„Evangelisieren durch Schönheit“ ist ein Kernanliegen des Cathwalk (Punkt 4). Die Methode kommt aus den USA („Evangelizing Through Beauty„) genauer: sie kommt von Robert Barron, derzeit Weihbischof von Los Angeles. Er hat als Professor oder später als Regens am Mundelein Seminary in Chicago nach Wegen gesucht die junge Generation in den USA zu erreichen. Oft machte er die Erfahrung, dass sie keiner Konfession mehr angehört und man sie als konfessionelle „nones“ – „nichts“ bezeichnen kann.
Er sieht in dieser Generation viele, die sich gar keiner religiösen Konfession zugehörig sehen, vielleicht nicht mal getauft sind und daher einfach konfessionell gesehen „nichts“ sind. Wie erreicht nun die jungen Leute? Nicht durch theologische Debatten oder konfessionelle Streitgespräche, sondern durch etwas, das uns alle als Menschen eint: die Suche nach dem Wahren, Schönen und Guten. Es geht um die Wiederentdeckung vom dem, was uns erhebt und berührt. Barrons Video-Reihe „Word on Fire“ und sein Projekt „Catholicism“ setzen genau darauf – und es wirkt.
Echte Schönheit lässt staunen
Das Buch von Navid Kermani: „Ungläubiges Staunen. Über das Christentum“, nähert sich über die Kunst der Schönheit im Christentum. Staunen kann man auch darüber, dass man sich anscheinend „ungläubig“ nennen muss, um die Schönheit wahrzunehmen. Neben der Kunst bezieht er sich auch auf den Sonnengesang von Franz von Assisi, in dem dieser die Schönheit der Schöpfung preist. Vor allem aber geht es um Rom und Caravaggio. Schönheit ist genau das, was staunen lässt.
Schönheit zeigt sich im sinnlichen Bereich u.a., wenn Männer sich in Frauen verlieben. Davon liest man eindrücklich auch im alttestamentlichen Hohelied der Liebe. Die Kirche kann dabei zeigen, wie Liebe gelingen und glücklich machen kann. Zu berücksichtigen ist ebenfalls Architektur, Natur oder Kunst. Immer wird sehr deutlich, ob und wie ein Bezug zum Göttlichen gewollt ist. Die hoffnungsvolle Lehre der Kirche hat schönste Kunstwerke und große Heilige hervorgebracht: Weil Gott groß ist, sollen auch Gebäude und Kunst den Schöpfer preisen. Der Bezug zu Gott ist keine kulturelle Erfindung oder zufällige Erscheinung.
Als geschaffenes Ebenbild Gottes, ist dem Menschen eine transzendente Ausrichtung ins Herz gelegt. Gebäude und Kunstwerke mit einem Ausdruck der Größe Gottes sind schön, weil sie sich der Wahrheit annähern, die mit dem Schönen und Guten zusammenfällt. Oder anders: Schöne Kunst, Musik und Architektur wecken im Menschen eine Ahnung von seiner Suche nach Gott, der seine tiefste Sehnsucht, sein größtes Ziel und seine letzte Bestimmung ist.
Musik, die ohne jeden Bezug zu göttlicher Hoffnung und Herrlichkeit auskommen will, ist nicht selten ein Zeugnis von frustriertem Abgesang. Anders verhält es sich mit solcher, die die diesen preist.
Zeugnis geben, warum es schön ist katholisch zu sein
Es gibt die Sichtweise, dass der katholische Glauben einen einschränke, einenge und an der freien Entfaltung des Lebens hindere. Dabei geht es meistens um Sexualität, Glaubenslehre und Lebensführung. Doch genau das Gegenteil ist die Wahrheit. Ein richtiges Verständnis vom Glauben macht deutlich, dass er zu wahrer Freiheit und Glück führt. Das bezeugen die, die sich auf den Glauben eingelassen haben:
[…] wie hier auf diesem Portal intendiert, durch Schönheit evangelisiert werden soll, dann bietet sich auch ein Seitenblick auf die Theologie an. Ist sie nicht allzu oft […]
Ähnlich mit dem Focus auf der Schönheit des Glaubens arbeitet übrigens der durchaus missionarisch und ökumenisch ausgerichtete christliche Sender Bibel.tv, den ich nur wärmstens an dieser Stelle weiterempfehlen kann.
Danke für die Erklärung. Freut mich, dass Ihr diesen aus sich heraus nicht erhellenden Punkt so ausführlich dargestellt habt oder, um aus dem Eingangslied der Lieblingssendung meiner Kinderzeit zu zitieren:
Der, die, das
Wer, wie, was
Wieso weshalb warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm.
1000 Tolle Sachen die gibt es überall zu sehen
Manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen!
Jetzt habe ich verstanden! 😉