Sonntag, 24. November 2024

Die Adventszeit – Versuch einer katholischen Reformation

Der selige Benediktinerabt Columba Marmion (1858 – 1923) galt als einer der großen geistlichen Lehrer seiner Zeit. Um sein Schrifttum auch unserer Zeit zugänglich und bekannt zu machen, wurden in den vergangenen Jahren einige seiner Schriften überarbeitet und neu aufgelegt. In einer dieserSchriften, dem Werk Christus in seinen Geheimnissen, finden sich wunderbare Zeilen über den Charakter der nun beginnenden Adventszeit:

„In der Liturgie des Advents ist fortwährend die Rede von Barmherzigkeit, Erlösung, Heil und Befreiung, von Licht,Überfluss, Freude und Frieden. »Siehe, es wird kommen der Herr und an demselben Tage wird ein großes Licht sein.«»Freue dich, Jerusalem, mit großer Freude; denn dein Heiland wird zu dir kommen.« »Es wird Frieden sein in unserem Lande, wenn er kommen wird.« Alle Segnungen, die ein Herz nur fassen kann, wird der Erlöser bringen; denn »wie sollte Gott uns mit ihm nicht alles schenken« (Röm 8,32). So möge denn jedes Herz in unbedingtem Vertrauen jenem entgegenschlagen, der da kommen soll. Es ist dem ewigen Vater sehr wohlgefällig, wenn wir fest glauben, dass Jesus, sein Sohn, alles vermag, was zu unserer Heiligung dient; denn in diesem Glauben liegt das Bekenntnis, dass Jesus gleicher Gott ist mit dem Vater und dass der Vater »alles in seine Hand gegeben hat« (Joh 3,35). Daher wird diese Zuversicht auch nie getäuscht. Das versichert die heilige Kirche in der Messe des ersten Adventssonntages nicht weniger als dreimal mit heiligem Nachdruck: Alle, die deiner harren, werden nicht zuschanden.“

Ruft man sich die von Prosper von Aquitanien (ca. 390 – 455) stammenden Worte ‚legem credendi lex statuat supplicandi‘ – ‚Das Gesetz des Betens soll das Gesetz des Glaubens bestimmen‘ – in Erinnerung, verwundert es nicht, dass Dom Marmion an dieser Stelle die Liturgie des Advents zum Ausgangspunkt seiner Betrachtungen macht. Denn wie die Liturgie im Allgemeinen den von Christus geoffenbarten und von der Kirche durch die Jahrhunderte überlieferten Glauben in Worten und Zeichen verkündet, so tut es die Liturgie der Adventszeit im Besonderen. Ihr können wir entnehmen, um was es im Advent geht, die Vorbereitung auf die Ankunft Christi. Unumwunden wird man allerdings feststellen müssen, dass dieses Bewusstsein für die Adventszeit als geistlicheVorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest in den breiten Teilen unserer Gesellschaft ebenso verloren gegangen ist, wie das Wissen um die Mittel, welcher sich eine ehemals katholisch geprägte Bevölkerung, sei es im individuellen oder gesellschaftlichen Bereich, in den vergangenen Jahrhunderten bedient hat, um sich bestmöglich auf das Kommen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus vorzubereiten. 

Das nachfolgende Video von Certamen möchte einen kleinen Beitrag dazu leisten, das richtige Verständnis der Adventszeit wiederzuerlangen, seine Wichtigkeit zu verdeutlichen und so den Segen einer traditionell gehaltenen Adventszeit mit all ihren Schönheiten, seien es die privaten Frömmigkeitsübungen oder die althergebrachten Volksbräuche, wiederzuentdecken.

Haben Sie eine erfüllte und gesegnete Adventszeit.

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