Pius X. erließ am am 1. September 1910 mit dem Motu proprio“Sacrorum antistites“ den Antimodernisteneid. Den Eid mussten alle Subdiakone und Priester vor ihrer Weihe, ablegen, sowie alle Pfarrer und Chorherren vor Übernahme ihres Amtes, ebenso alle Beamten der bischöflichen und päpstlichen Kurie, schließlich alle Seminarprofessoren und Ordensoberen. In Deutschland gab es eine Ausnahmeregelung. 1967 wurde der Eid von Paul VI. abgeschafft. Der holländische Horror-Katechismus von 1968 führte dazu, dass Paul VI. noch im selben Jahr ein Glaubensbekenntnis einführte. Johannes Paul II. ergänzte es 1989 um einen Treueeid.
Eines sieht man deutlich: Man bekommt den Eid aus den Köpfen, aber nicht den Modernismus. Auch heute täte ein Antimodernisteneid gut. Er würde nicht mehr nur gegen falsche Exegese und Geschichtswissenschaft vorgehen müssen, sondern auch gegen die Zerstörung der Liturgie und der Familie. Heute geht es nicht mehr nur um theologische Methoden, sondern um die Zukunft der Menschheit als Ganzes. Das klingt zu hochgestochen? Dann scheint noch nicht klar, welche Pforten wir mit Gender-Ideologie, Klimawahn, und innerweltlichen Heils-Ideologien geöffnet haben. Umso wichtiger ist heute das Bekenntnis zum Glauben und die Verwerfung aller Irrlehren.
Der Antimodernisteneid fürs 21. Jahrhundert
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben.
Ich unterwerfe mich mit der gehörigen Ehrfurcht und schließe mich aus ganzem Herzen allen Verurteilungen, Erklärungen und Vorschriften an, die in den Schreiben Pascendi, Humanae vitae, Inter insigniores, Veritatis splendor, Familiaris consortio und Evangelium vitae enthalten sind, vor allem in Bezug auf die Glaubens- und Sittenlehre.
Weiterhin verurteile und verwerfe ich die Auffassung derer, die sagen, der moderne christliche Mensch spiele eine doppelte Rolle, zum einen die des Gläubigen, zum anderen die des Weltlichen, so als ob es dem Weltlichen erlaubt wäre, das festzuhalten, was dem Glauben des Gläubigen widerspricht, oder Prämissen aufzustellen, aus denen folgt, dass die Glaubenslehren entweder falsch oder zweifelhaft sind, sofern diese nur nicht direkt geleugnet werden.
Ich verwerfe Gender-Ideologien, Stuhlkreis-Messen, den synodalen Weg, Klima-Wahn, Pachamama-Kult und alles, was den heiligen katholischen Glauben und die Familien angreift – und zwar voll und ganz.
Stattdessen möchte ich mich mit ganzem Herzen für die Ausbreitung des Reiches Gottes einsetzen. Ich vertraue auf Gott und auf das Versprechen unserer Lieben Frau von Fatima: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“