Mehr noch als an anderen religiösen Figuren scheiden sich wohl an Maria die Geister. Für Nichtchristen eine Jüdin, die allenfalls einen Seitensprung geschickt verheimlicht hat; Für Protestanten (und halbgläubige Katholiken) eine „begnadete Frau“, vielleicht sogar Jungfrau; Für Orthodoxe auch eine hochheilige Fürsprecherin bei Gott. Aber nur für gläubige Katholiken ist sie die allzeit jungfräuliche Gottesmutter, vom ersten Augenblick ihres Daseins an von jedem Makel der Erbsünde unbefleckt und nach ihrem irdischen Lebenslauf mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Bildlich gesprochen könnte man in der Gottesmutter vielleicht eine besonders wirkungsvolle Schaufel sehen, mit der die Spreu vom Weizen getrennt wird: Während sich sicher nicht wenige durch ihren Unglauben (etwa die weitverbreitete Weigerung, an die Jungfrauengeburt zu glauben) oder Lauheit in Bezug auf Maria den Weg zum Himmel verbauen, haben doch zahlreiche große und kleine Heilige eine innige Andacht zur Gottesmutter gepflegt und sind mit Ihrer Hilfe – Per Mariam ad Jesum – gerettet worden.
Das gleiche gilt für Orte wie Lourdes, einem der größten Marienwallfahrtsorte der Welt: Wie der etwa vierzehnjährigen Maria vor 2000 Jahren der Erzengel Gabriel erschien, um Ihr Jesu Empfängnis zu verkünden, ist erstmals am 11. Februar 1848 die Muttergottes selbst einem vierzehnjährigen Mädchen erschienen und hat sich als „Die Unbefleckte Empfängnis“ geoffenbart. Seitdem reißt der Pilgerstrom zu diesem Ort einfach nicht mehr ab. Für die Feinde der Kirche ist das Pilger-Kommerz mit dem „Opium des Volkes“, für Halbgläubige ist Lourdes vielleicht ein „Kraftort“. Dass dort aber die Gottesmutter, die „Unbefleckte Empfängnis“ erschienen ist und seitdem obendrein auf Ihre Fürsprache hin zahllose Wunder geschehen: Das wird nur ein gläubiger Katholik anerkennen. Und so feiert die Weltkirche am 11. Februar den Gedenktag „Erscheinung der Unbefleckten Jungfrau Maria in Lourdes“, mit dem Evangelium von der Verkündigung Jesu durch den Erzengel und dem bezeichnenden Kommunionvers: „Heimgesucht hast du die Erde und sie berauscht; in Überfülle hast du sie reich gemacht“ (Ps. 64,10). Aber war dem wirklich so?
Unser Glaube muss sich schließlich mit der Vernunft vertragen, ja er muss sogar von der Vernunft begründet sein: So stellen sich rund um Lourdes doch viele berechtigte Fragen:
Was ist damals, Mitte des 19. Jahrhunderts, bei den Erscheinungen wirklich passiert? Welchen Inhalt haben die Erscheinungen? Sind sie wirklich glaubwürdig? Was hat es mit der geheimnisvollen Selbstkundgabe „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“ auf sich? Wie hat die Seherin, die hl. Bernadette Soubirous gelebt? War sie vertrauenswürdig? Was hat es mit Privatoffenbarungen und Wunderberichten überhaupt auf sich? Wie werden sie von der kirchlichen Autorität geprüft? Und was heißt es für den Gläubigen, wenn eine Erscheinung oder ein Wunder kirchlich approbiert, also bestätigt wird?
Dieses Video von Certamen versucht auf solche Fragen Antwort zu geben und so ein wenig zur Ehre der Unbefleckten Empfängnis beizutragen.
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O Gott, du hast durch die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau deinem Sohne eine würdige Wohnstatt bereitet; wir bitten dich demütig: da wir nun die Erscheinung dieser Jungfrau feiern, lass uns das Heil der Seele und des Leibes erlangen.
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@Andreas Rother.
Jetzt waren Sie schneller, grade wollte ich dasselbe schreiben .. ich habs jetzt fast ganz ausgelesen .. es ist wirklich ergreifend, dieses Buch … abseits jeden Kitsches .. und die Hl Bernadette muss beeindruckend gewesen sein .. nicht im heutigen Sinne, sondern grad in ihrer Einfachheit und Direktheit.
Für mich ist das glaubwürdig — und das hätte ich mir noch vor einem Jahr nicht träumen lassen .. ich lerne unsere Himmlische Mutter zu lieben …
Ich nehme mir vor, einmal nach Lourdes zu pilgern.
Danke, liebe Therese, das freut mich sehr.
Vielleicht darf ich das hier „posten“:
Kennen Sie:
https://www.rsk-ma.at/home
Und hat hier jemand Erfahrung mit Medjugorje?
Berührend und empfehlenswert ist auch das Buch von Franz Werfel „Das Lied von Bernadette“, das er (als Jude) in Erfüllung seines Gelübdes nach der gelungenen Flucht vor den Nazis geschrieben hat, auf der er Zuflucht in Lourdes fand.
Therese
Bin als Katholikin aufgewachsen, aber ohne Rosenkranz. Inzwischen habe ich gelernt, was für ein notwendiges Gebet das ist. Und auch mir geht es so, daß mir etwas Entscheindendes für den Tag fehlt
Wenn ich ihn nicht bete. Danke für ihr Zeugnis :))
Danke für diesen schönen Bericht und das informative Video.
Ich lerne an die Gottesmutter Maria zu glauben – als ehemals Evangelikale und sozusagen unbetreute Katholikin an meinem Heimatort, da die Kirchen hier durchgehend bunt und synodal sind und es nicht zu eruieren ist, wer lehramtsreu und konservativ gläubig ist – auf den online Seiten wird immer so getan, als ob alle den synodalen Weg unterstützen – ist ds gar nicht so einfach – aber ich wage zu behaupten: sie selbst hilft mir.
Ich bemühe mich wirklich jeden Tag den Rosenkranz zu beten – und ich spüre, wenn ich das einmal nicht gemacht habe … aus welchen Gründen auch immer.
Aber ich muss noch viel mehr lernen .. dazu verhelfen mir auch solche Artikel und Videoinformationen.
Also: noch einmal: sehr herzlichen Dank.