„Viva Colonia“ und „Ein bisschen Spaß muss sein“, für diesen Lifestyle stehen die Höhner, Roberto Blanco – und das Rheinland. „Ernst“ gibt es nicht mal als Vornamen. Es geht darum, gemütlich zu genießen und sich nicht zu überanstrengen. Die gleiche Mentalität scheint auch noch im Vatikan, vorzuherrschen, so antwortete Johannes XXIII. auf die Frage, wie viele im Vatikan arbeiten würden: „etwa die Hälfte.“
Man mag das Bier und den Wein und stellt sich gerne einen rein. Unbeliebt sind all jene, die verbissen, strebsam, pedantisch oder besserwisserisch sind. „Leben und leben lassen“ ist das Motto an Rhein und Tiber. Ebenfalls skeptisch ist man gegen Lehrer und Priester, aber genauso braucht man sie. Damit nicht alles aus dem Ruder läuft, braucht man ab und zu jemanden, der einmal Klartext spricht, ermahnt und zur Ordnung ruft. Dann ist auch wieder gut. Der Geistliche ist im Rheinland genau das Salz, das vor der völligen Auflösung bewahrt, gleichzeitig schmeckt es nur, wenn man es ordentlich verdünnt.
Insofern ist die Trennung zwischen Klerikern und Laien am Rhein perfektioniert worden. Man kann auch von Arbeitsteilung sprechen. Sie stirbt in dem Moment, wenn die abendländische Mentalität zerbricht. Dann wird „aus ein bisschen Spaß“ Zügellosigkeit und aus Priestern Witzfiguren des Karnevals.
Die Lösung ist ebenso einfach wie klar: „Schuster, bleib bei deinen Leisten.“ Jeder soll nach seiner Standesgnade selig werden – und muss die Notwendigkeit des anderen akzeptieren.