Kennst du die folgende Situation: Du würdest dich ja gerne mehr mit dem katholischen Glauben befassen oder ihn überhaupt erst einmal in dein Leben lassen, aber alle zur Verfügung stehenden Bücher sind einfach viel zu umfangreich und noch dazu viel zu kompliziert geschrieben? Da können wir Abhilfe verschaffen!
Mit der neuen Zusammenfassung des katholischen Glaubens von Pater Franz Schmidberger von der Piusbruderschaft gibt es kein Pardon mehr. In nie dagewesener Weise werden die absolut elementaren Bestandteile der authentischen katholischen Lehre kurz und prägnant auf den Punkt gebracht. Viel Freude beim Lesen, Teilen oder Drucken!
DER KATHOLISCHE GLAUBE
I. DER GLAUBE
Glauben im christlichen Sinn heißt: Als fest für wahr halten, was Gott, die ewige unfehlbare Wahrheit, uns geoffenbart hat. Er ist ein großes Geschenk Gottes, ein Licht der Seele, der Anfang des ewigen Lebens. In der Taufe wird uns die Tugend des Glaubens eingegossen. „Ohne Glaube aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebr 11,6).
Gott hat Sich den Menschen geoffenbart durch die sichtbare Welt, die Stimme des Gewissens, durch die Propheten und insbesondere durch Seinen Sohn Jesus Christus. Diese Offenbarung lehrt uns die katholische Kirche. Sie ist enthalten in der Heiligen Schrift oder Bibel und in der mündlichen Überlieferung. Die Heilige Schrift umfasst 45 Bücher des Alten Testamentes und 27 Bücher des Neuen Testamentes. Unter mündlicher Überlieferung versteht man jene Wahrheiten, welche die Apostel zwar gepredigt, aber nicht niedergeschrieben haben. Nur die katholische Kirche hat den wahren, von Christus gelehrten Glauben, weil sie allein diesen Glauben von Christus und den Aposteln empfangen und stets unverfälscht bewahrt hat.
II. GOTT DER SCHÖPFER
Gott ist der unendlich vollkommene Geist, der Schöpfer des Himmels und der Erde, von dem alles Gute kommt. Er ist das Sein aus Sich, reiner Geist. Er hat Verstand und freien Willen, aber keinen Leib, kann also mit den Augen des Leibes nicht wahrgenommen werden. Wir nennen Ihn unendlich vollkommen, weil Er alle guten Eigenschaften ohne Grenzen, Grade und Unterschiede besitzt.
Er ist ewig und unveränderlich, d. h. Er ist immer gewesen und wird immer sein.
Er ist allgegenwärtig: Er ist im Himmel, auf Erden und an allen Orten. Er ist uns näher als wir uns selbst sind.
Er ist allwissend, weil Er alles weiß, das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige, sogar die geheimsten Gedanken eines jeden Menschen.
Er ist allmächtig, weil Er alles kann, was Er will.
Er ist heilig, weil Er das Gute liebt, das Böse verabscheut und beständiges Licht ohne Finsternis ist.
Er ist gerecht, weil Er das Gute belohnt, das Böse bestraft und die Geschöpfe verschieden zu Seiner Verherrlichung und zu ihrer Vervollkommnung hervorgebracht hat.
Er ist gütig, weil Er den Geschöpfen Seine Güte mitteilt und ihnen zahllose Wohltaten erweist.
Er ist barmherzig, weil Er jedem reumütigen Sünder gerne verzeiht und uns in unseren Nöten hilft.
Er ist die Wahrheit und kann nicht irren und lügen.
Er ist getreu: Er hält, was Er verspricht und führt aus, was Er androht.
III. DER DREIEINIGE GOTT IN SEINEM VERHÄLTNIS ZUR WELT
In Gott sind drei Personen: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Diese drei sich vollkommen gleichen Personen sind aber nur ein Gott, weil Sie ein- und dieselbe Natur haben. Er ist ein Ozean des Lebens, der Erkenntnis und der Liebe.
Gott heißt Schöpfer des Himmels und der Erde, weil Er die ganze Welt durch Seinen allmächtigen Willen aus dem Nichts hervorgebracht hat. Er erhält und regiert die Welt. Dies nennen wir die göttliche Vorsehung. Er lässt bisweilen Leiden über uns kommen, damit wir Buße tun und himmlischen Lohn erwerben. Er lässt das Böse geschehen, weil Er dem Menschen einen freien Willen gegeben hat und auch das Böse zum Guten zu lenken weiß.
Die vorzüglichsten Geschöpfe Gottes sind die Engel. Sie sind reine Geister, gut und glücklich geschaffen. Viele von ihnen sündigten indes und wurden in die Hölle gestürzt. Diese heißen Teufel oder böse Geister. Die treuen Engel hat Gott mit der ewigen Seligkeit belohnt.
Der Mensch besteht aus Leib und Seele. Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihn zu lieben, Ihm zu dienen und einst ewig bei Ihm zu sein. Gott lässt uns in der heiligmachenden Gnade an Seinem Leben anteilnehmen und gibt uns das Anrecht auf den Himmel.
Die ersten Menschen haben gesündigt und damit diese heiligmachende Gnade verloren. Alle Menschen erben von Adam die Sünde und ihre schlimmen Folgen.
Wir nennen sie Erbschuld oder Erbsünde. Sie brachte eine Verdunkelung des Verstandes, die Begierlichkeit und die Neigung des Willens zum Bösen, die Schwächung unserer Seelenkräfte, die Mühseligkeiten, Schmerzen, Plagen und schließlich den Tod. Seither ist das christliche Leben ein Kampf, an dem die Engel ihren Anteil haben: Die Guten, indem sie uns erleuchten, beschützen, leiten und regieren; die Bösen, um uns in ihr eigenes Verderben zu reißen.
IV. JESUS CHRISTUS, DER ERLÖSER
Gott hat den Menschen gleich nach dem Sündenfall einen Erlöser verheißen und Ihn später gesandt: Jesus Christus, den eingeborenen Sohn Gottes, unseren Herrn. Wir wissen aus den Weissagungen der Propheten, dem Zeugnis des himmlischen Vaters, aus Seinem eigenen Zeugnis, dem Zeugnis der Apostel und der Lehre der katholischen Kirche, dass Er der Sohn Gottes und wahrer Gott ist. Er ist Mensch geworden, indem Er einen menschlichen Leib aus Maria, der reinsten Jungfrau und Gottesgebärerin und eine menschliche Seele angenommen hat, gleichzeitig aber wahrer Gott blieb. „Alles ist durch Ihn und auf Ihn hin erschaffen“ (Kol 1,16). Er ist der König aller Völker, jeder Familie und eines jeden Menschen.
Er wollte uns durch Sein Leiden und Sterben erlösen und uns durch Seine Lehre und Sein Beispiel den Weg zum Himmel zeigen. Er hat uns vor der ewigen Verdammnis bewahrt und uns die Gnade Gottes und das Anrecht auf den Himmel verdient. Am dritten Tag nach Seinem Tode hat Er Seine Seele wiederum mit Seinem Leib vereint und ist glorreich von den Toten auferstanden. 40 Tage später ist Er in den Himmel aufgefahren, um von Seiner göttlichen Herrlichkeit Besitz zu ergreifen und uns im Himmel eine Wohnung zu bereiten.
V. DER HEILIGE GEIST
Er ist die dritte göttliche Person, Er belehrt, heiligt und leitet die Kirche in unsichtbarer Weise bis ans Ende der Welt. Er gibt der Seele das übernatürliche Leben durch die heiligmachende Gnade, erleuchtet, stärkt und tröstet sie durch die helfende Gnade. Die heiligmachende Gnade ist jene übernatürliche Gabe, durch die wir gerecht und heilig, Kinder Gottes und Erben des Himmels werden. Sie ist absolut notwendig, um in den Himmel einzugehen. Sie wird vermehrt durch die heiligen Sakramente, das Gebet und jedes gute Werk, das wir im Stande der Gnade verrichten. Sie wird verloren durch die schwere Sünde (Todsünde), wiedergewonnen durch das Sakrament der Buße oder die Liebesreue. Durch die helfende Gnade erleuchtet Gott unseren Verstand, bewegt unseren Willen, um das Böse zu vermeiden und das Gute zu tun. Jeder Mensch empfängt hinreichend Gnade, dass er selig werden kann. Er muss aber mit der Gnade treu mitwirken und darf ihr nicht widerstehen.
Der Heilige Geist schenkt uns in besonderer Weise sieben Gaben: Die Gabe der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke, der Wissenschaft und der Frömmigkeit und die Gabe der Furcht des Herrn.
VI. DIE KIRCHE
Sie ist die sichtbare Gemeinschaft aller rechtgläubigen Christen auf Erden unter einem gemeinsamen Oberhaupt, dem römischen Papst und den mit ihm in Gemeinschaft stehenden Bischöfen. Christus ist das unsichtbare Oberhaupt der Kirche, Petrus Sein sichtbarer Stellvertreter und der Bischof von Rom der Nachfolger des Petrus, die Bischöfe die Nachfolger der Apostel. Die Kirche ist unfehlbar, d. h. sie kann in Glaubens- und Sittenfragen nicht irren. Sie ist einig, d. h. sie verkündet überall denselben Glauben, feiert überall dasselbe Opfer, spendet dieselben Sakramente und hat das eine Oberhaupt. Sie ist heilig, denn sie ist vom Gottmenschen gestiftet, kann die Menschen zur Heiligkeit führen und führt tatsächlich immer einige zu ihr hin. Sie ist allgemein oder katholisch, weil sie alle Menschen aller Länder und aller Zeiten in ihren Schoß aufnehmen will und kann. Sie ist apostolisch, weil sie in einer ununterbrochenen Reihe auf Petrus und die Apostel zurückgeht. Sie ist die einzig wahre, vom Gottmenschen selbst gestiftete Religion auf Erden.
Zur Gemeinschaft der Heiligen gehören die Christgläubigen auf Erden, die Armen Seelen im Fegfeuer und die Heiligen des Himmels.
VII. DIE SAKRAMENTE
Ein Sakrament ist ein äußeres Zeichen, das die innere Gnade verleiht und durch Jesus Christus eingesetzt worden ist. Es gibt ihrer sieben: Die Taufe, die Firmung, das allerheiligste Sakrament des Altares, die Buße, die Krankensalbung, die Priesterweihe, die Ehe. Taufe, Firmung und Priesterweihe prägen ein unauslöschliches Merkmal ein und können deshalb nur einmal empfangen werden.
Die Taufe reinigt uns von der Erbsünde und allen anderen Sünden, erteilt uns die heiligmachende Gnade, macht uns zu Gliedern Christi und Tempeln des Heiligen Geistes.
Die Firmung, gespendet vom Bischof, macht aus uns Kämpfer Christi.
Im heiligen Messopfer, der unblutigen Erneuerung des Kreuzesopfer Christi, bringt der Herr Sich als Opferpriester zu unserem Heil Seinem himmlischen Vater dar. Ihre Hauptteile sind die Opferung, die Wandlung und die Kommunion. Sie wird dargebracht zur Verherrlichung Gottes und Danksagung, zur Sühne und Bitte durch den Priester, dem Christus mit den Worten Tut dies zu meinem Andenken die Gewalt gegeben hat, Brot in Seinen Leib und Wein in Sein Blut zu verwandeln. Die seit 1969 eingeführte neue Liturgie erschüttert den Opfercharakter in der hl. Messe und die Opferbereitschaft im Volk. Die Frucht des heiligen Messopfers ist das allerheiligste Altarsakrament, in dem Christus wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig ist. In der hl. Kommunion empfangen wir Ihn als Speise unserer Seele. Er vermehrt dabei die heiligmachende Gnade, schwächt die bösen Neigungen und gibt uns Kraft und Lust zum Guten, reinigt von lässlichen Sünden und bereitet uns auf die glorreiche Auferstehung vor. Wir sollen Jesus im allerheiligsten Sakrament, das in den Kirchen im Tabernakel aufbewahrt wird, oft und gern besuchen und Ihn ehrfurchtsvoll im Stande der Gnade empfangen; daher pflegen wir die kniende Mundkommunion.
Am Tag Seiner Auferstehung hat Jesus das Bußsakrament eingesetzt mit den Worten: Empfanget den Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen und welchen ihr sie behalten werdet, denen sind sie behalten. Die Beichte tilgt die nach der Taufe begangenen Sünden, lässt die ewige Strafe nach und mindert die zeitliche, erteilt und vermehrt die heiligmachende Gnade, die uns zu einem frommen Leben hilft. Ihre Teile sind die Gewissenserforschung, die Reue, der gute Vorsatz, das Sündenbekenntnis und die Genugtuung. Ohne die Reue gibt es keinen Sündennachlass. Außerhalb des Bußsakramentes soll man möglichst oft die Liebesreue erwecken, insbesondere beim Abendgebet und in der Todesgefahr. Im guten Vorsatz muss man entschlossen sein, alle Sünden, wenigstens alle schweren Sünden und deren nächste Gelegenheit zu meiden, die notwendigen Besserungsmittel anzuwenden und den schuldigen Schadenersatz zu leisten. Das wissentliche Verschweigen einer schweren Sünde macht die Beichte ungültig.
Der Ablass ist die Nachlassung zeitlicher Sündenstrafen, die aus den bereits nachgelassenen Sünden erwachsen.
Die Krankensalbung ist ebenfalls ein vom Gottmenschen eingesetztes Sakrament. Der hl. Apostel Jakobus schreibt: „Ist jemand krank unter euch, so rufe er die Priester der Kirche zu sich. Diese sollen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn, und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken zum Heile sein, und der Herr wird ihn aufrichten und wenn er Sünden auf sich hat, so werden sie vergeben werden (Jak 5,14f.).“
Bei der Priesterweihe erteilt der Bischof dem Kandidaten die Vollmacht, das hl. Messopfer darzubringen, die Sakramente zu spenden, zu weihen und zu segnen und das Evangelium zu predigen.
Die christliche Ehe verbindet einen Mann und eine Frau zur innigsten Lebensgemeinschaft für das ganze Leben und erteilt ihnen die Gnade, die Pflichten ihres Standes bis zum Tod getreulich zu erfüllen. Sie ist unauflöslich und muss vor dem bevollmächtigten katholischen Priester geschlossen werden. Die Zivilehe ist also kein Sakrament; Ehescheidung ist schwer sündhaft, insbesondere beim Gedanken an „Wiederverheiratung“. Das erste Ziel der Ehe ist die Weckung von Nachkommenschaft, dann auch die gegenseitige Liebe und Unterstützung. Künstliche empfängnisverhütende Mittel sind genauso verwerflich wie Onanismus und künstliche Befruchtung auf der anderen Seite. Ebenso ist das Zusammenleben außerhalb der Ehe nicht erlaubt.
Mit den Sakramentalien, die die Kirche weiht und segnet, bittet sie um Gottes Schutz und Hilfe für Leib und Seele.
VIII. DAS CHRISTLICHE LEBEN
Das Hauptgebot: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte, aus allen deinen Kräften. Dies ist das erste und größte Gebot. Das andere aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Wir müssen Gott lieben, weil Er das höchste und vollkommenste Gut ist, uns erschaffen, erlöst und geheiligt hat. Wir müssen den Nächsten lieben, weil jeder Mensch ein Ebenbild Gottes, durch das Blut Christi erlöst und zur ewigen Seligkeit berufen ist.
Die Werke der leiblichen Nächstenliebe sind: Die Hungrigen speisen, die Durstigen tränken, die Nackten bekleiden, die Fremden beherbergen, die Gefangenen erlösen, die Kranken besuchen, die Toten begraben. Die geistlichen Werke der Barmherzigkeit sind: Die Sünder zurechtweisen, die Unwissenden lehren, den Zweifelnden recht raten, die Betrübten trösten, das Unrecht geduldig tragen, den Beleidigern gern verzeihen, für Lebende und Tote beten.
DIE GEBOTE GOTTES SIND:
1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.
Wir müssen Gott ehren durch Glaube, Hoffnung und Liebe, durch Anbetung, Gehorsam und Ergebung in Seinen heiligen Willen. Man sündigt gegen den Glauben durch Unglauben, Irrglauben, Aberglauben und freiwillige Glaubenszweifel, durch lesen und verbreiten glaubensfeindlicher Schriften, durch reden gegen den Glauben und Verleugnung des Glaubens. Auch vernachlässigt seine Pflicht, wer sich im Glauben nicht weiterbildet. Man sündigt gegen die Hoffnung durch vermessene Heilszuversicht oder andererseits durch Verzweiflung. Man sündigt gegen die Gottesverehrung, wenn man die täglichen Gebete auslässt oder den Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen aus eigener Schuld versäumt. Wir verehren die Heiligen, weil sie Freunde Gottes sind und weil Gott selbst sie verherrlicht. Wir verehren insbesondere die allerseligste Jungfrau Maria, weil sie die Mutter Gottes und die Königin der Engel und Heiligen ist.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
Man verunehrt den Namen Gottes durch leichtsinniges Aussprechen, durch fluchen, Gott lästern, durch sündhaftes Schwören oder wenn man ein Gelübde nicht hält.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligest.
Das dritte Gebot Gottes verpflichtet uns, am Sonntag dem öffentlichen Gottesdienst, der hl. Messe, beizuwohnen und uns von knechtlicher Arbeit zu enthalten.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden.
Im vierten Gebot sind die Kinder gehalten, ihren Eltern Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam zu erweisen; die Eltern sind andererseits dazu verpflichtet, ihre Kinder christlich zu erziehen. Wir sind auch verpflichtet, den geistlichen und weltlichen Obrigkeiten Ehrfurcht und Gehorsam entgegenzubringen.
5. Du sollst nicht töten.
Gegen das fünfte Gebot sündigt, wer den Nächsten ungerechterweise tötet, verwundet oder schlägt oder ihm durch harte Behandlung das Leben verbittert oder verkürzt. Abtreibung und Euthanasie sind schwere Sünden gegen dieses Gebot. Ebenso verbietet uns dieses Gebot Neid und Hass, Zorn und Zank, Schimpf und Fluch, ebenso das Verführen des Nächsten zur Sünde.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
Im sechsten und neunten Gebot gebietet uns Gott die Schamhaftigkeit und verbietet unkeusche Gedanken, Worte oder Handlungen wie auch den Konsum pornographischer Inhalte. Die Betätigung der Geschlechtskraft ist einzig und allein in der gültig geschlossenen Ehe erlaubt.
7. Du sollst nicht stehlen.
Am Eigentum des Nächsten versündigt sich, wer stiehlt oder raubt, betrügt oder Wucher betreibt, fremdes Eigentum durch eigene Schuld beschädigt oder an diesen Sünden teilnimmt. Diese Sünden verpflichten zur Wiedergutmachung.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten.
Gegen das achte Gebot sündigt der Mensch durch Lüge und Heuchelei, oder wer die Fehler des Nächsten ohne Not aufdeckt, ihn verleumdet, beschimpft oder freventlich über ihn urteilt.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut.
DIE FÜNF GEBOTE DER KIRCHE
Du sollst die gebotenen Feiertage halten. Du sollst an Sonn- und Feiertagen die hl. Messe als öffentlichen Kult der Kirche mit Andacht hören. Du sollst die Fasten- und Abstinenztage halten. Du sollst wenigstens einmal im Jahr deine Sünden beichten. Du sollst wenigstens einmal im Jahr die hl. Kommunion empfangen, und zwar in der österlichen Zeit.
Nach dem offiziellen Gesetz der Kirche sind nur noch der Aschermittwoch und der Karfreitag Fasten- und Abstinenztage sowie alle Freitage des Kirchenjahres Abstinenztage, d. h. sie verpflichten zur Enthaltung von Fleischspeisen. Wir raten den Gläubigen, auch die Freitage der Fastenzeit, die Quatembertage und die Vigilien von Weihnachten, Pfingsten, Allerheiligen und der Unbefleckten Empfängnis einzuhalten. Zum Fasten ist der Christ vom 18. – 59. Lebensjahr verpflichtet, zur Abstinenz vom 7. Lebensjahr ab. Ebenso sei dringend das eucharistische Fasten empfohlen: Drei Stunden vor Empfang der hl. Kommunion darf man keine feste Nahrung und alkoholischen Getränke zu sich nehmen, eine Stunde vorher keine anderen Getränke außer Wasser.
DIE SÜNDE
Sie ist die freiwillige Übertretung des göttlichen Gesetzes. Zur Todsünde gehören: Eine wichtige Sache, die klare Erkenntnis des Bösen und die volle Einwilligung. Sie ist das größte Unglück für den Menschen. Wir müssen die Gelegenheit zur Sünde meiden, der Versuchung widerstehen und Gott um Seine Hilfe bitten.
DIE GUTEN WERKE
Jeder Mensch ist verpflichtet, gute Werke zu verrichten. Sind sie im Stande der Gnade vollbracht worden, so vermehren sie die heiligmachende Gnade und verdienen die ewige Seligkeit.
VON DEN TUGENDEN
Die göttlichen Tugenden sind Glaube, Hoffnung und Liebe, die Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Starkmut und Mäßigkeit. Christus hat uns besonders jene sittlichen Tugenden empfohlen, die in den acht Seligpreisungen enthalten sind: Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich. Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen. Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die Verfolgung erleiden um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist das Himmelreich. Man gelangt zur christlichen Vollkommenheit, indem man den Gesinnungen des heiligsten Herzens Jesu nacheifert.
VOM GEBET
Beten heißt, fromm mit Gott sprechen, wie ein Kind mit seinem Vater spricht. Wir müssen beten mit Andacht, mit Demut, mit Vertrauen, mit Ergebung in den Willen Gottes und mit Beharrlichkeit. „Wer betet, der rettet sich; wer nicht betet, geht verloren.“ (Hl. Alfons von Liguori).
IX. DIE LETZTEN DINGE
Die vier letzten Dinge des Menschen sind Tod, Gericht, Himmel, Hölle. Beim Tod trennt sich die Seele vom Leib; dieser wird wie ein Weizenkorn der Erde anvertraut. Die Feuerbestattung ist ein von den Gottesfeinden erdachtes antichristliches Zerstörungswerk. Im Gericht muss die Seele über ihre Gedanken, Worte und Werke und über die Unterlassungen des Guten Rechenschaft ablegen. Danach kommt sie entweder in den Himmel oder in die Hölle oder in das Fegefeuer.
Am Ende der Welt wird Christus wiederkommen und uns zur Auferstehung rufen. Dann wird der göttliche Richter zu den Guten sprechen: Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmet in Besitz das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt. Zu den Bösen aber wird Er sagen: Weichet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. In die Hölle kommt, wer im Zustand der nicht bereuten und gebeichteten Todsünde stirbt. In den Himmel kommt, wer im Stande der Gnade stirbt und frei ist von Sünden und Sündenstrafen. Die Seligen im Himmel schauen Gott von Angesicht zu Angesicht und sind mit Ihm in ewiger Liebe vereint.
X. Grundgebete
Das Kreuzzeichen
Im Namen des Vaters † und des Sohnes † und des Heiligen Geistes †. Amen.
Das Vaterunser
Vater unser, der Du bist im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Zu uns komme Dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.
Das Ave Maria
Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Das apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geiste, geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Nachlass der Sünden, Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben. Amen.
Ehre sei dem Vater
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.