„Wir können heute nicht mehr die Märtyrer verstehen die sich in die Arena warfen, ekstatisch schon über alles Menschliche, über jede Anwandlung von Schmerz und Furcht hinaus.
Der Glaube besitzt heute nicht mehr lebendige Kraft. Wenn man dereinst auch nicht mehr verstehen wird, wie ein Mann für sein Land das Leben geben konnte, und diese Zeit wird kommen, dann ist es vorbei, dann ist die Idee des Vaterlandes tot und dann wird man uns vielleicht beneiden, wie wir jene Heiligen beneiden, um ihre innerliche und unwiderstehliche Kraft.
Denn alle diese großen und feierlichen Ideen blühen aus einem Bewußtsein heraus, das im Blute liegt und das nicht zu erzwingen ist. Im kalten Licht des bloßen Verstandes wird alles der Nutzbarkeit unterworfen, verächtlich und fahl. Uns war es noch vergönnt in den unsichtbaren Strahlen großer Gefühle zu leben. Das bleibt uns unschätzbarer Gewinn. Aber nun wird es aus sein, wenn auch dies noch dahin ist.“
Ernst Jünger
Werter Herr Jung,
Danke für diesen klasse Text. Darf ich fragen, aus welchem Buch er entnommen ist?
Viele Segensgrüße, Rudolf