Donnerstag, 17. Oktober 2024

Die Grundlagen der Moderne

Die Moderne hat ihre Wurzeln in einer grundlegenden Abwendung vom Christentum. Diese geistige Verschiebung manifestierte sich historisch in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts und fand ihren politischen Ausdruck in der Französischen Revolution am Ende desselben. An die Stelle der Verehrung Gottes trat das Auskosten und Lustwandeln in der Welt. Gesundheit, Glück und Geld avancierten zu den neuen Werten dieser Revolution der Weltlichkeit. Heidentum vermischt mit Rationalismus, und einem Kult des Hedonismus.

Der dramatische Wandel im Geistesleben wurde bereits von Bertolt Brecht künstlerisch verarbeitet, der Galileo als Vordenker und Herold kennzeichnete, als jemanden, der eine neue Zeit verkündet, „ein großes Zeitalter, in dem zu leben eine Lust ist.“ Friedrich Nietzsche griff diesen Faden später auf, indem er schrieb, dass der wahre Nihilismus in der Verachtung der Welt liege und man stattdessen alles Weltliche, Fleischliche und Lustvolle genießen solle. An die Stelle der Heiligkeit trat bei Nietzsche der „Heilige Geist des Lebens“, eine blasphemische Gegenbewegung zum Heiligen Geist des Christentums.

Diese neue Ära, die im Kern des Liberalismus und seiner Freiheiten wurzelt, proklamiert eine Freiheit zum Leben, als ob es Gott nicht gäbe, und eine Verklärung der gefallenen Welt zum Ort des Kampfes und der Lust. Die wissenschaftlichen Grundlagen hierfür legte Charles Darwin mit seiner Evolutionstheorie, die den Kampf ums Dasein zur eigentlichen Wirklichkeit erklärte. Ein urzeitliches Paradies gibt es demnach nicht mehr. Die Sünde war immer schon da; Adam und Eva sind Überlebende der Evolution, „struggle for life“, „natural selection“ und „survival of the fittest“ sind keine Zustände der gefallenen Welt, sondern die ewige Grundlage des Lebens.

Diese Grundlage der Moderne ist geprägt von Grausamkeit, Hoffnungslosigkeit und Gottlosigkeit, erträglich nur durch ewige Machtkämpfe, sexuelle Grenzüberschreitungen und Drogenkonsum. Nietzsche unterstrich dies mit den Worten: „Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?“ Diese Gedanken fanden ihren visuellen Ausdruck in der Blüte des Horrorgenres, die auf die sexuelle Revolution folgte. Teufels- und Geisterfilme wurden abgelöst von Zombiefilmen in den achtziger Jahren, die den Menschen gänzlich als Triebwesen verstehen, als stöhnende Untote, die sich „ausgelebt“ haben und nur noch fressen und humpeln können.

Es gibt keinen Himmel in der Welt der Revolution. Aber eine gute Nachricht gibt es: Gott ist nicht tot und er gewinnt am Ende immer.

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