Freitag, 22. November 2024

7 Vorurteile gegen berufstätige Mütter

1. Berufstätige Mütter haben keine Zeit für ihre Kinder

Während für die Hausfrau das Kind den ganzen Tag in der Nähe ist und deshalb schnell mal nervt, ist die Zeit mit dem Kind für die berufstätige Mutter ein Luxusgut. Wahrscheinlich unternimmt eine berufstätige Mutter dadurch viel mehr mit ihren Kindern als eine, die den ganzen Tag zu Hause ist und für die dadurch die gemeinsame Zeit mit ihren Kindern gar nichts besonderes ist. Darum ist auch der Umgang vielleicht sogar liebevoller.

2. Berufstätige Mütter sind nach einem harten Arbeitstag gestresst und haben nur wenig Geduld im Umgang mit ihren Kindern.

Hausfrauen würden von sich sicherlich nicht behaupten, dass ihr Arbeitstag zu Hause weniger hart ist und sie weniger Stress zu bewältigen haben als Mütter, die einem Beruf nachgehen. Demnach besteht die Gefahr, gestresst und dadurch ungeduldig zu sein, genauso auch bei nicht-berufstätigen Müttern.

Die Hausfrau als „Job“ ist eine Erfindung des Bürgertums, und somit eher eine humanistische als eine katholische Sache.

3. Berufstätige Mütter haben zu wenig Zeit, um sich um den Haushalt zu kümmern.

Die Menge an Hausarbeit wird oftmals überschätzt. Sie ist durchaus zu bewältigen, wenn man sie sich sinnvoll auf die Woche aufteilt. Genauso wie die Familie der Hausfrau vielleicht bewusst auf den zweiten Urlaub verzichtet, tut es in der Familie der berufstätigen Mutter vielleicht auch der wöchentliche Großputz am Wochenende. Zudem gibt es auch noch die Väter, die ebenfalls mitanpacken können: Partnerschaft zeigt sich auch im Haushalt!

4. Berufstätig und „gute Mutter“ schließt sich aus.

Bei diesem Vorurteil ist die Definition von „gut“, dass eine Mutter keinem Beruf nachgeht und Geld verdient, sondern stattdessen den ganzen Tag den Haushalt führt. Doch eine Mutter ist dann eine „gute“ Mutter, wenn sie eine von Vertrauen, Liebe und Offenheit getragene Beziehung zu ihren Kindern unterhält. Einige Hausfrauen haben gerade das… nicht! Viele berufstätige Mütter schon. Ein 9 to 5 – Job gibt ein Selbstvertrauen, das angenehm im Umgang macht.

5. Berufstätige Mütter verraten das katholische Ideal.

Die Hausfrau als „Job“ ist eine Erfindung des Bürgertums, und somit eher eine humanistische als eine katholische Sache. In früheren Jahrhunderten war die Mutter ganz selbstverständlich in der handwerklichen und landwirtschaftlichen Arbeit eingespannt, die Kinderpflege übernahmen ledige Tanten und barmherzige Ordensschwestern!

6. Berufstätige Mütter sind karrieregeil.

Mütter, die beruflich tätig sind, sind es in erster Linie aus finanziellen Gründen – für ihre Kinder! Und die wenigen Mütter, die tatsächlich auf eine Karriere im Job aus sind, sind deshalb noch keine schlechten Mütter. Vielmehr sind sie ihren Kindern ein Vorbild, es im Leben nicht nur zu Hause, sondern auch im Beruf zu etwas bringen zu wollen.

7. Berufstätige Mütter haben zu wenig Einblick in das „Treiben“ ihrer Kinder.

Kinder, die ein positives Verhältnis zu ihren Eltern haben, erleben ein von Liebe, Geborgenheit und Wertschätzung getragenes Elternhaus und wissen, dass sie mit ihren Müttern und Vätern offen und vertrauensvoll über alles reden können. Mütter im Beruf können eh nicht ständig jeden Schritt ihrer Kinder überwachen, wie es vielleicht eine Mutter tut, die den ganzen Tag zu Hause ist und die sich vielleicht zum unangenehmen Kontroll-Freak entwickelt.

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4 Kommentare

  1. Ich arbeite nur Projekt bzw. stundenweise. Als Mutter von 2 KiTakindern kann ich nur sagen, dass Ihr beschriebenes Ideal nur dann funktoniert wenn der Plan nicht durchkreuzt wird.

    Ein krankes Kind, eine zusätzliche Besprechung oder ein Handwerkstermin, etc. sind schon eine Herausforderung. Ich genieße es wenig zu arbeiten und mit den Kindern in aller Ruhe zu kochen, spazieren zu gehen und nicht auf Ganztagskindergärten angewiesen zu sein.

    Wer einmal 5 Stunden in einer KiTa war der weiß wie hoch die Lärmbelastung ist. Den ganzen Tag würde ich das für meine Kids nicht wollen.
    Ich habe meine Hobbies, Freunde und „kontrolliere“ meine Kinder nicht.

    • In der Tat, das Thema Stress und Lärm für Kita Kinder wird doch komplett verdrängt.

      In der Nachschau würden wir das unseren Kindern auch nicht mehr antun, die waren eigentlich auch immer lieber zu Hause.

  2. Ich versuchs auch mal, aber- Verzeihung mit Eltern:

    1. Berufstätige Eltern haben keine Zeit für Ihre Kinder.
    Das stimmt. Um der Doppelbelastung Herr zu werden, fliegt einer morgens aus dem Haus, der andere jagt nachmittags zurück um die Kinder zu versorgen oder in Empfang zu nehmen.
    Daraus resultieren ständige Angespanntheit, Übermüdung, Gereiztheit und eben wenig Zeit.

    2. Berufstätige Eltern haben weniger Geduld
    Das stimmt. Wer mit einer Grundladung Stress und Hektik umherläuft, dem fällt es schwer bei den großen und kleinen Problemen des Alltags Ruhe zu bewahren.

    3. Wer den ganzen Tag arbeitet und dann zusätzlich Kinder zu versorgen hat, kann – wenn er sich wenigstens noch ein paar Minuten mit dem Partner unterhalten will nun einmal weniger Haushaltspflege betreiben, oder versuchen hohe Ansprüche daran aufrecht erhalten – dann gibts halt gar nichts „zwischenmenschliches“ mehr.

    4.Letztlich hat „gut“ auch etwas mit Zeit zu tun, wer davon wenig hat, wird es zumindest schwerer haben.

    5. Der Sinn eines katholischen Ideals erschließt sich mir nicht. Bestenfalls gibt es ein christliches Ideal.

    6. Der Zusammenhang mit karriere wird nur von Publizistinnen u. ä. erhoben, die auf diese Art auch ein schönes Aufsichtsratpöstchen haben wollen, das was man selbst mit beiden Augen zudrücken als „Karriere“ bezeichnen könnte, ist für die Mehrzahl der Arbeiter, Beamten und Angestellten sowieso so fern wie eine Laufbahn als Bundesligfussballer.

    7. Fakt ist mal, dass immermehr Entwicklungschritte ohne Beisein eines Elternteiles vollzogen werden, neuerdings dann erste Laute, erste Schritte, Fahrradfahren usw, weil der Wiedereinstieg in den Beruf immer früher erfolgt.

    So, dürfte erstmal reichen, oder ?

  3. Bei so manchen Sachen merkt man schon, dass es von einem Mann verfasst wurde. Es geht ja normalerweise nicht einfach nur um den Haushalt. Viele Kinder haben schon Termine und die Mütter fahren die Kinder täglich irgendwo hin. (Habe ich schon selbst erlebt), dann gehört auch die Hausaufgabenbetreuung dazu…
    Was tun, wenn ein behindertes Kind im Hause ist?
    Was tun, wenn eine Mutter mehr als fünf Kinder hat?
    Was tun, wenn die Kinder alle in eine Förderschule gehen, weil die Mutter keine Zeit hat?

    Alles das habe ich schon erlebt.

    Man muss einfach gründlich abwegen.

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