Der New York Times-Journalist Ross Douthat hat ein verheerendes Urteil über Hugh Hefner gefällt:
„Hugh Hefner, mit 91 Jahren von uns gegangen, war ein Pornograph und Chauvinist, der mit Masturbation, Konsumismus und der Ausbeutung von Frauen reich wurde, er alterte zu einem grotesken Grinser mit einer Kapitänsmütze und starb als Messi in einem verwesenden Anwesen, in dem Pornos während seiner kranken Orgien dröhnten“ (Übersetzung des Autors).
Anstatt irgendwelche Hymen auf diesen angeblichen Hedonisten-Lifestyle zu singen, der für viele Männer immer noch eine Art Lustparadies zu sein scheint, macht Douthat unverblümt klar, was der Preis für diesen Schein ist. Er fährt dann auch mit Furor fort und konstatiert: Hefner sei „ein Vater von schmutzigen Süchten, Essstörungen, Abtreibungen, Ehescheidungen und Syphilis“ gewesen, „ein prätentiöser Hausierer, der Updike Geschichten veröffentlicht hat, die niemand gelesen hat, während er Fleischbeschaffung für Prominenten machte, ein Revolutionär, dessen Revolution vor allem Männern wie ihm selbst zugutekam.“
Keine Verklärung des hedonistischen Lifestyles
Der so genannte Kämpfer gegen Prüderie, war kein Befreier, sondern ein Haremskönig, der Frauen viel Leid und Elend zugefügt hat. Die Verklärung und „Vercoolung“ solcher Lebensweisen ist in keiner Weise gerechtfertigt. Auf emma.de steht dementsprechend:
„Linda Lovelace war 1972 der weltberühmte Star in dem Porno-Blockbuster „Deep Throat“. Doch hinter den Kulissen erlebte sie das Grauen. […]. Über ihr Martyrium schrieb sie das Buch „Ordeal“ (Tortur). Darin schildert sie auch, was ihr auf einer der Sexpartys geschah, die Hugh Hefner, der „Kämpfer gegen Prüderie“ (Spiegel online), gerne veranstaltete.“
Echte Befreiung geht anders
Wer ernsthaft daran interessiert ist, Prüderie und puritanistische Verklemmungen zu beenden, muss auch dem frauenverachtenden Hedonismus den Kampf ansagen. Liebe heißt: „ich will, dass du bist“, nicht: „ich will dich benutzen“. Die Bejahung eines Menschen aber schließt die lebenslange, partnerschaftliche Treue mit ein. Die lebenslange Bejahung ist die wahre menschliche erstrebenswerte Schönheit, eine Schönheit zu der Hugh Hefner nie gefunden hat. Deshalb scheint neben dem ganzen Skandalösen auch Tragik in Hefners gebrochenen Leben auf. Damit spiegelt seine Lebensweise letztlich nichts anderes als: eine Niederlage ohne Ende.