Donnerstag, 21. November 2024

Umkehr statt Anbiederung

Wir befinden uns in der größten Kirchenkrise seit der arianischen Häresie. In dieser Krise meinen einige, man gewinne, indem man den Weg der Weltlichkeit gehe. Noch mehr Anbiederung, noch mehr Weltlichkeit, dann werde die Kirche wieder voll. Bischöfe loben Greta und Klima-Demos. Theologen wollen den Zölibat abschaffen, der Gender-Ideologie ihren Segen geben und sexuelle Sünden segnen (Synodaler Weg). Christus aber erschütterte bis ins Mark als er sagte: „Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr“ (Mt. 21,31).

Die katholische Kirche ist zwar finanziell die Reichste der Welt, aber endlos verschuldet, wenn es den Glauben und die Sitten geht. Der Herr warnt uns: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?“ (Mt. 16,26). Wer kennt heute noch den katholischen Glauben – voll und ganz? Wer beichtet noch, was Sünde ist?

Christus weist uns den Weg. Genau deshalb sind die Scheinlösungen von vielen Theologen so unverständlich. Wie kann man heute noch so blind sein? Wie kann man so ignorant sein vor dem Evangelium und vor 2000 Jahren Kirchengeschichte? Die Kirchengeschichte beweist: Niemals hat Laxheit, niemals hat Weltlichkeit eine Kirchenkrise gelöst. Sie wurde immer von Christen gelöst, welche die Nachfolge Christi voll und ganz ernst nahmen: Buße, Reue, Umkehr, Hinwendung zur Heiligkeit: das ist der Weg, der die Kirche aus jeder Krise geführt hat. Dazu gibt es zahllose Beispiele. Zwei davon sind Franz von Assisi und Ignatius von Loyola.

Franz von Assisi

Franz hörte die Stimme Christi: „Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“ Franziskus wurde ein strenger Mönch und betete viel. Nichts fürchtete er mehr als die Sünde. Er war kein Klima-Guru, sondern ein Bettelmönch mit strenger Askese. Der Franziskanerorden baute die Kirche in Europa wieder auf. Überall entstanden Klöster, in denen Armut, Fasten und Beten geboten war und gute Werke getan wurden. Der franziskanische und der dominikanische Bettelorden haben Europa so geistig und moralisch wieder aufgebaut.

Ignatius von Loyola

Ignatius wurde durch Gnade und Glaube neu geschaffen. Dieser Weg war jedoch nicht ohne Mühe. Ignatius erinnerte sich an sein früheres Leben als Offizier. Er war bekannt als Spieler und Schürzenjäger, ganz davon eingenommen, nahezu süchtig, weltlichen Ruhm und Lust zu finden – grenzenlos, rücksichtslos. Als ihm die Leere und Sinnlosigkeit seiner bisherigen Bestrebungen klar und deutlich wurde, erkannte er wie weit er sich dadurch von Gott entfernt hatte und erlebte schwere Depressionen und innere Kämpfe.

Nach vielen Problemen, mehrfacher Inquisitionshaft und gescheiterter Wallfahrt nach Jerusalem, studierte Ignatius schließlich in Paris und gründete 1534 zusammen mit 6 weiteren Männern eine Gemeinschaft. Sie legten erste Gelübde auf dem Montmartre in Paris ab und nannten sich später „Societas Jesu“ – Gesellschaft Jesu. 1539 konstituierten sie sich als Orden und wurden 1540 Orden durch Papst Paul III. bestätigt. Wichtig war Ignatius die Heiligung der Christen, die Vermeidung der Sünde und das Charisma Gott in allen Dingen zu finden. Zu den Gründervätern des Ordens zählen neben Ignatius bedeutende Missionare wie Franz Xaver, Peter Faber oder Petrus Claver. Schon wenige Jahre nach der Ordensgründung wurde die ganze Welt vom jesuitischen Geist erfüllt. In Europa, Nord- und Südamerika, Indien, Japan und Afrika – überall wurde in missionarischer Hingabe Christus verkündet. Damals reisten Missionare nicht um die Welt, um Sozialarbeiter zu sein, sondern um Seelen zu retten.

Für uns bleibt eine Frage: Welchen Weg müssen wir heute gehen, um der Welt Christus zu bringen?

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