Sonntag, 24. November 2024

Warum das Porno-Phänomen ein Problem ist – und wie es gelöst werden kann

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2,4 Millionen Besucher pro Stunde verzeichnet die Webseite eines der größten Anbieter pornographischer Inhalte. Foto: Gemeinfrei via Pixabay

Olsen erzählte der CNA, dass nach einem Referat ein junger Mann ihm eine Frage stellte, die perfekt darstellt, wie drastisch sich die Pornographie verändert hat.

„Er fragte mich ganz ernsthaft, ob der Playboy Pornographie wäre“, erinnerte sich Olsen.

„Seine Definition der Pornographie hatte sich so dramatisch geändert, dass nicht einmal der Playboy inbegriffen war.“

Zudem sei dieser junge Mann die Regel seiner Generation und nicht die Ausnahme, sagte Olsen.  Die Wirkung des ständigen Zugangs zum Internet, ermöglicht durch die Verfügbarkeit persönlicher Laptops, Tablets und Smartphones, hat drastisch verändert, wie die Jugendlichen in einem von vielen Erwachsenen gefährlich unterschätzten Weg Pornographie konsumieren.

2,4 Millionen Nutzer pro Stunde – auf nur einer Seite

In den frühen Jahren des Internets vor dem Aufschwung des Smartphones zeigte eine Untersuchung aus dem Jahr 2004 den Anstieg von Pornowebseiten zwischen 1998 und 2004 um 1.800 Prozent. Zu dieser Zeit, schätzten „Nielsen/Net Ratings“, dass ungefähr 34 Millionen Personen monatlich pornographische Webseiten besucht hatten.

Heute scheinen diese Zahlen fast lächerlich zu sein. Wie PornHub, eine der Weltgrößten pornographische Webseiten mit freizügigen Video Streaming berichtet, hat sie durchschnittlich 2,4 Millionen Besucher pro Stunde.  Im Jahr 2015 allein war laut TIME Magazine die Gesamtzeit der gestreamten Videos doppelt so lang wie die Zeit, die die Menschheit auf der Erde verbracht hat.

Die Menge vom Inhalt ist nicht die einzige Sache, die sich verändert hat.  Aufgrund der ständigen Verfügbarkeit der Pornographie finden viele Benutzer sich selbst auf der Suche nach noch extremeren Formen des Inhalts und das Internet hat mit dem Bedarf Schritt gehalten.

Wie die „Washington Post“ berichtet, ergab eine neue Inhaltsanalyse von manchen der populärsten Pornowebseiten, dass 88 Prozent der analysierten Szenen Gewalt wie Prügel, Knebeln, Drosselung oder Schlagen enthielten und verbaler Angriff in 49 Prozent der Szenen geschah. Männer haben der Studie zufolge 70 Prozent der gewalttätigen Taten verübt, wohingegen Frauen 94 Prozent der Zeit die Opfer waren.

Nach Angaben mehrerer Studien gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Anschauen von Pornographie und der Wahrscheinlichkeit, eine Vergewaltigung oder sexuelle Gewalt zu begehen oder begehen zu wollen.  Andere Studien haben ergeben, dass es eine Korrelation zwischen Männern, die Pornographie konsumieren und solchen, die unter Erektionsstörungen leiden, die einst ein Leiden älterer Männer zu sein schienen.

„So vermischt man diese beiden Sachen – die Häufigkeit und dann auch die Natur – und diese Verbindung ist, was Individuen wie mich und diejenigen, die mit mir arbeiten, und Millionen von anderen getrieben hat, aufzustehen und zu sagen, dass wir etwas Besseres leisten können und müssen“, sagte Olsen.

Zum Glück fügte er hinzu, es scheine, dass die Gesellschaft vielleicht letztlich die Wahrheit der schädlichen Natur der Pornographie begreife.  Im letzten Monat berichtete Belinda Lascombe für das TIME Magazine die Geschichten von jungen Männern, die Anti-Porno-Vertreter aufgrund ihrer eigenen Suchterfahrungen der Pornographie und erforderlicher Impotenz wurden.  Ein nachfolgender Meinungskommentar der Washington Post erklärte, dass Pornographie ungeachtet ihrer Sittlichkeit doch ein Volksgesundheitsthema sei.  Zusätzlich hat im letzten Monat der Senat des Bundesstaats Utah eine Resolution verabschiedet, die Pornographiesucht zu einer Volksgesundheitskrise erklärt.

Die Haltung der Kirche

Aber was ist mit der katholischen Kirche? Leistet sie genug, um den Gläubigen die Gefahr der Pornographie bewusst zu machen?  Also gibt sie denen, die noch nicht zum Opfer gefallen sind, Auskünfte und versucht sie die Opfer zu erreichen?

Im neusten apostolischen Schreiben von Papst Franziskus, Amoris Laetitia, wird Pornographie nur zwei Mal ausdrücklich erwähnt: Einmal um zu sagen, dass die Bischöfe ihretwegen besorgt sind; und einmal wird sie im Rahmen von altersgerechter Sexualaufklärung erwähnt.

Dass das Wort aber überhaupt im Dokument vorkommt, ist ein bedeutender Schritt, sagte Pater Sean Kilcawley, Priester der Diözese Lincoln (Bundesstaat Nebraska), der ein großer Teil seines Priesteramts in Pornographiesuchts- und Pornographieinformationsdienst tätig war.  Zur Zeit arbeitet er als Programmdirektor und Seelsorger für Integrity Restored, ein katholisches Apostolat, das bei pornographischen Problemen und Sucht Familien, Individuen und Geistlichen hilft.

„Ich versichere Ihnen, Papst Franziskus hat mehr über Pornographie als jeder andere Papst in der Kirchengeschichte gesprochen“, sagte Pater Kilcawley der CNA.

Im letzten Juni sagte Papst Franziskus (der selber kein Internet benutzt, nicht fernsieht und nur eine Zeitung liest) im päpstlichen Flugzeug, dass die Eltern sich der „schmutzigen“ Inhalte des Internet bewusst sein sollten und ermahnte sie, Vorsorgemaßnahmen, wie Computer in Gemeinschaftsräumen zu benutzen, zu ergreifen. Dieses Thema hat er auch während seines Pontifikats bei unterschiedlichen Predigten und Vorträgen, insbesondere zu Jugendlichen, erwähnt.

Das Problem in der Kirche auf praktischer Ebene und Lokalebene sei, dass Pornographiesucht-therapieprogramme ein Teil des Hauptdienstes einer Pfarrgemeinschaft sein müsste und nicht als einen komischen von den Wenigen gebrauchten Dienst betrachtet werden sollte, meinte Pater Kilcawley.

„Anti-Pornographie ist kein Nebenangebot“, betonte er.

„Wir brauchen diese Mittel nicht nur, um einigen wenigen zu helfen. Wir müssen diese Mittel nehmen und sie in einem Evangelisierungsplan aufnehmen, der versucht, innerhalb einer von Pornographie beeinflusste Kultur zu evangelisieren“, sagte er.

„Pornographie ist das größte Evangelisierungshindernis, dem wir als Kirche begegnen” fügte Pater Kilcawley hinzu. „Weil die Kernüberzeugung eines Süchtigen besagt: Ich bin nicht liebenswürdig. Wenn andere mich wirklich kennen würden, würden sie mich verstoßen. Niemand kann meine Sorgen tragen. Auch Gott nicht.”

Matt Fradd, Director of Content bei Integrity Restored, sagte, der Missbrauchsskandal von Klerikern könne einer der Gründe für die Zurückhaltung der Kleriker beim Thema Pornographie sein.

Die Nachfrage sei enorm und es gebe so viele, die damit zu kämpfen hätten, so Fradd.“Wir bekommen Emails von acht-, neun-, zehnjährigen Kindern“.

Pater Kilcawley sagte auch, einige Priester empfänden Scham beim Angehen dieses Problems aufgrund ihrer eigenen sexuellen Geschichten.

„Es könnte sein, dass wir Angst davor haben, darüber zu sprechen, weil die Leute denken könnten, wir hätten ein Problem damit. Unabhängig davon, ob es stimmt oder nicht, dürfen wir uns nicht davor fürchten“ sagte Pater Kilcawley.

Der Widerwille, das Problem in der Öffentlichkeit anzugehen, könnte auch an den eigenen Kämpfen eines Priesters mit der Pornographie liegen.  In einem Kommentar bei CNA im Oktober 2015, zur Zeit der Ordentlichen Bischofssynode über die Familie in Rom, merkte Erzbischof Charles Chaput an, Pornographie sei ein großes Problem unter Klerikern.

„Die Zahl unserer katholischen Kleriker, die mit diesem Problem kämpfen, ist sehr beunruhigend und es hat nichts mit dem Zölibat zu tun“, sagte der Erzbischof, der auch bemerkte, evangelische Pfarrer und jüdische Rabbinern hätten mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Nach einer Studie von „Christianity Today“ aus dem Jahr 2000 würden Kleriker und Laien Webseiten mit expliziten sexuellen Inhalten fast mit der gleichen Häufigkeit besuchen.

„Pornographie ist immer ein Problem gewesen. Das antike Rom war berühmt dafür. Sex ist gewaltig und faszinierend und die Menschen haben immer seinen Anreiz missbraucht… Es ist eine Epidemie, oder genauer gesagt, eine Pandemie. Jede Person mit einem Internetzugang kann überall in der Welt alle Pornographie finden, die er oder sie möchte“, merkte Erzbischof Chaput an.

Aber unter der Vorherrschaft der Pornographie und ihren schädlichen Wirkungen, sagte Olsen, dürften Erwachsene nicht mehr vermeiden das Problem mit ihren Kindern zu besprechen.

„Bei vielen Erwachsenen gibt es die Tendenz, es nicht zu besprechen. Ihrer Meinung nach ist es schwierig, ist es ekelig, ist es „ich will nicht dorthin gehen, beschäftigen wir uns lieber nicht damit“.  Und obwohl ich vollkommen und völlig ihre Absicht und Wünsche respektiere, muss ich darauf zurückkommen und sagen, dass wir uns als Gesellschaft nicht mehr den Luxus gönnen können, tatenlos herumzusitzen und die weitere Entwicklung zu betrachten, die sehr gefährlich und gesellschaftsschädlich ist“.

Dass die Priester die Pornographie mit ihrer Gemeinde angehen, sei auch wichtig damit sich die Leute sicher genug fühlen,  nach einer Lösung zu suchen, sagte Pater Kilcawley.

„Es ist einfach den Menschen die Erlaubnis, verwundet zu sein, zu geben und das ist was Papst Franziskus versucht zu tun hat“, sagte Pater Kilcawley. „Man hat die Erlaubnis, verwundet zu sein und es ist ok, den Priester zu besuchen und ihm sagen, dass man dieses Problem hat.  Er wird vor niemandem weglaufen, er schimpft niemanden aus, er verurteilt niemanden, er will einfach helfen“.

„Wir brauchen die Erlaubnis, über die schändlichsten Sünden in unserem Leben zu sprechen“, sagte er.

Lösungen finden

Ein Teil des Anti-Pornographie Diensts ist ein Vortrag für die Eltern der Erstkommunionkinder über die Mutterschaft und Vaterschaft im Rahmen der Kirchenlehre über die Theologie des Leibes.  Dabei spricht er auch eine Stunde über Internetsicherheit und Sexualaufklärung.

„Seelsorgerisch ausgedrückt ist die beste Methode sich auf die Prävention, die Beziehungen innerhalb der Familie, die Evangelisierung innerhalb der Familie und den Schutz der Kinder vor der Pornographie zu konzentrieren.  Und je mehr wir darüber auf diese Weise sprechen, desto schwungvoller ist sie und  das Ganze weniger bedrohlich.  Dann haben die Menschen die Freiheit zur Kirche auf der Suche nach Heilung zu kommen“.

Als er angefangen hat, über das Problem der Pornographie mit Familien zu sprechen, haben so viele Erwachsene Pater Kilcawley angesprochen, dass er auch beschlossen hat, Unterstützergruppen zu formen.  Er ist jetzt für eine Gruppe von Männern, die nach Pornographie süchtig sind, und auch eine Gruppe von Frauen verantwortlich, deren Männer nach Pornographie süchtig sind.

Pater Kilcawley sagte, er ermutige die Menschen, die nach Pornographie süchtig sind, sich vom Empfang der Heiligen Kommunion zurückzuhalten, falls sie nicht gebeichtet haben. Obwohl sie vielleicht nicht im Zustande der Todessünde aufgrund der zwanghaften Natur des Verhaltens sind, ist es noch einen Anreiz in dem Gesundungsprozess, die Eucharistie nur dann zu empfangen, wenn man gebeichtet hat.

Fradd sagte, eines der besten Mittel, Kinder von zukünftigem Pornographie Gebrauch und Sucht zu verhindern, sei altersgerechtes Reden über die Pornographie. Und je früher Eltern anfangen, desto besser, da manche Forscher das durchschnittliche Alter von Aufdeckung der Pornographie 8 Jahre alt ist.

„Es fühlt sich an, als ob wir Versuchskaninchen wären, denn Erziehung war im 8. und 13. und 19. Jahrhundert relativ ähnlich in Vergleich zur Erziehung im 21. Jahrhundert“, sagte Fradd.  „Das Internet hat wirklich alles geändert“.

Integrity Restored stellt den Eltern kostenloses Material zur Verfügung, über die beste Art und Weise mit den eigenen Kindern über Pornographie zu sprechen. Es gibt auch ein Kinderbuch namens „Good Pictures Bad Pictures“ von Kristen Jenson, um diese Thematik in einer altersgerechten Sprache mit einem jungen Publikum zu besprechen.

Integrity Restored stellt auch kostenloses Material für die Priester zur Verfügung, die nach dem besten Weg suchen, dieses Thema in der Gemeinde zur Sprache zu bringen und veranstaltet Symposien in Diözesen, um Priester, Katecheten sowie das breite Publikum über dieses Thema zu unterrichten.

Fradd hat auch The Porn Effect gegründet, die Jugendsparte von Integrity Restored, dass Jugendliche unterrichtet und Informationsmaterial über Pornographiegebrauch und –sucht für sie bereitstellt. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Prävention ist die Nutzung von Internetfiltern und Verantwortungssystemen, von denen Fradd „Covenant Eyes“ empfiehl.

Nach Olsen ist der beste Weg dreistufig, um die Kultur der Pornographie zu bekämpfen: Kinderprävention, Forschung über dieses Thema und Therapieprogramme. Fight the New Drug hat mehrere Jahre mit Neurowissenschaftler und Psychologen an der Entwicklung des Fortified Program gearbeitet, ein kostenloses und anonymes online Therapieprogramm für Jugendliche. Zurzeit hat es mehr als 35.000 Benutzer aus mehr als 155 Ländern und er habe „keinen Cent für Marketing und Werbung“ ausgegeben.

„Die Nachfrage ist enorm und es gibt so viele, die damit zu kämpfen haben“, sagte er. „Wir bekommen Emails von acht-, neun-, zehnjährigen” Kindern.

Dass das Programm kostenlos und anonym ist, sei entscheidend, sagte Olsen, da viele von diesen nach Hilfe suchenden Kindern aufhören, sobald sie sehen, dass eine Kreditkarte oder die Zustimmung der Eltern benötigt wird. „Beide sind wie ein Mount Everest, der nur widerwillig – wenn überhaupt möglich  – zu besteigen ist“, sagte er.

„Wir haben eine Lösung geschaffen, die sie benutzen können, um ihre Sucht zu überwinden. Die Genesung ist also ein wichtiger Teil davon, wie wir die Gesellschaft heilen werden“.

Wie Fradd meinte, existieren die Ressourcen, die die Kirche brauche, um diese Thematik besser anzusprechen, auf vielfache Weise bereits – sie müssen nur eingesetzt werden.

„Wir sind alle quasi hinterher, um ehrlich zu sein“, sagte er. „Es geschehen bereits wunderschöne Dinge, wir müssen nur von ihnen erfahren“.

5 Kommentare

  1. Kurz zum Thema „Internetfilter“:

    Ob solche Filter letztendlich wirklich einen Jugendlichen vom Suchen und Konsumieren pornografischer Internetseiten abhält, wage ich zu bezweifeln!

    Man weiß doch schon lange, dass die Jugend immer „ausgebüchster“ wird und es schnell heraus hat, wie man solch einen Filter austrickst oder aber sie gehen einfach bei Freunden ins Internet, deren Eltern solch einen Filter nicht installiert haben oder die eben den Filter gelernt haben zu umgehen.

    Abgesehen davon, wird es für die Teens doch erst interessant, wenn es verboten, „abgesperrt“ und schwierig ist, denn somit wird es erst abenteuerlich! Und dann ist aber leider auch eine Vertrauensgrenze entstanden: Die Eltern haben eine Sperre im Internet errichtet und gleichzeitig sperrt sich dadurch aber leider auch der Jugendliche, mit seinen Eltern über das Thema Pornografie zu reden, denn er hat Angst, was seine Eltern dazu sagen werden, wenn er gestehen muss, ihr Verbot missachtet zu haben!

    Es ist doch also vielmehr im Sinne der Eltern, eine Vertrauensbasis zu ihrem Kind zu schaffen und auf dieser dann über alle Probleme und Schwierigkeiten in gegenseitigem Ernstnehmen, Zuhören und Verstehen reden zu können. Sprich: Den Jugendlichen nicht als Kind behandeln, indem man eine Kindersicherung einrichtet, sondern ihm die Freiheit lassen, aber eben mit Verständnis, Respekt und Wohlwollen dem Kind die Gefahren und aber auch immerzu – natürlich den Willen Gottes und auch – Gottes Liebe nahezubringen. Nur so kann man sein Kind wirklich erreichen, nicht indem man Sperren errichtet und das Kind sich dadurch in die Enge getrieben fühlt oder gar denkt „die können mich mal, ich bin doch keinen kleines Kind mehr, mal sehen; was die mir da verheimlichen wollen“.

    Eine ganzheitliche Erziehung wird getragen von Respekt und Vertrauen und man respektiert sein Kind am ehesten, wenn man es nicht immer kleinhält durch irgendwelche Kindersicherungen vor der bösen Welt – man traut ihm ja dann gar nicht zu, das Richtige tun zu können oder gar überhaupt irgendetwas selbstständig tun zu können.

    Das ist also meine Meinung zum Thema „Internetfilter“, aber keine Angriff auf den Artikel – ich finde ihn sehr gut!!!

    • Und man muß einige moralisch einwandfreie Dinge den Kindern und Jugendlichen verbieten, damit sie hernach ihr „jetzt bin ich 18, jetzt darf ich“ auf moralische Weise ausleben können. Und nicht Pornos gucken müssen.

    • @Nepomuk: Das ist doch Quatsch. Kinder verstehen dann überhaupt nicht, warum ihnen die Eltern das verboten haben und werden alles in Frage stellen, was ihre Eltern ihnen jemals gesagt haben, also auch die aufgrund ihrer Unmoralität verbotenen Dinge!! (ich spreche aus eigener und pädagogischer Erfahrung)

      Offenheit, Vertrauen, Respekt, Wohlwollen und Autonomie sind gefragt – eine gute, stabile und vertrauensvolle Eltern-Kind-Beziehung aufbauen, nicht reihenweise Verbote aufstellen, bei denen Kinder dann Angst haben, erwischt zu werden, wenn sie sie missachten und deshalb sich innerlich von ihren Eltern zurückziehen!

    • Ich sagte: einige, nicht: viele.

      Aus ebenfalls eigener, wenn auch anekdotischer Erfahrung: wer 18 ist, will etwas tun, was er mit 17 noch nicht durfte – wenigstens kurzfristig. Und noch mehr will, wer 17 ist, etwas tun, was man erst mit 18 darf. Der Klassiker: bis 1 weggehen, wenn 12 erlaubt ist.

      Deshalb sollte nicht nur das verboten sein, was unmoralisch ist. Das liefe ja geradezu darauf hinaus, daß der Katholik, der ja nicht sündigen will (wollen sollte), von seiner Volljährigkeit nichts haben dürfte.

      Ich stimme aber selbstverständlich zu: damit darf man es nicht übertreiben. Es schadet aber z. B. nicht, wenn das „begleitete Fahren“ die Demütigungsübung ist, die es normalerweise ist, und sich der Jugendliche, statt auf den Porno, lieber darauf freuen kann, endlich mal ein Auto zu fahren, ohne daß er andauernd kritisiert wird.

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