Neun Jahre nach dem Amtsverzicht steht der emeritierte Papst Benedikt XVI., der seither verborgen vor der Welt im vatikanischen Kloster Mater Ecclesiae ein Leben im Gebet führt, im Kreuzfeuer medialer vorgebrachter Kritik. Die polemischen Angriffe von säkularen Kommentatoren mögen kaum verwundern, ebenso wenig die Vorbehalte, mit denen deutsche Theologen dem weltweit anerkannten Gelehrten und dem Papst des katholischen Friedens – denken wir nur an das Motu proprio „Summorum pontificum“ – seit langer Zeit begegnet sind. Aber auch deutsche Bischöfe wie Gebhard Fürst äußern dieser Tage Worte höchst eigener, verstörender Art in einem kirchensteuerfinanzierten Portal: „Kritik übte der Bischof am emeritierten Papst Benedikt XVI. Als „sehr unglücklich“ und „unverantwortlich“ bezeichnete Fürst die Rolle, die der frühere Pontifex in der jüngsten Debatte um die Missbrauchsaufarbeitung spielte. „Er hat sich sehr schweren Schaden zugefügt, unserer Kirche insgesamt auch.“ Ob dieser Schaden repariert werden könne, sei die Frage. „Inzwischen hat er sich entschuldigt, immerhin etwas.““
Ob diese öffentlich in der „Heilbronner Stimme“ geäußerte Privatmeinung über Benedikt XVI., die wie ein Verdikt klingt, den in den meisten Medien gegenwärtig omnipräsenten Empörungsrausch über den emeritierten Papst besänftigen oder steigern wird? Oder wird hier nun – erkennbar ohne jeden plausiblen, nur im Geringsten nachvollziehbaren Grund – Benedikt XVI. als Sündenbock gebraucht? Zugleich schwärmt der Bischof für die Erneuerung, die vom „Synodalen Weg“ ausgehen könne – und der Gedanke, dass nicht Benedikt XVI., sondern die kunterbunten Fantasien, die auf dem „Synodalen Weg“ öffentlich dargeboten werden und mehrheitlich die Entfremdung der Delegierten von Gott, dem Evangelium Jesu Christi und der Kirche des Herrn anzeigen, der katholischen Kirche in Deutschland schweren Schaden zufügen könnten, scheint ihm nicht zu kommen. Die Äußerungen von Bischof Gebhard Fürst über Benedikt XVI. halte ich nach meiner unmaßgeblichen Meinung für „sehr unglücklich“ und „unverantwortlich“ – und einfach nur für traurig.
In diesen Tagen wird auch in den Medien von „Benedikts Freunden“ gesprochen. Beispielhaft genannt sei zudem der „Bayerische Rundfunk“. Fühlen Sie sich auch den Freunden Benedikts zugehörig? Man muss vielleicht nicht einmal Katholik sein, um diese gewiss nicht freundlich gemeinte Zuordnung positiv zu empfinden. Genannt werden neben einigen Kirchenrechtlern sogleich auch Kardinal Gerhard Müller sowie die Bischöfe Rudolf Voderholzer und Stefan Oster. In der Gesellschaft dieser Oberhirten und Theologen dürfen sich einfach gläubige Katholiken eigentlich wohlfühlen, finden Sie nicht auch? Aus einem einfachen Grund: Sie sind klar römisch-katholisch, im Credo verwurzelt und zu Hause in der Kirche des Herrn. Ein anderer Freund Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, hat ein klarstellendes, erhellendes und vernünftiges Interview über Benedikt XVI. dem katholischen Fernsehsender dem EWTN gegeben – es sei allen, die römisch-katholisch sind und bleiben wollen, zur Lektüre empfohlen. Abschließend lade ich Sie alle ein, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, liebe Freunde Benedikts, für unseren emeritierten Papst zu beten.
Ja, meine Frau und ich zählen uns auch zu den „Freunden Papst Benedikts XVI.“, weil wir katholisch und eben nicht evangelisch sind und auch weiterhin katholisch bleiben wollen – komme, was da wolle..
Benedikt XVI. ist ein wahrer Priester in der Nachfolge Jesu. Ich vertraue ihm voll und ganz. Ich wünsche ihm , daß er den geistigen und geistlichen Angriffen im weltlichen und innerkirchlichen Raum widersteht, wie auch Jesus Angriffen widerstanden hat. Der Herr wird ihn beschützen und sein Traurigkeit lindern, und wenn die Zeit gekommen ist, ihn in den Himmel aufnehmen. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.