Oft genug hört man in der Kirche Appelle an Anstand und Moral. In der Tradition hat man mehr zu bieten: WIRKUNGEN. Ja, Wirkungen. Der Glaube WIRKT. Er ist kein Gefühl, keine Motivation oder sonst eine psychologische Sache, er ist Antwort auf die Macht und Größe Gottes: „Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet“, heißt es im Matthäusevangelium (11, 5).
Wunder, Visionen und Wirkungen gibt es in der Kirche ohne Zahl: Man lese nur die Heiligenviten, beschäftige sich mit Marienerscheinungen und Stigmatisierten und mit den zahlreichen Heilungs- und Bekehrungswundern – vom Leben Christi bis in die Gegenwart.
Leider wird davon heute nicht mehr oft gesprochen. Damit macht den Glauben aber lächerlich. Denn Heilige werden nicht angerufen, weil sie „Vorbilder“ sind, sondern weil wie WIRKEN. „Bitte für uns“ ist keine nette Erinnerungskultur. Es ist eine Aufforderung: „Hilf mir“! Das ist etwas völlig anderes als das Gedenken an einen ohnmächtigen Toten.
Die gute Nachricht ist: In der Alten Messe ist der Glaube an die Wirkung nicht verloren gegangen. Man appelliert nicht an irgendwelche gut gemeinten Wünsche. Man predigt das Evangelium, spricht von Engeln, Dämonen, Himmel, Hölle, Wundern und Heiligkeit. Je weltfremder, desto besser. Sein Reich ist nicht von dieser Welt aber es wirkt in dieser Welt.
Das Gemälde „Die Wunder von Franz Xaver“ zeigt das eindrücklich. Es zeigt Franz Xavers Wunder während seiner Mission in Indien und Japan: Ein Toter wird auferweckt, Blinde und Gelähmte werden geheilt, im Tempel zerbricht ein Götzenbild.