Nicht Bildung, Anzug und Krawatte werden Europa retten, sondern Armut, Demut und die Liebe zum Gekreuzigten. Die Bereitschaft, alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen, wird Europa wieder aufbauen. So war es in der Antike, als Petrus vor Rom an Land ging, so war es im 11. Jahrhundert, als Bernhard von Clairvaux die Zisterzienser gründete und den Osten urbar machte. Im 13. Jahrhundert kam es zur Neu-Evangelisierung durch Franziskus, Dominikus und die großen Armutsbewegungen. Sie errichteten in ganz Europa Klöster und predigten zum Volk.
Wer war es, der aus Krisen herausführte? Es waren keine elitären-intellektuellen Zirkel, sondern „Macher“ und „Anpacker“, die die Armut wählten, um alles zu gewinnen. Wer sich nicht schmutzig machen will, wem die „einfachen Menschen“ zu ordinär sind, wird nichts erreichen.
„Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“, heißt es im Matthäusevangelium. So notwendig die Alte Messe ist, so wahr die Tradition ist, sie allein retten nicht. Sie können aus Eitelkeit oder Stolz gewählt werden. Man kann mit der richtigen Messe verloren gehen aber durch Demut Gnade finden und gerettet werden.
Intellektuelle Diskurse und Philosophien werden Europa nicht für Christus zurückgewinnen, sondern Missionare der Nächstenliebe. Menschen, die aus Liebe die Armut wählen, um ganz frei zu sein. Kurz: Es werden auch heute die Heiligen sein, die Europa retten. Beten wir also für einen neuen Bernhard von Clairvaux, einen neuen Franz von Assisi, einen neuen Dominikus oder Alfons von Ligouri.