Samstag, 23. November 2024

Mission possible – Ein Essay zum Thema Apostolat

Von Katharina Weinhardt

Eine junge Frau hat gerade ihr Abitur erfolgreich bestanden und muss zum ersten Mal in ihrem Leben eine eigene, wichtige Entscheidung treffen: Studium oder Ausbildung? Sie wohnt zu Hause bei ihren katholischen Eltern, um die sie sich aber so gut wie gar nicht kümmert. Viel lieber verbringt sie ihre Zeit mit ihrem Freund und spielt sogar mit dem Gedanken, mit ihm zusammenzuziehen. Um ihren Schulabschluss erstmal gebührend zu feiern, geht sie mit ihren Freundinnen wie jedes Wochenende in die Disko. Nach den ersten paar Drinks in der Stammbar, macht sich die Gruppe in Miniröcken und tiefen Ausschnitten, einer Zigarette in der einen und eine Sektflasche in der anderen Hand, in Richtung Disko auf. Obwohl die junge Frau alles hat und ihre Freiheit gerade begonnen hat, spürt sie, dass sie irgendwo in ihrem Herzen unzufrieden ist! Bis auf die Partys und die Zeit mit ihrem Freund hat sie noch nichts kennengelernt, das ihr große Freude bereitet hat. Hinzu kommt, dass sie ihr spärliches Glück immer mehr von der Beziehung und ihrem Freund abhängig macht. Von Gott will sie nichts wissen, denn der würde – sollte es ihn überhaupt geben  –  sowieso nur in ihren Plänen für sich und ihren Freund stören…

Was denken Sie sich dabei, wenn sie diese Geschichte gelesen haben? Diese Frau könnte heute jede gewöhnliche Durchschnittsjugendliche in Ihrer Nachbarschaft sein! Denken Sie sich überhaupt noch etwas dabei oder ist es schon so normal, alltäglich geworden, dass es einfach hingenommen und nicht weiter beachtet wird? Ist es nicht so, dass diese junge Frau eigentlich ein trauriges und leeres Leben besitzt? Sie kennt Jesus nicht und findet sehr wahrscheinlich in näherer Zukunft keinen Zugang zum katholischen Glauben. Wenn sie sich jetzt schon mit diesem Leben zufrieden gibt, wie glücklich wäre sie dann, wenn Gott eine Rolle in ihrem Leben spielen würde?

Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, wieviel und was Sie dazu beitragen könnten, damit diese Frau Zugang zum Glauben bekommt?

Apostolat – eine Aufgabe die wir haben und die von Christus selbst in unser Hände gelegt wurde – bedeutet ein außerordentlichen Gewinn für jeden Menschen und es sehnen sich viel mehr Menschen danach, als uns bewusst ist! Sicherlich ist das Apostolat mehr als nur ein Gespräch oder ein direkter Kontakt mit jemandem fremden aber da dieses Vorgehen die größter Selbstüberwindung erfordert, soll auch darauf näher eingegangen werden.

Selbstverständlich gehört zu einem guten Apostolat nicht nur die Wirkung nach Außen, sondern auch ein fruchtbares innerliches Leben und die Arbeit an sich selbst: wir können nur das weitergeben, was wir selbst besitzen!

Wenn man sich Gespräche anhört, so könnte man den Inhalt der Konversation auf zwei Ebenen verteilt: auf der sachlich-inhaltlichen Ebene würde der Inhalt zur Diskussion gestellt werden während in der  menschlich-sozialen der emotional-handelnde Mensch und die dadurch entstehende Beziehung zwischen den Gesprächspartnern zu beachten wäre. Das Berücksichtigen beider Ebenen ist meiner Meinung nach in einem Gespräch die Basis für eine erfolgreiche Unterhaltung.

Im Neuen Testament verweist Paulus zum Beispiel immer wieder auf die Liebe als Mittel zum Zweck.[1] Wenn die menschlich-soziale Ebene von Liebe geprägt ist, dann besitzen Sie eine gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Apostolat. Paulus sagt in seinem ersten Kolosserbrief: „Wenn ich mit Menschen- und Engelzungen redete, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich wie ein tönend Erz oder eine klingende Schelle“[2]. Letztendlich könnte man also sagen, dass nur der Respekt vor dem Nächsten mit seinen Bedürfnissen und Ansichten, die in der menschlich-sozialen Ebene geltung finden, langfristig zu einem wirksamen Ergebnis führt!

Eigentlich soll dieser Beitrag zeigen, dass wenn Sie in einem Gespräch ein oder zwei Punkte im Zusammenhang mit den Bedürfnissen und Ansichten des Anderen beachten, Sie potenziell jeden Menschen für den Glauben aufmerksam machen, interessieren und begeistern können!

Dieser Text hat keinen unfehlbaren Wahrheitsanspruch und soll nur den Menschen, die daran interessiert sind, einen Denkanstoß geben. Es handelt sich hier nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung, sondern vielmehr um einen Essay zum Thema „Religion richtig vermitteln“!

Katholisches Apostolat

Jeder Mensch hat Fragen und ist vielleicht sogar sein Leben lang auf der Suche nach Antworten: Das Mädchen aus der Einleitung zum Beispiel, das später vom Freund verlassen wurde, stellt sich sicher die Frage, warum ihr das passieren musste; die Mutter eines Verstorbenen quält die Frage nach dem Warum des Todes während ein Mann, der vom Vater in seiner Kindheit verlassen wurde, vielleicht sein ganzes Leben lang auf der Suche nach ihm sein wird, um ihm die einfache Frage zu stellen: Warum?! Das Wort «Warum?» könnte unser ganzes Leben umreißen. Ab einem bestimmten Punkt können aber die Naturwissenschaften und die Welt keine befriedigenden Antworten mehr geben: Die Religion kommt ins Spiel.

Genau wie in der Wirtschaft ist der „Religions-Markt“ aber ein gesättigter, gar übersättigter Markt: Es gibt viel mehr Angebot als Nachfrage. Scientology, Buddhismus, Islam, alle werben um die Gunst des religionsinteressierten Menschen und wollen ihn in ihren Reihen haben. Es sollte zum Nachdenken anregen, warum selbst extrem fanatische Sekten mit radikalen Einschnitten in die persönliche Freiheit die Menschen besser erreichen können als die Gläubigen, die der festen Überzeugung sind, im Besitz der Wahrheit zu sein!

Vielleicht sollte es deswegen jetzt an der Zeit sein, sich Gedanken zu machen, was im Apostolat bisher falsch gelaufen ist. Katholisches Apostolat besteht vielleicht doch nicht darin „verdienstvoll zu scheitern“[3] sondern darin, das Bestmögliche getan zu haben um den anderen von der Liebe Jesu zu überzeugen. Wir als Werkzeuge Gottes haben den Auftrag unsere Talente einzusetzen[4] – auch für die Ausbreitung des Glaubens!

Es kommt durchaus vor, dass wir trotz aller Mühen bei unserem Apostolat scheitern. Wichtig ist, Alles dafür getan zu haben, um dem Nächsten den Zugang zum Glauben zu erleichtern und wenn das bedeutet, seine eigenen Taten und Handlungen kritisch zu hinterfragen! Wenn wir denken, wir seien gescheitert, so bedeutet dieses persönliche Versagen noch lange nicht, dass Gottes Plan mit dem Menschen gescheitert ist! Womöglich war das der erste von vielen Schritten für diesen Menschen zur Bekehrung – und Dank Ihnen ist nun der erste Schritt vollbracht. Vergleichen sie doch nur die Kreuzigung Jesu, als alle Jünger dachten, dass Jesus gescheitert sei – dabei gehörte alles von Ewigkeit her zu Gottes Plan!

Eins ist jedoch sicher: Resignation oder das ewige, ungerechtfertigte Warten und Hinauszögern des  angeblich „richtigen Moments“ sind ein persönliches Eingeständnis der Niederlage!

***

Bis vor über 70 Jahren war Deutschland vorherrschend katholisch und man musste sich nur wenig Gedanken machen, wie man Menschen in seinem Umfeld zum Glauben bringen könnte. Die Gegebenheiten haben sich aber geändert und die Frage muss erlaubt sein, was das für Konsequenzen für den Einzelnen von uns Katholiken mit sich bringt!? Ist nicht jeder auf einmal zum Stellvertreter der katholischen Religion geworden und muss für seine Taten in der Öffentlichkeit die Verantwortung tragen, ohne dabei die katholische Lehre zu gefährden? Wenn heute jemand etwas falsches sagt, wird die gesamte Gemeinschaft dank aller verfügbaren Medien zur Verantwortung gezogen.

Wenn man von den daraus resultierenden Konsequenzen spricht, heißt das, dass sich niemand mehr in einer Masse verstecken kann! Jeder muss seine Ansichten im Licht der Kritik und der Öffentlichkeit zeigen können, um schlussendlich dann auch in dem was er sagt ernst genommen zu werden. Es bedeutet, dass man nicht mehr passiv dasitzen kann sondern jeder muss sich über seine Eigen- und Fremdbild klar werden, damit das von Jesus geforderte Apostolat gute Früchte trägt!

Das Interesse der Menschen an Religion ist normalerweise ungebrochen und oft sogar noch stärker als früher, da unsere Möglichkeiten der Information und Bildung ungleich höher sind. Jeder muss sich heute viel mehr Fragen und Problemen stellen und oft ist ein Ausweg für den Einzelnen die berechtigte Zuflucht zu einer höheren Macht. Sollte es so sein, fehlt nur noch der richtige Moment, die richtige Person und die richtige Herangehensweise. Da wir die ersten beiden Punkte nur sehr bedingt beeinflussen können bleibt nur noch der dritte Punkt: die richtige Herangehensweise.

Den ersten Schritt wagen!

Von Mahatma Gandhi stammt der Satz: „Sei Du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“. Jeder Mensch mit Idealen will zwangsläufig auch, dass sie in der Welt Bedeutung erlangen. Das Schwierige bei Idealen ist jedoch, sie sind in keiner Form messbar und durch sie wird man weder reich noch berühmt!

Hinzu kommt, dass jeder Mensch das Bedürfnis hat, dass andere Menschen einer Meinung mit ihm sind. Wer eine gute Erfahrung mit einem Produkt, einem Restaurant, einer Musikgruppe gemacht hat, teilt sich völlig nachvollziehbar seiner Umgebung mit. Warum ist das nicht genauso bei der Religion? Der messbare Nutzen fehlt! Hinzu kommt die oft undifferenzierte Berichterstattung der Medien gegen den Glauben, denken wir nur an die Missbrauchsfälle in der Kirche. Die Folge ist: Das Interesse am katholischen Glauben ist in den Religions-Keller gesunken und bei den Menschen oft negativ vorbelastet.

Das Dilemma ist also folgendes: Man ist von dem „Produkt“ katholischer Glaube überzeugt, kann es aber nicht öffentlich zur Sprache bringen, weil man sicher sein kann, dass keine seriöse Auseinandersetzung mit dem Thema möglich ist und man immer erst damit anfangen muss, seinen Glauben zu verteidigen.

Wenn Sie also jetzt anfangen wollen aktiv dem Vorbild Jesu zu folgen, dann freunden Sie sich mit dem Gedanken an, dass – wie zum Beispiel Ghandi gesagt hat – nur Sie sich verändern können!! Mir ist bewusst, dass das ein schwer zu verdauender Gedanke ist, wo es doch so einfach ist, den Fehler beim anderen zu suchen. Wenn aber der Fehler wirklich bei Ihnen selbst liegen sollte, dann haben Sie es selber in der Hand jemanden erfolgreich von Ihrer Meinung zu überzeugen!

Eigen- und Fremdwahrnehmung als Schlüssel zum Erfolg

Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum ich vorhin einige Begriffe aus dem Wirtschaftsbereich benutzt habe, wo es hier doch um Religion geht. Die Antwort ist einfach: Meiner Meinung nach kann man zwischen der Religion und der Wirtschaft einige Parallelen ziehen, wie beispielsweise das höhere Angebot an unterschiedlichen Religionen als die Nachfrage der Interessierten, oder die Art und Weise wie Verkäufer/Missionare versuchen, die Menschen von einem Produkt/ihrer Religion zu überzeugen. Es soll hierbei nicht darum gehen, materiellen Profit im Bereich der Religion rauszuschlagen, sondern es soll lediglich durch bestimme Beispiele verdeutlicht werden, auf welche Dinge es beim Apostolat ankommt.

Heutzutage ist in der Wirtschaft nicht das Verkaufen oder die Werbung für ein Produkt das Wesentliche sondern die Kundenorientierung dabei. In früheren Zeiten wollten alle Menschen kaufen und kein Verkäufer musste sich überlegen: „Warum soll ich die Menschen überzeugen zu mir zu kommen?“ Es gab ja mehr Käufer, als Waren da waren! Als die Konkurrenz irgendwann immer größer wurde, überstieg das Angebot die Nachfrage und die Kunden kamen nicht mehr. Auf einmal mussten die Unternehmen sich Gedanken machen, wie Sie die Menschen davon überzeugen konnten zu ihnen zu kommen. Die Idee der Kundenorientierung war geboren, nämlich zu schauen, was die Leute interessiert!

Auf die Religion umgepolt heißt das: Fragen Sie nicht: „Wie kann ich diesen Menschen zum Glauben bringen?“, sondern fragen Sie sich konkreter, warum er Ihre Sichtweise annehmen sollte! Wenn Sie zu aller erst die Wahrheit und Ihre Sicht der Dinge dem anderen darlegen, wird er das Gespräch abbrechen, weil das Ihren Gesprächspartner nicht interessiert!. Sie werden sicherlich niemanden bekehren, wenn sie fremden Menschen vorschreiben wollen, dass ihr Verhalten sündhaft ist!

Erinnern Sie sich noch an das Anfangsbeispiel? Die Partys und der Freund waren in dem Leben der junge Frau die einzige Lebensgrundlage, das einzige, was dieses Mädchen glücklich gemacht hat! Ihr diese Lebensgrundlage zu nehmen würde bedeuten, von ihr zu fordern ihr „Glück“ aufzugeben. Wenn Sie versuchen wollen jemandem den Glauben näher zu bringen, schauen Sie,  welche Wünsche und Sorgen diese Person hat und erreichen diese Person dadurch.

Jeder Mensch strebt im Grunde nach Liebe, Zugehörigkeit, Geborgenheit und will nichts anderes als ein glückliches und sorgenfreies Leben führen! Ein vollkommen glücklicher Mensch wird nichts ändern, weil er sein Ziel bereits erreicht hat und eine Änderung keinen Sinn macht. Für den (sehr großen) Rest gilt: jeder Mensch hat immer wieder bestimmte Phasen im Leben, in denen er unglücklich ist, gewisse Sorgen hat. Je wichtiger der vom „Unglück“ betroffene Bereich ist, desto größer ist der Wunsch und die Bereitschaft etwas zu ändern, um wieder glücklich zu werden.

Kundenorientierung im christlichen Sinn bedeutet also, genau diese Sorgen, diesen vom „Unglück“ betroffenen Bereich zu erkennen und dem Menschen mit viel Liebe, Einfühlsamkeit und Geduld zu zeigen, wie er zum Beispiel durch den Glauben und Gottes Hilfe zu einem tiefen Frieden gelangen kann und letztendlich glücklicher wird, als je zuvor. Doch dazu muss man erst einmal die Bereitschaft haben, die Sorgen erkennen zu wollen! Jugendliche, Hip-Hop hörende Mädchen sind genauso religionsinteressiert wie Ihr islamischer Mitbewohner, aber sie sind einfach nur anders zu erreichen. Die Mädchen vielleicht über ihr Idol Azad mit dem Lied „Ich bete zu dir“ und der islamische Mitbewohner über die Erlösungsfrage oder Ähnlichem. Jeder interessiert sich für ein Thema und ist grundsätzlich für eine Diskussion offen! Die Frage, ob die Messe in Latein oder in Deutsch abgehalten werden muss, bewegt Sie vielleicht total, aber den anderen wird das sehr wahrscheinlich wenig berühren.

Sollten Sie bis jetzt wenig Erfolg im Apostolat erfahren haben, so versuchen Sie sich mal der Frage zu stellen, ob es in einem Gespräch um Ihren Standpunkt geht und die Tatsache, dass Sie in Ihren Ansichten Bestätigung suchen, oder ob es um einen Menschen geht, der Halt und Verständnis braucht!? Eine Voraussetzung dafür wäre, dass Sie sich schon vorher für ihn und sein Denken interessiert haben. Deshalb sollte man zumindest allgemein sich für Musik interessieren oder Ahnung von Mode haben! Wenn Sie das nicht tun, dann ist das Ihre Entscheidung, aber es wird die Interessen der Menschen nicht verändern, und um die geht es ja, oder?

Dale Carneghie, ein amerikanischer Kommunikations- und Motivationstrainer sagt, man soll sein ganzes Leben lang das brennende Verlangen haben, alles zu lernen und offen für alles zu sein. Man soll nie aufhören zu lernen und Interesse haben.[5] Wäre es nicht auch im Sinne der Nächstenliebe, ein wirkliches Interesse für andere Menschen aufzubringen?

Die innere Einstellung

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn ein Gespräch sich zufällig in Richtung Religion dreht? Ist es etwa: „Jetzt bekommen diese Gottlosen von mir mal eins mit der Wahrheitskeule übergebraten?“ Oder denken Sie: „Ich will jetzt alles tun, um diese Menschen zu verstehen, damit ich Ihnen wirklich helfen kann?“ Auch hierzu hat Paulus eine eindeutige Sicht: „Wisset es, meine vielgeliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell bereit zum Hören, langsam zum Reden (…)“ [6]

Wenn man zu einer Gruppe von Leuten gehören will, sollte man mit ihnen auf einer Linie sein, was bestimmte Ansichten angeht. Das ist sozusagen die Eintrittskarte in diese Gemeinschaft, die Vertrauensbasis. Wenn Sie sich innerlich zwischen Ihrer Gemeinschaft und den „anderen“ abgrenzen und eine Mauer hochziehen, tun das die anderen auch. Sie sollten anfangen die Menschen zu verstehen, warum Sie so sind und handeln, was deren Motivationen sind etc.

Wer ein hübsches Mädchen oder einen attraktiven Jungen trifft, muss davon ausgehen, dass sie sich (gewöhnlich) interessieren für: Freunde treffen, Musik hören, am Wochenende ausgehen und Mode. Glauben Sie, dass ein junges Mädchen Sie ernst nimmt, wenn Sie keine Ahnung von moderner Musik haben, sich modisch aus Ihrer Sicht „uncool“ kleiden und den Eindruck vermitteln, dass Sie nichts mit ihr gemeinsam haben wollen? Kann man so dieses Mädchen wirksam und langfristig davon überzeugen, Jesus zu finden? Versetzen sie sich mal in die Lage der jeweiligen Person…

Mir ist irgendwann aufgefallen, dass man noch so richtige Erkenntnisse und Wahrheiten aussprechen kann, sobald man die menschlich-soziale Ebene dabei vernachlässigt wird Ihr Gesprächspartner nichts davon annehmen, weil er kein Vertrauen und keine Wertschätzung von Ihnen bekommt! Sie machen es der Person unmöglich von Ihnen zu lernen und Wahrheiten anzunehmen, da Sie ihn letzendlich als Mensch nicht ernstnehmen.

***

Obwohl es nach einer Plattitüde klingt denken Sie mal über den folgenden Satz nach: „Sie sind das was Sie denken!“ Wenn Sie von jemandem schlecht denken, zeigt das – ob Sie wollen oder nicht – Ihr Körper, ihr Tonfall, ihr Blick und Ihr Gesprächspartner spürt das, ganz gleich ob Sie das akzeptieren oder nicht! Machen Sie mal den Selbsttest: Was halten Sie eigentlich von ihrem Hip-Hop hörenden, lange Baggy-Pants-tragenden, stylische-Cappy-aufhabenden Nachbarn? Grenzen Sie sich innerlich von ihm ab, weil sie dem Menschen gegenüber innerlich abgeneigt sind?

An der Universität wird in Psychologie gelehrt, dass in einer Therapie der Klient sich mit dem Therapeuten identifizieren können muss, damit er überhaupt erst die Ratschläge annehmen kann. Psychologisch gesehen ist es im Apostolat nichts anderes – es ist analog übertragbar! Das heißt natürlich keineswegs, dass man selbst in Sünde leben muss, denn der Psychotherapeut fängt ja auch nicht an zu leben, wie der Suizidgefährdete. Es heißt lediglich, dass, trotz der veschiedenen Lebensweisen, eine gewissen Vertrauens- und Sympathiebasis bestehen muss. Die Verbindung muss von Menschlichkeit und Wertschätzung geprägt sein!

Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Sie sind ein gläubiger Katholik, der zufällig im Bus mitbekommt, dass das Mädchen, das ich ihnen in meiner Einleitung vorgestellt habe, mit ihrem Freund zusammenziehen will. Sie kennen das Mädchen nicht, aber trotzdem fühlen Sie sich verpflichtet irgendetwas zu machen, um das Mädchen auf den richtigen Weg zu bringen. Würden sie jetzt das Mädchen ansprechen und sagen, dass es eine Sünde ist mit dem Freund zusammenzuleben, wenn man nicht verheiratet ist? Es würde zwar der Wahrheit entsprechen, aber wird das Mädchen Ihren (hoffentlich) gut gemeinten Ratschlag annehmen? Es wird Sie als religiösen Spinner abstempeln, der sich in fremde Sachen einmischt und der sein eigenes Leben nicht genießen kann! Und Warum? Weil das Mädchen bestimmte Beweggründe hat, die Sie nicht verstehen können, weil Sie nicht in der gleichen Situation sind. Sie ist nicht religiös – warum also sollte sie religiös handeln? Auf der sachlich-inhaltlichen Ebene hatten Sie Erfolg, weil der Inhalt rübergebracht wurde aber menschlich-soziale haben Sie und die Religion langfristig verloren.

Sie sehen an diesem einfachen Beispiel, dass das Apostolat im direkten Gespräch mit Menschen nur Früchte bringt, wenn vor der sachlichen Ebene zuerst die menschlich-soziale aufgebaut wird. Es liegt auf der Hand, dass der Mensch erst Vertrauen und ein gewisses Maß an Wertschätzung Ihnen gegenüber braucht, um Ratschläge etc. von Ihnen anzunehmen. Bei Ihnen ist es nicht anderes, denn wie würden sie es finden, wenn ich, die ich Sie nicht kenne, auf einmal zu Ihnen komme und anfange zu kritisieren, dass sie für ihre Verhältnisse nicht sehr fromm sind und im allgemeinen viel mehr beten müssten? Sie würden sich zurecht denken: „Die kennt mich nicht einmal und spielt hier eine moralische Instanz. Mit welchem Recht meint sie beurteilen zu dürfen, was ich machen muss?“

Es ist elementar wichtig, zuerst eine Vertrauensbasis zu schaffen und die Interessen, Wünsche, Sorgen etc. des Nächsten kennen zu lernen! Erst danach besteht die Möglichkeit die sachliche Ebene langsam mit Feingefühl einfließen zu lassen, wenn man weiß, an welchen Punkten man inhaltlich anknüpfen kann! Es soll sich dabei nicht um Manipulation handeln sondern um das Ernstnehmen ihres Gegenübers und auf dieser Basis ein Meinungsaustausch zum Beispiel über den Glauben.

Hierzu ein Beispiel: Stellen Sie sich vor Sie hätten einen Bekannten, der Homosexuell ist. Natürlich spielt die katholische Moral und Gott keine Rolle in seinem Leben. Sollten Sie im Gespräch die reine sachliche Schiene fahren („Homosexualität ist Sünde“), dann wäre er inzwischen wohl ein ehemaliger Bekannter. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass man davon ausgehen kann, dass jeder am Glauben interessiert ist nur jeweils einen anderen Zugang hat. Dafür braucht es aber Zeit denn nur im Rahmen von mehreren Treffen kann man herausfinden was diese Person interessiert und wo ein ebensolcher Zugang zu finden ist.

Die Kundenorientierung im Apostolat ermöglicht mit Gottes Hilfe fremden Menschen den Zugang zum Glauben. Was passiert aber, wenn sie dem Menschen gegenüber innerlich abgeneigt sind, wenn sie ihn durch ihr „Apostolat“ nur bloßstellen und kritisierend widerlegen wollen? Das wäre nicht nur ein Verstoß gegen das Liebesgebot Jesu sondern Sie versperren durch Ihre unangenehme Art  diesem Menschen den Weg zum Glauben und lassen vielleicht sogar die gesamte Kirche in einem schlechten Licht dastehen.

Prüfen Sie sich mal selbst: welche innere Haltung haben Sie homosexuellen Menschen gegenüber? Oder welche Haltung haben sie gegen das Mädchen aus meiner Einleitung, wenn sie betrunken in einem sehr gewagten Outfit durch die Straßen zur Disko torkelt, sich laut mit ihren Freundinnen unterhält und nur sich selbst im Sinn hat? Wie wäre ihre innere Einstellung? Würden Sie dieses Mädchen abschreiben? Würden Sie denken: „Aus dieser Frau wird nichts werden…  Was haben die Eltern bloß da falsch gemacht? Und überhaupt…was sind das für freizügige Klamotten? Sinnlos da noch was zu sagen…“

Wenn Sie so denken, dann hätten Sie gerade mich abgeschrieben und verurteilt! Dieses „abgeschriebene“ Mädchen war ich, bevor ich den Weg zu Gott gefunden habe! Trotz allem anfänglichen Desinteresse, habe ich nun die kostbare Perle, den Schatz im Acker gefunden und alles dafür verkauft.[7]

Ein indianisches Sprichwort lautet, dass man erst jemanden beurteilen soll, wenn man 14 Tage in seinen Schuhen gelaufen ist. Verurteilen Sie deshalb niemanden, den Sie nicht kennen! Ein Alkoholiker der auf der Straße gelandet ist, hatte in seinem Leben eine bestimmte Auswahl an Möglichkeiten und hat die aus seiner subjektiven kurzfristigen Sicht besten Entscheidungen getroffen. In seiner Lage hätten Sie vielleicht noch viel schlimmer gehandelt!

Der einfache Weg ist zu sagen, der Atheist ist selber schuld! Wenn Sie sich innerlich als die Guten von der „bösen Welt“ abgrenzen, werden Sie fremde Menschen niemals überzeugen können. Versuchen Sie mal jemanden, den sie gering schätzen von einer Sache zu überzeugen, die Sie glühend interessiert. Machen Sie mal das Gedankenexperiment, es wird nicht funktionieren! Wenn die Person, die neben Ihnen steht, der Nächste ist, dann ist es das Gebot Jesu, dass Sie auch diesen Menschen lieben müssen, in Gedanken und in Taten. Da kann man noch so viele Meilen Distanz einbauen!

Die hl. Theresia vom Kinde Jesu schrieb: „Muss jemand sprechen, so denke er, daß er innerlich mit einem anderen (nämlich mit Gott) zu sprechen habe“[8] Weiter heißt es in diesem Buch: „Ist Gott auch leider nicht in allen Menschen durch seine Gnade gegenwärtig, so doch durch sein Wesen, nämlich als Schöpfer und Erhalter ihres Seins“ So können Sie auch in allen Party-Girls, Alkoholikern und Homosexuellen Gott sehen, denn „dies wird uns Gefühle des Wohlwollens, der Liebe, der Ehrfurcht gegen jedermann einflößen, mit dem wir umgehen, und uns dazu führen, uns nicht nur um unseres Gewinnes willen mit ihnen zu beschäftigen oder ihnen zu dienen, noch auch aus bloßem Pflichtgefühl, sondern als Huldigung für Gott und um Gottes willen, den wir in ihnen gegenwärtig wissen.“

Ein erfolgreicher Verkäufer hat auf die Frage, wie er seinen Erfolg im Verkauf seiner Dienstleistungen begründet, folgendermaßen geantwortet: Er verkaufe nicht das Produkt, sondern er versuche den Menschen zu gewinnen. Ihm gehe es nicht darum seine Ansichten als Verkaufsgrund zu präsentieren, sondern er unterhielte sich nett und stelle dann sein Produkt mit dem Hintergedanken vor, dass er der anderen Person vielleicht dadurch helfen könne! Es ist so, als ob Sie einem Freund von einem neuen „Produkt“ erzählen, von dem Sie überzeugt sind und Sie glauben, dass dieses Produkt ihm helfen kann. Sind sie von ihrem Arzt überzeugt, dann empfehlen sie den weiter, nicht weil sie dann toll dastehen oder dadurch Profit machen, sondern weil dem anderen dadurch etwas Gutes passiert. Analog ist es auch beim Glauben! Sie vermitteln etwas weiter, von dem sie überzeugt sind, dass es gut und wahr ist und der Person damit geholfen wird!

Lassen Sie sich durch diesen Artikel ermutigen den ersten Schritt zu wagen und den Menschen Jesus als bessere Alternative vorzustellen. Ihre Meinung ist selten und wertvoll geworden: Sie besitzen einen Schatz, den andere auch gerne zu eigen hätten wenn sie es wissen würden… Werden Sie sich also der Verantwortung gegenüber anderen Menschen bewusst und helfen Sie mit den Seelenwasserfall in die Hölle zu reduzieren.


[1]                  Gal 5,6

[2]                  1.Kor 13,1 f.

[3]                  vgl. Der Gerade Weg, „Das Apostolat des Scheitern“ von  A. Löhmer

[4]                  vgl. Mt 25,14 ff.

[5] D. Carneghie, „Wie man Freunde gewinnt“, S. 20

[6] Jak 1,19

[7] vgl. Mt 13,44 ff.

[8]  P. Gabriel a S. Maria Magdalena „Geheimnis der Gottesfreundschaft“ (BD II), S.84

9 Kommentare

  1. *Denken Sie sich überhaupt noch etwas dabei oder ist es schon so normal, alltäglich geworden, dass es einfach hingenommen und nicht weiter beachtet wird?*/ende

    Was wäre, ihrer/Ihrer Ansicht nach eine Alternative zum „einfach hinnehmen“ eines säkularen Lebensstils?
    Wie wollen Sie/sie die jungen Frauen beeinflussen, ohne deren Religionsfreiheit allzu sehr zu verletzen?
    Da bin ich mal gespannt; wo doch Religionsfreiheit immer und immer wieder eingefordert wird – für Katholiken. Dann muss sie aber auch für alle anderen gelten. Auch und vor allem die Freiheit von unerwünschter Religion.

    *Ist es nicht so, dass diese junge Frau eigentlich ein trauriges und leeres Leben besitzt? Sie kennt Jesus nicht und findet sehr wahrscheinlich in näherer Zukunft keinen Zugang zum katholischen Glauben. Wenn sie sich jetzt schon mit diesem Leben zufrieden gibt, wie glücklich wäre sie dann, wenn Gott eine Rolle in ihrem Leben spielen würde?*/ende

    Sie setzen Ihren/ihren religiösen Lebensstil absolut? Aber warum sollte eine Nonne, ein Mönch, ein römisch katholischer Priester, zu einem kinderlosen Leben gezwungen, überhaupt glücklich werden können? Wenn diese sich für ein liebeloses (cave! NICHT liebloses) und kinderloses Leben entschieden haben, gibt es keinen Weg mehr zurück. Eine traurige Angelegenheit! Lebenslänglich! Andrerseits, manche Menschen WOLLEN keine Kinder, sie wollen genau das Leben mit strengen Regeln und engen Grenzen, die die römisch-katholische Kirche vorgibt. Und sind trotzdem glücklich dabei. Genau wie die säkular lebenden jungen Frauen.

    Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, um mal einen deutschen Autor des achtzehnten Jahrhunderts zu zitieren und wir sollten uns hüten, die Menschen, die nicht nach unserer Façon selig werden, abzuurteilen. Um zwei ganz grosse zu zitieren.

  2. @ Olympia: Wo tragen die meisten Mädchen lange Röcke? Ist mir in den Schulen der Bruderschaft noch gar nicht aufgefallen.
    Bei Freundschaften und Apostolat, empfehle ich: Sei einfach Du selbst! Mit Deinen Einsichten, Wertvorstellungen und Vorlieben. Freundschaft ist ja die Übereinstimmung von Mitteln und Zielen. Gewissermaßen können auch Christen mit Nichtchristen Freundschaft pflegen, eben auf einen engeren Bereich bezogen. Das sind dann zum Beispiel gemeinsame Interessen und Vorlieben. Nur aus Apostolatsgründen sich an die herrschende Mode und (Un-)Kultur anzubiedern, ist meines Erachtens zwecklos. Das Gegenüber merkt schon, zumal wenn man sich besser kennt, ob man authentisch ist oder nicht. Und spätestens, wenn das jemand gemerkt hat, ist man im Ansehen bei ihm gesunken, und es ist zu fürchten, auch der Glaube, den man vertritt.
    Zwar wollte der heilige Paulus „allen alles werden“, aber im Neuen Testament steht auch der Satz „Passt euch nicht dieser Welt an“. Wir dürfen nicht vergessen, daß die heutige Mode und Kultur schlecht ist. Wenn jemand auch äußerlich positiv aus dem allgemeinen Rahmen fällt, dann erntet er durchaus nicht nur Ablehnung.
    Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Als ich vor Jahren mit Freunden auf einer katholischen Veranstaltung war, haben wir zeitgenössische Schlager angestimmt, zumal wir kaum andere Lieder kannten. Ein junges Mädchen hat sogleich eingegriffen: „Wollt ihr uns alles verderben?!“ Ich bin ihr heute noch dankbar für diese klaren und scharfen Worte.

  3. Nach den vielen Jubeltönen, nun auch mal eine kritische Stimme: Ich habe meine großen Zweifel an der „Kundenorientierung im Apostolat“!

    Meine Eltern hatten kein Geld für Modeklamotten und ich wurde in der Schule deswegen gehänselt. Ich litt aber nicht wegen der fehlenden Modekleidung, die mir gar nicht gefiel, sondern unter dem Gefühl des Fremdseins. Als wir in der Klasse für einen Tanz alle Bluejeans anziehen mussten, da habe ich mich geekelt und für die Bewegungen geschämt. Ich liebte eher die Folklore. In der neunten Klasse kreuzte ich für ein Radiowunschkonzert in meiner ganzen Naivität Mireille Matthieu an – und wieder ging der Spott los…

    Als ich viele Jahre später zur Priesterbruderschaft fand – einzig, weil Gottes Vorsehung sie mir in den Weg gestellt hat –, da bemerkte ich auf einmal: Bluejeans sind in deren Schulen verpönt, T-Shirts mit Aufschriften werden nicht gern gesehen, die Mädels tragen fast alle lange Röcke, Rockmusik gilt als „verboten“ und wird nur heimlich gehört – stattdessen wird dort die klassische Musik gepflegt. Ich dankte Gott für dieses wunderbare Geschenk, endlich eine Heimat gefunden zu haben!

    Fazit: Wir sind keine Werbeverkäufer, die sich „am Kunden orientieren“ müssen, sondern Gott selber ist es, der mit seinem Heiligen Geist weht, wo er will, er ist es, der um die Seelen wirbt – bei jeder ganz individuell – und er ist es auch, der sich uns als Werkzeuge dazu auswählt oder auch nicht. Nach meiner Erfahrung ist jedes Apostolat, was man selber beginnt – und noch dazu mit einer „Marketingstrategie“ –, zum Scheitern verurteilt. Ich fand mich als nebensächlicher, fast „zufälliger“ Umstand wieder und konnte nur passiv zuschauen, wie Gott vor meinen Augen die Bekehrung anderer bewirkte. Man muss innerlich nur offen dafür sein, dass Gott sich unser als Werkzeug bedient. Und übrigens: Bei mir sind alle Freundschaften gescheitert, die ich selber unbedingt wollte – dabei sind die schönsten, treuesten und längsten diejenigen geblieben, die ich selber zunächst gar nicht angestrebt hatte.

  4. Tja, es ist viel geschrieben worden…Wir sind das, was wir denken ? Nicht ganz…
    vielmehr das, was wir glauben ! Denken und Glauben sind eigentlich dasselbe.
    Glauben ist das, was wir im Geiste (Unterbewusstsein) für wahr halten, ob es letztendlich „Die Wahrheit“ ist, bleibt dahingestellt.
    Unsere „Wahrheit“ begegnet uns jede Sekunde in unserem Leben, als „zufällige“ Begegnungen, Ereignisse, Lebensumstände usw.
    Den sog. Zufall gibt es für mich nicht, alles, aber auch wirklich Alles, hat seinen Ursprung in unserem Geiste, dass auf dem Bildschirm des Lebens, wie wir es wahrnehmen, Realität wird. Negatives wie auch Positives.
    Wir sind „Geistige Magneten“ unsere wahre Existenz ist die Geistige.
    Wir alle sind Göttliche Wesen die zur Zeit einen Menschlichen Körper „Bewohnen“.
    Gott hat uns erschaffen nach seinem „Ebenbild“ und ausgestattet mit seinen „Fähigkeiten“…Ok, wir sind aktuell auf diesem Planeten etwas eingeschränkt diesbezüglich. *zwinker
    Aber was erzähl ich da, steht schon alles in Gottes Heiliger Schrift, wenn man mal dass Ganze etwas genauer unter die Lupe nimmt.
    Bibelstellen erspare ich uns jetzt hier, aber eine sollte erlaubt sein….
    „Glaubet, dass ihr es im Geiste bereits empfangen habt, und es wird euch Zuteil werden“….dürft Ihr gerne mal suchen, steht im Neuen Testament 🙂
    Was will uns Jesus wohl damit sagen ? Alles klar ? 🙂

    Die Quantenphysik hat inzwischen weitreichende Erkenntnisse gesammelt. Früher fristete dieses Wissen sein Dasein in irgendwelchen Esoterik-Ecken.
    Für mich stellt sich die Frage nicht, ob Katholisch oder Evangelisch, alle Christen sind für mich der Leib Christi, seine Kirche.
    Die Menschen waren vor 2000 jahren noch nicht reif für Gottes Wahrheiten, aber Jesus wusste, was er mit einem „Opfer“ in Bewegung setzte, und nicht nur die Vergebung unserer „Sünden“.
    Zeit spielt dabei keine Rolle.
    Ich kann es schon garnicht mehr hören, evtl. bin ja auch nur ein Fantast.
    Lassen wir doch mal alles, was mit den verschiedenen Konfessionen verbunden ist, einfach mal weg…alles was wir Menschen so im Laufe der letzten 2000 Jahre dazu geschaffen haben an Institutionen, Würdenträgern, Pfarrern, Priestern usw.
    Ich träume davon, dass es eines Tages nur eine „Religion“ auf diesen Planeten gibt…die die Wahrheiten, schonwieder dieses Wort, die Jesus Christus vor 2000 Jahren bereits verkündete, gibt und gelebt wird.
    Dann, ja dann, werden wir hier auf Erden unsere „Aufgabe“ erledigt haben und wieder bei Gott sein….dann heisst es : Der Letzte macht bitte das Licht aus.
    Es ist nicht wichtig, so meine Meinung, welcher Konfession man angehört, sondern dass endlich mal, so gut wie eben möglich, Gottes Gesetze, seine Liebe GELEBT WERDEN !
    Dann gibt es keine Grenzen mehr, keine Konfessionen und Alles mit dem wir uns Heutzutage so rumstreiten und beschäftigen.
    Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
    Mutter Theresa sagte einmal Sinngemäss.“Zu einer Anti-Kriegs-Demo gehe ich nicht hin…aber zu einer Friedens-Demo jederzeit….“
    Na….? Unterschied bemerkt ?
    Ja, ich gebs zu, ich bin Christus behaftet, sorry, falls sich jetzt ein Mensch anderer Religion auf den Schlips getreten fühlt…
    Ich könnte noch mehr dazu schreiben, aber des würde wohl den Rahmen hier sprengen, ich bin auch nicht so gut, um dass auszudrücken, was ich fühle.
    Leute, hört endlich auf, euch über „Irdisches“, „Verstandesmässiges“ zu streiten und zu opportunieren. Oder welche Konfession wieviele Schäflein verloren oder gewonnen habt….man, man….wie hätte Jesus sich wohl dazu verhalten ?
    Ja, dass ist ja sicher gaaaaanz schlimm, dass die Katholische Kirche Schäflein verloren hat…ich glaubs nicht….zeigt und lebt „Gottes Wort“, dann braucht Ihr euch keine Gedanken mehr darüber zu machen….
    Es bringt nichts….
    Ich bin übrigens ev. getauft, kann mir aber sehr gut auch einen Wechsel zur katholischen Konfession vorstellen….es macht mir nichts aus, weil wir ALLE Gottes Kinder sind.
    Keine der Christlichen Konfessionen kann von sich behaupten, die eine Wahrheit zu haben….vergesst es endlich…WIR ALLE SIND GOTTES KINDER…
    Streit untereinander stärkt nur die „Gottlosen“, aber was schreib ich da, sind ja auch Gottes Kinder.
    Wir müssen endlich, früher oder später, unser beschränktes Bewusstsein aufgeben.
    Eines Tages, lange nach „unserer“ Zeit, wird man soweit sein…evtl. mit uns in anderen „Fahrzeugen“ 🙂 und sogar nach einigen Auseinandersetzungen ? Ich hoffe nicht !
    In diesem Sinne….und in geistiger Verbundenheit dem, der das hier zu lesen weiss.
    P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. 🙂

    Roland

  5. Danke für diesen wunderbar wertvollen Bericht. Ich mache gerade einen Sprachaufenthalt in Irland und besuche jeden Morgen die Sprachschule um Englisch zu lernen. Da gibt es sehr viele Leute, mit denen man in Kontakt tritt. Ich habe einige Male versucht, mit ihnen über Gott zu sprechen, den Lebenssinn und vorallem was nach dem Tod geschieht. Aber iergendwie habe ich jedes Mal Abneigung gespürt. Ich habe mich sogar selber nicht wohl gefühlt, über dieses Thema zu spechen, weil es wirklich gute Freundinnen sind und ich Angst habe, sie dadurch zu verlieren. Doch jetzt habe ich gesehen, wie ich es besser machen kann und dass ich mich zuerst in den anderen versetzen muss. Ich will versuchen, dieses Apostolat von einer anderen Seite zu beginnen. Nochmals vielen Dank für diesen Bericht. Ich werde ihn sicher noch mehrere Male durchlesen. Deo gratias!!

  6. Ein sehr guter Text, den man nur so unterschrieben kann. Vielen Dank, liebe Katherina Weinhardt, für diese mutigen und vernünftigen Zeilen.

    Sehr gut zum Lesen ist in dem Zusammenhang auch von Patrick Madrid „How to Bring Your Familiy and Friends into – or Backt into – the Catholic Church“, gibt es derzeit nur in Englisch, aber es lohnt sich echt, auch wenn der Verfasser kein Tradi ist.

    Ein schönes Zitat von Thomas von Aquin noch am Ende: „Die größte Wohltat, die man einem Menschen erweisen kann, besteht darin, daß man ihn vom Irrtum zur Wahrheit führt“

    Marius Augustin

  7. Danke für Ihren Kommentar.

    Und wie machen wir es mit der Homo-Thematik? Das ist doch nicht primäre Aufgabe eines normalen KJB-lers, sofern er nicht mit jemandem in Kontakt kommt, der ihm sozusagen sein Leid klagt.

    Was eben nicht geht meiner Meinung nach, ist, dass man die KJB-ler abschottet („Ihr dürft keine unchristlichen Freunde haben!“) und sich dann wundert, wenn man es mit Apostolats-Krüppeln zu tun hat.

  8. Toller Text!

    Noch etwas kurz von mir…:
    Aufgrund der Medienberichte sowie (populär)wissenschaftlichen Büchern besteht heute, m.E., eine größere Front gegen die Religion. Fängt ein Atheist oder „Katholik light“ mit der Wissenschaft an, ist es am Besten mit ihn über die Wissenschaft zu diskutieren, bis erkennt wird mit jemanden zu reden, der auch von anderen Dingen als Beten eine Ahnung hat. Physiker, Psychologen und andere Wissenschaftler, die strikt gegen eine Existenz Gottes predigen, gelten als Wahrheitsverkünder. Es ist egal, wie, „die Professoren machen das schon richtig“. Diese falsche Unfehlbarkeit muss aufgezeigt werden, indem man die gleiche Terminologie gebraucht, welche benutzt wird um sie richtig darzustellen. Sehr wohl sind hierbei Kenntnisse des jeweiligen Bereichs von Nöten, aber sie sind wichtig. Die richtige Wortwahl gilt natürlich auch für jegliche anderen Themen, Naturwissenschaften sind jedoch eher ein Thema wo es nicht direkt um den persönlichen Charakter des gegenüber geht, sondern um Glaubenswahrheiten. Hat man einen Menschen schon auf menschlicher Ebene erreicht, kommt aber die restliche Erkenntnis manchmal auch von allein und Diskussionen über die Viele-Welten-Interpretation oder Evolutionspsychologie sind gar nicht nötig.

    ..sowie eine eventuelle Antwort auf den vorherigen Kommentar:
    Man ist verpflichtet sich nach Gottes Gesetzen auszurichten, aber man versucht sich an die andere Seite insofern anzupassen, dass es möglich wird miteinander auf Augenhöhe zu reden. Ein Freund, der anfängt Drogen zu verkaufen, ist weiter ein Freund und man sollte alles mögliche versuchen ihn da wieder raus zuholen, ohne selbst zum Dealer zu werden. Irgendwann ist aber die Grenze erreicht, wo jemanden nicht mehr geholfen werden kann, ohne selbst Teil dessen zu werden, wovon man den anderen retten wollte.
    Im Umkehrschluss heißt dies aber nicht, dass zum nächsten Umsatzplatz spaziert werden soll, um dort „Freundschaften“ zu knüpfen und nach einigen Monaten die ersten Missionierungsversuche gestartet werden sollen. Auch darf man nicht zwanghaft (!) versuchen sich allen (!) anpassen zu müssen (!), dadurch kann kann man sich übernehmen und dann nicht mit der nötigen Fürsorge und Zeit für eine Person ran gehen.

    Über das Thema kann man ein riesiges, mehrbändiges Werk schreiben um die ganzen Feinheiten aufzulisten. Aber als Kurzform ist obiger Essay wohl nicht wirklich besser zu machen. Nochmals, toller Text!

  9. In vielem spricht mir dieser Essay aus dem Herzen.

    Auf der zwischenmenschlich-sozialen Ebene [:)))))] frage ich mich aber, ob die Autorin nicht von der anderen Seite vom Pferd fällt wie eine andere Katharina:

    Katharina Plattner nämlich. In ihrem Artikel über Freundschaft rät sie dazu, „schlechte Freundschaften“ (was auch immer das sein soll) zu meiden.

    In diesem Artikel nun soll man auf einmal bestenfalls schwule, drogenabhängige Freunde haben.

    Was denn eigentlich nun, lieber DGW?

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