„Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“ (Mk 15 f.). Zu allen Zeiten wurde der Missionsbefehl Christi mit Ernst und Zittern befolgt. Gibt es eine größere Liebe, als wenn man sein Leben gibt, um Menschen fürs ewige Leben zu retten? Ein herausragendes Beispiel ist der Jesuit Jean de Brébeuf (1593-1649).
Jean de Brébeuf trat 1617 in den Jesuitenorden ein und war ab 1625 Missionar in Kanada. Er missionierte am Huron-See und baute dort die erste Missionsstation auf.
Brébeuf ließ sich kurzzeitig beim Bärenstamm in Toanché nieder, war aber erfolglos bei dem Versuch, sie zum Katholizismus zu bekehren. Am 19. Juli 1629 verloren die Franzosen einen Kampf gegen die Engländer und die Missionare kehrten nach Frankreich zurück.
In Rouen wirkte Brébeuf als Prediger und Beichtvater und legte 1630 seine ewigen Gelübde ab. Zwischen 1631 und 1633 arbeitete er am Kolleg von Eu in Seine-Maritime in Nordfrankreich als Verwalter, Pfarrer und Beichtvater. 1633 kehrte er nach Kanada zurück.
Der Jesuitenmissionar wurde vom Stamm der Huronen „Échon“ genannt und arbeitete auch als Lehrer. Seine langen Gespräche mit den Freunden der Huronen verschafften ihm eine gute Kenntnis ihrer Kultur und Spiritualität. Brébeuf sprach ihre Sprache und brachte sie anderen Missionaren bei.
Dennoch waren seine Fortschritte als Missionar bei der Bekehrung waren langsam. 1635 erklärten sich einige Huronen bereit, sich taufen zu lassen. Nach Angaben gab es 1635 14 Bekehrungen und 1636 86.
Am 16. März 1649 erlitt der Missionar das Martyrium, in St. Ignace in Huronia. Er wurde zusammen mit Gabriel Lalemant gefangen genommen, als die Irokesen das Missionsdorf der Huronen in Saint-Louis zerstörten. Die Irokesen brachten die Priester in das Dorf Taenhatenteron (auch bekannt als St. Ignace). Dort folterten sie die Missionare und die einheimischen Konvertiten rituell. Danach töteten sie die Christen.
Es wird berichtet, dass Brébeuf während der gesamten Folterung mehr um das Schicksal der anderen Jesuiten und der gefangenen indianischen Konvertiten besorgt war als um sein eigenes. Als Teil des Rituals tranken die Irokesen sein Blut und aßen sein Herz, da sie Brébeufs Mut, die Schmerzen zu ertragen, absorbieren wollten. Die Irokesen verspotteten die Taufe, indem sie kochendes Wasser über seinen Kopf gossen.
Jean de Brébeufs Fest ist am 26. September. Sein Attribut ist die Pyxis.
Quellen: