Früher waren sie eins, heute sind sind getrennt: Die charismatische und die traditionelle Frömmigkeit. Beide Bewegungen sind im 21. Jahrhundert sowas wie die zwei Puzzleteile des einen Katholizismus, der in der Vergangenheit getrennt wurde. Gemeinsam ist ihnen die Bereitschaft sich ganz dem Glauben zu ergeben und nicht von dieser Welt zu sein – was für den Neocon jetzt eine Beleidigung wäre, nehmen Charismatiker und Tradis als Kompliment: schließlich wollen sie in der Welt wirken, aber ihre himmlische Heimat niemals gegen Vergänglichkeit eintauschen. Upgrade statt Downgrade. Gut so! Wir brauchen keine Lauheit im Reich Reich Gottes, in der die Welt zur Verführerin wird. Wir brauchen eine klare theozentrische Ausrichtung: Credo in unum Deum.
Charismatiker haben den Vorteil, cor ad cor loquitur zu agieren. Tradis haben liturgische Klarheit. Ihre Vereinigung wäre die Einheit von Herz und Geist oder die Vereinigung von Gefühl und Vernunft, von innerlich und äußerlich. Wer kann so eine Bastion angreifen, in der innere Werte auf äußerliche Schönheit treffen?
Herzen hoch zum Lobgesang!, kann man da nur sagen. Konkret heißt das für die Charismatiker: Geht in die Alte Messe und für die Tradis: lasst euer Herzen erobern.
Diese Allianz wäre ganz secundum naturam und würde einen neuen missionarischen Eifer entfachen, der alle Neuevangelisierungsansätze sprengt.
Ähnlich wie in einer redlich bestimmten Ökumene, bei der man das Anderssein achtet, ohne gleichzeitig die eigenen Identität um den Preis des größtmöglichen Nenners opfert, können wohl auch die beiden Richtungen (Tradition und Charismatik) nicht einfach so zusammengeführt werden. Möglicherweise gilt es diese Grundspannung zwischen Amt und Charisma, die von Anfang an in der Kirche da war, auszuhalten, oder darin nach dem Verständnis des II. Vaticanums die „Einheit in der Vielheit“ zu erkennen. Um sich das Ganze plastischer vorstellen zu können, sei an die völlig unterschiedliche Musik im Rahmen des Gebets (Liturgie) der beiden Richtungen erinnert: Wie soll die Musik eines Mozart, eines J. S. Bach u. a. klassischer Komponisten mit dem neuen Liedgut, das oft Konnotationen zur Unterhaltungsmusik (bis hin zu Rock und Pop) aufweist, kompatibel sein? Theoretisch können beide Musikrichtungen zusammengeführt werden. In der Praxis werden jedoch die Protagonisten beider Richtungen nur den Kopf schütteln und sich in ihrer eigenen Position bestätigt fühlen.
Die Idee ist durchaus originell nur wird sie an der Mentalität der Tradis scheitern da diese mit der charismatischen Praxis nichts anfangen können und man kann von den Charismatikern nicht verlangen sich liturgisch völlig zu verleugnen
bei vielen Tradis herrscht mittlerweile eine so Sekten hafte Mentalität daß Sie meinen es gibt neben ihnen keine andere gangbare Praxis und sie glauben wirklich daß die Kirche einmal so war wie Sie in Tradikreisen propagiert wird
2 Beispiele der Pfarrer von Ars hat nie die tridentinische Messe gefeiert und z.b. wurde erst von Pius XI das gregorianische Amt so eingeführt was man in Tradikreisen „Messe aller Zeiten nennt“
In Wiebn hat z.b. ein alter Pfarrer der die alte Messe in der Diözese Wien gerettet hat beim ersten besuch von Priestern der FSSPX klar gesagt
bei mir gibts keine Gregorianik das war hier in der Diözese nie allgemein üblich
das nur als Beispiele
wie gesagt die Idee ist gut aber muß scheitern
Guten Tag, meine Meinung zu diesem Artikel: wer so etwas schreibt, scheint wohl die Geister nicht unterscheiden zu können. Ein nicht unwesentlicher Teil von katholischen „Charismatikern“ ist dem protestantischen Schwarmgeist verfallen, der z.b. besonders in Pfingstgemeinden, aber inzwischen auch in fast allen Freikirchen zu finden ist. Der Protestantismus hat die katholische Kirche sowie so schon in sehr vielen Bereichen „infiziert“. Statt den kommunistischen Schlachtruf abzuwandeln und zu zitieren, ist wohl eher ehrliches und demütiges Gebet von Nöten.