Samstag, 23. November 2024

Kurze Geschichte des Jesuitenordens

Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, wurde 1491 als Iñigo López de Loyola im Baskenland geboren. Ursprünglich war er ein Adliger und Soldat, doch nach einer schweren Verletzung in der Schlacht von Pamplona 1521 erlebte er eine tiefgreifende religiöse Bekehrung. Während seiner Genesung las er religiöse Texte, darunter die „Vita Christi“ von Ludolph von Sachsen und „Flos Sanctorum“ (das Leben der Heiligen). Diese Schriften inspirierten ihn dazu, sein Leben der Spiritualität und dem Dienst an Gott zu widmen.

Ignatius entwickelte die „Geistlichen Übungen“, eine Sammlung von Meditationen, Gebeten, und anderen praktischen Übungen zur geistlichen Erneuerung. Diese Übungen wurden zu einem zentralen Element der jesuitischen Spiritualität und Methodik. 1523 pilgerte er nach Jerusalem, um sein Leben dem Dienst an Gott zu widmen.

Die Sieben Gründungsmitglieder

Während seines Studiums in Paris von 1528 bis 1535, traf Ignatius eine Gruppe von Studenten, die seine Vision teilten. Diese Gruppe, bekannt als die sieben Gründungsmitglieder des Jesuitenordens, bestand aus:

  1. Franz Xaver: Ein gebürtiger Navarreser, der ein führender Missionar in Asien wurde.
  2. Pierre Favre (Petrus Faber): Ein französischer Theologe und erster Priester der Gesellschaft.
  3. Diego Laynez: Ein spanischer Theologe, der ein einflussreicher Theologe des Trienter Konzils wurde.
  4. Alfonso Salmeron: Ein spanischer Gelehrter und Theologe, der als päpstlicher Theologe am Konzil von Trient teilnahm.
  5. Nicolas Bobadilla: Ein spanischer Priester, der in Deutschland, Italien und Palästina missionierte.
  6. Simão Rodrigues: Ein portugiesischer Priester, der in Portugal und Spanien tätig war.
  7. Ignatius von Loyola: Der Anführer und spirituelle Leitfigur der Gruppe.

Am 15. August 1534 legten sie in der Kapelle von Montmartre in Paris das Gelübde ab, Armut, Keuschheit und Gehorsam zu leben und, wenn möglich, nach Jerusalem zu pilgern, um den Glauben unter den Muslimen zu verbreiten. Wenn dies nicht möglich wäre, würden sie sich dem Dienst des Papstes zur Verfügung stellen.

1537 reisten Ignatius und seine Gefährten nach Rom, um die päpstliche Anerkennung ihres neuen Ordens zu erlangen. Papst Paul III. erteilte 1540 mit der Bulle „Regimini militantis ecclesiae“ die offizielle Bestätigung des Ordens. Ignatius wurde zum ersten Generaloberen des Ordens ernannt.

Die Struktur und Mission des Ordens

Der Jesuitenorden unterschied sich von anderen religiösen Orden durch seine straffe Hierarchie, militärisch anmutende Disziplin und seinen Fokus auf Bildung und Mission. Ignatius selbst formulierte die Konstitutionen des Ordens, die 1554 endgültig abgeschlossen wurden. Diese betonten den unbedingten Gehorsam gegenüber dem Papst und dem Generaloberen als zentrales Prinzip. Der Orden legte großen Wert auf Bildung und gründete Schulen, Universitäten und Kollegs in ganz Europa. Die Jesuiten widmeten sich der Missionierung und der Verbreitung des katholischen Glaubens in der ganzen Welt. Sie sollten sich den Erfordernissen der Zeit anpassen können, was ihnen half, in verschiedenen kulturellen und politischen Kontexten zu agieren.

Die Jesuiten legten drei Standardgelübde ab – Armut, Keuschheit und Gehorsam – sowie ein viertes Gelübde des besonderen Gehorsams gegenüber dem Papst in Bezug auf Missionen. Dieses vierte Gelübde unterstrich die Bereitschaft des Ordens, weltweit zu missionieren und auf die Anweisungen des Papstes zu reagieren.

Die Ausbreitung und Mission des Ordens

Franz Xaver, einer der engsten Gefährten von Ignatius, wurde zum Inbegriff der jesuitischen Missionstätigkeit. 1541 wurde er von Papst Paul III. nach Indien entsandt, wo er seine Mission begann. Seine Reisen führten ihn nach:

Franz Xaver kam 1542 in Goa an, der damaligen Hauptstadt Portugiesisch-Indiens. Er arbeitete mit den einheimischen Fischern der Parava und lernte Tamil, um effektiver zu predigen. 1549 reiste er nach Japan und legte den Grundstein für die christliche Mission in Japan. Er erkannte die kulturellen Unterschiede und bemühte sich, den Glauben an die japanische Kultur anzupassen.Franz Xaver bereiste auch die Molukken und Ternate, wo er unter den einheimischen Völkern missionierte. Xaver plante, nach China zu reisen, starb jedoch 1552 auf der Insel Shangchuan, bevor er das Festland erreichen konnte. Der spanische Missionar wird oft als einer der größten Missionare der Neuzeit bezeichnet, und seine Arbeit inspirierte viele Jesuiten, seinem Beispiel zu folgen und die Lehren Christi in entlegene Teile der Welt zu tragen.

Matteo Ricci und die China-Mission

Ein anderer berühmter Jesuit war Matteo Ricci, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in China tätig war. Ricci ging einen neuen Weg in der Missionsarbeit, indem er sich, bemühte, die chinesische Kultur und Philosophie zu verstehen und das Christentum damit in Einklang zu bringen. Er lernte Chinesisch, kleidete sich im Stil eines konfuzianischen Gelehrten und nutzte westliche Wissenschaft und Technologie, um das Interesse der chinesischen Elite zu gewinnen. Ricci führte westliche Wissenschaften, Kartographie und Astronomie in China ein, was ihm den Respekt der chinesischen Gelehrten einbrachte. Er schrieb Bücher in chinesischer Sprache und entwickelte ein Verständnis zwischen den Kulturen. Sein Ansatz in der China-Mission wurde von der Kirche anerkannt und stellte die Grundlage für die jesuitische Missionsmethode in anderen Teilen der Welt dar.

Jesuiten in Lateinamerika

In Lateinamerika errichteten die Jesuiten sogenannte „Reduktionen“, Siedlungen, in denen sie die indigene Bevölkerung lehrten und schützten. Die bekanntesten Reduktionen befanden sich in Paraguay, Brasilien und Argentinien. Diese Reduktionen waren einzigartige Gemeinschaften, die sich durch den Schutz der Indigenen vor Ausbeutung und Sklaverei durch europäische Kolonisatoren auszeichneten. Sie lehrten die Indigenen europäische Handwerkskünste, Landwirtschaft und die christliche Lehre. Die Reduktionen wurden oft von den Indigenen selbst verwaltet, was ihnen eine gewisse Autonomie ermöglichte.

Diese Gemeinschaften wurden als Vorbild für eine harmonische und gerechte Gesellschaft gesehen, führten jedoch auch zu Konflikten mit den Kolonialmächten, die die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Europäer gefährdet sahen.

Petrus Canisius: Der zweite Apostel Deutschlands

Der Jesuitenorden spielte eine entscheidende Rolle in der Gegenreformation, indem er die katholische Erneuerung förderte und dem protestantischen Gedankengut entgegenwirkte. Ein zentraler Aspekt dieser Bemühungen war die Bildung. Der Orden gründete zahlreiche Bildungseinrichtungen, darunter das Collegium Romanum (heute die Päpstliche Universität Gregoriana), das zum Modell für viele andere jesuitische Universitäten wurde. Diese Institutionen bildeten eine Elite von katholischen Führern und Gelehrten aus, die in der Lage waren, die protestantischen Argumente intellektuell herauszufordern. Jesuiten leisteten bedeutende Beiträge zur Wissenschaft, insbesondere in den Bereichen Mathematik, Astronomie und Geographie. Bekannte Jesuitenwissenschaftler wie Christoph Clavius arbeiteten am Gregorianischen Kalender, während Athanasius Kircher als „Universalgelehrter“ des Barockzeitalters bekannt wurde.

Petrus Canisius war ein bedeutender Jesuitenmissionar und Theologe, der als „zweiter Apostel Deutschlands“ bezeichnet wird. Seine Arbeit war entscheidend für die Stärkung des Katholizismus in den deutschsprachigen Regionen. Canisius schrieb einflussreiche Katechismen, die weit verbreitet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Diese Schriften trugen dazu bei, den katholischen Glauben in der Bevölkerung zu festigen und die protestantische Lehre zu widerlegen. Er reiste durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, um zu predigen und Bildungsstätten zu errichten. Canisius spielte eine Schlüsselrolle bei der Gründung von Jesuitenkollegs in Wien, München und Prag.

Einfluss an europäischen Höfen

Der Orden hatte einen bedeutenden Einfluss auf die politischen und religiösen Angelegenheiten in Europa. Jesuiten dienten oft als Beichtväter und Berater für europäische Monarchen. Dies verschaffte ihnen beträchtlichen Einfluss, führte jedoch auch zu Misstrauen und Vorwürfen politischer Einmischung. In Frankreich waren die Jesuiten eng mit dem Hof Ludwigs XIV. verbunden, was ihnen zwar Macht, aber auch Gegner einbrachte, die ihre Nähe zum absoluten Monarchen kritisch sahen.

Die Jesuiten waren häufig Ziel von Gerüchten und Verleumdungen. Ihre Gegner warfen ihnen Intrigen, Verschwörungen und Geheimhaltung vor. Die Jesuiten wurden oft als politisch ambitioniert angesehen und beschuldigt, Einfluss und Macht auf kosten der staatlichen Autoritäten zu erlangen. Verschiedene Verschwörungstheorien behaupteten, die Jesuiten seien verantwortlich für politische Attentate und Umstürze. Der strenge Gehorsam und die Disziplin innerhalb des Ordens führten zu Gerüchten über geheime Rituale und Machenschaften.

Diese Vorwürfe trugen zur wachsenden Feindseligkeit gegenüber dem Orden bei und beeinflussten seine spätere Unterdrückung.

Jesuiten im 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert sah sich der Orden mit zunehmender Kritik und politischem Druck konfrontiert. Mehrere europäische Staaten begannen, den Einfluss der Jesuiten einzuschränken. 1759 verbannte der portugiesische Premierminister Marquis de Pombal die Jesuiten aus allen portugiesischen Gebieten, nachdem er ihnen vorwarf, wirtschaftliche und politische Konflikte verursacht zu haben. 1764 wurden die Jesuiten in Frankreich aufgelöst, teils aufgrund von Druck der Jansenisten und des Parlaments, die den Orden als Bedrohung für die königliche Macht ansahen. Spanien folgte 1767. Dort wurden die Jesuiten aus Spanien und seinen Kolonien verbannt, als Teil der Bemühungen von König Karl III., den Einfluss des Ordens zu begrenzen.

Diese nationalen Verbote waren Vorläufer für die endgültige Aufhebung des Ordens.

Das Verbot des Jesuitenordens 1773

Am 21. Juli 1773 unterzeichnete Papst Clemens XIV. die päpstliche Bulle Dominus ac Redemptor, die den Jesuitenorden offiziell aufhob. Diese Entscheidung war das Ergebnis langjähriger politischer und kirchlicher Auseinandersetzungen. Der Papst stand unter enormem Druck von den mächtigen katholischen Monarchien Europas, die den Orden als Bedrohung ihrer Souveränität sahen. Innerkirchliche Spannungen und das wachsende Misstrauen gegenüber den Jesuiten trugen zur Entscheidung bei.

Die Aufhebung des Ordens führte zur Schließung ihrer Schulen, zur Beschlagnahmung ihres Eigentums und zur Exilierung vieler Jesuiten. Diese Entscheidung hinterließ eine Lücke im Bildungs- und Missionswesen der katholischen Kirche.

Wiederherstellung und Wiederaufbau des Jesuitenordens

Der Jesuitenorden wurde am 7. August 1814 durch die päpstliche Bulle Sollicitudo omnium ecclesiarum von Papst Pius VII. offiziell wiederhergestellt. Diese Entscheidung kam in einer Zeit, in der die katholische Kirche ihre Strukturen nach den Wirren der Französischen Revolution und der napoleonischen Kriege wieder aufbaute. Die Wiederherstellung des Ordens wurde von vielen Katholiken begrüßt, die den Orden als wichtigen Verbündeten in der Erneuerung des katholischen Glaubens und der Bildung sahen.

In der Zeit nach der Wiederherstellung begannen die Jesuiten damit, ihre früheren Positionen in Bildung und Missionierung wieder einzunehmen. Der Orden setzte auf die Gründung neuer Schulen, Universitäten und Missionsstationen auf der ganzen Welt, um seinen Einfluss auf Bildung und Glaubensverbreitung zu stärken. Diese Wiederbelebung der jesuitischen Mission spiegelte den unermüdlichen Einsatz des Ordens wider, seinen ursprünglichen Auftrag zu erfüllen und den katholischen Glauben weltweit zu fördern.

Nach der Wiederherstellung des Ordens stand der Jesuitenorden vor der Herausforderung, sich in einer Welt neu zu positionieren, die durch die Auswirkungen der Französischen Revolution stark verändert worden war. Der Einfluss der Aufklärung und der zunehmende Säkularismus führten dazu, dass die Jesuiten eine neue Herangehensweise entwickeln mussten, um mit den gesellschaftlichen Veränderungen Schritt zu halten. Viele Staaten standen den Jesuiten weiterhin skeptisch gegenüber, da sie deren Einfluss als potenzielle Bedrohung für die staatliche Autorität betrachteten.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, legten die Jesuiten einen verstärkten Fokus auf Bildung und Wissenschaft. Der Orden gründete zahlreiche Bildungseinrichtungen, die eine qualitativ hochwertige Ausbildung boten und gleichzeitig den katholischen Glauben förderten. Diese Einrichtungen wurden oft zu Zentren intellektueller und spiritueller Erneuerung, die die Fähigkeiten der Schüler in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Theologie schärften.

Ultramontanismus und kirchliche Erneuerung

Im 19. Jahrhundert spielte der Jesuitenorden eine zentrale Rolle in der ultramontanen Bewegung, die die päpstliche Autorität und die Zentralität Roms in kirchlichen Angelegenheiten betonte. Der Orden unterstützte nachdrücklich die Idee, dass der Papst die höchste Autorität in Fragen des Glaubens und der Moral ist, und trat dafür ein, diese Autorität in einer zunehmend säkularisierten Welt zu stärken. Dies war eine Reaktion auf die nationalistischen Strömungen, die versuchten, die Kirche in die staatlichen Strukturen zu integrieren und die päpstliche Autorität zu schwächen.

Die Jesuiten förderten die theologische Erneuerung, indem sie sich intensiv mit den Herausforderungen der Moderne auseinandersetzten. Sie verteidigten die traditionelle Lehre der Kirche gegen den Rationalismus und Liberalismus, die im 19. Jahrhundert zunehmend an Einfluss gewannen. In dieser Zeit entstand eine Reihe von theologischen und philosophischen Schriften, die sich mit der Verteidigung des Glaubens und der Rolle der Kirche in der modernen Gesellschaft beschäftigten.

Der Kulturkampf in Preußen

Der Kulturkampf in Preußen, der in den 1870er Jahren stattfand, war ein bedeutender Konflikt zwischen dem preußischen Staat unter Bismarck und der katholischen Kirche. Die Jesuiten standen im Zentrum dieses Konflikts, da sie oft als Symbol der päpstlichen Autorität und als Gegner der preußischen Säkularisierungspolitik wahrgenommen wurden. Im Jahr 1872 erließ das Deutsche Reich das Jesuitengesetz, das den Orden in Preußen verbot und seine Mitglieder aus dem Land vertrieb.

Diese Maßnahmen wurden von Bismarck und anderen politischen Führern gerechtfertigt, die die Jesuiten als Bedrohung für die nationale Einheit und die staatliche Kontrolle betrachteten. Die Jesuiten leisteten Widerstand gegen diese Unterdrückung, indem sie ihre Arbeit im Verborgenen fortsetzten und von benachbarten Ländern aus operierten. Viele Jesuiten zogen nach Österreich, Belgien und die Niederlande, wo sie weiterhin Schulen und Universitäten leiteten und sich für die Rechte der Katholiken einsetzten.

Wissenschaft und Bildung im Jesuitenorden

Der Jesuitenorden setzte seinen traditionellen Fokus auf Bildung und Wissenschaft fort, indem er neue Bildungseinrichtungen auf der ganzen Welt gründete. Diese Institutionen boten eine erstklassige Ausbildung, die auf den Prinzipien des katholischen Glaubens basierte, während sie gleichzeitig wissenschaftliche und künstlerische Exzellenz förderten. Die Jesuiten engagierten sich in der Forschung und trugen zur wissenschaftlichen Entwicklung bei, indem sie in Bereichen wie Mathematik, Astronomie und Naturwissenschaften arbeiteten.

Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Jesuiten in der Förderung der Naturwissenschaften. Der Orden betrieb Observatorien, führte geologische Studien durch und trug zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher Methoden bei. Diese Bemühungen waren ein Teil der Strategie des Ordens, die Kluft zwischen Glaube und Wissenschaft zu überbrücken und zu zeigen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem katholischen Glauben in Einklang gebracht werden können.

Jesuiten und der Modernismusstreit

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah sich die katholische Kirche mit der Herausforderung des Modernismus konfrontiert. Der Jesuitenorden spielte eine wichtige Rolle in diesem Streit, indem er sich gegen die modernistischen Tendenzen stellte, die eine Bedrohung für die Dogmen der Kirche sind.

Die Jesuiten verteidigten die orthodoxe Lehre der Kirche und unterstützten Papst Pius X. in seinem Kampf gegen den Modernismus. Einige Jesuiten, wie George Tyrrell und Alfred Loisy, wurden wegen ihrer modernistischen Ansichten aus dem Orden ausgeschlossen. Dies führte zu internen Spannungen innerhalb des Ordens, da einige Mitglieder eine Veränderung der Theologie und eine Anpassung an die moderne Welt befürworteten.

Der Jesuitenorden verstärkte auch seine Bemühungen in der Bildung, indem er reformierte Lehrpläne einführte, die die kritische Auseinandersetzung mit Glauben und Wissenschaft ermöglichten. Diese Reformen waren Teil einer breiteren Strategie, die Kirche für die moderne Welt relevant zu halten und die Herausforderungen des Säkularismus und der wissenschaftlichen Skepsis zu bewältigen.

Jesuiten und das Zweite Vatikanische Konzil

Einflussreiche Jesuiten wie Karl Rahner und Henri de Lubac prägten das Konzil maßgeblich und sorgten dafür, dass die scholastische Theologie mehr und mehr durch die Nouvelle Théologie und einen Kantianismus ersetzt wurde. Die katholische Kirche wurde auf dem Konzil unter maßgeblichem Einfluss von Jesuiten auf einen verheerenden Kurs gebracht.

Pedro Arrupe wurde 1965 der 28. Generalobere des Jesuitenordens und leitete nach dem Konzil eine signifikante Neuausrichtung des Ordens ein. Unter seiner Führung begann der Orden, sich vom Antimodernismus abzuwenden und sich linken Programmen zuzuwenden. Mehr und mehr wurden linke Begriffe wie soziale Gerechtigkeit benutzt der Orden begann, sich für die Theologie der Befreiung einzusetzen, die aus einer kommunistischen Weltanschauung kommt. Diese neue Ausrichtung war eine bewusste Abkehr von den traditionellen antimodernistischen Ansichten und führte zu einer historischen Identitätskrise.

Unter Arrupe und seinen Nachfolgern entwickelte sich der Jesuitenorden zu einer Organisation, die oft mit den Prinzipien einer sozialen und politischen Bewegung verglichen wird, die sich für soziale Veränderungen einsetzt. Der Orden engagierte sich verstärkt in sozialen Projekten, die sich auf Bildung, Umweltschutz und Menschenrechte konzentrieren. Diese Projekte spiegeln eine progressive Agenda wider, die die eigentliche missionarische Ausrichtung des Ordens verrät.

Papst Franziskus

Mit der Wahl von Papst Franziskus im Jahr 2013 erreichte die progressive Ausrichtung des Jesuitenordens einen Höhepunkt. Als erster Jesuit auf dem Papstthron verkörpert Franziskus viele der Ideale, die der Orden unter Arrupe entwickelt hatte. Die Verteidigung des Glaubens, die Gegenreformation, die Mission, all das wurde aufgegeben.

Papst Franziskus hat das Programm der Jesuiten in vielerlei Hinsicht auf die Spitze getrieben, indem er Themen wie Umweltverschmutzung und soziale Ungleichheit in den Mittelpunkt seiner Botschaft gestellt hat.

Unter der Führung von Papst Franziskus hat sich die katholische Kirche zu Stimme für soziale und ökologische Verantwortung entwickelt. Franziskus hat die Bedeutung des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung hervorgehoben, insbesondere in seiner Enzyklika Laudato si‘, in der er zu einem globalen Bewusstsein für die Umweltkrise aufruft.

Wenn der Orden nicht zu seinen ursprünglichen Idealen und seiner spirituellen Mission zurückkehrt, wird er verschwinden. Die Ursprünge der Jesuiten in der katholischen Erneuerung und der Verteidigung des Glaubens sind wesentliche Elemente, die den Orden über Jahrhunderte hinweg geprägt haben.

Um die völlige Zerstörung des Ordens zu verhindern, ist ein Aufruf zur Rückkehr zu den Wurzeln des Ordens notwendig. Die Erneuerung der Verpflichtung zu den geistlichen und intellektuellen Idealen von Ignatius von Loyola kann den Jesuitenorden wieder zu einer kraftvollen und relevanten Kraft in der Kirche und der Welt machen. Die Jeusiten müssen wieder lernen, die Tradition zu lieben und den katholischen Glauben zu verkünden. Wenn diese Umkehr gelingt, wird der Orden in der Lage sein, die Welt wieder für Christus zu entzünden.

1 Kommentar

  1. Die Kirche lebt von der Frömmigkeit, vom Vertrauen in Gottes Vorsehung. Wer meint, er könne die Welt mit linken Ideologien selbst verändern, ohne das Wirken des Hl. Geistes und Gottes Gnade, der hat nicht verstanden, welche Aufgabe die Kirche in der Welt hat. Wer nicht im Vertrauen auf Gottes Vorsehung lebt, der hat keine Daseinsberechtigung, der verschwindet wieder. Jesus, der gute Hirte, führt seine Herde vom Himmel aus, selbst wenn Seine Hirten, die er berufen hat, derart versagen. Papst Bergoglio Franziskus, der Jesuit, ist ein absoluter Tiefpunkt in der Kirchen- und Papstgeschichte, ein Ärgernis, ein Judas, weit schlimmer noch als die Renaissance-Päpste, der die Gläubigen von der Quelle des Heils wegführt. Mit dem vierten Gelübde der Jesuiten, auf die Anweisungen des Papstes zu hören, ist deren Untergang besiegelt. Wie ich vernommen habe, war der Petersplatz bei der letzten Wallfahrt der Ministranten nur noch halb gefüllt. Die anwesenden Ministranten hinterließen einen Berg von Müll anstatt Gebeten. Bei Papst Benedikt XVI. war das noch anders gewesen.

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