Von Elise Harris und Anian Christoph Wimmer
KRAKAU , 29 July, 2016 / 6:22 AM (CNA Deutsch).- In seiner zweiten abendlichen „Balkonrede“ an die Jugend hat Papst Franziskus über die Ehe gesprochen.
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Ehe seien drei Worte, so der Pontifex, der sich in seiner spanischen Muttersprache an die Pilger und Gläubigen wandte.
Es seien Worte, die „helfen können, das die Ehe zu leben, denn im Eheleben gibt es Schwierigkeiten“; doch wer heirate, der heirate für immer – und deshalb müsse man sich um eine Ehe kümmern.
Die Worte dafür seien
„Bitte, Danke und Verzeihung“.
Der Papst sprach zum Abschluss seines ersten vollen Besuchstages beim Weltjugendtag (WJT) in Krakau, der vom 27. bis 31. Juli dauert. Wie seine Vorgänger spricht dabei Franziskus vom Balkon des Erzbischöflichen Palais in Krakau jeden Abend zur Jugend.
Als erstes hatte dies der heilige Papst Johannes Paul II. getan, der von 1964 bis 1978 Erzbischof von Krakau gewesen war, bis zu seiner Wahl zum Bischof von Rom. Benedikt XVI. führte den Brauch im Jahr 2006 fort, als er Polen besuchte.
Vorgestern, am Abend seiner Anreise, hatte der Papst über das bewegende Zeugnis eines jungen Freiwilligen am WJT gesprochen, der an Krebs starb bevor Franziskus nach Polen kam. Er lobte den Glauben des Verstorbenen und forderte die Jugendlichen auf, Unruhe zu stiften und den Glauben zu verbreiten.
Am gestrigen Abend sagte der Papst, wann immer er ein junges Paar sehe, das heirate oder sich kürzlich getraut habe, „sage ich ihnen, dass sie mutig sind, denn es ist nicht einfach, eine Familie zu gründen“.
„Es ist nicht einfach, sich fürs Leben zu verbinden, das erfordert Mut, und ich gratuliere ihnen, denn sie haben Mut“, sagte der Papst und fuhr fort, dass die Worte „Bitte, Danke und Verzeihung“ im Ehe-Alltag eine nützliche Rolle spielten.
Diese Frischvermählten hörten den Rat des Papstes:
Pics: @kateveik#Krakow2016pic.twitter.com/Hxra8Lmr7R
Zum Thema Bitte sagte der Papst, „fragt immer Euren Gatten, die Frau den Mann und der Mann die Frau, ‚was meinst Du, was hältst Du davon?‘ statt sie einfach zu ‚überfahren‘ ohne ihre Meinung einzuholen“.
Franziskus betonte auch, dass es wichtig sei, dankbar zu sein, „denn es sind die Ehepartner die einander das Sakrament schenken“. Und diese sakramental Beziehung sei durch das Gefühl der Dankbarkeit bestimmt.
Das dritte Wort, „Verzeihung“, sei schwer zu sagen. Doch würden in einer Ehe immer wieder Fehler gemacht, und es sei wichtig, seine eigenen Fehler zu erkennen und den anderen dafür um Verzeihung zu bitten.
Wer sich der drei Worte erinnere und diese verwende – „Bitte, Danke, Verzeihung“ – dem werde in der Ehe viel geholfen, auch „wenn einmal die Teller fliegen“, so der Papst.
Gemeinsam mit den Jugendlichen betete Papst Franziskus für alle anwesenden Familien, für alle Verlobten, und schloss mit dem „Gegrüßet seist Du, Maria“.
Diese Meinung findet man sinngemäss sogar auch in Goethes Eheroman „Wahlverwandtschaften“..