Die beseligende Gottesschau (visio beatifica) ist die größte Freude, die es gibt. Wie kann man sie sich vorstellen? Erzbischof Lefebvre sagt: „Die beseligende Gottesschau ist etwas, wovon wir keine Vorstellung haben, was aber unendlich alles überragt, was wir uns vorstellen können. Der Liebe Gott nimmt uns gewissermaßen in sich hinein. Die Heilige Dreifaltigkeit zieht uns in ihre Familie hinein, um das Schauspiel der Liebe Gottes zu schauen und sich ihrer im Inneren der Dreifaltigkeit selbst zu erfreuen.“
Im Catechismus Romanus findet man eine Beschreibung von der Herrlichkeit, die diejenigen erwartetet, die in Gottes Gnade sterben: „Die Herrlichkeit aber der Seligen wird unermesslich sein, ungezählt all die Quellen gediegener Freuden und Wonnen.“ Die Sehnsucht unseres Herzens wird voll und ganz befriedigt werden.
Die eigentliche Seligkeit „besteht in der Anschauung Gottes und im genussvollen Auskosten der Schönheit dessen, der da ist die Quelle und der Urgrund aller Wesensgüter und Vollkommenheit.“
Wie können wir die ewige Seligkeit erlangen? – Der Catechismus ermahnt zu einem heiligmäßigen Leben: „‚Wer nur kärglich sät, wird auch nur kärglich ernten; wer aber reichlich sät, wird auch reichlich ernten‘ (2 Kor 9, 6).“ Deshalb sollen wir fest in Glaube und Liebe gegründet sein, treu im Gebet und in den heilspendenden Sakramenten bleiben und tätig in der Nächstenliebe. Durch die Barmherzigkeit Gottes werden uns dann jene Worte zuteil, die der Prophet gesprochen hat: „‚Mein Volk wird seinen Wohnsitz nehmen an einer Stätte des Friedens, in sicheren Behausungen und sorgenfreien Ruhesitzen‘ (Jes 32, 18).“
Quelle: Catechismus Romanus, herausgegeben von Michael Gatterer, Neuauflage 2019.