Von ChurchPOP/CNA Deutsch
Hier sind fünf gute Gründe, warum Katholiken sich körperlich betätigen – und auch sonst auf ihren Leib achten – sollten:
1. Dein Körper ist ein Tempel, wie wir im ersten Korintherbrief lesen.
Wer zwischen Sofa und Bürostuhl vergisst, dass wir ein Geschöpf Gottes sind, der vernachlässigt leicht das Geschenk des eigenen Körpers. Oder er macht daraus – was das andere Extrem ist – einen Götzen: Wer als eitler Pfau krankhaft aufs Äußere achtet, der verherrlicht nicht mehr Gott, sondern sich selbst.
2. Wenn Du Dich in Deiner eigenen Haut wohlfühlst, fällt Dir ein guter Umgang mit anderen Menschen leichter.
Wer aktiv ist, hat automatisch bessere Laune und ganz andere Reserven im täglichen neuen Kampf um Liebe, Heiligkeit und Frieden.
3. Dein Ehepartner weiß es zu schätzen.
Wenn Mann und Frau einander heiraten, so der Apostel Paulus im gleichen Korintherbrief, dann schenken sie einander auch körperlich. Wer – für den anderen – in diesem Sinn auf seinen Körper achtet, statt sich gehen zu lassen, lebt also auch seine Berufung besser.
Logisch: Auch wer nicht heiratet, lebt so ein gesünderes, längeres Leben – wovon alle Menschen um einen herum etwas haben.
4. Du bist ein Vorbild
Wer aktiv ist, zeigt auch den Mitmenschen, dass es sich lohnt – besonders den Kindern.
5. Sport ist eine gute Analogie fürs Leben als Christ
Das englische Wort „Exercise“ bringt es auf den Punkt: Wir üben Körper und Seele, überwinden unsere Schwächen, verbessern unsere Kraft und Flexibilität. Ganz so, wie Christen ihr ganzes Leben führen sollen, jeden Tag auf’s Neue.
Wenn sich der Autor des obigen Artikels einmal mit z.B. dem Leben der kanonisierten Anna Schäffer beschäftigt hätte, würde er vielleicht nicht mehr so leicht, locker und flockig einen sportlichen Körper als das hauptsächliche Ideal für einen kath. Christen anpreisen.
Wenn ich bei diesem Punkte, bei dem doch im allgemeinen das Unterlassen eine läßliche bis überhaupt keine Sünde sein dürfte, ein wenig eine Art Gegenmeinung, nicht gegen die einzelnen Punkte, die ja für sich genommen schon stimmen, aber gegen – nun ja – die Gesamtrichtung einbringen dürfte:
„Der Fehler von all dem medizinischen Gerede liegt in genau der Tatsache, daß sie die Idee ‚Gesundheit‘ mit der Idee ‚[Vor-]Sorge‘ in Verbindung bringt. Was hat Gesundheit mit Vorsorge zutun? Gesundheit hat mit Sorglosigkeit zu tun. Wenn wir in besonderem Maße ungesund sind, mag es notwendig sein, Sorge zu tragen, daß wir gesund werden. Aber selbst dann versuchen wir nur, gesund zu werden, um uns hernach nicht mehr sorgen zu müssen. Sind wir Doktoren, dann reden wir zu außerordentlich kranken Menschen, und denen gehört gesagt, daß sie sorgsam mit sich umgehen sollen. Sind wir aber Soziologen [oder Prediger… etc.], dann richten wir uns an den normalen Menschen; wir richten uns an die Menschheit. Und der Menschheit gehört gesagt, daß sie mit sich rücksichtslos mit sich umgehen soll. Denn all die fundamentalen Funktionen eines gesunden Menschen gehören ganz entschieden mit Spaß und zum Spaß ausgeübt; sie gehören ganz entschieden *nicht* mit Vorsorge oder zur Vorsorge ausgeübt. Ein Mensch soll essen, weil er einen guten Appetit hat, den er befriedigen will, und ganz entschieden *nicht*, weil er einen Körper hat, den er am Leben erhalten muß. Ein Mensch soll Sport treiben ganz entschieden *nicht*, weil er zu duck ist, sondern weil er Fährten oder Pferde oder hohe Berge [oder Landschaften… oder das Gefühl der Anstrengung…] liebt, und zwar um ihrer selbst willen liebt. Und ein Mensch soll heiraten, weil er sich verliebt hat, und ganz entschieden *nicht*, weil die Welt irgendwie bevölkert werden muß. Das Essen wird sein Gewebe wirklich erneuern, solang er nicht an sein Gewebe denkt. Der Sport wird ihn wirklich gut durchtrainieren, solang er dabei an etwas anderes denkt. Und die Heirat wird wirklich eine gute Chance haben, eine Generation von edelmütigem Geblüt hervorzubringen, wenn sie ihren Ursprung in ihrer eigenen naturgemäßen und edelmütigen Aufregung hatte. Es ist das erste Gesetz der Gesundheit, daß die Notwendigkeiten nicht als Notwendigkeiten akzeptiert werden sollten; sie sollten als Luxus akzeptiert werden. Laßt uns also sorgsam sein, was die kleinen Dinge angeht, wie eine Schramme oder eine leichte Krankheit, oder irgendetwas, daß man mit Sorgsamkeit in den Griff bekommen kann. Aber im Namen von aller geistigen Gesundheit, laßt uns sorglos sein, was die wichtigen Dinge angeht, wie die Heirat; oder der frische Springbrunnen unseres Lebens selbst wird versiegen.“ (Chesterton, Heretics)
Insofern: statt „du mußt Sport machen“ hätte man unproblematisch auch „es macht Spaß, Sport zu machen“ sagen können.