An den Universitäten und in den Medien gibt es überall Debatten über Gender, das so genannte soziale Geschlecht, und über die Frage nach der Identität. Warum eigentlich? Ist es nicht schöner, sich einfach als Mann oder Frau wohl zu fühlen und ein Bier zu trinken? Die Familie ist seit Jahrtausenden ein Erfolgsmodell. Ob Mann, ob Frau, wer weiß es heute noch so genau? Als (M/W/D), männlich, weiblich oder divers kann man sich mittlerweile bewerben.
Trotz der großen medialen Aufmerksamkeit, ist die ganze Gender-Debatte den meisten jungen Leuten ziemlich egal. Sie interessieren sich einfach für das andere Geschlecht und nicht für das soziale. Das ist auch gut so, denn Familien werden nicht von „Gender-Identitäten“ gegründet.
Age of Authenticity
Der Philosoph Charles Taylor nennt unser Zeitalter „Age of Authenticity“. In diesem Zeitalter gehe es darum, dasjenige, was einen zutiefst ausmache, was man innerlich fühle, auch umzusetzen, weil man es für das Richtige halte. Es ist ein subjektiver Ansatz, der objektive Gründe ausklammert. Dazu passt ein Spruch von Walt Disney: „If you can dream it, you can do it.“ Mit diesem Satz kann man Disneyland bauen oder Phänomene wie Gender beschreiben.
Es geht beim Thema Gender nicht um Biologie, nicht um Sex, sondern um das, was aus den wahrgenommenen „Gefühlen des Selbst“ als Identität und Geschlecht hervorsteigt. Das gefühlte Geschlecht kann grundsätzlich alles sein. Kritik an den subjektiven Empfindungen anderer wird mit Phobie-Vorwürfen befeuert, weil diese Kritik als ein Angriff auf die Individualität und die Menschenwürde gilt – und die darf man nicht antasten.
Mehr Liebe macht Gender überflüssig
Camus sagte, es gebe eine Versuchung, gegen die er nicht aufgehört habe, einen anstrengenden Kampf zu führen: Zynismus. Das bittere Gift darf nicht die Grundlage bilden, um über Gender zu reden. Die Grundlage bildet die Wahrheit über die menschliche Person. Wer sie leugnet wird leiden. Das lehren schon die Medien. Sie erzählen tragische Geschichten, in denen alle nur verlieren, weil sie den Sieg bei sich selbst suchen. Dazu gehören auch die Geschichten von Caitlyn Jenner und Judith Butler.
Sie reden über Befreiung durch Selbstverwirklichung und wirken wie Realsatire. Im Grunde geht es doch um was anderes. Es geht darum, angenommen und geliebt zu werden. Das erreicht man aber nicht durch eine Gender-Identität oder eine Geschlechtsumwandlung. Liebe ist ein Geschenk. Sie sieht das Du und nicht sich selbst. Liebe kann neues Leben schaffen, während Gender nur sich selbst ansieht. Auch deshalb ist Sex besser als Gender.
Gender ist einfach ein effizienter Weg lange Erklärungen zu vermeiden – besonders in Diskussionen mit Menschen, die man nicht häufig sieht. Wenn Sie z.B. zu einem katholischen Vortrag gehen und anschliessend diskutieren kann es manchmal auch hilfreich für die Mitdiskutanten sein, wenn Sie ihren spezifischen katholischen Background nennen.
Wir leben im Zeitalter der Differenzierung. So einfach ist das.