Dienstag, 26. November 2024

„Wer führt die Sonn‘ aus ihrem Zelt?“

„Die Ehre Gottes aus der Natur“ von Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere;
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!

Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn‘ aus ihrem Zelt?
Sie kömmt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg gleich als ein Held.

Vernimm’s und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?

(aus: „Geistliche Oden und Lieder“, 1757)

Das Gedicht wurde 1803 von Ludwig van Beethoven (1770-1827) für Singstimme und Klavier vertont, Opus 48,4, Sechs Lieder (nach Gedichten von Christian Fürchtegott Gellert). Die vorliegende Fassung wurde in der Stiftskirche Fiecht am 19. Oktober 2013 zum 875-jährigen Jubiläum der Benediktiner aufgeführt.

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Weitere Informationen

Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) war ein deutscher Erzähler, Fabel- und Liederdichter sowie Moralphilosoph. Er wurde am 4. Juli 1715 in Hainichen im Erzgebirge geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Das Studium der Theologie und Philosophie, das er 1734 begonnen hatte, musste er 1739 wegen Geldmangels unterbrechen. Er war als Privatlehrer tätig und setzte sein Studium 1740, fort. 1744 schloss er sein Studium schließlich mit einer Dissertation ab und unterrichtete ab 1745 an der Universität in Leipzig. 1751 erhielt er eine Philosophie-Professur, die er aber 1761 aus gesundheitlichen Gründen niederlegte. Gellert unternahm mehrere Kuren in Berlin, Karlsbad und Dresden, die jedoch zu keiner spürbaren Besserung seines Zustands beitrugen. 1757 gab er die Sammlung „Geistliche Oden und Lieder“ heraus, die teilweise heute noch in Gesangbüchern enthalten sind. Freundschaftliche Bande pflegte er zur Familie Mozart. Christian Fürchtegott Gellert starb am 13. Dezember 1769 in Leipzig. Der Nachwelt blieben besonders seine Fabeln in Erinnerung.

Quelle: Britta Dörre, zenit.org

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