einzige, was wir nicht können, ist sie zu ignorieren,

weil sie Dinge verändern, weil sie die Menschheit weiterbringen.

Und während einige sie für verrückt halten,

sehen wir in ihnen Genies.

Denn die, die verrückt genug sind zu denken,

sie könnten die Welt verändern,

sind die, die es tun.

Die moderne Amtskirche ist spirituell bankrott. Auf allen Ebenen ist sie eine Niederlage. Schon ästhetisch gibt sie das Bild eines sterbenden Altherrenvereins ab. Es gibt heute nichts, dass mehr Mainstream, langweiliger und muffiger ist, als die Mentalität von SPD und Grünen zu vertreten. Ihre Statements: mechanisch, ihr Habitus: roboterhaft. Ihr Glaube: ?

Jeder, der heute Aufbruch, Reform und Schönheit will, geht zu den Visionären und Aposteln unserer Zeit, den Rebellen und Vordenkern im guten Sinn: zur katholischen Tradition. Wenn Bob Dylan heute jung wäre, würde er zu den Piusbrüdern gehen, dort wo die Gottesrechtsbewegung ist, die größte Revolution unserer Zeit. „The Times They Are a’Changin'“ for the Good.

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SANCTA NOX. Der Nummer-eins-Hit der Petrusbrüder https://www.thecathwalk.de/2023/11/22/sancta-nox/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sancta-nox https://www.thecathwalk.de/2023/11/22/sancta-nox/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sancta-nox#respond Wed, 22 Nov 2023 05:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=31289 Seminaristen vom Priesteseminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad (Bayern) sind mit ihrer neuen CD SANCTA NOX auf Platz eins in den US-Klassikcharts. Beim Cathwalk-Partner, dem St.Stephani-Verlag, können Sie die CD bestellen und damit gleichzeitig den St. Stephani Verlag unterstützen, einen echt katholischen Verlag im Herzen von Bayern. CD SANCTA NOX BESTELLEN

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Seminaristen vom Priesteseminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad (Bayern) sind mit ihrer neuen CD SANCTA NOX auf Platz eins in den US-Klassikcharts.

Beim Cathwalk-Partner, dem St.Stephani-Verlag, können Sie die CD bestellen und damit gleichzeitig den St. Stephani Verlag unterstützen, einen echt katholischen Verlag im Herzen von Bayern.

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Hermann Schroeder – Über die Schönheit der Musica sacra https://www.thecathwalk.de/2023/11/16/hermann-schroeder-ueber-die-schoenheit-der-musica-sacra/?pk_campaign=feed&pk_kwd=hermann-schroeder-ueber-die-schoenheit-der-musica-sacra https://www.thecathwalk.de/2023/11/16/hermann-schroeder-ueber-die-schoenheit-der-musica-sacra/?pk_campaign=feed&pk_kwd=hermann-schroeder-ueber-die-schoenheit-der-musica-sacra#respond Thu, 16 Nov 2023 05:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38456 Der deutsche Komponisten Hermann Schroeder (1904-1984) trug sein Herz auf dem rechten katholischen Fleck. Er lebte von, vor allem lebte er für die Kirchenmusik, deren Schönheit er nicht als irisierend wohlklingendes Accessoire, also als bloßes Dekorum, sondern gänzlich als „Musica sacra“ verstanden hat. 1958 – im Todesjahr von Papst Pius XII., den er sehr verehrte […]

Der Beitrag Hermann Schroeder – Über die Schönheit der Musica sacra erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Dr. Thorsten Paprotny verfasst.

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Der deutsche Komponisten Hermann Schroeder (1904-1984) trug sein Herz auf dem rechten katholischen Fleck. Er lebte von, vor allem lebte er für die Kirchenmusik, deren Schönheit er nicht als irisierend wohlklingendes Accessoire, also als bloßes Dekorum, sondern gänzlich als „Musica sacra“ verstanden hat. 1958 – im Todesjahr von Papst Pius XII., den er sehr verehrte – verfasste Schroeder für die Zeitschrift „Kontrapunkte“ einen Beitrag „Zur katholischen Musik der Gegenwart“, der in seine Zeit nicht anders hineinspricht als in unsere: „Ausgangsort für die Kirchenmusik ist die Liturgie. Musica sacra im engsten Sinne ist keine „Verschönerung“ des Gottesdienstes, sondern sie ist selbst Liturgie. Man singt nicht zur Messe, sondern betet im Gesang die Messe. Für alle Zeiten ergeben sich daraus Konsequenzen, bei deren Nichtachtung bereits der Zerfall oder die Säkularisation der Musica sacra begonnen hat.“ Nicht als Unheilsprophet tritt er auf, der wortmächtig den Niedergang der geistlichen Musik diagnostiziert oder auch ankündigt, sondern als mahnende Stimme, als Katholik, der, umgeben von Unbesonnenheit und Veränderungslust, zur Besinnung aufruft. Die Liturgie sei „traditionsgebunden“, das gelte auch für die vokale Musica sacra im katholischen Raum.

Die „verstärkte Bindung an die Tradition“ nennt er selbstverständlich und hebt das kostbarste aller Instrumente hervor, die menschliche Stimme. Wichtig sei in einer Zeit, in der sich das religiöse Gefühl verändere, die „absolute Ausschaltung jedes Profanen“ und des „religiösen Individualismus“. Damit erinnert Schroeder an den geistigen und geistlichen Horizont des christlichen Abendlandes, auch an die Größe und Hoheit der Kunst, die zur Ehre Gottes geschaffen wurde. Deutlich erklärt er, dass „für persönliche Gefühle und religiöse Affekte“ in der Kirchenmusik kein Platz sei. Der gläubige Künstler ist damit also nicht Exponent seiner Ideen, sondern im Dienst der Liturgie. Sein Amt ist nicht Selbstdarstellung, es ist Teilhabe am Gottesdienst: „Der Wille zur Objektivität bedeutet aber nicht Aufgabe einer persönlichen Aussage, sondern Ein- und Unterordnung in den liturgischen Dienst. Für den schöpferischen Künstler bedeutet das weder Fessel noch Einengung, sondern Entfaltung seiner Persönlichkeit im höchsten Dienst, wobei sein persönliches Dekorum seine Ausstrahlung ist im Sinne der Augustinischen Definition der Kunst als ‚splendor veritatis’.“ Die „Freiheit des Künstlers“ sieht der Komponist eingefügt in die dankbare Unterordnung unter Gottes Gesetz, ein Gesetz, das niemanden einengt, sondern adelt und vervollkommnet. Es ist also kein von außen kommender Zwang, dem inwendig widerstrebend entsprochen wird, sondern ein aufrichtiger, freier Akt der liebenden Hingabe und des freudigen Ja-Sagens des Künstlers, sich Gott und damit der Aufgabe zuwendet, die er in der Kirchenmusik wahrnimmt – wie dies im Ideal der Kirchenmusik, in der Gregorianik, Gestalt gewonnen hat.

Damit wird neue Musik mitnichten aus dem Raum der Kirche und Liturgie verbannt – womit nicht die Gitarrensongs und Musicallieder aus der Nachkonzilszeit gemeint sind –, sondern Musik, die dem „Lob Gottes“ dient und von „echt katholischem Geist“ beseelt ist. Berechtigterweise aber muss gefragt werden: Wer entscheidet darüber, dass neue Formen der Musik tauglich sind für die Liturgie und somit im Raum der Kirche, im Gottesdienst erklingen dürfen? „Moden kommen und gehen, darauf baut man keine Kunst auf“, sagte der Komponist. Hermann Schroeder legt skizzenhaft eine kirchenmusikalische Stilkunde vor. Die Musica sacra müsse sich von ihrer „weltlichen Schwester“ unterscheiden, etwa in Bezug auf den Rhythmus, denn „der liturgische Ort verträgt keine dramatischen Steigerungseffekte, und die Singstimme ist ohnedies nur feinster und differenziertester deklamatorischer oder melismatischer Rhythmik fähig, von Natur im diametralen Gegensatz zu den für das Schlagwerk gebotenen Möglichkeiten stehend“. Trommeln und Schlagzeug werden also aus dem Kirchenraum verbannt, ebenso wenig darf in der Liturgie ein postmodernes Tanztheater stattfinden – das Schunkeln und Klatschen zur Beatmusik bleibt also außen vor. Auch die Musik der Romantik beurteilt Hermann Schroeder skeptisch. Die unter Gläubigen beliebte „Deutsche Messe“ von Franz Schubert wird zwar nicht eigens erwähnt, doch jede Form der „ichbetonten Kunst“ – selbst wenn sie geistlichen Charakter besitzen sollte – könnte eher herzerwärmend in einem Konzertsaal dargeboten und gesungen werden als in einer heiligen Messe. In dieser Hinsicht dürfte also ein Unterschied zwischen geistlicher und weltlicher Musik notwendig sein: „Wie die Bewegungen des Priesters und der liturgischen Personen gemessen und quasi stilisiert sind, so muß auch die musikalische Deutung, soll sie nicht den Rahmen im Kultus sprengen, platte Malerei ebenso vermeiden wie subjektive Dramatik der theatralischen Realistik.“ Auch unter Konservativen und Traditionalisten, nicht nur unter ehrgeizigen Avantgardisten, entdeckt Schroeder irrige Ansichten, etwa die Auffassung, dass es „kirchliche und unkirchliche Akkorde“ gebe. Vergessen werden dürfe nicht, dass sakrale Musik eine „echte, ideale Gebrauchsmusik“ sei. Das klingt zunächst ungewohnt. Musik, die zur Ehre Gottes erklingt, ist – Gebrauchsmusik? Schroeder löst damit die Kirchenmusik vor unangemessenen Weihrauchschwaden, vor einer modernistischen Experimentierfreude ebenso wie von der Haltung jener Zeitgenossen, die meinen, das christliche Abendland einzig mit der stilechten Gregorianik hochhalten und verteidigen zu müssen. Auch dies wäre ein Missbrauch der geistlichen Musik. Die Musik der Kirche dient einzig und allein der Verherrlichung Gottes. Somit drückt sich bei Hermann Schroeder die Haltung einer souveränen kirchenmusikalischen Ordnungsliebe aus, die er auch den päpstlichen Lehrschreiben von Pius XII. verdankt, etwa der Enzyklika „Musica sacra disciplinae“ aus dem Jahr 1955. In Abschnitt 24 wird ausgeführt: „Die Hinordnung und Hinleitung des Menschen auf sein letztes Ziel – das Gott ist – wird durch ein unbedingtes und notwendiges, in der Natur und der unendlichen Vollkommenheit Gottes selbst begründetes Gesetz so festgelegt, dass nicht einmal Gott jemanden davon ausnehmen kann. Durch dieses ewige und unveränderliche Gesetz wird vorgeschrieben, dass sowohl der Mensch selbst wie auch alle seine Handlungen die unendliche Vollkommenheit Gottes, zum Lob und zur Verherrlichung des Schöpfers, offenbaren und nach Kräften nachahmen. Da also der Mensch zur Erreichung dieses höchsten Zieles geboren ist, muss er sich dem göttlichen Urbild angleichen und alle seine Fähigkeiten, die des Leibes wie der Seele, gegenseitig richtig geordnet und dem zu erreichenden Ziele gebührend unterstellt, in seinem Handeln auf dasselbe hinlenken. Nach ihrer vollen Übereinstimmung mit dem letzten Ziel des Menschen sind also auch die Kunst und ihre Werke zu beurteilen.“

Vorbildlich – auch für heute – ist, dass Hermann Schroeder die Kirchenmusik als „Gebrauchsmusik im höchsten Sinne“, und dies im wahrsten Sinne des Wortes, ansieht. Er befürwortet, als unbedingtes Erfordernis, eine Gemeinschaft von Komponisten und Ausführenden, „im Sinne der praktischen Erprobung, einer kritischen Klärung des Neuen auch vom Sänger und Hörer aus“. Heißt das: „Vox populi“ ist „vox Dei“? Eindeutig lehnt Schroeder dies ab, dass die „Menge“ einfach „urteilsmäßig“ bestimmt, welche Musik im Gottesdienst gesungen werden soll – die Gläubigen müssten „von Seiten der Verantwortlichen (Klerus und Kirchenmusiker) einer erzieherischen Einwirkung unterliegen“. Man darf hoffen, dass sich die Verantwortlichen, besonders die Kleriker, auch heute dessen bewusst sind. Der katholische Komponist Hermann Schroeder drückte diese Verantwortung auf besondere Weise aus: „Wenn Kirchenmusik gesungenes Gebet ist, dann ist der Komponist der Vorbeter mit seinen Tönen.“ 

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Liberalismus, Logos und die Postmoderne: Drei Artikel zum Aufbau der europäischen Kultur https://www.thecathwalk.de/2023/10/10/liberalismus-logos-und-die-postmoderne-drei-artikel-zum-aufbau-der-europaeischen-kultur/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liberalismus-logos-und-die-postmoderne-drei-artikel-zum-aufbau-der-europaeischen-kultur https://www.thecathwalk.de/2023/10/10/liberalismus-logos-und-die-postmoderne-drei-artikel-zum-aufbau-der-europaeischen-kultur/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liberalismus-logos-und-die-postmoderne-drei-artikel-zum-aufbau-der-europaeischen-kultur#respond Tue, 10 Oct 2023 18:47:09 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38374 Wohin bewegen wir uns in Europa? Was hat unsere Kultur geprägt? Was sind unsere Krisen, was macht uns stark? Drei Artikel beschäftigen sich mit den großen Krisen und den noch größeren Fundamenten Europas. Es sind Plädoyers unsere Kultur, das Abendland und die Zukunft Europas.

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Wohin bewegen wir uns in Europa? Was hat unsere Kultur geprägt? Was sind unsere Krisen, was macht uns stark? Drei Artikel beschäftigen sich mit den großen Krisen und den noch größeren Fundamenten Europas. Es sind Plädoyers unsere Kultur, das Abendland und die Zukunft Europas.

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Die Demokratielehre von Pius XII. https://www.thecathwalk.de/2023/09/24/die-demokratielehre-von-pius-xii/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-demokratielehre-von-pius-xii https://www.thecathwalk.de/2023/09/24/die-demokratielehre-von-pius-xii/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-demokratielehre-von-pius-xii#respond Sun, 24 Sep 2023 18:11:42 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38292 Die katholische Kirche zu Zeiten Pius XII. legitimierte sich aus der Tradition. Anstatt Neuerungen einzuführen, ging es Pius XII. darum, alle Lehraussagen im Lichte ewiger Prinzipien zu verstehen. Sie sollten aus der Offenbarung und der natürlichen Schöpfungsordnung ableitbar sein. Damit sollten auch die Aussagen über die Demokratie nicht als Neuerfindung des Pacelli-Papstes gelten. In seiner […]

Der Beitrag Die Demokratielehre von Pius XII. erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Die katholische Kirche zu Zeiten Pius XII. legitimierte sich aus der Tradition. Anstatt Neuerungen einzuführen, ging es Pius XII. darum, alle Lehraussagen im Lichte ewiger Prinzipien zu verstehen. Sie sollten aus der Offenbarung und der natürlichen Schöpfungsordnung ableitbar sein. Damit sollten auch die Aussagen über die Demokratie nicht als Neuerfindung des Pacelli-Papstes gelten. In seiner Weihnachtsansprache vom 24.12.1944 bezog er sich in päpstlicher Tradition auf seine Vorgänger. Die Referenz war Leo XIII. (1878-1903). Pius XII. zitierte aus dessen Enzyklika Libertas praestantissimum vom 20. Juni 1888: „die Kirche lehnt keine der vielen verschiedenen Formen ab, die eine Regierung haben kann, sofern sie nur geeignet ist, das Wohl der Bürger [utilitati civium] zu sichern.“ Die Enzyklika Libertas praestantissimum ergänzte die Enzyklika über Staat und Kirche, Immortale Dei, vom 1. November 1885. Nach der Herrschaftsauffassung Leos XIII. kann es keine Volkssouveränität geben, sondern nur die „Oberherrschaft Gottes“. Die als „leonische Designationstheorie“ bekannte Lehre definierte Leo XIII. in der Enzyklika Diuturum Illud vom 29. Juni 1881 wie folgt: „Bei dieser Wahl freilich wird der Herrscher bestimmt [designatur], werden nicht die Rechte der Herrscher übertragen; auch wird nicht die Herrschaft übergeben, sondern festgelegt, von wem sie auszuüben sei.“

Hatte Pius XII. nun in der Weihnachtsansprache die Volksouveränität akzeptiert und die Designationstheorie abgelöst? Dies behauptet zumindest Berkmann.1 Wenn Pius XII. dies täte, hätte „dies notwendig die Aufhebung des neuscholastisch-organistischen Systemdenkens zu Folge haben müssen.“2 Davon könne nach Uertz jedoch nicht ausgegangen werden.3 Allerdings habe der Papst Lehrmeinungen bekundet, die bisher unbekannt waren.4 Der Hauptsozialethiker des Papstes, Gustav Gundlach, schrieb in seiner Auslegung über die Demokratielehre Pius XII., dass der Papst, „nichts Neues einführe.“5 Pius XII. begreife Demokratie „als eine Form der öffentlichen Gewalt im Staat“, streng politisch und nicht im Sinne einer christlichen Demokratie wie Giuseppe Toniolo. Die Autorität des Staates, so Gundlach, leitet sich wie der Staat von Gott ab. Denn Pius XII. sage klar, dass „die menschliche Person, der Staat und die öffentliche Autorität […] aufs engste zusammenhängen, gemeinsam stehen und fallen, weil sie ein und dasselbe Fundament haben, nämlich Gott“. Der Staat werde davor gewarnt, „eine falsche Majestät des positiven Gesetzes aufzurichten.“ Vielmehr müsse die absolute Ordnung immer gewahrt bleiben, denn diese sei „als unantastbarer Maßstab von Gott gesetzt“. Wo dies nicht geschähe, schlage Demokratie in Tyrannei um. Damit gibt es keine menschliche Souveränität in der Gesetzgebung, weil die Ordnung Gottes immer berücksichtigt werden muss. Es tut sich eine hermeneutische Divergenz auf, bei der Frage, wie Pius XII. Demokratie genau verstand. Diese liegt vor allem daran, ob man Pius XII. in der Tradition Leos XIII., wie Gundlach es tat, sieht, oder sie eher personalistisch liest.6

Ein weiterer Blick in die Weihnachtsansprache von 1944 offenbart, dass sich alte mit neuen Aussagen kreuzen. Pius XII. machte darauf aufmerksam, dass die katholische Lehre über den Ursprung und die Anwendung der staatlichen Macht gewahrt bleiben müsse.7 Das hieße Gott als den Ursprung und damit den souveränen Rechtsträger und den Menschen als Herrschaftsanwender zu verstehen. Gleichzeitig schreibt der Papst dann jedoch vom Menschen, „der, weit davon entfernt, ein passives Element des sozialen Lebens zu sein, sein Träger, Fundament und Zweck sein und bleiben soll.“ Diese Aussage ist, wie Uertz anmerkt, „ein Novum der katholischen Soziallehre.“8 Die mögliche moderne Sprengkraft dieses Satzes, die den Menschen zum Rechtssubjekt macht und ihm damit autonome bzw. souveräne Züge gibt, wird jedoch durch andere Aussagen relativiert. Der Papst sieht, wie Gundlach bereits ausführte, eine „absolute Seins- und Zielordnung“ gegeben, die auf Gott zurückgeht. Noch weniger als jede andere Staatsform könne die Demokratie diese Verbindung auflösen. Eine Politik, die in ihrer Autorität nicht den Auftrag sehe, die von Gott gewollte Ordnung zu verwirklichen und bei der Selbstsucht vorherrsche, sei nur eine „formelle […] Demokratie“ und eigentlich „sehr wenig demokratisch“.

Nur die klare Einsicht in die Ziele Gottes könne verantwortungsvolle Politik gewährleisten. Die Männer, die in einer Demokratie Macht ausübten, müssten „Männer von klarer und gesunder Lehre“ sein. Weiterhin richte sich „eine gesunde Demokratie“ an „den unveränderlichen Grundlagen des Naturgesetzes und den geoffenbarten Wahrheiten“ aus und wende sich gegen den Staatsabsolutismus. Ein wesentlicher Teil zur Errichtung der Demokratie werde der „Religion Christi und der Kirche zukommen“ [das ist eine verklausulierte Bezeichnung für die katholsiche Kirche]. Die Kirche verteidige die Wahrheit und gebe Gnadenkräfte, um die Ordnung des Seins und Sollens zu verwirklichen. Diese Ordnung sei die letzte Grundlage und Richtschnur jeder Demokratie.

Trotz des „Novums“ in der Ansprache, bleibt der eigentliche Souverän einer Demokratie nach Pius XII. nicht das Volk, sondern Gott bzw. dessen Ordnung. Uertz fasst zusammen: „Gerade indem Pius es sich versagt, auf die praktisch-technische Seite der Ordnung der Gesellschaft […] einzugehen, nimmt er Abstand von dem Gedanken, die Demokratie ‚vom Volke‘ zu legitimieren.“9 Ist Demokratie nach Pius XII. also nur ein „Anwendungsfall der der katholischen Naturrechtslehre vertrauten Staatsformenlehre“10? Dies kann bejaht werden, zumal Pius XII. in dieser Weihnachtsansprache als Formen der Demokratie sowohl die Republik als auch die Monarchie nennt und die absolute Monarchie nicht verwechseln will mit dem „Absolutismus des Staates“. Den Absolutismus des Staates verwirft der Papst deshalb, weil sich dieser gegen Glaubenswahrheiten und das Naturrecht stellen kann. Über diese Wahrheiten darf es aber laut Pius XII. keine Abstimmung geben. In einer späteren Anspräche bedauert der Papst eine „Verachtung alles dessen, was Religion, Christentum, Unterwerfung unter Gott und sein Gesetz, zukünftiges Leben und Ewigkeit heißt.“11 Der Papst geht von einer von Gott gegebenen Weltordnung aus, unter die sich der Mensch zu unterwerfen habe:

„In einem Punkt müssen alle ihre Mitglieder gleich sein: […] in der Hingabe an die Sache der Kirche, im Gehorsam gegenüber denen, die der Heilige Geist als Bischöfe eingesetzt hat, um die Kirche Gottes zu lenken, in der kindlichen Unterwerfung unter den obersten Hirten, dessen Sorge Christus seine Kirche anvertraut hat.“12 

Dass Pius XII. Gott als den eigentlichen Souverän ansah, wird auch in einem Brief an Präsident Truman deutlich. Dort sagt der Papst unmissverständlich: „Auch die bürgerliche Gesellschaft ist göttlichen Ursprungs und in der Natur selbst angelegt. […] Wenn der Staat einmal unter Ausschluß Gottes sich selber zur Quelle der Rechte der menschlichen Person gemacht hat, so ist der Mensch damit zu einem Sklaven oder zu einer rein bürgerlichen Ware herabgewürdigt, um für die selbstsüchtigen Zwecke einer Gruppe, die zufällig an der Macht ist, ausgebeutet zu werden. Die Ordnung Gottes ist umgekehrt.“13

Der Papst spricht sich jedoch nicht für eine Theokratie aus, insofern der Staat keine Sünden sanktionieren oder religiöse Gebote durch Zwangsmaßnahmen umsetzen soll. Der Staat soll sich auf das öffentliche Recht beschränken. Er soll sich um das Gemeinwohl kümmern und sich nur mit „schulhaften Handlungen [befassen], die [sich] gegen das geordnete Zusammenleben nach der gesetzlich festgelegten Ordnung“ [richten].14 Somit verlangt der Papst vom Staat nicht, als Religionspolizei zu agieren. Jedoch schränkt der Papst ein, dass staatliche Strafgesetze, die im Widerspruch zu göttlichen Gesetzen stünden, keine Grundlage besäßen und keine Schuld feststellen könnten. Das Strafgesetz gehöre insofern nicht zum heilsfreien Raum, denn solange Menschen leben, „kann und muß auch diese [Strafe] seinem ewigen Heil dienen“48. Der Strafvollzug sei religiös bezogen, indem Gott durch die Menschen strafe.49 Der Papst entzieht dem Menschen also die absolute Kompetenz, Gesetze zu erlassen. Hier wird ein Rechtsverständnis deutlich, das bereits in der Weihnachtsansprache 1944 anklingt: Gott ist der Souverän. Pius XII. erteilte dem Rechtspositivismus eine klare Absage, ebenso jener Demokratie, deren Grundlagen in der Willkür des menschlichen Gesetzgebers liegt. Ziel der staatlichen Gewalt ist es, dem Gemeinwohl zu dienen und die öffentliche Ordnung zu wahren. Es dürfen keine Gesetze erlassen werden, die im Widerspruch zum Naturrecht und der Offenbarung stehen. Insofern steht jede Demokratie laut Pius XII. unter einem letzten Vorbehalt: Die Rechte Gottes sind unantastbar.

Fußnoten:

1 Vgl. Berkmann, Burkhard Josef, Katholische Kirche und Europäische Union im Dialog für die Menschen. Eine Annäherung aus Kirchenrecht und Europarecht (Kanonistische Studien und Texte Bd. 54), Berlin 2008, S. 182 u. 211. In Bezugnahme auf Gnägi, Albert, Kirchenverfassung und Staatsmodell, in: Concilium 18 (1982), S. 471-475, hier 473, behauptet Berkmann (Fußnote 56, S.211): „Während nach der Designationstheorie Leos XIII. durch Wahlen nur die Person des jeweiligen Amtsträgers bestimmt aber keine Vollmacht übertragen werden kann, akzeptiert das Lehramt seit Pius XII. die Volkssouveränität“. 

2 Uertz,Rudolf, Vom Gottesrecht zum Menschenrecht. Das katholische Staatsdenken in Deutschland von der Französischen Revolution bis zum II. Vatikanischen Konzil (1789-1965) (Politik und Kommunikationswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft Bd. 25), Paderborn München Wien Zürich 2005, S. 371.

3 Vgl. ebd. S. 371 f. 

4 Ebd. S. 374. 

5 Gundlach, Gustav, Grundlagen der Demokratie, S. 598. Gundlach, Grundlagen der Demokratie.

6 Vgl. dazu auch Uertz, S. 374. 

7 Pius XII. Weihnachtsansprache vom 24.12.1944.

8 Uertz, Gottesrecht, S. 374. 

9 Uertz, Gottesrecht, S. 375.

10 Ebd.

11 Pius XII. Ansprache an Frauen der Katholischen Aktion Italiens vom 24. Juli 1949, in: UTZ, Bd. I. S.491-499, hier 494. 

12 Pius XII. Ansprache an Mitglieder der katholischen Aktion in Italien vom 3. Mai 1951 [abweichend in AAS: 3. April 1951], in: UTZ, Pius XII., Bd. II, S. 1524-1530, hier 1529f. 

13 Pius XII. Brief des Heiligen Vaters an den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Truman, vom 26. August 1947, in: UTZ Bd. 2, S. 1933-1936, hier 1934. 

14 Pius XII. Ansprache an die Teilnehmer der sechsten Studientagung der Vereinigung katholischer Juristen Italiens vom 5. Dezember 1954, in: UTZ, Pius XII, Bd. III, S.2622-2657, hier 2625.

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Es gibt genug Gründe, sich über die heutige Zeit aufzuregen, aber es gibt noch viel mehr Grund, Gott zu danken, dass er uns heute leben lässt. Nicht aus Naivität, nicht aus Optimismus, nicht aus Freude an der Selbstzerstörung, sondern aus Vertrauen in die Vorsehung und den Heilsplan Gottes. Wenn wir heute leben, dann hat das einen Grund. Wenn wir die Selbstzerstörung in Kirche und Kultur wahrnehmen, dann hat das einen Grund. Jeder, der das wahrnimmt, ist gerufen, an seinem Platz einen Unterschied zu machen.

Papst Pius’ XI. schrieb seinerzeit: „Ich danke Gott alle Tage, dass er mich in den augenblicklichen Umständen leben lässt.“ Denn: „Gut und Böse ringen in gigantischem Zweikampf miteinander. Niemand hat das Recht, in solch ernster Stunde mittelmäßig zu sein.“Auch wir haben dieses Recht nicht.

Maximilian Kolbe sagte, Gleichgültigkeit sei die größte Sünde des 20. Jahrhunderts. Franz Xaver sah es ähnlich: „Wie viele Seelen sind vom Wege des Heiles abkommen durch ihre Schuld, wie viele Seelen verlorengehen durch ihre Gleichgültigkeit!“

Jeder, der heute die Gnade hat, den traditionellen katholischen Glauben empfangen zu haben, sollte alles tun, um ihn mutig zu verkünden. Zur Ehre Gottes und zum Heil eines jeden Menschen. Nicht immer können wir diese Aufgabe an jemand anderen übertragen, denn es gibt Antworten, die nur wir geben können. Tolkien war sich darüber im Klaren und ließ Elrond zu Frodo am Ende des Rates sagen: „Findest du keinen Weg, findet ihn niemand.“ Es kommt auf jeden von uns an, den Glauben zu verbreiten, katholische Familien zu stärken und die Kultur aufzubauen. „Wer nur kärglich sät, wird auch nur kärglich ernten; wer aber reichlich sät, wird auch reichlich ernten“ (2 Kor 9, 6).

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Welcher Kaffee-Katholik bist Du? https://www.thecathwalk.de/2023/08/31/welcher-kaffee-katholik-bist-du/?pk_campaign=feed&pk_kwd=welcher-kaffee-katholik-bist-du https://www.thecathwalk.de/2023/08/31/welcher-kaffee-katholik-bist-du/?pk_campaign=feed&pk_kwd=welcher-kaffee-katholik-bist-du#comments Thu, 31 Aug 2023 04:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=23280 Mach den Test! Espresso, Filterkaffee, Latte macchiato, Cappuccino und mehr ... Alles dabei!

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Mach den Test! Espresso, Filterkaffee, Latte macchiato, Cappuccino und mehr … Alles dabei!  

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Warum moderne Pädagogik absolut toxisch ist https://www.thecathwalk.de/2023/08/30/warum-moderne-paedagogik-absolut-toxisch-ist/?pk_campaign=feed&pk_kwd=warum-moderne-paedagogik-absolut-toxisch-ist https://www.thecathwalk.de/2023/08/30/warum-moderne-paedagogik-absolut-toxisch-ist/?pk_campaign=feed&pk_kwd=warum-moderne-paedagogik-absolut-toxisch-ist#respond Wed, 30 Aug 2023 10:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36885 Das Modell des „Nürnberger Trichters“ ist 1000x menschlicher als die „Reformpädagogik“ der Odenwaldschule. Trotz aller Defizite ist das Auswendiglernen, Eintrichtern und formales Lernen unter äußerem Druck und Zwang viel menschlicher als Lernen und Erziehen durch Selbstmotivation und Innerlichkeit. Denn äußerer Zwang erlaubt innere Freiheit, während die Methoden der modernen Pädagogik übergriffig sind und über das […]

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Das Modell des „Nürnberger Trichters“ ist 1000x menschlicher als die „Reformpädagogik“ der Odenwaldschule. Trotz aller Defizite ist das Auswendiglernen, Eintrichtern und formales Lernen unter äußerem Druck und Zwang viel menschlicher als Lernen und Erziehen durch Selbstmotivation und Innerlichkeit. Denn äußerer Zwang erlaubt innere Freiheit, während die Methoden der modernen Pädagogik übergriffig sind und über das „Innenleben“ anderer Menschen verfügen wollen, das dritte nichts angeht und zu dem sie keinen Zugang haben. Hinzu kommt, dass moderne Pädagogik eine Lüge ist, weil sie eine „Freiwilligkeit“ suggeriert, die nicht existiert.

Ein Beispiel: Wenn moderne Eltern ihre Kinder fragen, ob sie ihre Hausaufgaben machen MÖCHTEN, verhalten Sie sich falsch. Sie schaffen eine toxische Form der Kommunikation. Denn das Kind hat hier ja gar keine Entscheidungsfreiheit. Wenn es „Nein“ sagt, soll es ja trotzdem seine Hausaufgaben machen. Es ist dann aber verwirrt und lernt, dass es Fragen gibt, die keine sind und Kommunikation nicht auf Ehrlichkeit beruht. So lernt es zu lügen und zu manipulieren. Daher sollen Eltern bei Anordnungen keine Fragen stellen, sondern von ihrem Autoritäts- und Erziehungsrecht gebrauch machen: „Mach bitte deine Hausaufgaben!“ Das ist klare und ehrliche Kommunikation, die das Kind versteht und nicht verwirrt und ihm auch kein „schlechtes Gewissen“ einredet, wenn es etwas anderes möchte, weil es einfach nur gehorchen soll.

Die Wurzeln der falschen Pädagogik reichen weit zurück, man findet sie im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, in der die klare Ordnung durch „innere Motivation“ ersetzt wurde, weil durch die Reformation das Christentum als einheitlicher Ordo zerbrach. Während Thomas von Aquin, ein Dominikaner, noch einfach nur auf die Befolgung von Anordnungen bestand, wollte der neuzeitliche Jesuitengründer Ignatius von Loyola schon über das Innenleben seiner Ordensangehörigen verfügen und urteilen. Es gibt eine ganze Liste von Psycho-Methoden, die daraus erwachsen sind.

Im kirchlichen Bereich finden wir in vielen modernen Bewegungen fast ausschließlich eine übergriffige Form des Gehorsams, die über Motivation und „innere Begeisterung“ gehen soll, und nicht über die Ordnung der Vernunft. Auch das ist ein Grund, warum man sehr skeptisch gegenüber vielen neuen Bewegungen sein sollte. Halten wir uns lieber an die katholische Tradition.

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Augustinus, Nietzsche und die Postmoderne: THE WALKING DEAD https://www.thecathwalk.de/2023/08/28/augustinus-nietzsche-und-die-postmoderne-the-walking-dead/?pk_campaign=feed&pk_kwd=augustinus-nietzsche-und-die-postmoderne-the-walking-dead https://www.thecathwalk.de/2023/08/28/augustinus-nietzsche-und-die-postmoderne-the-walking-dead/?pk_campaign=feed&pk_kwd=augustinus-nietzsche-und-die-postmoderne-the-walking-dead#respond Mon, 28 Aug 2023 07:12:00 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=15715 Augustinus ist der Theologe der Erbsündenlehre. Aus seinen anthropologischen Beobachtungen kam er zu der Erkenntnis der Sündenverfallenheit des Menschen. Daraus folgte für Augustinus, dass nur Christus daraus erlösen könne. Augustinus selbst sagte: „Es ist seltsam: Die Menschen klagen darüber, dass die Zeiten böse sind. Hört auf mit dem Klagen. Bessert euch selber. Denn nicht die […]

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Augustinus ist der Theologe der Erbsündenlehre. Aus seinen anthropologischen Beobachtungen kam er zu der Erkenntnis der Sündenverfallenheit des Menschen. Daraus folgte für Augustinus, dass nur Christus daraus erlösen könne. Augustinus selbst sagte: „Es ist seltsam: Die Menschen klagen darüber, dass die Zeiten böse sind. Hört auf mit dem Klagen. Bessert euch selber. Denn nicht die Zeiten sind böse, sondern unser Tun. Und wir sind die Zeit.“

Der Autor der THE WALKING DEAD Comics, Robert Kirkman, drückt das so aus: „Was uns gute Zombiefilme wirklich zeigen, ist, wie kaputt wir doch eigentlich sind.“ Somit haben Kirkman und Augustinus als Ausgangslage eine zum Bösen geneigte, bzw. „kaputte“ menschliche Natur.

Zombies gehen noch eine Stufe weiter. Sie sind bedürfnis- und triebgesteuerte Herdenwesen ohne Sinn und Verstand, für die es keinen Glauben und keine Hoffnung gibt. Sie sind wie postmoderne Hedonisten. Postmoderne ist, wie der Philosoph Jean-François Lyotard schreibt, das Ende der großen Erzählungen, die von dem großen Entwurf der Moderne handelten. Erzählungen von der Aufklärung und die daran anschließenden Bewegungen stoßen heute auf Skepsis. Es gibt keine Hoffnungsgeschichte mehr. Es ist wie Nietzsches Anfrage ans Christentum: „wie schauerlich weht uns diess Alles, wie aus dem Grabe uralter Vergangenheit, an! Sollte man glauben, dass so Etwas noch geglaubt wird?“

Unsere Welt im Jahr 2010 in THE WALKING DEAD

Die Postmodene wird in The Walking Dead filmisch umgesetzt. Sie beginnt im Krankenhaus. Schwere Verletzungen, Bett, Koma, Einzelzimmer. Nach dem Aufwachen nichts mehr so wie es war. Die Welt ist anders geworden. So beginnt der Plot in THE WALKING DEAD. Der Polizist Rick wird angeschossen und im Krankenhaus behandelt, als er aufwacht, ist etwa ein Monat vergangen und die bekannte Welt gibt es nicht mehr. Zuerst weiß er nicht, was los ist. Er verlässt sein Zimmer, auf dem Flur des Krankenhauses sieht es aus, als wäre er in einem Kriegsgebiet.

Der Strom ist weitgehend ausgefallen, die Beleuchtung beschädigt, überall Blut, Zerstörung, kein lebender Mensch, stattdessen zerfetzte Leichen. Am Ende des Flures ist eine Tür, die mit Ketten geschützt ist: „Don‘t open Dead inside“ – Nicht öffnen, Tote drin. Er nähert sich und sieht, wie von innen versucht wird, die Verriegelung zu lösen, schließlich Hände herausragen und nach ihm greifen. Er verlässt das Krankenhaus, der Eingang ist mit Leichen gesäumt.

Es ist heiß, Sommer in Georgia, USA, die Hitze verstärkt den Geruch der Verwesung. Während er den Vorort von Atlanta, in dem das Krankenhaus liegt, weiter erkundet, entdeckt er weitere verwesende und sich bewegende Menschen, die wie der wandelnde Tod aussehen: the walking dead.

Es gibt Kriecher auf dem Boden, oder Untote auf zwei Beinen. Es geht den Zombies nur ums Beißen und Fressen. Das ist Hedonismus in der Postapokalypse. Bis auf die rücksichtslose Triebbefriedigung ist nichts geblieben.

Auf der Suche nach der Familie und anderen Überlebenden

Rick, der Überlebende, will wissen ob es noch andere gibt, die noch am Leben sind. Was ist mit seiner Familie? Was mit dem Rest der Welt? Er fährt zu seinem Haus, dort ist niemand mehr. Der Vorort ist eine Geisterstadt, einzig die Untoten „Beißer“ sind noch auf den Beinen. Rick begegnet zwei weiteren Menschen, die überlebt haben. Einen Vater und seinen Sohn. Sie klären ihn in aller Kürze auf, was passiert ist, eine Seuche ist da, viele sterben, andere werden gebissen und nun kaum keiner ist noch am Leben. Allerdings scheint es in Atlanta eine Art Quarantänezone zu geben.

Atlanta gibt Rick neue Hoffnung. Vielleicht sind dort weitere Überlebende, vielleicht auch Ricks Frau und sein Sohn. Er verlässt die Stadt und bricht nach Atlanta auf. Verwesung und Zombies kreuzen seinen Weg. Entweder erschießt er sie oder er weicht aus. Auf einer Farm findet er ein Pferd, mit dem er in die Stadt Atlanta reitet. Er ist die ganze Zeit allein und hofft auf Atlanta.

Seine Hoffnung wird gebrochen. Auf den mehrspurigen Straßen vor Atlanta sind tausende von Autos, leer oder voller Leichen. Mit seinem Polizei-Sender schickt er auf allen Kanälen einen Notruf raus, in der Hoffnung, dass ihn jemand hört und antwortet. Aber niemand antwortet. Atlanta ist eine Todesfalle, sein Pferd wird gebissen, die Stadt ist von den verwesenden Untoten überrannt.

Einige Menschen, die ebenfalls überlebt haben, sind dort auf Nahrungs- und Vorratssuche. Sie retten Rick vor dem Zombiebiss und bringen ihn in ihre Zuflucht vor der Stadt.

Das Überleben der Gruppe

Rick gehört nun zu einer Gruppe von Überlebenden. Als er ins Lager der Gruppe geht, findet er auch seine Frau und sein Sohn wieder. Seine Freude ist riesig. Jeder hat ihn für tot erklärt. Seine Rückkehr wird aber zum Problem. Schnell wird er der Anführer der Gruppe. Sein Polizeikollege Shane, der bisherige „Tröster“ seiner Frau und „Vaterersatz“ für seinen Sohn, muss die Beziehung zu Ricks Frau und Sohn beenden, schweigen und sich hinten anstellen. Die Gruppe, bestehend aus etwa 20 Leuten, ist Zweckgemeinschaft, nicht Freundeskreis. In der Gruppe ist die Chance zu überleben größer als alleine. Nach einem Zombieangriff auf ihr Refugium merken sie schnell, dass es dort zu gefährlich wird. Sie ziehen weiter und landen auf einer Farm abseits der Zivilisation.

Sie wirkt wie eine heile Welt inmitten der feindlichen Endzeit. Sie lassen sich dort nieder, anfangs jedoch nicht, um dort zu leben, sondern um ein vermisstes Gruppenmitglied zu finden. Auf ihrer Flucht ging im Wald vor der Farm ein junges Mädchen, Sophia, verloren. Ihre Mutter und die Gruppe suchen sie. Wo ist sie? Gebissen wurden und ein Zombie? Tot? Oder lebt sie noch? Niemand weiß es, doch die Hoffnung bleibt. In einer Kapelle betet ihre Mutter vor einem Kruzifix und bittet um ein Zeichen, bittet, dass ihre Tochter noch lebt.

Sie soll ein Zeichen erhalten. Als die Gruppe auf der Farm eine Scheune entdeckt, in der der Farmer Hershel ein Geheimnis versteckt, wird Sophia gefunden. Nachdem die Türen aufgeschlossen sind, kommt Sophia hinaus. Allerdings nicht wie gewünscht. Nicht als junges Mädchen, sondern als Zombie. Hershel dachte, die infizierten Menschen könnten noch geheilt werden und sperrte sie deshalb in die Scheune.

Doch das ist eine leere Hoffnung. Es gibt keine Heilung. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Sophia wurde so zu einem brutalst möglichen Schock. Ihr wird von Rick in den Kopf geschossen, damit die Gefahr beseitigt wird. Diese Szene ist symptomatisch für die ganze Serie: Auf Hoffnung folgt Enttäuschung, Kampf und Neubeginn. So läuft es im Grunde die ganze Zeit in Walking Dead.

Einzig bleibt einem die Möglichkeit, das Scheitern hinauszuzögern, aber am Grundzustand ändert dies nichts. Die Welt liegt in den Händen der Zombies, nicht der Nächstenliebe. Es gibt nicht den geringsten Grund zu hoffen, dass sich dies ändert. Es kommt sogar noch schlimmer. In der Gruppe bricht ein Streit aus über die Führung und das Vorgehen von Rick. Es geht um die Zukunft der Gruppe und es geht um die Beziehung zwischen Ricks Frau und Shane. Es wird klar: Rick und Shane können nicht zusammen in der Gruppe überleben. Beide wollen Ricks Frau. Auch haben sie andere Strategien, um zu überleben.

Rick ist eine gewisse Moral und Menschlichkeit wichtig, Shane nur das Überleben, das ist seine einzige Rechtfertigung, so sagt er, dass er alles, was er getan hat, tat, um zu überleben. In einer Episode tötet er auf der Flucht vor den Zombies seinen Gefährten, damit er selbst fliehen kann. Auf der Flucht hat er allerdings auch Medizin für den todkranken Sohn von Rick sichergestellt. Weil die Zombies Shanes Gefährten töten und durch das Essen des Leichnams abgelenkt sind, kann Shane die Medizin nehmen.

Er sagt nachher, sein Gefährte habe sich für ihn geopfert. In Wirklichkeit war es kaltblütiger Mord. Es gibt kein Gut und Böse, sondern nur Überlebende und Scheiternde. Moral muss sich bei ihm an der Überlebensfähigkeit, nicht am Gutgemeinten messen. Was ist richtiges Handeln – das, was überleben lässt.

Eines Nachts will Shane Rick unter einem Vorwand von Der Gruppe weglocken, um ihn zu erschießen. Rick erkennt das, er erklärt Shane, dass er es erkannt habe, ihm verzeihe, Rick wirft seine Waffe weg und nähert sich dem reuigen Shane. Als er bei Shane ist, zückt Rick ein Messer und sticht Shane ab. „Ich musste es tun“, rechtfertigt er sich. Wer ist nun der Böse? Zumindest ist Rick der, der überlebt hat. Shane ist tot, es offenbart sich aber eine neue Grausamkeit der Seuche: Alle sind infiziert, ob sie Zombies sind, oder nicht. Wer tot ist, ist daher nicht einfach tot, sondern steht als untoter Zombie auf. So auch Shane. Nur ein Schuss ins Hirn bringt ihn endgültig außer Gefecht.

Schließlich wird die Farm von Zombies überrannt und die Gruppe muss wieder fliehen. Einige sterben bei der Flucht, oder werden von der Gruppe getrennt. Mit neuen Mitgliedern wie dem Farmer Hershel und seiner Familie und ohne einige Zurückgebliebende oder gestorbene alte Gruppenangehörige, geht es nun in die nächste Etappe des Überlebenskampfes.

Die Faszination der Serie THE WALKING DEAD

Es geht bei The Walking Dead nicht so sehr um das Töten von Zombies, als um die Gruppe und ihre Mitglieder in einer postapokalyptischen Welt. Wie überlebt man in so einer Welt? Was wird aus Liebe? Was aus Hoffnung? Was wird aus Menschlichkeit, Moral und Freundschaft? Was macht es mit den Menschen, so zu leben, wie verändern sie sich, wer stirbt, wer bleibt am Leben? Kann man in so einer Welt noch glauben? Die eigentliche Faszination geht nicht vom Horror aus, der gelangweilte Wohlstandsbürger wie ferne Galaxien unterhält. Charaktere, Schicksale, Geschichten und Gruppendynamik, das macht die Serie interessant.

The Walking Dead ist keine Soap wie GZSZ oder VERBOTENE LIEBE, es geht auch nicht um die Frage, was tun, wenn man den Job verliert, aus der Wohnung fliegt, oder Schulden hat. Es geht um die ganz grundsätzlichen menschlichen Fragen, um die existenziellen Ebene: Wie gehe ich mit Liebe um, wer bedeutet mir etwas, wem kann ich vertrauen, wie das Leben meistern, auf welche Lügen und Intrigen muss ich achten?

Zeigt THE WALKING DEAD eine  Welt ohne Hoffnung?

Hershel, der Religiöseste in der Gruppe, entgegnet einmal Ricks Aussage, dass er doch ein Mann Gottes sei und mehr Glauben haben solle, dass er sich unter „Auferstehung der Toten“ etwas anderes vorgestellt habe.

„Als Christus uns die Auferstehung der Toten versprach, da dachte ich, er hätte damit was anderes gemeint.“

Hershel, The Walking Dead, Staffel 3

Die Auferstehung als Zombie blüht ja jedem einzelnen von ihnen, ob nach einem Biss oder nach dem natürlichen Tod – alle sind infiziert. Will die Serie vor der Kulisse „Postapokalpyse“ zeigen, dass Glaube und Religion falsche Hoffnungen sind? Dass es keinen Gott gibt, der sorgt und liebt, sondern nur ein Universum der Gleichgültigkeit, in dem es nicht zählt, ob man grausam oder menschlich ist, sondern nur, dass man überlebt? Sind die Zombies lediglich Statisten eines aufgeklärten Atheismus?

Ist es eine Serie, die Gott als Illusion darstellen will? Ist sie eine drastische Darstellung von Nietzsches Gottestod? Sicher ist, dass Naivität in der Welt von The Walking Dead unweigerlich zum Tod führt. Interessant an dieser Serie ist, das sie ein immer häufiger vorkommendes Thema behandelt: Hoffnung, die keine Erfüllung findet. Nietzsche vergleicht dies mit dem Hungergefühl. Dieses beweise nicht, dass es auch eine Speise gebe.

„Der Hunger beweist nicht, dass es zu seiner Sättigung eine Speise gibt, aber er wünscht die Speise.“

Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches

Hunger zeigt jedoch, dass man sich nach etwas sehnt, was zwar im konkreten Fall nicht gegeben sein mag: Nahrung, was aber potenziell möglich und da ist. Man kann verhungern, aber Hunger ist nicht unvernünftig, sondern verweist auf etwas, dass es grundsätzlich gibt und überlebenswichtig ist. Hoffnung ist kein materieller Trieb, sondern eine metaphysische Tugend. Sie ist nicht weniger grundsätzlich als Hunger. Warum sollte sie dann unvernünftig sein? Warum also sollte es mit grundsätzlicher Hoffnung so sein, dass sie ins Leere läuft?

Im Absurden mag es möglich sein, dass es keine letzte Erfüllung und Gerechtigkeit geben muss. Jedoch braucht auch das Absurde gewisse Regeln und Gesetzmäßigkeiten, im tiefen Kern bejaht das Absurde sogar die Hoffnungssuche des Menschen, denn ohne eine Idee von Hoffnung und Glückseligkeit kann man nichts als absurd bewerten. Die Serie zeigt im Kern, wie Menschen sind. Ohne Gnade gibt es keine Erlösung. Das gilt auch für eine Welt ohne Zombies.

Literatur:

  • Nietzsche, Friedrich, Menschliches, Allzumenschliches, Köln 2006.

Der Beitrag Augustinus, Nietzsche und die Postmoderne: THE WALKING DEAD erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Ideengeschichte: Tradition und Moderne https://www.thecathwalk.de/2023/08/16/ideengeschichte-tradition-und-moderne/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ideengeschichte-tradition-und-moderne https://www.thecathwalk.de/2023/08/16/ideengeschichte-tradition-und-moderne/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ideengeschichte-tradition-und-moderne#respond Wed, 16 Aug 2023 17:58:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=30921 „Aux armes, citoyens, zu den Waffen, Bürger“ – wie jeder große Bruch der Weltgeschichte, mit Ausnahme der Geburt Christi, begann aus dieser mit Krieg und Eroberung. Napoleon eroberte im Revolutionsjubel Europa und brachte eine neue Zeit. Das Alte Europa war Geschichte, das Heilige Römische Reich: besiegt. Der Papst: gefangen. Der Kontinent lag in den Geburtswehen […]

Der Beitrag Ideengeschichte: Tradition und Moderne erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Aux armes, citoyens, zu den Waffen, Bürger“ – wie jeder große Bruch der Weltgeschichte, mit Ausnahme der Geburt Christi, begann aus dieser mit Krieg und Eroberung. Napoleon eroberte im Revolutionsjubel Europa und brachte eine neue Zeit. Das Alte Europa war Geschichte, das Heilige Römische Reich: besiegt. Der Papst: gefangen. Der Kontinent lag in den Geburtswehen einer neuen Epoche: der Moderne. Die Ideen der Aufklärung, einst Phantastereien von Querdenken und Philosophen, bestimmten nun die Politik. Die Stände waren abgeschafft, die Kirche enteignet, die Tradition gebannt.

Mit der Moderne, die durch die Französischen Revolution politisch durchbrach, änderte sich das Verhältnis von Staat, bzw. Gesellschaft und Kirche grundlegend. Die Moderne ist ein Epochenbegriff der späteren Neuzeit. Kennzeichnend für diese Epoche ist die Bewertung des Gegenwärtigen als überlegen gegenüber dem Vergangenen. Mit der Moderne werden Aufklärungstradition, die Erklärung der Menschenrechte und die Säkularisation verbunden. Soziologisch bedeutet Moderne die Auflösung traditioneller Bindungen und hierarchischer Strukturen und ihre Ersetzung durch Formen einer individuellen Lebensführung. „Jeder Schritt der Moderne greift als schöpferische Zerstörung in bestehende, bislang Sicherheit verbürgende Traditionen ein“ (Richard Münch, RGG). Im Bereich der Religion geht mit Moderne nicht bloß die Säkularisierung, sondern auch die Individualisierung von Religion einher. Religion ist in der Moderne vor allem eine persönliche Sinnstiftung, eine Motivationsgrundlage, weniger oder gar nicht mehr die objektive Wahrheit, der man sich unterzuordnen hat.

Das „politische Bewußtsein und die normsetzenden Prinzipien des Mittelalters, [die getragen] waren vom Glauben an die Offenbarung Gottes, seiner natürlichen Schöpfung und seiner Herrschaft in der Geschichte“ zerbrachen in der Moderne. (Rudolf Uertz, Vom Gottesrecht zum Menschenrecht). Damit kam ein starker voluntaristischer oder sogar nihilistischer Zug ins Denken. Denn von nun an muss der Mensch die Bedeutung, denn Sinn, die Geschichte selbst „machen“. Das Leben wird aufs Diesseits begrenzt.

Die französische Revolution verbreitete durch die Aufklärung neue säkulare Legitimations- und Ordnungsideen in weitere europäische Länder, wodurch die Religion ihre bisherige Stellung einbüßte. 1789 begann eine Zäsur, eine neue Epoche der Weltgeschichte.

Die Grundlage der Moderne ist nicht Gott, sondern der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Rechten und Verlangen. Es geht nicht mehr um Sünde und Erlösung, nicht mehr um das ewige Leben, sondern um „Selbstentfaltung“. Es geht darum, dass der Mensch seinen Sinn und seine Wahrheit erst finden müsse. Die stärkste Opposition dagegen war die katholische Kirche, die nicht mit Bedürfnissen, sondern mit der Recht der Wahrheit argumentierte. Die katholische Kirche ist die Instanz, welche die Tradition gegen alle politischen Brüche verteidigt hat.

Theologische Absicherung vor den als bedrohlich empfundenen Veränderungen fand das Lehramt in der Rückbesinnung auf die Scholastik. Die Haltung ist ausdrücklich verteidigend. Die Scholastik galt als sichere „Zitadelle gegenüber der theologisch unmöglich erscheinenden Gegenwart“ (Bernhard Welte, Auf der Spur des Ewigen).

Die ganze Bewegung der Revolution ist von der Kirche prinzipiell nicht mitgetragen wurden, da weder der Sturz der Monarchie, noch die Menschenrechtsauffassung zu traditionellen Vorstellungen passen. Menschenrechte sind Rechte von Personen gegenüber dem Staat, die sich nur dann formulieren lassen, wenn man die Wende zur Neuzeit politisch vollzieht. In der Kirche herrschte zu dieser Zeit ein aristotelisch-thomistisches Denken, das die neuzeitliche Wende nicht teilte.

„Die traditionelle katholische Lehre, bis hin zur sogenannten Toleranzansprache Pius XII. von 1953, hat die Anerkennung der Religionsfreiheit oder, was auf dasselbe hinausliefe, der Toleranz als Prinzip im Ergebnis immer abgelehnt. Sie geht dabei von dem Primat der Wahrheit gegenüber der Freiheit aus und von der These, dass der Irrtum an sich kein Recht hat gegenüber der Wahrheit. Nur besondere Gründe – „graves causae“ – im Hinblick auf das Gemeinwohl können es gestatten, daß dem Irrtum gleichwohl Existenz zuerkannt werde, dies aber niemals de jure, als Prinzip, sondern immer nur de facto, als Hinnahme eines Übels.“ (Wolfgang Böckenförde, Wolfgang, Kirchlicher Auftrag und politische Entscheidung).

Die katholische Kirche ist nach ihrem Selbstverständnis alleinseligmachend, da sie von Jesus Christus „zur Fortsetzung u. Vollendung seines Erlösungswerkes allein mit der unfehlbaren u. fortwährenden Vermittlung seiner Heilswahrheit u. –gnade betraut worden ist.“ (Walz, Johann Baptist, Alleinseligmachend, in: LthK 1 (1930), Sp. 276-278). Eine Mitgliedschaft in ihr ist demnach heilsnotwendig. Wenngleich eine unüberwindliche Unkenntnis nicht vom Heil ausschloss, so war nach Walz klar, dass logischerweise auch nicht von Intolerenz gesprochen werden könne, denn: „Ist eben die Kirche die einzige Trägerin u. Vermittlerin des Heils, so ergibt sich von selbst die absolute Verwerfung des relig. Indifferentismus oder der sog. relig. Toleranz (Duldung).“

Das Argugmentieren mit Heilswahrheiten wurde in den Pontifikaten des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders deutlich. Ein erster dezidierter Verteidiger der katholischen Wahrheit in der Moderne war Gregor XVI. (1831-1846). Er grenzte den Katholizismus klar von der Moderne auch von Demokratien ab und verurteilte Theologen, die eine Einigung versuchten, des Fideismus und Rationalismus. Besonders die beiden Enzykliken Mirari vos und Singulari nos gelten als Hauptenzykliken gegen die Moderne. In diesen Lehrschreiben, die wohl vom Fürsten Metternich inspiriert waren, da sie den Ton der Karlsbader Beschlüsse trafen, verurteilte Gregor XVI. Gewissensfreiheit, Meinungsfreiheit, Indifferentismus in religiösen Fragen und Pressefreiheit. Außerdem wurde die kirchliche Zensur verteidigt. Mirari vos richtete sich vor allem gegen Ideen des Theologen Hugues Félicité (François) Robert de Lamennais (1782-1852), die von der Kirche abwichen und fragte Augustinus zitierend: „was für einen schlimmeren Tod (gibt es) für die Seele als die Freiheit zum Irrtum?“

Die verurteilten Freiheitsrechte, die auf der Märzrevolution 1848 durchgesetzt worden waren, setzten besonders ultramontane, also romorientierte Katholiken auf Basis neuscholastischer Theologie, gegen die Moderne ein. Gegen Liberalismus, Freimaurertum, Sozialismus und Protestantismus kämpfen sie vor allem mit der ihnen zugestandenen Presse- und Vereinsfreiheit.

1878 bestieg Leo XIII. den Papstthron. Er galt als „Meister der Politik“. Theologisch wurden die Lehren Thomas von Aquins und damit die Neuscholastik weiter ausgebaut. Seine Politik war nicht liberal, zeigte aber pragmatische Züge. Die Abgrenzung zur Moderne zeigte sich besonders in seiner Verurteilung des Amerikanismus. In der Enzyklika Longinqua an die amerikanischen Bischöfe vom 6. Januar 1895 ging er auf Probleme bezüglich des Unterschieds zwischen ziviler und kirchlicher Gesetze wie Ehescheidung ein und in seinem Brief Testem Benevolentiae nostrae an den Erzbischof von Baltimore James Kardinal Gibbons vom 22. Januar 1899, verurteilte der namentlich den Amerikanismus, der für ihn im Kern in dem Irrtum besteht, die katholische Kirche müsste ihre Glaubenslehren, das depositum fidei an die neuen Zeitumstände anpassen. Dies verwarf er in Bezugnahme auf die Konstitution Dei Filius des Ersten Vatikanischen Konzils.

In seiner Regierungserklärung machte Leo XIII. ausführlich klar, was seine Aufgabe sei: Das primäre Ziel sei das Heil der Seelen und das Wohl der menschlichen Gesellschaft. Darüber hinaus gelte es den Schaden durch die Revolution und die Gottlosigkeit wiedergutzumachen. Eine Rettung aus dem zunehmenden verderblichen Strom sei ohne Kirche nicht möglich. Diese habe heilsamen Einfluss und führe sicher zur Wahrheit und erziehe zur Tugend und Opferbereitschaft.

Leos XIII. Staatsdenken war geprägt von einem mittelalterlich-theokratischem Einheitsordo eines christlichen Europas. Er hing damit dem Legitimismus der traditionalistischen Rechtsschule an. Durch die Betonung des Naturrechts war jedoch auch eine Möglichkeit gegeben, sich vom Legitimismus zu lösen und dennoch distanziert dem säkular-liberalem Staatsverständnis gegenüberzustehen. In seinen Enzykliken Diuturnum Illud vom 29. Juni 1881 und Immortale Dei vom 1. November 1885 klärte Leo die wichtigsten Grundsätze seiner neuscholastischen Staats- und Gesellschaftslehre. In Immortale Dei verurteilte er mit Verweis auf seine Vorgänger Gregor XVI. und Pius IX. ebenfalls die unbedingte Meinungs- und Pressefreiheit, da diese Wahrheit und Sittlichkeit bekämpften und ein Zeichen von religiöser Indifferenz seien.

Den antimodernen Kurs wirs auch in der Ablehnung der Religionsfreiheit in derselben Enzyklika deutlich. Da es nach Leo XIII. nur eine wahre Religion gab, hatte auch nur eine Religion die vollen Rechte. Die Staatsmänner, die andere Religionen gleiche Rechte einräumen, um Übel abzuwenden, wurden jedoch nicht verurteilt. Damit hat nur die katholische Religion, bzw. der römisch-katholische Konfession die vollen Reche und andere Bekenntnisse allenfalls Toleranzstatus, der abhängig von der Gunst der Politiker ist, jedoch kein Recht an sich.  

In Diuturnum Illud verwarf Leo XIII. vor allem Autonomieansprüche, die Volksouveränität anstrebten, als gottlose Häresie, da die zu Gewalt führten, den Beginn der Unruhen sah er in der Reformation, den jüngsten gewalttätigen Ausbruch in der Französischen Revolution. Hier zeigt sich die prägende Erinnerung an die Französische Revolution als Gewaltbewegung, die nicht davor zurückschreckte Priester und Ordensangehörige zu töten und die bestehende Ordnung außer Kraft zu setzen.

Leo XIII. stellte dem modernen Staatsgedanken einen christlichen Gedanken von Kirche und Staat als societas perfectae gegenüber, die beide als vollkommende Gesellschaften aufeinander bezogen seien. Der bürgerlich-politische Bereich war nach Immortale Dei der Bereich des Staates, alles jedoch, was mit dem Heil der Seelen zu tun habe, war demnach Teil der Kirche und der kirchlichen Gewalt und Entscheidung unterstellt. Als Musterbeispiel betrachtete Leo XIII. hier eine fürstliche Autorität und göttliche Monarchie im weltlich-politischen Bereich. Bereits Paulus betonte die Unterwerfung unter die Obrigkeit, die Verweigerung des Gehorsams galt daher als Verbrechen gegen die göttliche Majestät selbst.

Da mit dem Bezug auf das Naturrecht und der societas perfecta Lehre Leos XIII. der Staat eine eigenständige vollkommene Gesellschaft war, musste diese nicht unbedingt eine Monarchie sein, sondern hatte vor allem darauf zu achten, ihren eigenen Kompetenzbereich, das heißt das Rechtsgebiet des bürgerlich-politischen, nicht zu überschreiten. Der Staat durfte demnach keine religiösen Züge tragen. So war die Möglichkeit gegeben, dass andere Gesellschaftsformen wie Demokratien unter bestimmen Bedingungen legitim sein könnten. Die parlamentarisch-monarchische Verfassung Belgiens wurde von Leo XIII. akzeptiert, wenngleich er auf absolutistische Monarchien mit katholischer Staatskirche starke Rücksicht nahm. Damit ein Gesetz bzw. eine Verfassung für den Papst legitim war, durfte sie nicht im Widerspruch zu den Prinzipien des kirchlichen Lehramts und seinen als autoritativ interpretierten Naturrechtsnormen stehen. Legitim war nach Leo XIII. also eine Verfassung, die die Ordnung und Wahrung des christlichen Sittengesetzes garantierte.

Es ging im Kern nicht um einen politischen antimodernen Kampf, der jede Neuderung ablehnte, sondern um die Durchsetzung von Grundsätzen in Glaubens- und Sittenfragen. 

Das Pontifkat Leos XIII. sollte eines der längsten in der Kirchengeschichte werden. Er starb mit 93 Jahren am 20. Juli 1903. Das 25-jährige Pontifikat Leos war geprägt von Diplomatie. Leo XIII. galt als „eine geborene Herrschernatur und vielfach sein eigener Kanzler, kühl und nüchtern in seiner Lebensauffassung, lobte er seine Angestellten selten oder nie und stellte ungeheure Anforderungen an das Pflichtgefühl der Mitarbeiter, denen er seinen eigenen Maßstab anlegte. […] Er suchte den Frieden und die Harmonie um jeden Preis, nach innen wie nach außen, so daß er mehr als einmal diesem Hang zum Politisieren und Diplomatisieren, wie man es genannt hat, schwere Opfer brachte, die hart an prinzipielle Zugeständnisse stießen.“ (Josef Schmidlin, Papstgeschichte Band II).

Siehe auch:

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Der Weltjugendtag fördert den interreligiösen Dialog, nicht die Bekehrung https://www.thecathwalk.de/2023/08/02/der-weltjugendtag-foerdert-den-interreligioesen-dialog-nicht-die-bekehrung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-weltjugendtag-foerdert-den-interreligioesen-dialog-nicht-die-bekehrung https://www.thecathwalk.de/2023/08/02/der-weltjugendtag-foerdert-den-interreligioesen-dialog-nicht-die-bekehrung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-weltjugendtag-foerdert-den-interreligioesen-dialog-nicht-die-bekehrung#respond Wed, 02 Aug 2023 17:37:07 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37963 Von T. S. Flanders Dieser Artikel wurde mit der freundlichen Genehmigung von Timothy Flanders vom Cathwalk übersetzt und veröffentlicht. Den Originalartikel (englisch) finden Sie hier. „Wir wollen diese jungen Menschen nicht zu Jesus Christus bekehren.“ Sie erinnern sich an diese irrsinnigen Worte, die der neu ernannte Kardinal Américo Aguiar vor einigen Wochen im Vorfeld des […]

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Von T. S. Flanders

Dieser Artikel wurde mit der freundlichen Genehmigung von Timothy Flanders vom Cathwalk übersetzt und veröffentlicht. Den Originalartikel (englisch) finden Sie hier.

„Wir wollen diese jungen Menschen nicht zu Jesus Christus bekehren.“

Sie erinnern sich an diese irrsinnigen Worte, die der neu ernannte Kardinal Américo Aguiar vor einigen Wochen im Vorfeld des Weltjugendtags in Lissabon, den er derzeit leitet, geäußert hat. Diese Worte des Antichristen schlugen so hohe Wellen, dass Bischof Barron sich gezwungen sah, zu reagieren, was für ihn spricht:

„Ich werde auf dem Weltjugendtag in Lissabon fünf Vorträge halten, und ich möchte Bischof Aguiar versichern, dass jeder einzelne von ihnen der Evangelisierung dienen wird.“

Aber die Website des Weltjugendtags zum interreligiösen Dialog scheint nicht mit dem Programm von Word on Fire übereinzustimmen, denn dort heißt es: „Nutzen Sie den Weltjugendtag Lissabon 2023, um die von uns vorgeschlagenen Orte zu besuchen“: drei Kirchen, eine Synagoge, zwei Moscheen und einen Hindu-Tempel. Wenigstens gibt es mehr vorgeschlagene Kirchen als Tempel des Antichristen, oder?

Oder, wenn man alle Tempel des Antichristen zusammenzählt, sind es vier, und es gibt nur drei Kirchen.

Aber egal.

Die Webseite hebt die Verbrechen der Christen hervor, die Juden zu massakrieren, sie aus Portugal zu vertreiben und die Inquisition durchzuführen. Aber anscheinend haben sogar die alten Jesuiten, selbst in den 1700er Jahren, NICHT evangelisiert, sondern sind zum „Dialog mit Völkern, Kulturen und Religionen im gesamten portugiesischen Padroado“ ausgezogen.

WJT: Hey Jungendliche! Wisst ihr, was wirklich COOL ist?! Der Dialog.

Jungendlicher: Was ist Dialog?

WJT: Das ist, wenn du der religiösen Erfahrung des anderen in einem transzendenten Kreis göttlichen Verstehens und anregender Hingabe an den Regenwald der Liebe begegnest, den die Sterne aus der Tiefe mitfühlender Kontemplation der Synergie des Alltäglichen für den einfachen Menschen gegeben haben.

Junger Mensch: Es tut mir leid, ich habe meinem Freund gerade ein Selfie aus Lissabon geschickt. Was hast du gesagt?

WJT: Ähm …. BEKEHRUNGSEIFER SCHLECHT!

Jugendlicher: Äh… OK. Oh süß, es sieht so aus, als hätte Juventutem einen Terminplan für den Weltjugendtag! Toll!

WJT: Moment mal, wer hat die lateinische Messe hier genehmigt?! Warte! Wo gehst du hin? Ist das eine lateinische Messe? Nein! Die lateinische Messe ist nicht für junge Leute!

Jugendlicher: Aber ich will die lateinische Messe.

WJT: Nein, willst du nicht! Komm in die sunnitische Moschee! „Sie ist die einzige Moschee in Europa, die im Gebetsraum Kacheln mit Koranversen in der Sprache des Landes hat, in dem sie sich befindet, was die lokale Integration der Gemeinschaft widerspiegelt.“ Oder warte, du magst die Sunniten nicht? Wie wäre es mit einer schiitischen Moschee! „Sie beinhaltet Räume für kulturelle Begegnungen, Reflexion, Kontemplation und spirituelle Vertiefung!“

Jugendlicher: Äh… OK, danke dafür. Tut mir leid, ich muss los, Juventutem hat Anbetung um 16 Uhr.

WJT: Anbetung?! WAS!

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Die Märtyrinnen von Compiègne: Wie die Französische Revolution unschuldige Nonnen ermordete (Video) https://www.thecathwalk.de/2023/07/17/die-maertyrinnen-von-compiegne-wie-die-franzoesische-revolution-unschuldige-nonnen-ermordete-video/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-maertyrinnen-von-compiegne-wie-die-franzoesische-revolution-unschuldige-nonnen-ermordete-video https://www.thecathwalk.de/2023/07/17/die-maertyrinnen-von-compiegne-wie-die-franzoesische-revolution-unschuldige-nonnen-ermordete-video/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-maertyrinnen-von-compiegne-wie-die-franzoesische-revolution-unschuldige-nonnen-ermordete-video#comments Mon, 17 Jul 2023 06:45:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=29373 Damals schrie man „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und wollte eine neue Gesellschaft nach den Idealen der Aufklärung errichten. Gekommen ist die Grande Terreur und Krieg in ganz Europa. Die Französische Revolution war das erste neuzeitliche Gesellschaftsexperiment ohne Gott und hat vielen tausenden Christen den Tod gebracht. Ein besonderes grausames Beispiel ist die Ermordung der Unbeschuhten Karmelitinnen […]

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Damals schrie man „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und wollte eine neue Gesellschaft nach den Idealen der Aufklärung errichten. Gekommen ist die Grande Terreur und Krieg in ganz Europa.

Die Französische Revolution war das erste neuzeitliche Gesellschaftsexperiment ohne Gott und hat vielen tausenden Christen den Tod gebracht. Ein besonderes grausames Beispiel ist die Ermordung der Unbeschuhten Karmelitinnen von Compiégne. Sie wurden in Paris durch die Guillotine hingerichtet, weil sie sich weigerten, ihre Ordensgelübde zu verleugnen und auf die Revolution zu schwören.

Unter den Märtyrinnen von Compiègne waren auch zwei Hausangestellte, die sich als Teil der Gemeinschaft betrachteten und sich weigerten, sie zu verlassen, als die Schreckensherrschaft der Französischen Revolution gegen die Kirche in vollem Gange war.

Vor ihrer Hinrichtung erneuerten die Nonnen ihre Profess vor ihrer Mutter Priorin und sangen den Hymnus Veni creator spiritus. Die Jüngste von ihnen war erst 28 Jahre alt.

Pius X. sprach die Märtyrinnen 1906 selig. Ihr Festtag ist der 17. Juli.

Der ganze Film (Französisch)

Vortrag über die Märtyrinnen von Compiègne

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Massenmord und Menschenrechte: Die Französische Revolution https://www.thecathwalk.de/2023/07/14/massenmord-und-menschenrechte-die-franzoesische-revolution/?pk_campaign=feed&pk_kwd=massenmord-und-menschenrechte-die-franzoesische-revolution https://www.thecathwalk.de/2023/07/14/massenmord-und-menschenrechte-die-franzoesische-revolution/?pk_campaign=feed&pk_kwd=massenmord-und-menschenrechte-die-franzoesische-revolution#comments Fri, 14 Jul 2023 16:04:40 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=19972 So entstand die Republik – im Kriege und unter Mord- und Greueltaten. Sie fürchteten den König, die Aristokraten, die eidverweigernden Priester.

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Erstveröffentlichung: 14. Juli 2019 | Update: 21. Januar 2022

Waffen klingen, Kanonen schlagen, Revolutionäre rufen: Aux armes, citoyens – zu den Waffen, Bürger. 1789 ist das Todesjahr der Tradition. Das Requiem aeternam deo wird angestimmt. Frankreich, die älteste Tochter der Kirche, wird aus den Angeln gehoben. Die Totenmesse Frankreichs stürzt ganz Europa in den Krieg.

Alles begann mit dem Einberufen der Generalstände. Die Staatskasse war leer und der König brauchte Geld. Dann geschah etwas Unerwartetes: der dritte Stand beanspruchte alle Macht für sich. Es kam zur Machtergreifung und zum Umsturz. Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 ging es los. Bald schon wurden revolutionäre Konstiutionen, Erklärungen und Dekrete erlassen.

Der Papst als Konter-Revolutionär

Eine der ersten außenpolitischen Kampfansagen kam vom Papst: Pius VI. protestierte ab 1791 mit dem Breve Quod aliquantum scharf gegen die Beschlüsse der Revolutionäre:

„Wo ist jene Gedanken- und Handlungsfreiheit, die die Nationalversammlung [conventus] dem in Gesellschaft lebenden Menschen wie ein unabänderliches Gesetz seiner Natur [naturae jus] zuschreibt? So ergibt sich notwendigerweise aus dem Inhalt ihrer Dekrete ein Widerspruch zum Recht des Schöpfers, durch den wir sind und dessen Großmut wir alles verdanken, was wir sind und haben.“Quod aliquantum vom 10. März 1791.

Der Papst hat knapp zwei Jahre gewartet, bis er sich äußerte. Zum Bruch war es gekommen, weil er merkte, wohin die Revolution sich entwickelte: zur Kirchenvernichtung. Im Breve drückte Pius VI. die päpstliche Opposition zu den modernen Menschenrechten, wie sie in der „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ der Französischen Revolution stehen, erstmals umfassend aus.

Diese Opposition wird noch zugespitzt mit der päpstlichen Behauptung, dass „jene angeborene Gleichheit und Freiheit unter den Menschen sinnlos ist.“ Statt Freiheit und Gleichheit zitierte Pius VI. aus dem Römerbrief, um die vorrevolutionäre Gesellschaftsordnung biblisch zu legitimieren: „Ihr müßt notwendigerweise untertan sein.“ Der Papst sprach sich für eine monarchische Gesellschaftsordnung in Staat und Kirche aus. Im Staat, den er nach Augustinus „societatis humanae“ nannte, schulde man dem König Gehorsam. In der Kirche habe sich, wer getauft ist, der Kirche zu unterwerfen und müsse daher angehalten werden, der Kirche Gehorsam zu versprechen. Als theologische Referenzen bezog er sich auf Augustinus und Thomas von Aquin.

Pius kämpfte mit der Ablehnung der promulgierten Menschenrechte, die er als politische Anmaßung verstand, für die Wiederherstellung der vorherigen Herrschafts- und Gesellschaftsordnung. Die Opposition war politisch, religiös-theologisch war die Begründung. Der Papst verstand die neue politische Ordnung als eine häretische Zurückweisung der Dogmen und der Sitten und als eine Ermächtigung der Nationalversammlung über die Kirche im Geiste Luthers und Calvins. Das „religiöse Gefühl“, wie Schulin schreibt, war die treibende Kraft der Gegenrevolution.

1792 trat die die Revolution in eine neue Phase. Nach längeren Debatten zwischen verschiedenen Lagern und Positionen erklärte Ludwig XVI. Österreich den Krieg. Dies wurde als geschickter Schachzug des Königs gewertet – man verdächtigte den König, er ginge davon aus, dass Frankreich einen Krieg verlieren würde und dann das Ancien Régime wiederhergestellt würde. Sollte die Verschwörung stimmen? Sie wurde massiv befeuert durch Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Der Herzog drohte „denkwürdige Rache“ an, sollte dem König etwas zustoßen. Nun galt der König als Verräter Frankreichs und der Revolution. Im August folgten Festnahme und Verhaftung. Sie gingen mit einem bisher nicht gekannten Ausmaß an Brutalität einher.

Massenmorde im September

„So entstand die Republik – im Kriege und unter Mord- und Greueltaten; und das gegen ihr Prinzip, wie Aulard sagt, der wie viele die Meinung vertritt, daß sie darum scheitern musste. Mit den Mord- und Greueltaten sind die Septembermorde gemeint, die Vernichtung des gefürchteten gegenrevolutionären Feindes. […] Sie fürchteten den mit den äußeren Feinden [Österreich und Preußen] einigen ‚inneren Feind‘: den König, die Aristokraten, die eidverweigernden Priester“ (Ernst Schulin, Französische Revolution).

„Septembermorde“ heißt in Zahlen: Ermordung von etwa 1.300 inhaftierten Männern und Frauen Anfang September 1792. Allein in Paris kam es zur Hinrichtung von 225 Priestern. Der September jenes Jahres war „das Anfangsdatum einer extremsten Phase der Französischen Revolution“ (Schulin); am 21. September 1792 wurde von der Nationalversammlung die Republik ausgerufen. Die neue revolutionäre Phase führte zur Massenemigration von über 30.000 Geistlichen.

1793 ging es radikal weiter. Im Januar wurde Ludwig XVI. enthauptet, im Oktober Marie-Antoinette. Der Kirchenkampf wurde zu einem Kampf gegen das Christentum selbst. Im Juli wurden auch die eidleistenden Priester zu „Volksfeinden“ erklärt. Nun wurden Prozessionen verboten, Kirchen geschlossen und zahlreiche Klöster enteignet. Bereits im März und April 1793 verhängte der Konvent für jeden Priester, der zur Deportation verurteilt wurde und diese verweigerte binnen 24 Stunden die Todesstrafe.

Es kam zum „Gegenkult der Revolution“, die Revolutionsideale „Freiheit und Gleichheit“ wurden zum neuen religiösen Bekenntnis. Am 10. November 1793 wurde in Notre Dame der neue Kult eröffnet. Die Kathedrale wurde umgewidmet zum Tempel der Vernunft, eine Schauspielerin wurde zur Göttin der Vernunft erhoben. In ganz Frankreich kam es zu Abschwörungen und zur Verhöhnung des Christentums in einem Ausmaß, dass erst 1917 während der russischen Revolution ähnlich wiederkehrte. Aber nicht nur Christen wurden ermordert, auch Revolutionäre wurden geköpft. Büchner zog in „Dantons Tod“ ein treffendes Resümee: „Die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder.“

Der Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792. Gemälde von Jean Duplessis-Bertaux, 1793 | Public domain, via Wikimedia Commons
Der Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792. Gemälde von Jean Duplessis-Bertaux, 1793 | Public domain, via Wikimedia Commons

Das Ende der Terrorherrschaft

Am 28. Juli 1794 wurde Robespierre hingerichtet, der große Vordenker der Revolution war zum Terroristen mutiert und nicht mehr tragbar. Wenn auch nicht schlagartig, so endete dadurch doch letztlich die Terreur. Auf ihr Konto gingen 1.376 Todesurteile im Zeitraum vom 10. Juni bis zum 27. Juli 1794 und damit 156 mehr als in der gesamten vorherigen Zeit.

Was danach folgte, wird meist als retardierende Jahre beschrieben, abgelöst durch den Staatsstreich Napoleons 1799. Schulin spricht von „Ernüchterung“, vom Ende des Idealismus, davon, dass der Putz ab sei und Glanz nur noch bei der Armee gesehen worden sei.

Angriffe auf den Kirchenstaat und ein toter Papst

Und der Papst? Ab 1792 war Krieg. Pius VI. war vor allem damit beschäftigt den Kirchenstaat zu retten. Auch warb er in Deutschland durch Jean-Siffrein Maury für die gewalttätige Unterstützung der Konterrevolution. Erst als Pius im Juni 1793 damit rechnete, dass die revolutionäre Armee Frankreichs gegen die europäischen Mächte verlor, äußerte sich der Papst in einem geheimen Konsistorium durch eine Allokation vom 17. Juni 1793.

Der Papst bewertete die Revolution als tiefen Fall Frankreichs, und nannte Ludwig XVI. einen Märtyrer, der wie Maria Stuart für den katholischen Glauben gestorben sei. Im September 1793 wurde die Allokation veröffentlicht und ein Totenamt für Ludwig XVI. gelesen. Der Papst hoffte, dass die anti-revolutionären europäischen Mächte siegen würden Doch Pius VI. hatte sich verkalkuliert. 1794 brachte erneut wichtige Siege für die revolutionäre Armee. 1796 besetzte Frankreich unter der Führung Napoleons Mailand. Die Forderung Bonapartes, der Papst möge alle Verurteilungen gegen die Revolution zurücknehmen, erfüllte sich nicht.

Die Franzosen besetzten 1796 den nördlichen Kirchenstaat und drohten mit dem Marsch auf Rom. Im Juni 1796 wurde ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Papst und Napoleon unterzeichnet, in dem die Frage nach der Rücknahme der Verurteilungen ausgeklammert wurde. Während den Friedensverhandlungen erstellte Pius VI. das Breve „Pastoralis sollicitudo“, und machte weitgehende Zugeständnisse. Die bürgerlichen Gesetze sollten nicht umgestoßen werden, man solle sich der Regierung unterwerfen. Die Legalität der Revolutionsregierung wurde damit implizit anerkannt. Das Breve wurde von Royalisten und romtreuen scharf kritisiert. Aber auf die entscheidende Forderung der Revolutionsregierung, nämlich, dass der Papst die früheren Verurteilungen zurücknehme, verweigerte Pius VI. Das Klima heizte sich auf und es kam zu keinem Ergebnis.

Am 27. Dezember 1797 wurde der französische General Duphot ermordet und der Kirchenstaat vollends besetzt. Am 15. Februar 1798 proklamierten die Jakobiner die Römische Republik. Pius VI. musste in die Toskana fliehen und wurde im März 1799 nach Frankreich deportiert, wo er am 29. August desselben Jahres starb.

Ein neuer Papst und die Zukunft der Kirche

Der Papst war tot, Rom war besetzt. War das das Ende des Papsttums? Pius VI. tat alles, auch noch auf seinem Totenbett, um die Zukunft der Kirche zu sichern. Er hatte Konstitutionen zur Sicherung des Papsttums erlassen. Man einigte sich auf ein Konklave auf der Insel San Giorgio bei Venedig. Kaiser Franz II. protektierte und zahlte das Konklave. Am 14. März 1800 wählte es Kardinal Chiaramonti, einen Benediktiner, zum Papst. Das Papsttum hatte die Revolution überlebt. Chiaramonti sorgte bereits als Bischof von Imola für Aufmerksamkeit, weil er Demokratie akzeptierte.

Anfang Juli 1800 kehre Pius VII. nach Rom zurück. Dies war möglich geworden, weil sich bereits ab November 1799 durch Napoleons Staatsstreich eine Entspannung auf religiöser Ebene anbahnte. Napoleon bekräftigte in einer Rede vor der Mailänder Geistlichkeit vom 5. Juli 1800, dass er der katholischen Kirche wieder eine neue Rolle zukommen lassen wolle. Er brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass „diese Religion die einzige sei, welche einer wohlgeordneten Gesellschaft das wahre Glück verschaffen und die Grundlagen einer guten Regierung befestigen könne“ (Rede Napoleons an die Mailänder Pfarrer vom 5. Juni 1800, in: PFLIEGLER, Michael (Hg.), Dokumente zur Geschichte der Kirche).

In der Antrittsenzyklika „Diu satis“ vom 15. Mai 1800 machte Pius VII. sein anti-revolutionäres Programm deutlich, ohne die Französische Revolution explizit zu benennen oder zu verurteilen. Er lobte stattdessen die Weisheit und Festigkeit Pius VI., der jeden Storm überstanden hätte. Nun gelte es Trost und Fürsorge den Staaten, Städten und ländischen Gegenden zu geben, die angegriffen und zerstört wurden. Bücher, die offen die Lehre angriffen sollten verbrannt werden. Außerdem sollen der Kirche eigene Gesetze zugestanden werden und niemand dürfe der Kirche ihre Freiheit nehmen. Weiterhin wird beklagt, dass der Kirche Eigentum und Güter geraubt wurden. Erst am Ende wird namentlich von den „Gefühlen für meine Kinder, das französische Volk“ gesprochen, für die Pius VII. sein Leben gäbe, wenn es ihrer Sicherheit diente.

Im Konkordat von 1801 wurde schließlich die „katholische, apostolische und römische Religion“ als „Religion der großen Mehrheit der französischen Bürger“ anerkannt. Der Papst konnte sich nicht durchsetzen, die katholische Religion als „dominierend“ anerkennen zu lassen, so einigte man sich auf diese „Kompromißformulierung“. Damit war eine Privilegierung der katholischen Kirche im Konkordat nicht gegeben, stattdessen wurde die republikanische Religionsfreiheit nicht angetastet, Rom musste die Gleichheit anderer Religionen bzw. Konfessionen stillschweigend hinnehmen.

Im Mai 1804 wurde Napoleon zum Kaiser der Franzosen ausgerufen. Zu seiner Salbung am 2. Dezember reiste Pius VII. nach Paris, ein Novum in der Kirchen- und Kaisergeschichte. Der Papst hoffte sowohl auf eine Abmilderung der organischen Artikel, als auch auf eine Stärkung der antirevolutionären Politik. Waren nun die liberalen Menschenrechte, als wesentliche Ideologie der Französischen Revolution, passé? Zur Rücknahme der neuen Rechte kam es nicht. Die Menschenrechte, wie die Religionsfreiheit, blieben als unumkehrbare Errungenschaften der Moderne erhalten. Die Menschenrechte überlebten die Revolution und Napoleon. Das zeigt die Senatsverfassung vom April 1814, die die Wiederherstellung der Bourbonenmonarchie anstrebe.

Pius VII. opponierte bereits im April 1814, als er von der neuen Verfassung erfuhr, gegen deren Inhalte. In seinem Apostolischen Brief „Post Tam Diuturnuas“ an den Bischof von Troyes vom 29. April 1814 lobte er zwar die Wiederherstellung der Monarchie eines Nachkommen des „rumreiches Geschlechts, das einst den heiligen König Ludwig hervorgebracht hat“, kritisierte aber einen fehlenden Gottesbezug und die Nichterwähnung des Ruhmes und der Würde der katholischen Kirche, ja dass diese „mit Schweigen übergangen“ würde. Was dem Papst aber „einen noch weit schwereren und bitteren Schmerz“ bereitete, war die in Artikel 22 garantierte Konfessions- und Gewissensfreiheit, vor allem der damit verbundene „Schutz und Beistand“ von „Predigern dieser sogenannten Konfessionen“. Diese Rechte schlügen eine „tödliche Wunde“ in die katholische Kirche Frankreichs.

Die Wahrheit werde mit dem Irrtum verwechselt, die Kirche als makellose Braut Christi werde auf eine Stufe mit häretischen Sekten gestellt. Dadurch würden deren Irrtümer „toleriert und begünstigt“. Zur abschließenden Begründung zitierte er aus Augustinus Schrift „De Haeresibus“, dass es eine absurde und Häresie sei zu behaupten alle Häretiker seien auf dem rechten Weg und sagten die Wahrheit.

Ebenfalls kritisierte der Papst die in Artikel 23 garantierte Pressefreiheit, da diese dem Glauben und den Sitten den „größten und verderblichsten“ Gefahren aussetze. Dieses Freiheitsreicht diene gerade dazu, Revolten zu entfachen, was „angesichts der Bosheit der Menschen auch heute noch zu befürchten“ sei. Die Verfassung füge in ihrer derzeitigen Form der katholischen Kirche eine „beinahe unheilbare Wunde“ zu. Ob es am Brief der Papstes lag oder andere Gründe hatte, die vom König in Geltung gesetzte Verfassung „Charte constitutionnelle“ vom 4. Juni 1814 war eine Mischung zwischen liberaler und restaurativer Politik. Sie garantierte auf der einen Seite Religions- (Art. 5), Meinungs- und Pressefreiheit (Art. 8). Allerdings wurde auf der anderen Seite die katholische Religion zur Staatsreligion erhoben (Art. 6) und die „Diener“ der katholischen Religion erhielten wie die aller anderen christlichen Religionen ihre Besoldung vom König (Art. 7).

Die Kirchenpolitik auf dem Wiener Kongress 1815 bis zum Tode Pius VII. 1823 wurde meistens von Ercole Consalvi geleitet. Ideell bestand er auf der Souveränität des Papstes, der Restauration des Kirchenstaates und der Verbindung von Thron und Altar, er verschrieb sich im Geiste der Gegenrevolution, aber hatte auch ein klares Auge für die Realpolitik. Damit verbunden war die Einsicht, dass die Veränderungen im Zuge des Französischen Revolution nicht rückgängig zu machen waren und man sich mit der neuen Zeit soweit als möglich abzufinden habe. So wurden auch die neuen Freiheitsideen dazu benutzt, die Lage der Katholiken, wo sie in der Minderheit waren, zu verbessern. Es galt die katholische Identität in einer neuen Epoche zu wahren, in der sich Politik und Religion immer weiter voneinander trennten.

Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) blieb für die Kirche der augustinische Satz leitend, den Gregor XVI. in der Enzyklika „Mirari Vos“ (1832) wiedergab: „Aber was für einen schlimmeren Tod kann es für die Seele geben als die Freiheit des Irrtums?“. Demnach ist Wahrheit erkennbar und heilsnotwendig. Aus der Sorge um jede einzelne Seele begründet sich ein Recht der Wahrheit, das Freiheit zum Irrtum nicht zulassen darf. Ein Verständnis, das im Widerspruch zum Liberalismus der Moderne steht. Die Moderne klammert die Wahrheitsfrage aus. In der Moderne wird nicht die Wahrheit, sondern die Person zum Rechtsträger. Wenn Freiheit aber nicht in Willkür und Wahnsinn enden soll, kommt man ohne Wahrheit nicht aus.


Quellen und Literatur:

  • Pius VI. Breve Quod aliquantum vom 10. März 1791, in: Die katholische Sozialdoktrin in ihrer geschichtlichen Entfaltung, Bd. 3 (Lateinisch/Deutsch), S. 2652-2729.
    • Vor dem Breve Quold aliquantum gab es bereits kleinere Äußerungen, die eine Opposition zur Zivilkonstitution deutlich machten, jedoch ist das Breve die erste umfassende und  öffentlich wirksame gewesen. Vgl. dazu Pastor, Ludwig von, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters Bd. 16,3: Geschichte der Päpste im Zeitalter des fürstlichen Absolutismus von der Wahl Benedikts XIV. bis zum Tode Pius‘ VI. (1740-1799). Dritte Abteilung Pius VI. (1775-1799), Freiburg i. B. 1933, S. 475-477.
  • Schulin, Ernst, Die Französische Revolution, München 52013.

Siehe auch:

Der Beitrag Massenmord und Menschenrechte: Die Französische Revolution erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Die Austrittszahlen sind nicht hoch, sie sind niedrig https://www.thecathwalk.de/2023/06/29/die-austrittszahlen-sind-nicht-hoch-sie-sind-niedrig/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-austrittszahlen-sind-nicht-hoch-sie-sind-niedrig https://www.thecathwalk.de/2023/06/29/die-austrittszahlen-sind-nicht-hoch-sie-sind-niedrig/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-austrittszahlen-sind-nicht-hoch-sie-sind-niedrig#comments Thu, 29 Jun 2023 05:44:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=25227 Jedes Jahr heißt es immer, es seien wieder so viele Menschen aus der Kirche ausgetreten … Wer ernsthaft glaubt, über 500.000 Kirchenaustritte wären viel, hat anscheinend keine Ahnung vom tatsächlichen Zustand der Kirche und des Glaubens in Deutschland. In Wirklichkeit sind schon längst über 90% aller Katholiken aus der Kirche ausgetreten, aber aus irgendeinem Grund […]

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Jedes Jahr heißt es immer, es seien wieder so viele Menschen aus der Kirche ausgetreten … Wer ernsthaft glaubt, über 500.000 Kirchenaustritte wären viel, hat anscheinend keine Ahnung vom tatsächlichen Zustand der Kirche und des Glaubens in Deutschland.

In Wirklichkeit sind schon längst über 90% aller Katholiken aus der Kirche ausgetreten, aber aus irgendeinem Grund zahlen sie immer noch Kirchensteuer. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Fragen Sie doch mal, wer an die Auferstehung Christi glaubt, an seine Gegenwart im Altarssakrament („Was ist das Altarssakrament“) an Beichte, Himmel, Hölle, Engel und Fegefeuer, Priestertum oder die Unauflöslichkeit der Ehe.

Die Kirche in Deutschland ist längst am Ende und lebt nur noch als Denkmal vergangener Zeiten. Diaspora ist überall. Nur ganz wenige glauben noch und kennen die Grundlagen. Es ist Unsinn, die Zugehörigkeit zur Kirche an der Kirchensteuer festzumachen. Wie sagte schon der heilige Augustinus: „Viele, die drin sind, sind draußen.“

Junge Katholiken wissen: der Glaube braucht keine Anpassung, sondern ein starkes Te Deum laudamus in einer gefallenen Welt, die Christus mehr braucht als je zuvor. Und sie wissen auch, wo es die Stärke gibt: in der katholischen Tradition.

Das Neue und Morsche zerbricht, was bleibt ist unvergänglich.

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Modernes Christentum ist grausamer Moralismus https://www.thecathwalk.de/2023/06/28/modernes-christentum-ist-grausamer-moralismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=modernes-christentum-ist-grausamer-moralismus https://www.thecathwalk.de/2023/06/28/modernes-christentum-ist-grausamer-moralismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=modernes-christentum-ist-grausamer-moralismus#respond Wed, 28 Jun 2023 17:12:11 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37839 In der Enzyklika „Notre Charge Apostolique“ (1910) kritisiert Pius X. den Versuch, das Christum zu einer liberal-bürgerlichen Ideologie zu machen. Er schreibt: „Wenn wir die Kräfte, das Wissen und die übernatürlichen Tugenden bedenken, die notwendig sind, um die christliche Stadt zu errichten, und die Leiden von Millionen von Märtyrern, und das Licht, das von den […]

Der Beitrag Modernes Christentum ist grausamer Moralismus erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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In der Enzyklika „Notre Charge Apostolique“ (1910) kritisiert Pius X. den Versuch, das Christum zu einer liberal-bürgerlichen Ideologie zu machen. Er schreibt: „Wenn wir die Kräfte, das Wissen und die übernatürlichen Tugenden bedenken, die notwendig sind, um die christliche Stadt zu errichten, und die Leiden von Millionen von Märtyrern, und das Licht, das von den Vätern und Kirchenlehrern gegeben wurde, und die Selbstaufopferung aller Helden der Nächstenliebe, und eine mächtige Hierarchie, die im Himmel bestimmt wurde, und die Ströme der göttlichen Gnade – alles aufgebaut, zusammengehalten und durchdrungen vom Leben und Geist Jesu Christi, der Weisheit Gottes, des menschgewordenen Wortes –, wenn wir an all dies denken, ist es erschreckend, neue Apostel zu sehen, die eifrig versuchen, es besser zu machen, indem sie einen gemeinsamen Austausch von vagem Idealismus und bürgerlichen Tugenden betreiben.
Was werden sie bewirken? Was soll aus dieser Zusammenarbeit entstehen? Ein bloßes verbales und chimärisches Konstrukt, in dem wir die Worte Freiheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Liebe, Gleichheit und menschliches Hochgefühl in einem Durcheinander und in verführerischer Verwirrung glühen sehen werden, die alle auf einer schlecht verstandenen Menschenwürde beruhen.“

Was sich in „vagem Idealismus und bürgerlichen Tugenden“ offenbart, ist eine Rückkehr des Pelagianismus, der seit der Aufklärung wie ein Wiedergänger rumgeistert. Die kleinbürgerliche pelagianische Spielart des Christentums glaubt nicht an die Erbsünde und die Notwendigkeit von Gnade, sondern an „Anstand“, „Moral“ und „harter Arbeit“ als „Antwort“ auf den Glauben. Es wird nicht mehr geglaubt, dass die menschliche Natur gefallen und zum Bösen geneigt ist und nur durch die Gnade zum Heil gelangen kann. Die Tragik des Menschen – seine Zerrissenheit, seine Schwächen, Bosheiten und Tragödien werden nicht mehr gesehen. Stattdessen wird vorausgesetzt, dass er ehrlich, fleißig, gut und treu sei – von Natur aus. Diese falsche Sicht führt zu einer Tyrannei von moralischen Ansprüchen, die ohne Gnade und Heiligung zur Enttäuschung führen müssen.

Die Serie „The Office“ zeigt das auf geniale Weise. Das Beste an der Serie ist, dass die am meisten Humor haben, die sich über die Tragik nichts vormachen. Wer dem Büro zu viel Bedeutung beimisst, kann nicht lustig sein. Humor ist, wenn man darüber steht. „The Office“ ist ein Schauspiel des postmodernen Alltags wie er besser nicht sein könnte. Die Mitarbeiter wissen, wie absurd vieles ist, aber sie machen einfach immer weiter und die Besten lachen dabei. Jeder Angestellte kennt seine Rolle, macht Witze, verhält sich einfältig und geht jeden Tag wieder ins Büro. Routine gibt Stabilität.

Ein Tag im Mittelalter hatte mehr Leben als die moderne Knechtschaft unter Maschinen im Neonlicht, in denen schlecht frisiertes Humankapital die Freiheit von Gott mit einer Excelliste zelebriert. Das lacrimarum valle steht uns heute deutlicher vor Augen als jemals zuvor. Wer eine Welt voller Bürostühle, Übergewicht, Halbglatzen, Neonröhren, Scheidungen und Intrigen als „American Dream“ und „Pursuit of Happiness“ feiert, gehört ins Irrenhaus. Aber genau dieses Hinsichen am Getränkeautomaten mit Salesgesprächen und Computerflimmern ist das Leben der modernen Welt für alle „Aufgeklärten“, Postchristen und „Selbstverwirklicher.“

Es handelt sich beim modernen Christentum um einen Moralismus, weil es letztlich nicht um Moral geht im Sinne einer Sittenlehre, sondern um eine Haltung, die man ganz und gar psychologisch „verinnerlichen“ soll. Der kleinbürgerliche pelagianische Moralismus zeigt sich beim „Synodalen Weg“ im Moralisieren von allem – ohne jemals von Gnade und Erlösung zu sprechen. Sie zeigt sich auch beim Überbetonen von sexualmoralischem Fehlverhalten beim „Neuen Anfang“, als ob das Fehlverhalten nicht vor allem ein Symptom der gefallenen Natur sei, sondern durch mangelnde moralische Anstrengung erfolge. Es werden Sünden und Schwächen gezeigt, ohne die Lösung in den Vordergrund zu stellen. So wird moralisiert und „schuldig, schuldig, schuldig“ gerufen ohne „Ego te absolvo“.

Der Mensch ist gefallen, rastlos und lasterhaft. Der Weg zur Heilung geschieht durch die wahre Religion, durch die Gnade in Taufe, Beichte und Frömmigkeit. Deshalb sind die Sakramente der katholischen Kirche auch die einzigen Lösungen auf die moralischen und menschlichen Krisen unserer Zeit. Ein moralischer Anspruch oder gut gemeinter Idealismus sind Gespenster der Aufklärung, die das Gruseln lehren.

Siehe auch:

Der Beitrag Modernes Christentum ist grausamer Moralismus erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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