Philipp Neri
Als Jugendlicher im Internat kam er oft zu spät. Einmal fand er nicht aus dem Bett … und sein Erzieher ermahnte ihn: „Wenn es läutet, stell dir vor, du bist im Fegefeuer und Gott ruft dich …“ Am nächsten Tag war er wieder verspätet und seinem Präfekten erklärte er das so: „Ja, ich dachte an das Fegefeuer. Dann aber sagte ich zu mir selbst: Du hast schon so viele Dummheiten gemacht, Du musst wohl länger im Fegefeuer bleiben – und da bin ich liegen geblieben …“
Einmal wurde der Heilige gerufen: Er sollte prüfen, ob eine bestimmte Schwester, die im Ruf der Heiligkeit stand, wirklich heilig sei. Die Aufgabe löste er so: Er wartete einen Tag ab, an dem es stark regnete. Dann ging er, durch Schmutz und Schlamm stapfend, zum Kloster, ließ die betreffende Schwester rufen und bat sie, ihm seine Schuhe zu säubern. Die „Heilige“ lehnte empört ab … Lächelnd ging Philipp Neri wieder nach Hause.
Das Gebet des Thomas Morus um Humor
„Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen. Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten. Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die das im Auge behält, was gut ist und rein, damit sie im Augenblick der Sünde nicht erschrecke, sondern das Mittel findet, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen. Und lass nicht zu, dass ich mir zu viele Sorgen mache, um dieses sich breitmachende Etwas, das sich ‚Ich’ nennt. Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.“
Franz von Sales
Ein Mann fragte ihn lauernd: „Was würden Sie tun, wenn ich Sie auf die rechte Wange schlage?“ Der Heilige antwortete lächelnd: „Mein Freund, ich weiß, was ich tun sollte, nicht, was ich tun würde.“
Eine Frau fragte den Bischof, ob sich schminken erlaubt sei. Er meinte: „Es gibt fromme Leute, die sagen Nein, andere sagen Ja, ich schlage daher einen Mittelweg vor: Schminken Sie sich doch nur eine Wange.“ (Keine Sorge, das hat er nicht ganz ernst gemeint. Im Gegenteil, man weiß von ihm, dass er gegenüber strengen Müttern das Verlangen der Töchter nach Kosmetik verteidigte …)
Bernadette von Lourdes
Eine Schwester ertappte Bernadette, wie sie vor einer Statue des heiligen Josef zu Maria betete, und tadelte sie: „Sie sind ja ganz zerstreut!“ Darauf Bernadette: „Das macht nichts, die beiden sind ein Herz und eine Seele, und im Himmel gibt es ohnehin keine Eifersucht.“
Pfarrer von Ars
Ein beleibter Priester sagte zu dem Pfarrer von Ars: „Wenn es zum Sterben kommt, möchte ich mich an Ihrem Talar anhalten dürfen und mit in den Himmel gehen.“ Aber der Heilige wehrte ab: „Besser nicht, der Eingang ist so eng, dass wir zu zweit stecken bleiben würden.“
Albertus Magnus
Der große Gelehrte war klein von Wuchs. Bei einer Audienz beim Papst schaute es so aus, als knie er. Da forderte ihn der Papst auf, sich doch endlich zu erheben, aber Albertus antwortete: „Will Eure Heiligkeit gegen den Willen des Schöpfers kämpfen?“
Teresa von Avila
Als es ihr einmal auf einer Reise sehr schlecht ging, blickte sie zum Himmel auf: „Herr, mich wundert nicht, dass du so wenig Freunde hast – so wie du sie behandelst.“
Getadelt, weil sie, eine fromme Frau, sich die Trauben sichtlich schmecken ließ, antwortete sie trocken: „Ich glaube nicht, dass Gott etwas so Gutes wie Trauben nur für Sünder gemacht hat.“
Eine Variante der Geschichte geht so: Getadelt, weil sie ein Rebhuhn aß, wies sie ihren Kritiker mit dem berühmten Satz zurück: „Wenn Fasten, dann Fasten, wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn.“
Teresa lag auf dem Sterbebett, die Schwestern bereiteten alles vor, unter anderem ein geweihte Kerze und einen Ständer. Teresa lachte: „Wenn der Herr mich holt, werdet ihr mir die Kerze mitgeben, aber bitte nicht den Ständer, er ist zu hässlich …“
Padre Pio
Eine Frau hörte, wie ein Besuch – ein „Doktor“ – bei P. Pio angekündigt wurde. Da drehte sie nochmals um und bat: Kann er nicht meine Tochter untersuchen, sie ist so krank? P. Pio schüttelte den Kopf: „Leider, er ist Doktor der Philosophie.“ Enttäuscht wandte sich die Frau ab: „Philosophie? Krankheiten gibt es … Aber daran leidet meine Tochter nicht.“
Leo XIII.
Einen Maler, der ein etwas verunglücktes Bild von ihm anfertigte, bat der Papst, darunter zu schreiben: „Mattäus 14,27 – Leo XIII.“ Der Mann ging heim und schaute nach. Dort steht: „Fürchtet euch nicht, ich bin es!“
Einem Mann, der mit seinen Wünschen zum 95. Geburtstag den Wunsch verband, ihm auch noch zum Hundertsten beglückwünschen zu können, antwortete der Papst: „Warum nicht? Sie sind doch noch jung!“
Pius X.
Ein Kardinal traf den Papst an, wie er gerade einen Knopf annähte. Er war verblüfft, aber der Papst erwiderte: „Wieso, ich bin doch ein geborener Schneider (italienisch: Sarto)? Wundern sollte man sich nur darüber, wie ich mir Nadel und Faden besorgt habe.“
Weitere bekannte Persönlichkeiten der Kirche
Benedikt XIV.
Den Vorschlag, die Fastenzeit in vier Abschnitten auf das Jahr zu verteilen, wies der Papst zurück: „Wie ich die Leute kenne, würden sie viermal Fasching feiern und nie fasten.“
Johannes XXIII.
Einmal kam der Nuntius Roncalli neben eine etwas gewagt gekleidete Frau zu sitzen. Er schien es nicht zu bemerken. Am Ende des Mahles reichte er ihr einen Apfel und, als sie abwehrte, sagte er: „Nehmen Sie nur, auch Eva bemerkte erst, als sie den Apfel gegessen hatte, dass sie unbekleidet war.“
Er sagte: „Papst kann jeder werden, der Beweis bin ich!“
Als man ihm eine Briefmarke mit seinem Bild vorlegte, meinte er: „Dass ich nicht schön bin, weiß ich, aber dass ich so hässlich bin, habe ich auch nicht gewusst.“
Eine Schwester stellte sich ihm als „Oberin der heiligen Dreifaltigkeit“ vor. Daraufhin der Papst: „Ich bin nur der Stellvertreter vom Sohn!“
Als er, selbst 77 Jahre alt, den Kardinälen das Konzil ankündigte, rief ein 80-Jähriger begeistert: „Ich helfe Ihnen!“ Darauf der Papst: „Es wird viel Arbeit sein, überlasst es uns Jungen.“
„Mein Schutzengel sagt mir oft: Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!“
Mutter Teresa
Beeindruckt von dem, was er sah, sagte ein Mann zu Mutter Teresa: „Nicht um viel Geld würde ich Ihre Arbeit tun wollen, Mutter Teresa.“ Darauf sie: „Ich auch nicht!“