Am 28. Dezember ist das Fest der Unschuldigen Kinder. Es geht zurück auf den Kindermord in Bethlehem. Therese Neumann, besser bekannt als „Resl von Konnersreuth“, hat das historische Ereignis in einer Vision gesehen:
Therese wurde visionär nach Bethlehem versetzt, in den Palast des Herodes. Sie beschrieb Herodes als eher kleinen Mann mit rotem Gesicht und einer Krone. Außerdem sei er „zornig“ und „ziemlich dick“ gewesen.
Herodes sprach zu seinen Männern, die dann mit Kurzschwertern fortgingen. Daneben gab es noch andere jüngere Männer ohne Waffen. Die jüngeren Männer gingen zu den Häusern und zu den Frauen und ihren Kindern und holten sie. Anfangs freuten sich die Frauen und kamen mit ihren Kindern. Sie gingen zusammen auf einen großen Platz. Einer der Männer von Herodes las etwas vor. Dann wurden die Kinder umgebracht. Die Frauen schrien. Therese hörte Worte auf Aramäisch: „ma hada, ma hada“ („Warum dies?“).
Danach sah Therese noch etwas: „Bei dem Stall, wo ich an Weihnachten schon einmal war, da ist ein Hügel. Und über ihm, in der Höhe, da schwebten die umgebrachten Kinder. Sie hatten ein lichtes Gewand an. Es war weiß. Sie schwebten und schwebten, ganz licht. Und über dem Stall, wo der Heiland auf die Welt gekommen ist, hielten sie an. Und dann schwebten sie weiter, so schräg in die Höhe hinauf. Gesungen haben sie auch, ganz fein. Aber das habe ich nicht verstanden.“
Der Kindermord in Bethlehem steht im Matthäusevangelium (2, 16-18) und erfüllt das Wort des Propheten Jeremia (31,15): „Ein Geschrei ist in Rama zu hören …, Rachel weinte um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, denn sie sind dahin.“
Kardinal Meisner hat 2011 über das Fest der Unschuldigen Kinder gepredigt:
Die Visionen der Therese von Konnersreuth über das Leben Jesu sind nachzulesen in: SCHWARZ, Günther, Schauungen der Therese von Neumann aus Konnersreuth, Aachen 2012.