„Pillenknick“ dient oft als Erklärung dafür, dass es seit dem Ende der 60er-Jahre einen drastischen Rückgang der Geburten gibt. Soll die Pille tatsächlich hauptverantwortlich dafür sein, dass wir keine Kinder mehr bekommen? Es gibt viel weniger Kinder, weil wir sie verhindern können? Dieses Denken greift zu kurz.
Ob es viele oder weniger Kinder gibt, ist für Europa keine Frage von Verhütungsmitteln, sondern eine Frage des Glaubens. Gesellschaftliche Betrachtungen zeigen, dass jene Familien viele Kinder bekommen, die den Kultur- und Glaubensbruch der 60er-Jahre nicht mitmachen. Familien haben mehr Kinder, wenn sie dem nihilistischen Trend nicht folgen, sondern ein klares Warum, eine Orientierung, einen Sinn und eine Aufgabe haben. Familien, deren Glaube und Hoffnung intakt sind, haben in der Regel deutlich mehr Kinder als moderne Familien, die sich an weltlichen Maßstäben orientieren und nicht mehr wissen, warum sie leben.
In einem Satz: Traditionelle katholische Familien haben deutlich mehr Kinder als moderne Familien, weil sie an Gott glauben. Sie legen Zeugnis ab für ein Ja zum Leben, das vielen modernen Familien fremd ist. Die Geburt eines Kindes setzt Vertrauen voraus und den Willen, für dieses Wunder Opfer zu bringen. Und das ist nirgendwo stärker als in der Tradition. Allein schon wegen der vielen Kinder ist die Tradition die Zukunft der Kirche. Die Tradition hat ein Credo, das unbesiegbar ist: „Wir haben der Liebe geglaubt.“
Russlandsdeutsche – freikirchliche – Gemeinden haben ebenfalls sehr viele Kinder. Sie heiraten früh und die Frauen bleiben zu Hause.
Und: sie lehren die Kinder den Umgang mit der Bibel.
Mir fehlt das bei den Katholiken oft.