Donnerstag, 28. November 2024

Mehr Tradition wagen – Wie die Kirche aus der Selbstzerstörung kommt

Es gibt unzählige Bücher und Bewegungen, die der Kirche sagen wollen, wie und wo es langgeht: „Der Jargon der Betroffenheit: Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt“, „Ausgeheuchelt! So geht es aufwärts mit der Kirche“, „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“, „Maria 2.0“, „Synodaler Weg“ . All diese Marktschreier sollten wir ignorieren, sie kennen die Kirche nicht und wollen sie nicht retten, sondern revolutionieren. Stattdessen sollten wir Bücher von anderen lesen, von denen, die Christus lieben und das ewige Leben gewonnen haben: von den Heiligen. Sie sind es, die unsere Vorbilder und Orientierungshilfen sein sollten.

Was haben die Heiligen alle gemeinsam? Sie wollten die Kirche nicht an die Zeit oder an die Sünde anpassen, sondern an Christus. Sie sind nicht heilig geworden, weil sie mit der Welt gegangen sind, sondern mit der Tradition. Was heißt das? Sie haben geschaut was Christus entspricht, angefangen bei den den Aposteln und Kirchenvätern bis hin zur Gegenwart. Und das ist immer dasselbe: die Sakramente, das Wort Gottes, Armut, Keuschheit, Gehorsam, die Zehn Gebote, das Glaubensbekenntis, Fasten und Gebet.

Es geht nicht darum, der Welt zu gefallen, sondern darum, die gefallene Welt zu erlösen – mit der besten Botschaft der Menschheitsgeschichte: Christus ist auferstanden. Der Tod ist besiegt. Jeder, der Christus nachfolgt, hat die Macht ein Kind Gottes zu werden und das ewige Leben zu gewinnen. Was für eine Botschaft, was für eine Hoffnung. Und das soll ausgetauscht werden gegen fünf Sekunden Ruhm und Applaus vom Zeitgeist? Wie erbärmlich!

Die Verdrehung der Verkündigung ist nur zu erklären durch den Traditionsbruch der 60er Jahre. Gebete wurden abgeschwächt, aus Opferung wurde „Gabenbereitung“, aus Mission „Dialog“, aus Heilsnotwendigkeit „eine Option“. Wie konnten wir das nur alles aufgeben? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, die heilige katholische Kirche wurde herabgewürdigt.

Wir werden keine Zukunft haben, wenn wir den Weg des Bruchs weitergehen. Wir müssen mit großem Schmerz den Niedergang der katholischen Kirche mit ansehen. Das wollen wir nicht mehr. Die Parole der Zukunft lautet: „Wir wollen mehr Tradition wagen.“

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8 Kommentare

  1. Ausdrucksweisen „wie die Kirche verreckt“ oder „die Kirche im Koma“ sind jenseits von Gut und Böse.

    Bei Pius X. wird bedeutungsvoll auf seinen Appell betreffend die Kirchenmusik hingewiesen, was indes schöpferische Leistungen voraussetzt oder zur Folge haben sollte. @Novus Ordo. Petrus Canisius, der bedeutendste Katechet Freiburgs, auch in Ingolstadt, betrachtete seinen Katechismus auch auftragsgemäss als Hilfe für Anfänger, gewiss nicht als letzten Schritt. Letzteres gilt auch nicht für den Katechismus von Pius X., der aber eine wünschenswerte Klarheit aufweist, in diesem den Modernisteneid positiv überstieg, es folgte 50 Jahre von atemraubend vielen Berufungen, bergab ging es dann erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ich fragte mich indes immer, ob die Kampagne für Massenkommunionen auch immer früheren Sakramentenempfang am Ende nicht doch kontraproduktiv war. Es gab zuvor die bis heute unterschätzte geistige Kommunion, die noch im Betrachtungsleben von Bruder Klaus eine gewaltige Rolle spielt.

    Noch interessant ist, dass Katechismus-Verfasser Canisius wie der Erneuerer der katholischen Kirchenmusik Heinrich Glarean (1510), sowie der bedeutendste Katechet des Weltprotestantismus Heinrich Bullinger (1519) in Köln der Montanerburse angehörten (1532), jener Gemeinschaft innerhalb der Universität, wo schon Albertus Magnus und Thomas von Aquin lehrten, deren Haupteigenschaft die Verbindung von strenger Scholastik mit Humanismus war: mit Förderung auch der griechischen Sprache zur Erfassung des Urtextes des Evangeliums, so als Pionier Glareans Lehrer Caesarius aus Jülich. Der Katechismus wurde in der Schweiz früher „Canisi“ genannte. Berühmt war die auswendig zu lernende Antwort zur Frage 1 der Schulfassung zu meiner Zeit: „Wozu bin ich auf Erden?“

  2. Danke Herr Jung. Ganz einfach und logisch erklärt . Jeder der die katholische Kirche hasst, will sie ändern und zerstören. Wer die Kirche liebt, ist ihren Lehren treu und will sie retten. Jeder der guten Willens ist, ist jetzt gefragt. Wagen wir es . Packen wir es an . Wünsche allen dazu viel Kraft und Gottes Beistand und Segen .

  3. Hallo Paul! Ihre Frage ist entweder naiv oder provokativ.
    Denn ohne Zweifel ist „die Kirche“ die Gesamtheit der höchstwürdigen Pius-Brüder und ihrer Anhänger.

      • Novus Ordo.

        In meiner Familie gehen einige nur und das selten in die Neue Messe und andere immer und gerne in die Tridentinische. Ich selber habe den Weg von A nach B nie bereut. Objektiv betrachtet, war es das Beste, dass ich in meinem Leben gemacht habe. Ich lasse keine Sonntagsmesse mehr aus, empfange regelmässig die Hl. Sakramente und habe erst durch die Tradition und tridentinische Messe in der erhabenen Zelebration und Ausrichtung , durch Texte, Sprache und Gesang die Schönheit und Tiefe unseres Glaubens und Anbetung des allmächtigen heiligen Gottes und Schöpfers erkannt.

        Die neuen Wege des Gottes der Anfänge in den nie mehr endenden Aufbrüchen der neuen Kirche können Sie uns ja hier gerne objektiv erklären – oder vielleicht weiss es kathpedia.com. Und vielleicht wissen Sie, wo all die Katholiken hin sind. Die Kirchen und Klöster leeren sich von Jahr zu Jahr. Oder weiss es kathpedia.com?

    • Hallo, Weanermadel!

      Auch bei den aller Ehren würdigen Piusbrüdern gibt es hinter jeder Definition unterschiedliche Ansichten darüber, was „die Kirche“ ist.

      Denn QUIDQUID RECIPITUR IN ALIQUO, RECIPITUR IN EO SECUNDUM MODO RECIPIENTIS, oder es mit dem Englischen Lehrer ((Summa Theologiae 1, qu. 12, art. 4) auszudrücken: COGNITUM EST IN COGNOSCENTE SECUNDUM MODUM COGNOSCENTIS;

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